Nach Auseinandersetzungen am Dienstag ist die Nacht am Übergang Kuznica-Brusgi an der belarussisch-polnischen Grenze ruhig verlaufen.
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Nach Auseinandersetzungen am Dienstag ist die Nacht am Übergang Kuznica-Brusgi an der belarussisch-polnischen Grenze ruhig verlaufen.

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Belarus: Migranten verbringen Nacht in Lagerhalle

Belarus: Migranten verbringen Nacht in Lagerhalle

Noch immer versuchen tausende Menschen von Belarus aus in die EU zu migrieren. Die Nacht an der Grenze zu Polen verlief allerdings ruhig. Die polnische Regierung kritisierte das Telefonat von Kanzlerin Merkel mit Belarus-Staatschef Lukaschenko.

Nach Auseinandersetzungen am Dienstag ist die Nacht am Übergang Kuznica-Brusgi an der belarussisch-polnischen Grenze nach Angaben von Polens Polizei ruhig verlaufen. Ein Teil der Migranten auf der belarussischen Seite sei in das frühere Zeltlager zurückgekehrt, ein anderer Teil habe die Nacht beim belarussischen Grenzabfertigungsterminal verbracht, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. In der Grenzregion seien keine Schleuser festgenommen worden.

Temperaturen um den Gefrierpunkt: Menschen übernachten in Lagerhalle

Die belarussische Staatsagentur Belta veröffentlichte am Mittwochmorgen Fotos von Erwachsenen und Kindern, die mit Decken und Schlafsäcken in einer Halle sitzen. Am Vorabend habe Machthaber Alexander Lukaschenko angeordnet, die Lagerstätten eines Logistikunternehmens in der Region Grodno nahe der Grenze zum Nachtlager umzufunktionieren – die Temperaturen im Grenzgebiet liegen um den Gefrierpunkt.

Der immer wieder als "letzter Diktator Europas" kritisierte Lukaschenko steht in der Kritik, die Menschen überhaupt erst in diese verzweifelte Situation gebracht zu haben. Die EU wirft ihm vor, gezielt Migranten aus Krisenregionen einfliegen zu lassen und in Richtung polnischer Grenze zu drängen, um Europa so unter Druck zu setzen. Vermutet wird, dass er sich damit für Sanktionen rächen will, die die EU wegen der Unterdrückung der Zivilgesellschaft und der Opposition in Belarus erlassen hat.

Polen kritisiert Telefonat Merkels mit Lukaschenko

Unterdessen hat Polen hat die Vermittlungsversuche von Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron in der Krise um die Migranten an der polnisch-belarussischen Grenze kritisiert. Die Regierung in Warschau sei vorab über Merkels Telefonat mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko und Macrons Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin informiert worden, sagte Regierungssprecher Piotr Müller am Mittwoch dem öffentlich-rechtlichen Sender TVP. Er persönlich habe sich über das Gespräch mit Lukaschenko gewundert, denn dies sei "in gewisser Weise die Akzeptanz seiner Wahl", sagte Müller weiter. "Ich verstehe die Situation, aber ich glaube, dass es kein guter Schritt ist."

Merkel hatte am Montagabend angesichts der Not der Migranten mit Lukaschenko telefoniert. Nach einem Bericht des belarussischen Staatsfernsehens dauerte das Gespräch etwa 50 Minuten. Es war Merkels erstes Gespräch mit dem Machthaber seit der umstrittenen Präsidentenwahl am 9. August vergangenen Jahres in Belarus. Die EU erkennt Lukaschenko nicht als Präsidenten an. Hintergrund sind massive Betrugsvorwürfe bei der Wahl sowie das Vorgehen der belarussischen Sicherheitskräfte gegen friedliche Demonstranten und die Zivilgesellschaft.

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