Ein Forschungsteam unter Leitung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat eine neue Methode entwickelt, um die vom Aussterben bedrohten Kaiserpinguine besser schützen zu können. Wie die FAU BR24 mitteilte, lassen sich mit der Methode die Tiere genauer schätzen und beobachten. Das funktioniert, indem Satellitenbilder mit Erkenntnissen aus der Verhaltensforschung verknüpft werden.
Mit neuer Forschungsmethode zu genauen Populationszahlen
Mit der neuen Methode können zudem Prognosen über den Bestand der Kaiserpinguine getroffen werden, heißt es. So soll die Anzahl der Brutpaare sowie der Küken genau vorhergesagt werden. Damit einher gehe ein Frühwarnsystem, das die Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels in der Antarktis darstelle.
Demnach wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten Satellitenbilder als Grundlagen für Zählungen herangezogen. Rücken die Tiere in der Kolonie näher zusammen, um einander zu wärmen und zu schützen, erscheint auf dem Satellitenbild die Kolonie kleiner. "Bei Kaiserpinguinen brüten zum Beispiel nur die Männchen die Eier aus. Die Weibchen sind während des Ausbrütens der Eier – circa 64 Tage – durchgehend im Meer und kommen erst nach dem Schlüpfen der Küken zurück", so Daniel Zitterbart, Wissenschaftler an der FAU. Bei der neuen Methode werden solche Verhaltensweisen berücksichtigt.
Bedroht: Kaiserpinguine könnten bis 2100 fast aussterben
Der Rückgang des Eises im Bereich der Antarktis treffe die Kaiserpinguine an der Spitze der Nahrungskette. Insofern lassen sich durch die Beobachtung der Pinguin-Populationen auch die Auswirkungen des Klimawandels auf das Ökosystem ablesen, so die Wissenschaftler. Ohne Reduzierung der Treibhausgase könnten laut früheren Modellstudien über 90 Prozent der Kaiserpinguinkolonien bis zum Jahr 2100 verschwinden. Derzeit sind 66 Kaiserpinguinkolonien bekannt.
- Zum Artikel: Pinguine und Robben kacken die Antarktis lebendig
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