Typische Hautveränderungen durch die Viruserkrankung
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Affenpocken-Fall in München: Mildere Virusvariante bestätigt

Affenpocken-Fall in München: Mildere Virusvariante bestätigt

Am Freitag ist in München der deutschlandweit erste Fall von Affenpocken entdeckt worden. Der 26-jährige Patient leide unter einer milderen Virusvariante, erklärte Bayerns Gesundheitsminister Holetschek nun.

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Bei dem in Bayern bekannt gewordenen Affenpocken-Fall handelt sich um eine Infektion mit der milderen, westafrikanischen Stamm des Virus. Das habe die Genomsequenzierung des Virus am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München ergeben, teilte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Samstag mit. Westafrikanische Virusvarianten sind laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) weniger virulent als zentralafrikanische.

Am Freitag war in München der erste Fall von Affenpocken in Deutschland nachgewiesen worden. Der aus Brasilien stammende Patient wird laut Ministerium seitdem in der München Klinik Schwabing isoliert und behandelt.

Auch in Berlin sind einem Medienbericht zufolge nun Affenpocken nachgewiesen worden. Der RBB berichtete unter Berufung auf Gesundheitskreisen von drei bestätigten Fällen in der Hauptstadt. Infektionen sind in den vergangenen Tagen etwa aus Großbritannien, den USA, Portugal, Spanien, Italien und Kanada gemeldet worden.

Experten: Geringes Infektionsrisiko für Bevölkerung

Alle bayerischen Gesundheitsämter seien über die Erkrankung informiert worden und hätten Anweisungen zum Umgang mit Verdachtsfällen bekommen, sagte Holetschek. Der Patient hatte sich, nachdem er erste Symptome bemerkt hatte, selbstständig in medizinische Untersuchung begeben.

Das allgemeine Infektionsrisiko für die bayerische Bevölkerung wird vom RKI und vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) derzeit als gering erachtet. Experten gehen von einer drei bis vier Wochen dauernden Infektiosität des Patienten aus.

Aktuell würden Kontaktpersonen des Mannes ermittelt, teilte das Ministerium mit. LGL-Präsident Christian Weidner sagte, dass eine Ansteckung von Menschen zu Mensch möglich sei, aber in der Regel nur bei intensivem körperlichem Kontakt. Erste Symptome träten nach sieben bis 21 Tagen auf. Diese umfassten Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, zudem könnten Schwellungen der Lymphknoten und ein großflächiger Hautausschlag dazukommen.

Kontakt mit Nagetieren kann Infektion auslösen

Üblicherweise wird die vor allem in Zentral- und Westafrika verbreitete Krankheit durch engen Kontakt mit infizierten Nagetieren übertragen. Affen und Menschen sind lediglich Zufallswirte. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist selten und nur bei engem Kontakt möglich, etwa durch Körperflüssigkeiten, kontaminierte Gegenstände oder den Schorf der Infizierten.

Nach Angaben des Bundeswehr-Instituts in München schützt eine Impfung gegen Pocken auch vor einer Infektion mit Affenpocken. Allerdings hat der Großteil der Bevölkerung mittlerweile keinen belastbaren Schutz mehr durch frühere Pockenschutzimpfungen.

Wie gefährlich sind Affenpocken?
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