Auf dem Weg von München nach Salzburg präsentieren sich die Berge kurz vor Weihnachten alles andere als winterlich. Einzig der Gipfel der Kampenwand sieht ein bisschen weiß aus, ansonsten bestimmen die Farben Grün und Braun den Anblick.
Täglich wird der Schnee weniger
Entsprechend mau sind aktuell die Verhältnisse für Skitouren. Und zwar nicht nur in Bayerns Bergen, sondern auch jenseits der Landesgrenzen. Im Salzburger Skitourenportal (externer Link) schreibt ein Tourengeher über die Bedingungen am Buchberg bei Salzburg: "Nur der Abdruck im Gras ist noch übrig von der Skispur".
Von dem Schnee, der im November gefallen ist, ist nicht mehr viel übrig. Und die Möglichkeiten für Skitouren sind sehr reduziert bis quasi nicht vorhanden. In den Mittelgebirgen geht in Sachen Schnee aktuell gar nichts. Langlaufen im Bayerischen Wald ist kaum möglich. In den bayerischen Voralpen sind im Raum Bayrischzell oder im Leutaschtal nach örtlichem Loipenbericht noch einzelne Loipen gespurt. Kommt nicht bald neuer Schnee, dürfte es auch dort nicht mehr lange gehen.
Zumindest gute Wanderbedingungen
Abseits präparierter Kunstschneepisten finden sich derzeit besonders südseitig bis auf eine Höhe von etwa 1.500 Metern Wanderbedingungen wie im Spätherbst. Dasselbe Bild zeigt sich auch in Südtirol und weiten Teilen Österreichs. Wer Skitouren gehen möchte, muss aktuell auf beschneiten Pisten bleiben.
Hochgebirge ist nicht zu unterschätzen
Auf nordseitig ausgerichteten oder höher liegenden Wegen sind gute Winterausrüstung samt Grödel oder Steigeisen sowie Erfahrung im Winterbergsteigen Pflicht. Wege können vereist sein, an manchen Stellen kann auch viel Schnee liegen. Steile oder ausgesetzte Stellen sind dann schnell lebensgefährlich.
Der Allgäuer Hauptkamm, wo es Mitte Dezember ein Unglück auf dem Weg zum Waltenberger Haus (2.084 Meter) gab, sollte gerade von unerfahrenen Wanderern nicht unterschätzt werden. Nicht nur Schnee, Eis und niedrige Temperaturen können hier zum Problem werden, die kurzen Tage jetzt um Weihnachten können konditionsschwache Bergsteiger in gefährliche Situationen bringen. Für Winterwanderer ist aber zum Beispiel der Höhenpanoramaweg am Nebelhorn oder der Weg zum Zeigersattel gut begehbar – allerdings auch nur bei gutem Wetter, guter Sicht und mit festem Schuhwerk.
Hüttenöffnungszeiten beachten
Wer in den Bergen unterwegs ist, sollte auch immer genügend Proviant mitnehmen. Die Hütten haben jetzt im Frühwinter meist geschlossen, wie zum Beispiel die Lenggrieser Hütte, die vom 15. bis 27. Dezember Betriebsurlaub macht. Auch das Edmund-Probst-Haus am Nebelhorn öffnet nach Weihnachten, genauso wie das Staufner Haus am Hochgrat. Das Blecksteinhaus im Spitzinggebiet öffnet an Silvester, das Rotwandhaus am 2. Januar 2026.
Auf den Seiten des Deutschen Alpenvereins (externer Link) kann man sich über die Öffnungszeiten der Hütten informieren. Dort erfährt man auch, ob es freie Schlafplätze gibt. Das Kreuzeckhaus im Wetterstein zum Beispiel ist vergangenes Wochenende schon in die Wintersaison gestartet. An Heiligabend ist die Hütte bereits ausgebucht.
Bessere Verhältnisse in der Westschweiz
In höheren Lagen im Westen der Schweiz sind die Schneehöhen im Vergleich zu anderen Jahren immerhin durchschnittlich. Vom Westen bis in die Zentralschweiz liegen auf 2.500 Metern Höhe 60 bis 130 Zentimeter Schnee. Man kann dort Touren unternehmen, wenn man einen höheren Ausgangspunkt wählt.
Im Osten und Süden der Schweiz liegt weniger Schnee als um diese Jahreszeit üblich. Auf 2.500 Metern sind dies oft nur zwischen 30 und 60 Zentimeter. Auch dort ist Wintersport abseits präparierter Pisten nur eingeschränkt möglich. Für Wanderer ist zu beachten, dass an Nordhängen teils oberhalb von rund 1.000 bis 1.400 Metern eine dünne Schneedecke liegt und vereiste Stellen vorhanden sind. Südhänge sind hingegen erst oberhalb von 1.400 bis 2.000 Metern schneebedeckt.
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