Einen bunten Teppich auf einer Brachfläche aus lila Blüten bildet der Gewöhnlicher Reiherschnabel (Erodium cicutarium) zusammen mit den gelben Blüten vom Goldenen Kreuzkraut (Senecio aureus).
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Einen bunten Teppich auf einer Brachfläche aus lila Blüten bildet der Gewöhnlicher Reiherschnabel mit den gelben Blüten vom Goldenen Kreuzkraut

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Artenschutz: Rekord bei Flächenstilllegungen in Bayern

Artenschutz: Rekord bei Flächenstilllegungen in Bayern

Brachflächen sind wichtig für die Artenvielfalt. Dieses Jahr haben Bauern deutlich mehr Flächen stillgelegt als 2023. Gründe sind gelockerte Regeln und mehr Fördergeld. Das ist eine der Auswirkungen der Bauernproteste im Winter.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

So viel Ackerflächen wie 2024 sind noch nie aus der Produktion genommen worden: über 37.000 Hektar, das ist fast zehnmal so viel wie 2023. Als im März Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) bekanntgegeben hatte, dass die Lockerung der EU-Regeln für Brachflächen in Deutschland eins zu eins umgesetzt werden, waren Bauern zunächst froh. Umweltschützer waren allerdings besorgt.

Freiwilligkeit statt Pflichtbrache

Die EU hatte nach den Bauernprotesten die Stilllegungspflicht für vier Prozent der Ackerflächen aufgehoben, und zwar ohne finanzielle Nachteile für Landwirte. Das heißt, sie bekommen auch eine Prämie, wenn sie bestimmte Pflanzen oder Zwischenfrüchte zur Futternutzung anbauen, aber keine Pflanzenschutzmittel einsetzen und auch nicht düngen.

Die Ökoregelungen der EU (ÖR) sehen vor, dass dieses Jahr als Ausgleich für diese Brachflächen für den ersten Hektar 1.300 Euro ausgezahlt werden. Für insgesamt sechs Prozent der Ackerfläche kann es Förderung geben, sagt Anton Hübl vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium dem BR. Zuerst hat das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt darüber [externer Link] berichtet.

Ministerium: Ökoregelungen besser angenommen als im Vorjahr

Laut Bayerischem Landwirtschaftsministerium sind alle Ökoregeln besser angenommen worden als im vergangenen Jahr. Für den Bayerischen Bauernverband ist die Tatsache, dass die bayerischen Bauern mehr Flächen als Brache genutzt haben, ein erneuter Beleg dafür, dass der kooperative Umwelt- und Naturschutz im Gegensatz zu gesetzlichen Zwang erfolgreicher sei.

Naturschützer zeigen sich erfreut

Auch der Bund Naturschutz (BUND) in Bayern zeigte sich auf BR-Anfrage zufrieden mit der gestiegenen Brachfläche und das Engagement der Bauern. Richard Mergner, der Landesvorsitzende des BUND in Bayern, sagte dem BR, das zeige auch, dass Umwelt- und Naturschutzdienstleistungen zu Unrecht nur als zusätzliche Bürokratie gebrandmarkt seien: "Für Landwirte können sie eine attraktive Einkommensquelle und zusätzliches Geschäftsfeld sein."

Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes noch offen

Momentan warten Landwirte, Politiker und Naturschützer auf die Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes, das Mitte Juni beschlossen worden ist. Dabei hängt von den weiteren Vorgaben der EU und des Bundes ab, inwieweit einzelne Renaturierungsmaßnahmen verpflichtend sein sollen und wie sie gefördert werden.

Für den Bund Naturschutz sind freiwillige Anreize dabei nicht ausreichend, so BUND-Vorsitzender Mergner: "All dies kann allerdings nicht Vorgaben für den notwendigen Biotopverbund, Moorrenaturierung und Flurbereicherung zum Hochwasserschutz ersetzen."

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