Die Kandahar-Ski-Rennpiste mit einem Hauch von Schnee
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Zu wenig Schnee für Ski-Weltcup: Die Folgen unter der Zugspitze

Zu wenig Schnee für Ski-Weltcup: Die Folgen unter der Zugspitze

Ein Winter ohne reichlich Schnee ist eine Katastrophe für Veranstalter und Hoteliers. Das sieht man aktuell besonders in Garmisch-Partenkirchen. Dort wurde die 70. Kandahar-Abfahrt abgesagt. Das hat Folgen für den Ort und für den Skisport.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Martina Betz steht traurig im Auslauf der Kandahar-Abfahrtsstrecke auf der grünen Wiese. Die neue Präsidentin des Skiclubs Garmisch sieht wehmütig zum Kreuzeck hinauf, wo bisher in jedem anderen Winter eine Präparierung der 3,3 Kilometer langen Abfahrtsstrecke mit Kunstschnee möglich war.

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Kein Schnee in den Sturzräumen

Doch in diesem Winter sieht es anders aus. "Es war zu warm in den Wochen nach Weihnachten", so Betz. "Auch wenn wir jetzt im unteren Streckenbereich 30 bis 40 Zentimeter auf der Piste hätten, liegt in den Sturzräumen entlang der Fangzäune kein Schnee. Das kann man gegenüber den Sportlern nicht verantworten", sagt sie.

Am Start in 1.700 Metern Höhe ist die Strecke in Bestzustand. Sie haben gegenüber dem internationalen Skiverband FIS rechtzeitig die "Hosen herunter gelassen", wie sie sagt, und mitgeteilt, dass es nicht geht in diesem Jahr.

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Martina Betz ist die Chefin des Skiclubs Garmisch und auf der Suche nach dem Winter

Weltcup ist wichtigste Werbeveranstaltung

Doch die Ski-Weltcup-Absage betrifft nicht nur den Skisport. Die Hotellerie beklagt leere Betten. Der Januar ist traditionell ein schwacher Monat, da ist das Rennwochenende mit 800 bis 1.000 Beteiligten vom Sport, den Verbänden und den Skifirmen ein Segen.

Im Riessersee-Hotel sind es 100 Zimmer, die der Deutsche Skiverband bei seinem Partnerhotel über das Organisationskomitee bucht. "Das lässt sich so kurzfristig nicht ausgleichen", sagt Martina Sand vom Management des Hotels. Die Rennen ziehen viele Zuschauer und Gäste an. "Der Weltcup ist die wichtigste Werbeveranstaltung für den Ort", so die gebürtige Garmisch-Partenkirchnerin. Sie hofft, wie alle anderen Gästebetriebe, auf die Rückkehr des Winters.

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Fangzäune für das Skirennen im Zielraum der Abfahrt werden wieder eingesammelt

Nacht-Slalom ist Lichtblick

Ein halbes Jahr dauert die Rückabwicklung – auch für den Veranstalter, das Organisationskomitee von der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen und dem Skiclub Garmisch. Bis Ende Juni rechnet die neue Präsidentin Martina Betz vor, was die Absage in Zahlen bedeutet. Das Geld, das über die Zuschauer erwirtschaftet wird, fließt in den Verein und kommt der sportlichen Nachwuchsarbeit zugute. Das fehlt im Haushalt der Vereinsarbeit.

Ein Hoffnungsschimmer ist der Nacht-Slalom, den sie am 4. Januar vor über 5.000 Zuschauern und Zuschauerinnen durchführen konnten. Da konnte der Ort wieder beweisen, wie das Räderwerk eines Weltcups mit 250 bis 300 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern funktioniert.

Beim Skiclub hoffen sie für das kommende Jahr auf spätere Renntermine durch den internationalen Skiverband FIS im Weltcup-Kalender. Der Januar sei kein sicherer Wintersport-Monat mehr.

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Kritik: Zu wenig Alternativen zum Ski-Tourismus

Einige Hotels hoffen auf die angekündigten Schneefälle. Wenn es schneit, "wird sich die Buchungslage in den Hotels sprunghaft erholen", sagt der Ortsvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbands Daniel Schimmer. Er kritisiert die Verantwortlichen der Tourismusverbände Zugspitz-Region, GaPa-Tourismus und Alpenwelt Karwendel. Schimmer meint, sie würden zu wenige alternative Angebote zum Ski-Tourismus entwickeln.

Zum Beispiel in Kitzbühel in Österreich könne man alternativ E-Bike-Touren buchen oder im Winter im Neoprenanzug das sogenannte Stand Up Paddling.

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