Bundesaußenministerin Annalena Baerbock steigt Ende Juni aus einem Regierungsflugzeug bei ihrer Ankunft im Libanon.
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Baerbock verzichtet auf erneute Kanzlerkandidatur

Baerbock verzichtet auf erneute Kanzlerkandidatur

2021 führte sie die Grünen in die Bundestagswahl - im nächsten Jahr will Annalena Baerbock jedoch nicht wieder als Kanzlerkandidatin antreten. Sie möchte sich ganz auf ihr Amt als Außenministerin konzentrieren. Ist nun Robert Habeck am Zug?

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Seit langem wird gerätselt, ob Außenministerin Annalena Baerbock bei der Bundestagswahl 2025 wieder als Kanzlerkandidatin der Grünen antreten will. Am Rande des Nato-Gipfels sorgte sie nun für Klarheit.

Baerbock: Welt offensichtlich anders als zur letzten Bundestagswahl

Statt in einer Kanzlerkandidatur gebunden zu sein, wolle sie angesichts der internationalen Krisen ihre Kraft voll ihrer aktuellen Aufgabe widmen, erklärte die Grünen-Politikerin in einem Interview des US-Fernsehsenders CNN am Rande des Nato-Gipfels in Washington. 

"Die Welt ist offensichtlich eine ganz andere als zur letzten Bundestagswahl", sagte Baerbock laut offizieller Übersetzung des Auswärtigen Amts in Berlin. "Im Lichte des russischen Angriffskriegs und nun auch der dramatischen Lage im Nahen Osten braucht es nicht weniger, sondern mehr Diplomatie. Sonst füllen die Lücke andere", ergänzte sie.

Die 43-Jährige navigiert derzeit durch besonders schwieriges politisches Terrain. Kürzlich etwa hatte Ungarns Premier Orban nach einer umstrittenen Moskau-Reise ein geplantes Treffen mit der Außenministerin abgesagt.

Möglicher Grünen-Kandidat: Habeck

Baerbock, die sich vor der Bundestagswahl 2021 mit dem heutigen Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck darauf geeinigt hatte, damals als Kanzlerkandidatin der Grünen anzutreten, versicherte zugleich: "Natürlich werde ich im Wahlkampf alles tun, um meine Partei zu unterstützen, wie ich es das letzte Mal auch getan habe."

Dass entweder Baerbock oder Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck die Grünen in den nächsten Bundestagswahlkampf führen würden, ist seit Längerem klar. Habeck ist die Lust auf die Kandidatur seit Monaten deutlich anzumerken, auch wenn er das bislang nicht glasklar gesagt hat.

Im September 2022 hatte der Vorstand entschieden, dass die Partei-Basis bei einer Urwahl entscheiden solle, falls es mehrere aussichtsreiche Kandidaten geben sollte. 

Habeck lässt Ambitionen an

Habeck meldete am Mittwoch keine Ansprüche an, sondern würdigte die Entscheidung Baerbocks. "Erst einmal will ich sagen, dass Annalena Baerbock dafür gesorgt hat, dass Deutschland in den letzten Jahren ein Stabilitätsfaktor in der Außenpolitik gewesen ist und nach wie vor ist", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Sie mache "einen hervorragenden Job als Außenministerin".

Er fügte auf eine Frage nach seinem eigenen Anspruch, für seine Partei als Kanzlerkandidat anzutreten, hinzu: "Alles Weitere werden wir in den Gremien beraten und die richtigen Entscheidungen rechtzeitig verkünden."

Grüne liegen bei Umfragen zwischen elf und 13 Prozent

Hätte Baerbock auf der Kandidatur bestanden, wäre ein Machtkampf mit Habeck kaum vermeidbar gewesen. Doch von einer Kanzlermehrheit sind die Grünen aktuell weit entfernt. Umfragen zufolge liegen sie zwischen elf und 13 Prozent. Das bestätigt auch ein Blick auf den ARD-Deutschlandtrend.

Mit Informationen von dpa.

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