Sonntag, 13. Juli 2025
22.42 Uhr: US-Gesandter zeigt sich zuversichtlich über Gespräche
Der US-Nahost-Sondergesandte Steve Witkoff zeigt sich zuversichtlich mit Blick auf die Verhandlungen über eine Feuerpause im Gazastreifen. Er werde am Rande des Finales der Fifa-Klub-Weltmeisterschaft in den USA hochrangige katarische Vertreter treffen, sagt er Reportern. Die in Katar laufenden Verhandlungen stocken jedoch. Grund dafür sind israelischen und palästinensischen Insidern zufolge unterschiedliche Auffassungen über den Umfang eines israelischen Abzugs aus dem Palästinensergebiet. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sollte einem israelischen Regierungsvertreter zufolge am Abend mit Ministern über die jüngsten Entwicklungen beraten.
20.52 Uhr: Kommunen in Gaza müssen Dienste einstellen
Mehrere Gemeinden im mittleren und südlichen Gazastreifen haben wegen ausbleibender Treibstoffversorgung die Einstellung der kommunalen Dienstleistungen angekündigt. In einer gemeinsamen Erklärung hielten die betroffenen Gemeinden fest, dass sie gezwungen seien, wegen der von Israel verhängten Einfuhrbegrenzungen für Benzin und Diesel den Betrieb von Brunnen, Kläranlagen und Müllfahrzeugen einstellen zu müssen.
Auch die Geräte für die Räumung von Trümmern könnten wegen des Treibstoffmangels nicht eingesetzt werden, hieß es in der Erklärung, der sich unter anderem die Stadtverwaltungen von Chan Junis und Rafah anschlossen. Die Verfasser des Dokuments wiesen darauf hin, dass frühere Versuche, Treibstoff über internationale Organisationen zu sichern, keine greifbaren Ergebnisse erbracht hätten.
Die Gemeinden seien daher gezwungen, ihre Dienstleistungen vollständig einzustellen. Dies drohe, die Gesundheitslage und den Zustand der Umwelt in den dicht besiedelten Bevölkerungszentren des palästinensischen Küstengebiets zu verschlechtern.
18.51 Uhr: Merz - Israels Vorgehen im Gazastreifen nicht akzeptabel
Kanzler Friedrich Merz hat die israelische Politik im Gazastreifen scharf kritisiert. "Mir gefällt das, was die israelische Regierung im Gazastreifen tut, schon seit vielen Wochen nicht mehr", sagte Merz am Sonntag im ARD-Sommerinterview. Er habe dies auch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu besprochen. "Ich hoffe, dass wir Europäer zusammen mit den Amerikanern eine Lösung herbeiführen können, die am Ende auch in eine Zweistaaten-Lösung übergeht", sagte der CDU-Vorsitzende. Die israelische Regierung lehnt diese Zweistaaten-Lösung ab.
"Die Palästinenser haben den Anspruch darauf, auch einen Platz zu haben, wo sie leben können. Und so wie das zurzeit im Gazastreifen geschieht, ist das nicht akzeptabel", fügte der Kanzler hinzu. Er wich der Frage aus, was er von israelischen Plänen hält, Palästinenser in gesonderten Orten zu sammeln, aus denen sie nur noch ins Ausland ausreisen könnten. Die Bundesregierung hatte Pläne der israelischen Regierung abgelehnt, wonach die rund zwei Millionen Palästinenser den Gazastreifen verlassen sollen.
15.44 Uhr: Steinmeier gibt Trump Mitschuld an Eskalation mit Iran
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat US-Präsident Donald Trump eine Mitschuld an der Eskalation um das iranische Atomprogramm gegeben. 2015 sei man nach zehn Jahren Verhandlungen endlich so weit gewesen, mit Iran ein Abkommen über dessen Atomprogramm zu unterzeichnen, sagte Steinmeier am Sonntag im ZDF-Sommerinterview. "Damals, 2015, war der Iran weit entfernt von der Entwicklung seiner nuklearen Fähigkeiten, die wir heute befürchten müssen", fügte er hinzu.
"Unglücklicherweise ist dieses Abkommen, das unter einer Bush-Regierung, einer Obama-Regierung ausverhandelt worden ist, dann von der ersten Trump-Regierung zu Fall gebracht worden", kritisierte Steinmeier. Er selbst hatte die Verhandlungen jahrelang begleitet, unter anderem als deutscher Außenminister.
14.56 Uhr: Palästinenser - Zahl der Toten nach israelischen Angriffen in Gaza steigt
Bei Angriffen der israelischen Armee im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge seit den frühen Morgenstunden rund 50 Menschen getötet worden. Das berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf medizinische Kreise. In einem Fall räumt die israelische Armee einen technischen Fehler ein, durch den das eigentliche Ziel verfehlt worden sei.
14.54 Uhr: Neues Schiff von pro-palästinensischer "Freedom Flotilla" startet Richtung Gaza
Ein neues Schiff mit pro-palästinensischen Aktivisten und humanitärer Hilfe an Bord hat von Italien aus Kurs auf den Gazastreifen genommen. Das Schiff "Handala" der sogenannten Freedom Flotilla verließ am Sonntag den Hafen Syrakus auf Sizilien, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. An Bord des Schiffes befinden sich rund 15 Aktivisten sowie medizinisches Material, Lebensmittel und Unterstützung für Kinder.
Es dürfte rund eine Woche brauchen, um die rund 1.800 Kilometer bis zur Küste des Gazastreifens zurückzulegen. Die Aktivisten wollen mit der "Handala" die israelische Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen.
14.24 Uhr: Hamas-Ministerium - Mehr als 58.000 Palästinenser im Gazakrieg getötet
Die Zahl der palästinensischen Todesopfer im seit gut 21 Monaten andauernden Gazakrieg ist nach Angaben des von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf mehr als 58.000 gestiegen. Das Ministerium unterschied bei der am Sonntag bekanntgegebenen Zahl nicht zwischen Zivilpersonen und Kämpfern. Es erklärte jedoch, mehr als die Hälfte der Toten seien Frauen und Kinder.
13.05 Uhr: Spitäler und Zeugen berichten von 31 Toten an Verteilstation in Gaza
Im Gazastreifen sind nach Angaben von Krankenhausmitarbeitern und Zeugen 31 Palästinenser auf dem Weg zu einer Hilfsgüterverteilstelle erschossen worden. In ein Feldlazarett in der Nähe von Rafah im Süden des Gazastreifens seien nach den Schüssen am Samstag so viele Tote gebracht worden wie noch nie, seit es vor mehr als einem Jahr in Betrieb gegangen sei, teilte das Rote Kreuz mit. Die große Mehrheit der mehr als 100 Verletzten habe Schusswunden gehabt.
Dem Roten Kreuz zufolge waren die Menschen auf dem Weg zu einer Verteilerstelle der von Israel unterstützten amerikanischen Organisation Gaza Humanitarian Foundation (GHF). "Alle betroffenen Personen gaben an, dass sie versuchten, Zugang zu Lebensmittelverteilungsstellen zu erhalten", teilte das Rote Kreuz mit.
12.56 Uhr: Iran signalisiert Bereitschaft zur Diplomatie
Die iranische Regierung signalisiert vor dem Hintergrund anhaltender militärischer Spannungen mit dem Westen Bereitschaft zur Diplomatie. "Diplomatie steht nicht im Gegensatz zum Kampf, Widerstand und Verteidigung", schrieb Mohammed-Dschafar Ghaempanah, Leiter des iranischen Präsidialbüros, in der staatlichen Zeitung "Iran". Ihm zufolge ist dies auch die offizielle Politik von Präsident Massud Peseschkian.
Nach Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran vor fast drei Wochen hatte Irans politische und militärische Führung Verhandlungen mit dem Westen noch eine klare Absage erteilt. Als Grund nannten iranische Regierungsvertreter vor allem mangelndes Vertrauen, nachdem Israel den Iran kurz vor einer neuen Verhandlungsrunde mit den USA angegriffen hatte.
11.55 Uhr: Bericht - Lager in Rafah würde Israel Milliarden kosten
Das geplante Lager für Palästinenser im Süden des Gazastreifens könnte Israel einem Medienbericht zufolge mehrere Milliarden US-Dollar kosten. Die israelische Nachrichtenseite "ynet" meldete unter Berufung auf hochrangige israelische Vertreter, der Bau einer sogenannten "humanitären Stadt" in Rafah könnte umgerechnet zwischen 2,6 Milliarden und 3,9 Milliarden Euro kosten. Israel würde demnach zunächst fast die gesamten Kosten tragen.
10.03 Uhr: Hamas-Zivilschutz - Mindestens 29 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Laut dem von der Hamas kontrollierten Zivilschutz sind im Gazastreifen mindestens 29 Menschen bei israelischen Luftangriffen getötet worden. Die Stadt Gaza sei in der Nacht und am frühen Morgen von mehreren Angriffen getroffen worden, sagte Zivilschutz-Sprecher Mahmud Bassal am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Dabei seien acht Menschen getötet worden, darunter Frauen und Kinder.
Bei einem weiteren israelischen Luftangriff sei ein Haus im Flüchtlingslager Nusseirat im Zentrum des Gazastreifens getroffen. Dabei seien zehn Menschen getötet worden. Acht weitere Palästinenser seien am Morgen bei einem Drohnenangriff in der Nähe einer Ausgabestelle für Trinkwasser in Nusseirat getötet worden, sechs von ihnen Kinder. Drei weitere Menschen seien getötet worden, als israelische Kampfflugzeuge ein Zelt im Vertriebenenlager Al-Mawasi im Süden des Gazastreifens getroffen hätten.
Die israelische Armee erklärte auf Anfrage von AFP, sie prüfe die Angaben. Am Samstag hatte sie mitgeteilt, Kampfjets hätten mehr als 35 "Hamas-Terror-Ziele" bei Beit Hanun im nördlichen Gazastreifen getroffen.
09.57 Uhr: Palästinenser - Mehrere Tote bei Angriffen Israels in Gaza
Bei Angriffen der israelischen Armee im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge seit den frühen Morgenstunden mehr als 20 Menschen getötet worden. Medizinische Kreise meldeten mindestens 21 Tote. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete ebenfalls unter Berufung auf medizinische Kreise, 27 Menschen seien ums Leben gekommen.
Wafa zufolge sind allein bei einem Bombardement des Hauses einer palästinensischen Familie in Nuseirat im Zentrum des abgeriegelten Gazastreifens zehn Menschen gestorben sein. Zur Identität der Opfer gab es zunächst keine Angaben.
09.36 Uhr: Bericht - Irans Präsident im Krieg mit Israel verletzt
Irans Präsident Massud Peseschkian ist einem Bericht zufolge im Krieg mit Israel nur knapp dem Tod entkommen. Wie die iranische Nachrichtenagentur Fars berichtete, bombardierte Israels Luftwaffe drei Tage nach Kriegsbeginn am 16. Juni einen Gebäudekomplex des Nationalen Sicherheitsrats. Nach dem Angriff fiel demnach der Strom aus. Die Teilnehmer des Krisentreffens konnten sich in Sicherheit bringen, einige von ihnen, darunter auch Peseschkian, erlitten Beinverletzungen.
In einem Interview mit dem US-Talkmaster Tucker Carlson hatte Irans Präsident bereits vor rund einer Woche von dem versuchten Anschlag auf sein Leben berichtet. Dabei sprach Peseschkian über ein mögliches Geheimdienstleck. Es werde über die Einschleusung eines Agenten spekuliert, berichtete auch die Agentur Fars. Iranische Medien verbreiteten unterdessen ein Video, das die Bombardierungen an einem Berghang im Westen der Hauptstadt und Millionenmetropole Teheran zeigen soll.
01.45 Uhr: Gaza-Gespräche stocken - Streit um israelischen Truppenabzug
Die indirekten Gespräche zwischen Israel und der Hamas über eine 60 Tage lange Waffenruhe im Gaza-Krieg sind informierten Kreisen zufolge ins Stocken geraten. Beide Seiten machen sich demnach gegenseitig für den mangelnden Fortschritt verantwortlich. Ziel der Gespräche in der katarischen Hauptstadt Doha ist eine Waffenruhe und die Freilassung von zehn lebenden Geiseln aus der Gewalt der Hamas sowie die Übergabe von Leichen mehrerer Verschleppter.
Wie die Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Kairo aus Hamas-Kreisen erfuhr, stellt das Ausmaß des israelischen Truppenabzugs aus Gaza während der Feuerpause einen zentralen Streitpunkt dar. Die israelische Delegation in Doha habe diesbezüglich "neue Landkarten" auf den Tisch gelegt, sagte ein Hamas-Vertreter. Israelischen Medienberichten zufolge besteht die israelische Führung darauf, das Militär in einem weitflächigen Areal im Süden des Gazastreifens zu belassen.
Samstag, 12. Juli 2025
21.42 Uhr: Tausende Demonstranten in Israel fordern Freilassung der Geiseln
Tausende Menschen haben in Tel Aviv und anderen israelischen Städten für die Freilassung aller Geiseln demonstriert, die im Gazastreifen von der Hamas festgehalten werden. "Das Zeitfenster, um alle 50 Geiseln, die Lebenden und die Toten, nach Hause zu bringen, ist jetzt offen - aber nicht mehr lange", sagte Eli Scharabi, der selbst 16 Monate lang Geisel der Hamas war, als Redner auf der zentralen Kundgebung in Tel Aviv. Das berichtet die Zeitung "Haaretz".
An Israels Regierungspolitiker gewandt, sagte der 53-Jährige: "Ihr wurdet gewählt, um diesem Volk zu dienen. Mit Demut, mit Bescheidenheit. Es war Arroganz, die das Unheil über uns brachte - und wir dürfen nicht mehr zu diesem Verhaltensmuster zurückkehren."
20.13 Uhr: Israel und Hamas beklagen gegenseitige Sabotage von Verhandlungen
Israel und die radikalislamische Hamas haben sich gegenseitig eine Behinderung der indirekten Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung israelischer Geiseln vorgeworfen. Die Hamas habe einen von Katar vorgelegten Vorschlag für eine 60-tägige Waffenruhe zurückgewiesen und errichte immer neue Hindernisse, erklärte am Abend ein hochrangiger israelischer Regierungsvertreter.
Die radikalislamische Gruppe lehne jeden Kompromiss ab und begleite die Gespräche mit einer "Kampagne der psychologischen Kriegsführung", erklärte der Vertreter Israels. Zuvor hatten Palästinenservertreter Israel vorgeworfen, auf einem Verbleib seiner Truppen in Teilen des Gazastreifens zu beharren und damit die Waffenruhe-Gespräche zu torpedieren.
18.49 Uhr: Iran will Zusammenarbeit mit IAEA doch nicht komplett stoppen
Im Streit um sein Atomprogramm will der Iran die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) "in neuer Form" fortsetzen. Die Zusammenarbeit sei "nicht beendet, sondern wird eine neue Form annehmen", sagte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi. Künftige Anfragen der Organisation zur Überwachung der iranischen Atomanlagen sollten "von Fall zu Fall geprüft werden". Nach Angriffen Israels und der USA auf Atomanlagen und andere Ziele im Iran hatte Teheran die Zusammenarbeit mit der UN-Aufsichtsbehörde Anfang Juli ausgesetzt. Nach der Aussetzung der Zusammenarbeit durch Teheran hatten die Inspekteure der IAEA den Iran verlassen.
18.03 Uhr: Israel will tödliche Vorfälle an Verteilzentren untersuchen
Nach den Berichten über tödliche Zwischenfälle in der Nähe humanitärer Verteilstellen, hat die israelische Armee mitgeteilt, die Vorfälle weiter zu untersuchen. Bisher habe man jedoch keine Personen festgestellt, die durch Schüsse israelischer Soldaten in der Nähe der Verteilstelle in Rafah getötet oder verletzt worden wären. Palästinensischen Angaben zufolge starben allein seit den frühen Morgenstunden 27 Menschen im Gazastreifen, als sie bei Verteilstellen für humanitäre Hilfe auf Lebensmittel gewartet hätten.
17.05 Uhr: Viele Tote in Gaza - auch bei Hilfszentren
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge erneut viele Tote gegeben. Seit den frühen Morgenstunden seien mindestens 46 Menschen in dem abgeriegelten Küstengebiet ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen.
Unter den Toten seien 27 Menschen, die bei Verteilstellen für humanitäre Hilfe auf Lebensmittel gewartet hätten, hieß es weiter. Immer wieder gibt es Berichte über tödliche Zwischenfälle in der Nähe solcher Ausgabezentren. Seit Ende Mai sind im Gazastreifen nach UN-Angaben bereits 798 Menschen bei Verteilzentren für Hilfsgüter und rund um Hilfskonvois getötet worden.
15.45 Uhr: Pfarrer von Gaza – Christliche Gemeinde in humanitärer Notlage
Die christliche Gemeinde in Gaza befindet sich in einer akuten humanitären Krise. Rund 500 Männer, Frauen und Kinder lebten derzeit auf dem Gelände der einzigen katholischen Kirche, berichtet das Portal Vatican News (Samstag) unter Berufung auf den argentinischen Pfarrer Gabriel Romanelli. Nach seinen Angaben liegt der Preis für ein Kilo Mehl bei "etwa 18 Euro, für Tomaten 23; eine einzelne Zwiebel bis zu 15 Euro". Für ein Kilo Zucker brauche man mindestens 100 Euro. "Selbst wenn wir es wollten: Kaffee könnten wir nicht einmal bitter trinken - ein Kilo kostet nicht unter 250 Euro", so der Pfarrer von Gaza.
Seit 3. März seien sämtliche Hilfslieferungen gestoppt. Vorräte, die man während einer früheren Waffenruhe eingelagert habe, müssten streng rationiert werden. Immer wieder seien Bombardements in unmittelbarer Nähe der Pfarre zu hören, teils nur wenige hundert Meter entfernt.
Vor dem 7. Oktober 2023 zählte die christliche Gemeinde in Gaza noch 1.017 Mitglieder. Heute sind es noch etwa 500, die in den Räumen der Pfarre untergebracht seien. Rund 300 Menschen konnten nach Worten des Pfarrers über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten ausreisen. 54 Christen seien im Krieg gestorben, darunter 16 bei einem Luftangriff auf die orthodoxe Kirche St. Porphyrius. Weitere Christen, so Romanelli, seien durch fehlende Medikamente ums Leben gekommen, so der Pfarrer: "Herzkranke, Diabetiker - Menschen, die ohne Hilfe nicht überleben konnten."
13.45 Uhr: Vier Kinder bei israelischen Angriffen getötet
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Krankenhausangaben mindestens 28 Menschen getötet worden. Allein in Deir al-Balah seien 13 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen vier Kinder und zwei Frauen, als israelische Flugzeuge die Gegend unter Beschuss genommen hätten, teilten Vertreter des Al-Aksa-Krankenhauses am Samstag mit. Weitere 15 starben nach Angaben des Nasser-Krankenhauses bei israelischen Luftangriffen in Chan Junis im Süden des Gazastreifens.
13.06 Uhr: Insider - Verhandlungen über Waffenruhe stocken
Gespräche zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen sind Insidern zufolge ins Stocken geraten. Grund seien Streitigkeiten über den Umfang eines israelischen Truppenabzugs, verlautete am Samstag aus palästinensischen und israelischen Verhandlungskreisen. Von palästinensischer Seite hieß es, die Hamas habe die von Israel vorgeschlagenen Abzugspläne abgelehnt. Diese sähen vor, dass rund 40 Prozent des Gebiets unter israelischer Kontrolle blieben, einschließlich des gesamten südlichen Gebiets von Rafah an der ägyptischen Grenze sowie weiterer Gebiete im Norden und Osten. Israelischen Verhandlungskreisen zufolge will die Hamas, dass sich Israels Armee auf die Positionen zurückzieht, die sie während der Waffenruhe vor der Wiederaufnahme ihrer Offensive im März gehalten hatte.
12.15 Uhr: Getöteter Palästinenser war US-Bürger
Der Palästinenser, der im Westjordanland den Angaben nach von israelischen Siedlern zu Tode geprügelt wurde, hatte eine US-Staatsbürgerschaft. Das teilte das palästinensische Gesundheitsministerium. Bei dem umgekommenen US-Bürger handelt es sich den Angaben zufolge um den 20-jährigen Sayafollah Musallet. Seine im US-Bundesstaat Florida lebende Familie erklärte, er sei in einem Rettungswagen auf dem Weg in ein Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Sie forderte die US-Regierung auf, eine Untersuchung einzuleiten und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Bei dem Vorfall am Freitagabend in der Ortschaft Sindschil nördlich von Ramallah ist ein weiterer Palästinenser erschossen worden.
06.32 Uhr: Deutschland will sich am Gaza-Wiederaufbau beteiligen
Bei einem Wiederaufbau des Gazastreifens sollte Deutschland nach Worten von Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) eine wichtige Rolle einnehmen. Sie sei bereit, schnellstmöglich einzusteigen. Zuerst müsse es aber zu einem Waffenstillstand und dann zu einem längeren Frieden kommen, sagte sie dem Portal web.de News. Wichtig sei, dass auch die arabischen Staaten in einen solchen Wiederaufbau eingebunden würden. Und sie fügte hinzu, dass es auf keinen Fall eine Vertreibung von Palästinenserinnen und Palästinensern aus dem Gazastreifen geben dürfe. Eine solche Option sei "absolut inakzeptabel".
Freitag, 11. Juli 2025
20.50 Uhr: Palästinenser - Israelische Siedler prügeln Mann im Westjordanland zu Tode
Im Westjordanland haben israelische Siedler nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums einen Mann zu Tode geprügelt. Der 23-Jährige sei gestorben, nachdem er in Sindschil nördlich von Ramallah "am ganzen Körper von Siedlern geschlagen" worden sei, erklärte das Ministerium am Freitag. Aus Sindschil hatten AFP-Journalisten in der vergangenen Woche von Kämpfen zwischen dutzenden Siedlern und Palästinensern berichtet.
Israel hält das Westjordanland seit dem Ende des Sechstagekriegs im Jahr 1967 besetzt. In den vergangenen Jahren hat sich der Bau jüdischer Siedlungen dort beschleunigt. Menschenrechtsorganisationen beklagen eine Zunahme der Gewalt durch israelische Siedler. Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 ist die Gewalt auch im Westjordanland eskaliert.
18.52 Uhr: EU vermutet mindestens vier Todesopfer nach Huthi-Angriff auf Frachter
Nach dem Angriff der jemenitischen Huthi-Miliz auf den Frachter "MV Eternity C" im Roten Meer sind nach Angaben der EU-Militärmission Eunavfor Aspides vermutlich vier Besatzungsmitglieder tot. "15 Besatzungsmitglieder werden vermisst. Unter den vermissten Besatzungsmitgliedern befinden sich die vier mutmaßlichen Todesopfer", teilte ein Sprecher unter Berufung auf eine Firma für Such- und Rettungseinsätze der Nachrichtenagentur AFP am Freitag mit.
Die vom Iran unterstützen Huthis hatten das Handelsschiff "Eternity C" ab Montag wiederholt angegriffen, bevor es schließlich sank. An Bord des Frachters waren laut der EU-Mission 25 Menschen. Die Huthi-Miliz hatte am Mittwoch erklärt, sie habe eine unbestimmte Zahl von Besatzungsmitgliedern "gerettet" und an einen sicheren Ort gebracht. Die US-Botschaft für den Jemen warf den Huthis dagegen vor, Teile der Besatzung entführt zu haben.
18.40 Uhr: Ärzte in Gaza - Viele Menschen leiden an Mangelernährung
Die Bevölkerung im schwer umkämpften Gazastreifen leidet der Organisation Ärzte ohne Grenzen zufolge zunehmend Hunger. Ihre Teams vor Ort stellten "einen starken Anstieg der Fälle akuter Mangelernährung" in dem abgeriegelten Küstenstreifen fest, wie die Organisation mitteilte. In ihren beiden Gesundheitszentren in der Stadt Gaza und im Küstenort Al-Mawasi würden derzeit mehr als 700 schwangere und stillende Frauen und fast 500 Kinder mit schwerer und mittelschwerer Mangelernährung ambulant behandelt.
In der Stadt Gaza sollen sich die Zahlen demnach in weniger als zwei Monaten fast vervierfacht haben: von 293 Fällen im Mai auf 983 Fälle Anfang Juli. Bei 326 Fällen handelt es sich um Kinder im Alter zwischen 6 und 23 Monaten
17.44 Uhr: Libanon - Ein Toter bei israelischem Angriff im Süden des Landes
Bei einem israelischen Luftangriff auf den Süden des Libanon ist nach Angaben aus Beirut ein Mensch getötet worden. Eine "feindliche israelische" Drohne habe ein Auto im Bezirk Nabatäa getroffen, einen Menschen getötet und fünf weitere Menschen verletzt, teilte das libanesische Gesundheitsministerium am Freitag mit. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht.
Trotz einer Waffenruhe zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon greift die israelische Armee immer wieder Ziele in dem Land an. Neben der Hisbollah gelten die Angriffe israelischen Angaben zufolge auch der Hamas. Die israelische Regierung begründet die Angriffe mit Verstößen gegen die Waffenruhe durch die Hisbollah.
15.40 Uhr: Palästinenser - Wieder Tote nahe einem Hilfszentrum in Gaza
Israelische Soldaten sollen nach palästinensischen Angaben mindestens zehn Menschen in der Nähe eines Verteilzentrums für humanitäre Hilfe im Gazastreifen getötet haben. Zudem seien etwa 70 Menschen bei dem Vorfall in der Nähe der Stadt Rafah im Süden des umkämpften Küstengebiets verletzt worden, hieß es aus medizinischen Kreisen der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde. Von der israelischen Armee gab es zu dem Vorfall auf Anfrage zunächst keine Angaben. Ein Sprecher teilte mit, den Bericht prüfen zu wollen.
Für die Verteilung von Lebensmitteln im Gazastreifen ist derzeit die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) zuständig. Die von Israel und den USA unterstützte Stiftung hatte Ende Mai ihre Arbeit nach einer monatelangen israelischen Blockade von Hilfslieferungen begonnen. Die UN kritisieren unter anderem, dass die Stiftung zu wenige Verteilzentren betreibe, und dass Menschen dort und auf dem Weg dahin großen Gefahren ausgesetzt seien. Immer wieder gibt es Berichte über tödliche Zwischenfällen in der Nähe von Verteilzentren.
15.27 Uhr: Nobelkomitee - Preisträgerin Mohammadi berichtet von Drohungen
Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi hat dem norwegischen Nobelkomitee von Drohungen gegen sie berichtet. Sie habe dem Vorsitzenden Jørgen Watne Frydnes in einem "dringenden Telefonat" erklärt, ihr sei damit gedroht worden, von Agenten des iranischen Regimes "physisch eliminiert" zu werden, teilte das Komitee mit. Mohammadi war 2023 für ihren Einsatz für Menschenrechte und Freiheit im Iran mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Sie verbüßt derzeit eine Haftstrafe im berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran.
Das Nobelkomitee teilte mit, man sei zutiefst besorgt wegen der Drohungen gegen Mohammadi, aber auch um alle Iraner, die ihre kritische Meinung äußerten. Frydnes rief die iranischen Behörden in der Mitteilung dazu auf, das Leben und die Meinungsfreiheit dieser Menschen zu schützen. Zuletzt hatte Mohammadi zusammen mit der iranischen Menschenrechtsaktivistin Shirin Ebadi, die ebenfalls Friedensnobelpreisträgerin ist, ein Ende des Krieges zwischen Israel und dem Iran gefordert.
13.35 Uhr: Siedler legen erneut Feuer in christlich-palästinensischem Dorf
Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche ist das christliche Dorf Taibeh östlich von Ramallah offenbar Ziel von Brandstiftung durch extremistische jüdische Siedler geworden. Am Freitag sind nach Angaben des lateinischen Pfarrers Baschar Fawadleh Felder in der Nähe von Wohnhäusern sowie hinter der historischen Georgskirche angezündet worden. Es sei gelungen, die Feuer unter Kontrolle zu bringen, sagte Fawadleh der KNA. Bereits am Montag hatten Siedler laut Kirchenvertretern ein Feuer bei der Georgskirche gelegt.
Die Geistlichen der drei im Ort vertretenen christlichen Konfessionen hatten in einer Stellungnahme tägliche "systematische Attacken" von Siedlern beklagt, die bewusst auf die christliche Identität der Einwohner und deren religiöses Erbe zielten. Sie riefen Politik und Kirchen dazu auf, Druck auf die israelische Besatzung auszuüben und eine sofortige und transparente Untersuchung der Zwischenfälle durchzusetzen. Taibeh gilt als der letzte rein christliche Ort im Westjordanland. Seine Georgskirche, deren Geschichte ins 5. Jahrhundert zurückreicht, gilt als eines der ältesten religiösen Wahrzeichen Palästinas.
12.08 Uhr: UN - Fast 800 Menschen im Gazastreifen bei Suche nach Hilfe getötet
Im Gazastreifen sind nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) seit dem 27. Mai mindestens 798 Menschen beim Versuch getötet worden, an Lebensmittel zu gelangen. Allein 615 Menschen seien in der Nähe von Verteilstellen der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) getötet worden, teilte eine Sprecherin des Hohen Kommissars für Menschenrechte (OHCHR) der UN mit. 183 Menschen seien vermutlich an der Route von Hilfskonvois getötet worden.
Die GHF wird von den USA und Israel unterstützt. Seit Ende Mai verteilt sie Hilfspakete und hat wiederholt bestritten, dass es an ihren Standorten zu Zwischenfällen gekommen ist. Allerdings hat das israelische Militär Vorfälle eingeräumt, bei denen Palästinenser zu Schaden kamen. Die GHF umgeht weitgehend ein von den UN geführtes Verteil-System. Vor allem die UN bewerten dies als unzureichend und gefährlich für die Hilfesuchenden. Zudem sei die Organisation nicht überparteilich. Vor der GHF hatten vor allem UN-Organisationen wie das Palästinenserhilfswerk UNRWA großflächig Hilfsgüter verteilt.
12.02 Uhr: Israelische Rechtsexperten warnen vor Umsiedlungslager in Gaza
Israelische Juristen haben Pläne für ein Umsiedlungslager für hunderttausende Palästinenser im Gazastreifen kritisiert. Das von Israels Verteidigungsminister Israel Katz angestoßene Vorhaben würde "eine Reihe von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen und unter bestimmten Umständen in den Anwendungsbereich des Völkermorddelikts fallen", warnten 16 Experten für internationales Recht und Kriegsrecht in einem am Freitag veröffentlichten Brief. Dieser richtete sich an Katz sowie den Stabschef der israelischen Armee, Eyal Zamir.
Laut Katz' Plan soll eine sogenannte "humanitäre Stadt" für 600.000 Palästinenser auf den Ruinen von Rafah entstehen. Einmal umgesiedelte Menschen sollen das Lager nach Betreten nicht mehr verlassen dürfen. Laut Berichten wurde der Plan durch Israels Ministerpräsidenten Netanjahu gebilligt. Die Experten forderten eine Rücknahme des Plans, denn eine derartige "Zentralisierung der Bevölkerung Gazas" sei rechtswidrig und könne ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen: Zwangsumsiedlungen, Deportation und Freiheitsberaubung seien geplant. Angesichts der Lage im Gazastreifen sei zudem das Risiko groß, dass "das Verbrechen des Völkermords begangen wird, da Lebensbedingungen geschaffen werden, die zur Vernichtung eines Teils der Bevölkerung führen werden".
11.37 Uhr: Von USA mit Sanktionen belegte UN-Ermittlerin verteidigt sich
Eine von der Trump-Regierung mit Sanktionen belegte UN-Sonderberichterstatterin hat ihre Kritik am israelischen Vorgehen im Gazastreifen verteidigt. Es habe sie schockiert, von den Strafmaßnahmen gegen sie zu erfahren, sagte Francesca Albanese, die im Auftrag der UN zu Menschenrechtsverstößen in den Palästinensischen Gebieten ermittelt. Die Mächtigen versuchten, sie zum Schweigen zu bringen, weil sie diejenigen verteidige, die selbst keine Macht hätten, sagte die Italienerin der Nachrichtenagentur AP.
"Das ist kein Zeichen der Macht, es ist ein Zeichen der Schuld", sagte die Menschenrechtsanwältin Albanese, die UN-Sonderberichterstatterin für das Westjordanland und den Gazastreifen ist. Sie hat Israel einen Völkermord an den Palästinensern im Gazastreifen vorgeworfen. Israel und die USA bestreiten den Vorwurf. Die USA hatten die Sanktionen am Mittwoch bekanntgegeben. Zuvor hatten sie den UN-Menschenrechtsrat vergeblich dazu gedrängt, Albanese ihres Postens zu entheben.
10.30 Uhr: Patriarchatsdirektor sieht Frieden "weit entfernt"
Der Generaldirektor des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem, Sami al-Yousef, hat wenig Hoffnung auf einen baldigen, dauerhaften Frieden in Nahost. Alle Parteien beanspruchten den Sieg für sich und sprächen "weiterhin von Zerstörung, Rache und Mord", anstatt von Versöhnung, die die Region so dringend benötige, teilte er mit. Der Welt warf er vor, tatenlos zuzuschauen.
05.35 Uhr: Unicef - Kinder im Gazastreifen bei Essensverteilung getötet
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben von Unicef am Donnerstag unter anderem neun Kinder und vier Frauen getötet worden, die im Ort Deir al Balah auf Nahrungsmittelhilfen für Kinder gewartet hätten. Die Hilfe sei von der Partnerorganisation Project Hope "für Familien in verzweifelter Not" bereitgestellt worden, erklärte Exekutivdirektorin Catherine Russell. Die Tötung von Familien, die versuchten, lebensrettende Unterstützung zu erhalten, sei unerträglich.
Das UN-Kinderhilfswerk forderte Israel auf, seine Einsatzregeln zu überprüfen, um die uneingeschränkte Einhaltung des internationalen humanitären Völkerrechts zu gewährleisten, "insbesondere den Schutz der Zivilbevölkerung, einschließlich der Kinder". Außerdem müsse es eine gründliche und unabhängige Untersuchung "dieses Vorfalls und aller mutmaßlichen Verstöße" geben. Seit Monaten kämen nicht genug Hilfsgüter in den Gazastreifen, erklärte Russell. Die Gefahr einer Hungersnot wachse.
02.08 Uhr: EU baut wegen Lage in Gaza Drohkulisse gegen Israel auf
Die EU baut für den Fall des Scheiterns der neuen Hilfsvereinbarungen für den Gazastreifen eine Drohkulisse gegen Israel auf. Wie Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel bestätigen, ließ die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas den Mitgliedstaaten einen Katalog mit Maßnahmen übermitteln, mit denen die israelische Regierung theoretisch unter Druck gesetzt werden könnte. Den Auftrag dafür hatte Kallas im Juni bei einem Außenministertreffen der EU bekommen.
Der Katalog umfasst etwa das Aussetzen von Handelsvorteilen, ein Waffenembargo und die Blockade von Israels Zugang zum EU-Forschungsförderungsprogramm Horizon. Außerdem könnten demnach Einreisebestimmungen für israelische Staatsbürger verschärft und Sanktionen gegen Politiker verhängt werden, die eine Verantwortung für die katastrophale humanitäre Situation im Gazastreifen tragen.
01.53 Uhr: Netanjahu beschwört Sieg über Hamas
Israels Ministerpräsident Netanjahu hat in einem Interview mit dem ultrakonservativen US-Sender Newsmax den Sieg seines Landes über die radikalislamische Hamas beschworen. Wörtlich sagte er: "Wir werden diese Monster besiegen und unsere Geiseln zurückholen." Er hoffe, dass in wenigen Tagen im Rahmen einer 60-tägigen Waffenruhe, über die derzeit indirekt verhandelt wird, zehn der noch lebenden Geiseln freikämen - wie es die Hamas unter Bedingungen zugesagt hatte. Insgesamt befänden sich noch 50 Geiseln in Gaza, sagte Netanjahu weiter. "20 sind definitiv am Leben, und etwa 30 sind nicht am Leben, und ich möchte sie alle herausholen."
Donnerstag, 10. Juli 2025
21.21 Uhr: Netanjahu will vollständig entwaffnete Hamas
Israels Regierungschef Netanjahu ist bereit, über ein "dauerhaftes Ende des Kriegs" zu verhandeln. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die Hamas vollständig entwaffnet wird.
"Die Hamas muss ihre Waffen niederlegen, Gaza muss entmilitarisiert werden, die Hamas darf keine militärischen Fähigkeiten mehr haben und keine Regierungsgewalt mehr ausüben", sagte Netanjahu in einer Videoansprache. Er fügte hinzu: "Wenn das durch Verhandlungen erreicht werden kann, umso besser. Andernfalls werden wir es mit anderen Mitteln erreichen, durch die Stärke unserer heldenhaften Armee."
19.21 Uhr: Hamas - Israelisches Militär in Gaza behindert Verhandlungen
Die von Israel geplante dauerhafte Präsenz seiner Armee im Gazastreifen ist nach Angaben der radikalislamischen Hamas eine der größten Hürden auf dem Weg zu einer neuen Waffenruhe in dem Gebiet. Vor allem kritisiert die Hamas die israelische Kontrolle über Rafah an der Grenze zu Ägypten und über den sogenannten Morag-Korridor zwischen Rafah und Chan Junis. So würde Gaza zu einer isolierte Enklave unter der Kontrolle einer Besatzungsarmee, so Naim.
18.45 Uhr: UN liefern zum ersten Mal seit 130 Tagen Treibstoff für Gaza
Die Vereinten Nationen melden ihre erste Treibstofflieferung in den Gazastreifen seit 130 Tagen. Ein Team habe am Mittwoch rund 75.000 Liter dorthin transportiert, teilte UN-Sprecher Stephane Dujarric mit. Allderings reiche die Lieferung nicht einmal für einen Tag.
17.57 Uhr: Israel würde wieder gegen Iran vorgehen
Israel drohte dem Iran heute, dass man im Falle einer Bedrohung jederzeit wieder militärisch gegen die Islamische Republik vorgehen würde - sogar "mit größerer Wucht", so Verteidigungsminister Israel Katz seinem Büro zufolge bei einer Abschlusszeremonie der Luftwaffe. Es gebe keinen Ort, an dem man sich vor dem "langen Arm Israels" verstecken könne. Im Juni lieferten sich die beiden Länder einen zwölftägigen Luftkrieg, an dem sich auch die USA beteiligten.
17.51 Uhr: Zivilschutzbehörde wirft Israel Tötung von 10 Kindern vor
Während Verhandlungen über eine Feuerpause im Gazastreifen laufen, hat Israel nach palästinensischen Angaben bei einem Luftangriff in der Nähe eines Gesundheitszentrums 16 Menschen getötet, darunter zehn Kinder. Das israelische Militär erklärte am Donnerstag, es habe mit dem Raketenangriff in Deir al-Balah einen militanten Extremisten ins Visier genommen, der an dem von der radikal-islamischen Hamas geleiteten Angriff am 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen sei.
Insgesamt seien bei neuen Angriffen mindestens 52 Menschen getötet worden, so die Hamas-Zivilschutzbehörde im Gazastreifen.
17.09 Uhr: Huthi wollen mit Seeblockade weitermachen
Die radikal-islamischen Huthi im Jemen wollen die Blockade im Roten Meer, im Golf von Aden und im Arabischen Meer fortsetzen und Güter mit Israel-Bezug nicht durchlassen. Das erklärte der Anführer der Miliz im Jemen, Abdul-Malik al-Huthi.
Anfang der Woche versenkte die vom Iran unterstützte Miliz nach monatelanger Ruhe zwei Schiffe im Roten Meer. Branchenkreisen zufolge haben sich die Versicherungskosten für den Schiffstransport von Gütern in der Region seitdem mehr als verdoppelt: Einem Insider zufolge stieg die Prämie auf rund 0,7 Prozent des Wertes eines Schiffes nach rund 0,3 Prozent vor den jüngsten Angriffen.
15.50 Uhr: Berlin und Wien mahnen Israel zur Einhaltung des Völkerrechts
Berlin und Wien haben Israel aufgefordert, bei seinem Vorgehen im Gazastreifen das Völkerrecht zu beachten. "Österreich steht ebenso wie Deutschland fest an der Seite Israels, aber Humanität und völkerrechtliche Verpflichtungen sind für uns nicht verhandelbar", sagte die österreichische Außenministerin Beate Meinl-Reisinger am Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Außenminister Johann Wadephul (CDU) und dem israelischen Außenminister Gideon Saar in Wien.
Wadephul betonte seinerseits, die Situation der "darbenden und sterbenden Menschen" im Gazastreifen müsse dringend verbessert werden. Wadephul und Meinl-Reisinger begrüßten zugleich das Abkommen der EU mit Israel über die Ausweitung humanitärer Hilfe im Gazastreifen.
15.29 Uhr: Anschlag im Westjordanland mit drei Toten
Bei einem Anschlag im Westjordanland ist nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom ein Israeli ums Leben gekommen. Wie die israelische Armee mitteilte, griffen zwei Männer mit einem Messer und einer Schusswaffe den Mann an einem Einkaufszentrum im Bereich von Gusch Etzion südlich von Jerusalem an. Soldaten erwiderten demnach das Feuer und töteten die beiden Angreifer noch am Ort des Geschehens.
Bei dem getöteten Israeli soll es sich örtlichen Medien zufolge um einen 22 Jahre alten Sicherheitsmann handeln. An der sogenannten Gusch Etzion Junction - einer Kreuzung an einer wichtigen Verbindungsstrecke von Hebron nach Jerusalem - befindet sich seit einigen Jahren ein Einkaufszentrum. Der Mann soll dort gearbeitet haben. Die Kreuzung ist vielbefahren - an ihr kommt es immer wieder zu Anschlägen. Israelische Soldaten bewachen die Gegend.
13.20 Uhr: EU und Israel verständigen sich auf bessere Gaza-Hilfe
Die EU und Israel haben sich nach Angaben der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas auf eine Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen verständigt. Unter anderem sollen mehr Lastwagen mit Hilfsgütern in das Gebiet fahren und Grenzübergänge sowie bestimmte Routen geöffnet werden, sagt Kallas. "Diese Maßnahmen sind bereits umgesetzt oder treten in den kommenden Tagen in Kraft", fügt sie hinzu. Es bestehe Einigkeit darüber, dass Hilfe in großem Umfang direkt an die Bevölkerung geliefert und zugleich verhindert werden müsse, dass die Hilfe an die Hamas umgeleitet werde.
12.12 Uhr: Vier Seeleute im Roten Meer gerettet
Rettungsmannschaften haben im Roten Meer vier weitere Besatzungsmitglieder des von der jemenitischen Huthi-Miliz versenkten Schiffes "Etermity C" aus den Fluten geholt. Dies teilte die EU-Militäroperation "Aspides" mit. Damit stieg die Zahl der geretteten Seeleute auf zehn. 15 Besatzungsmitglieder würden noch vermisst, teilte ein Sprecher der "Aspides" auf X (externer Link) mit. Berichten zufolge halten die Huthi Crew-Mitglieder fest.
11.26 Uhr: Huthi halten offenbar Crew-Mitglieder von gesunkenem Frachter fest
Die Huthi-Miliz im Jemen hält nach Angaben von Insidern offenbar einige Besatzungsmitglieder des griechischen Frachters "Magic Seas" fest. Demnach befinden sich 6 der 22 Personen in den Händen der Gruppe, wie aus Sicherheitskreisen verlautet. Die mit dem Iran und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen verbündeten Huthis hatten nach eigenen Angaben das unter der Flagge Liberias fahrende Schiff am Sonntag angegriffen, bevor es im Roten Meer sank. Der Angriff ereignete sich vor der Südwestküste des Jemens.
11.19 Uhr: Viele Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge erneut viele Tote gegeben. Seit den Morgenstunden seien mindestens 30 Menschen in dem Küstengebiet ums Leben gekommen, meldete die Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf medizinische Kreise. Das israelische Militär habe in verschiedenen Gebieten des umkämpften Küstenstreifens Angriffe geflogen. 14 Tote gab es demnach in der zentral gelegenen Stadt Deir al-Balah, weitere tödliche Angriffe in Chan Junis im Süden sowie in der Stadt Gaza im Norden.
Israels Armee berichtete indes von intensiven Truppeneinsätzen im Bereich von Chan Junis. Dabei sei etwa ein 500 Meter langer unterirdischer Tunnel entdeckt und zerstört worden. In der vergangenen Woche seien zudem Dutzende Menschen - nach israelischen Angaben Terroristen - getötet sowie terroristische Infrastruktur zerstört worden. Die Angaben beider Seiten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
10.46 Uhr: USA werfen Huthi Entführung von Seeleuten vor
Rettungsteams haben heute ihre Suche nach Überlebenden des von der jemenitischen Huthi-Miliz im Roten Meer versenkten Frachters "Eternity C" fortgesetzt. Die US-Botschaft im Jemen, die von Saudi-Arabien aus arbeitet, warf den Huthi vor, sie hätten Rettungseinsätze behindert und viele der überlebenden Besatzungsmitglieder entführt. "Wir fordern ihre sofortige und bedingungslose, sichere Freilassung", schrieb die US-Botschaft im Kurznachrichtendienst X.
10.17 Uhr: Huthi-Rebellen beschießen Israel mit Rakete
Die Huthi-Miliz im Jemen hat erneut Israel attackiert. Man habe eine Rakete abgefeuert, teilten die Rebellen mit, die einen großen Teil des Jemen kontrollieren und vom Iran unterstützt werden. Das israelische Militär erklärte, das Geschoss sei abgefangen worden.
Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas im Gazastreifen im Oktober 2023 greifen die Huthi Israel immer wieder mit Raketen und Drohnen an - nach eigenen Angaben als Ausdruck ihrer Solidarität mit der Hamas, die ebenfalls mit dem Iran verbündet ist.
06.41 Uhr: Wadephul verlangt von Israel Versorgung der Palästinenser
Außenminister Johann Wadephul (CDU) verlangt von Israel vor einem Treffen mit seinem Kollegen Gideon Saar, die Palästinenser im Gazastreifen "vor dem Hungertod zu bewahren und zu versorgen". Vor Gesprächen mit Saar und der österreichischen Außenministerin Beate Meinl-Reisinger in Wien forderte der CDU-Politiker: "Das ist Israels Pflicht. Die internationalen Hilfsorganisationen müssen sofort umfassenden Zugang erhalten, um die humanitäre Hilfe zu den Menschen bringen zu können."
Für dauerhaften Frieden bräuchten die Palästinenser eine Zukunft, im Gazastreifen, im Westjordanland und in Ostjerusalem, aber ohne die Hamas, betonte Wadephul.
05.35 Uhr: Israelischer Insider - Gaza-Waffenruhe bei Entwaffnung der Hamas möglich
Israel hält nach Angaben eines hochrangigen Vertreters eine Einigung mit der radikal-islamischen Hamas über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln in den kommenden ein bis zwei Wochen für möglich. Der Insider sagte am Rande des Besuchs von Ministerpräsident Netanjahu in Washington, wenn es zu einer zunächst auf 60 Tage angelegten Feuerpause komme, werde Israel in dieser Zeit eine dauerhafte Waffenruhe anbieten. Bedingung dafür sei die Entwaffnung der Hamas. Lehne diese ab, werde der israelische Militäreinsatz im Gazastreifen fortgesetzt.
05.26 Uhr: Israelische Armee fängt aus Jemen abgefeuerte Rakete ab
Die israelische Armee hat am frühen Morgen eigenen Angaben zufolge eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen - wenige Tage, nachdem Israel Angriffe auf Ziele der Huthi-Rebellen in dem Land geflogen hatte. "Nach den Sirenen, die vor kurzer Zeit in mehreren Gebieten Israels zu hören waren, wurde eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen", schrieb das Militär auf X.
00.08 Uhr: USA verhängen Sanktionen gegen UN-Berichterstatterin für Palästina
Die USA verhängen Sanktionen gegen die UN-Sonderberichterstatterin für die Palästinensergebiete, Francesca Albanese. US-Außenminister Marco Rubio begründete dies im Onlinedienst X damit, dass Albanese eine "Kampagne politischer und wirtschaftlicher Kriegsführung" gegen die Vereinigten Staaten und Israel führe. Insbesondere habe die Italienerin das Vorgehen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gegen Verantwortliche in den USA und Israel gefördert.
In einer Erklärung Rubios hieß es, Albanese habe sich für die internationalen Haftbefehle eingesetzt, die der IStGH im November gegen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und den damaligen Verteidigungsminister Joav Gallant erlassen hatte. Der Strafgerichtshof legt ihnen im Zusammenhang mit dem Gazakrieg Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zur Last. Was genau die US-Sanktionen umfassen, blieb unklar.
Mittwoch, 9. Juli 2025
23.24 Uhr: Palästinenser - Verletzte nach Siedlerangriffen nahe Nablus
Im Westjordanland sind israelische Siedler palästinensischen Angaben zufolge am Abend erneut gewaltsam in palästinensische Dörfer eingedrungen. Das Gesundheitsministerium in Ramallah teilte mit, elf Menschen seien durch Schläge der Siedler verletzt und in Krankenhäuser gebracht worden.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, der Rote Halbmond habe zudem zwei Palästinenser nach dem Angriff behandelt, die durch Schüsse am Bein verletzt worden seien. Laut der "Times of Israel" ist derzeit unklar, ob Siedler oder israelische Soldaten, die ebenfalls in den Ort gekommen sein sollen, Schüsse abgaben.
Den Berichten zufolge griffen die israelischen Siedler die Dörfer Akraba und Chirbat al-Tawil in der Nähe der Stadt Nablus im Norden des Westjordanlands an. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, den Berichten nachzugehen.
22.58 Uhr: Netanjahu - Trump und ich haben gemeinsame Strategie für Gaza-Deal
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist sich nach eigenen Angaben mit Präsident Donald Trump über Wege zu einer Waffenruhe im Gaza-Krieg einig. "Präsident Trump und ich haben ein gemeinsames Ziel", erklärte Netanjahu am Mittwoch vor einem Treffen mit ranghohen Senatoren im Kapitol in Washington. "Ich will die Freilassung unserer Geiseln erreichen. Wir wollen die Herrschaft der Hamas im Gazastreifen beenden. Wir wollen sicherstellen, dass der Gazastreifen keine Bedrohung mehr für Israel darstellt."
Weiter sagte Netanjahu: "Trump will einen Deal, aber nicht um jeden Preis. Ich will einen Deal, aber nicht um jeden Preis." Israel habe Sicherheitsbedürfnisse und andere Anforderungen. Gemeinsam arbeite man daran, diese zu erfüllen.
22.18 Uhr: Hamas sieht weiter ungelöste Fragen bei Gaza-Gesprächen
Die islamistische Hamas sieht bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg nach eigenen Angaben weiter ungelöste Streitpunkte. Dies seien die Bereitstellung von Hilfsgütern, der Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen sowie "echte Garantien für einen dauerhaften Waffenstillstand", teilte die Terrororganisation mit. Über diese drei Kernfragen werde weiterhin verhandelt. Die Terrororganisation widersprach damit Medienberichten, wonach die meisten Streitpunkte inzwischen bereits geklärt worden seien.
22.17 Uhr: Hamas stimmt Freilassung von zehn israelischen Geiseln zu
Die radikalislamische Hamas hat eigenen Angaben zufolge der Freilassung von zehn israelischen Geiseln zugestimmt. Dies sei im Rahmen "schwieriger" Waffenruhe-Verhandlungen mit Israel vereinbart worden, hieß es in einer Erklärung der Hamas vom Mittwoch. Weitere zentrale Verhandlungspunkte, etwa die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen oder ein Rückzug der israelischen Armee aus dem Palästinensergebiet, seien weiter ungeklärt.
21.10 Uhr: Trump zu möglichem Gaza-Deal - Vielleicht auch nächste Woche
Die USA haben zuletzt ihre Hoffnung auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg bis Ende der Woche geäußert – Präsident Donald Trump bringt nun auch die nächste Woche ins Spiel. Auf die Frage eines Journalisten, für wie realistisch er eine Waffenruhe zwischen der islamistischen Hamas und Israel halte, sagte der Republikaner: "Ich glaube, wir haben diese Woche eine Chance – oder nächste Woche."
Es gebe nichts Definitives. Trump ergänzte: "Aber die Chance ist sehr hoch, dass wir eine Einigung erzielen – eine Vereinbarung irgendeiner Art in dieser und wenn nicht, vielleicht in der nächsten Woche."
21.09 Uhr: Herzog will Beziehungen zu weiteren arabischen Ländern
Israels Staatspräsidenten Izchak Herzog hat sich für eine Normalisierung der Beziehungen mit arabischen Staaten wie Syrien, dem Libanon und Saudi-Arabien ausgesprochen. "Dies ist der wahre Weg zu langfristiger nationaler Sicherheit", sagte er nach Angaben seines Büros bei der Abschlussfeier des Israelischen Nationalen Sicherheitskollegs.
Israels Sicherheitskräfte hätten "den iranischen Feuerring durchbrochen", so Herzog. "Wir dürfen diesen Moment nicht verpassen. Jetzt ist es an der Zeit, den Kreis der Partnerschaft, des Friedens und der Normalisierung in der Region zu erweitern", sagte der Präsident. "Ein vollständiger Sieg wird nicht der Tag sein, an dem wir uns auf unseren Lorbeeren ausruhen. Es wird der Tag sein, an dem wir den militärischen Erfolg in eine umfassende, strategische diplomatische Initiative verwandeln."
20.10 Uhr: USA verhängen Sanktionen gegen UN-Berichterstatterin für Palästina
Die USA verhängen Sanktionen gegen die UN-Sonderberichterstatterin für die Palästinensergebiete, Francesca Albanese. US-Außenminister Marco Rubio warf Albanese am Mittwoch im Onlinedienst X eine "Kampagne politischer und wirtschaftlicher Kriegsführung" gegen die Vereinigten Staaten und Israel vor. Insbesondere habe die Italienerin das Vorgehen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gegen Verantwortliche in den USA und Israel gefördert.
19.09 Uhr: Netanjahu - Angriffe auf Iran haben "historische Konsequenzen für den Frieden"
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu misst den Angriffen auf den Iran historische Tragweite bei. Die gemeinsamen Militärschläge Israels und der USA gegen die Islamische Republik hätten "historische Konsequenzen für den Frieden" bilanzierte er bei einem Treffen im Pentagon in Washington, an dem unter anderen US-Verteidigungsminister Pete Hegseth, der stellvertretende Generalstabsvorsitzende Christopher Grady und Erik Kurilla teilnahmen, der scheidende Chef des US-Zentralkommandos.
"Erst kommt Stärke, dann Frieden", sagte Netanjahu, der bei dem Treffen das Bild eines B-2-Bombers betrachtete, wie sie das US-Militär bei den Angriffen auf iranische Nuklearanlagen eingesetzt hat. "Diese B-2-Piloten haben eine Botschaft an die Welt gesendet", sagte Hegseth. Netanjahu erwiderte: "Ich denke, der Iran hat es zur Kenntnis genommen." Dann zog er einen Vergleich zur Tierwelt: "Jeder im Nahen Osten hat es zur Kenntnis genommen (...). Das Brüllen zweier Löwen wurde auf der ganzen Welt gehört."
18.12 Uhr: Neue US-Sanktionen sollen Druck auf Irans Revolutionsgarden erhöhen
Mit neuen Sanktionen gegen den Iran will die US-Regierung nach eigenen Angaben der Auslandseinheit der iranischen Revolutionsgarden eine wichtige Einnahmequelle nehmen. Konkret nimmt das US-Finanzministerium 22 Unternehmen mit Sitz in Hongkong, den Vereinigten Arabischen Emiraten und in der Türkei ins Visier. Ihnen wird die Unterstützung beim Verkauf von iranischem Öl vorgeworfen – Geld, das der iranischen Revolutionsgarde zugutekomme.
"Der Iran verwendet diese Erlöse zur Finanzierung seiner Waffensysteme und zur Unterstützung seiner terroristischen Stellvertreter und Partner im gesamten Nahen Osten", lautete der Vorwurf des Ministeriums.
18.03 Uhr: Hamas-Zivilschutz - 22 Tote bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen
Der von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Zivilschutz im Gazastreifen hat der israelischen Armee vorgeworfen, bei Luftangriffen am Mittwoch 22 Menschen getötet zu haben. Darunter seien mindestens sechs Kinder, sagte Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal der Nachrichtenagentur AFP. Die Kinder seien bei einem Angriff auf das Flüchtingslager Al-Schati getötet worden. Dort habe es zudem 30 Verletzte gegeben.
18.00 Uhr: Aspides - 19 Besatzungsmitglieder nach Huthi-Angriff vermisst
Bei einem Angriff der Huthi-Miliz auf das Frachtschiff "Eternity C" im Roten Meer könnte es rund 20 Tote gegeben haben. 19 Besatzungsmitglieder würden nach dem Sinken des Schiffes immer noch vermisst, teilte die EU-Militärmission "Aspides" am Mittwoch mit. Tags zuvor hatte "Aspides" drei Tote bestätigt. Ein Sprecher der Huthi reklamierte den Angriff auf das Schiff am Mittwoch für die mit dem Iran und der Hamas verbündete Miliz aus dem Jemen. An Bord des unter liberianischer Flagge fahrenden Frachters waren laut "Aspides" 21 Seeleute aus den Philippinen sowie ein Russe und drei Sicherheitsleute.
17.58 Uhr: Israels Außenminister - Waffenruhe-Abkommen mit Hamas "ist machbar"
Vor dem Hintergrund der Gaza-Verhandlungen mit der Hamas hat Israels Außenminister Gideon Saar den Willen seiner Regierung zu einer Einigung bekräftigt. "Israel ist ernsthaft bestrebt, ein Geisel- und Waffenstillstandsabkommen zu erreichen. Ich glaube, dass das machbar ist", sagte Saar am Mittwoch vor Journalisten. "Wenn ein vorübergehender Waffenstillstand erreicht ist, werden wir über eine dauerhafte Waffenruhe verhandeln", fügte er hinzu.
12.25 Uhr: Huthi veröffentlichen Video von sinkendem Handelsschiff
Die Huthi-Miliz hat nach ihrem Angriff auf die "Magic Seas" im Roten Meer ein Video des sinkenden Frachtschiffs veröffentlicht. Darauf sind Explosionen an mehreren Stellen des Rumpfs zu sehen. Danach sinkt das 200 Meter lange Schiff. Mutmaßlich setzte die Huthi-Miliz, die den Angriff für sich beanspruchte, Drohnenboote ein oder sie befestigte Sprengsätze am Schiffsrumpf.
Ali al-Dalaimi, ein ranghohes Mitglied des Huthi-Politbüros, bezeichnete den Angriff als "klare Botschaft der Abschreckung" an Staaten und Unternehmen, die mit Israel kooperierten. Die Miliz greift seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 unter anderem Handelsschiffe mit angeblichem Bezug zu Israel an. Erklärtes Ziel ist dabei die Unterstützung der Hamas im Gazastreifen. Diese wird wie die Huthi-Miliz vom Iran unterstützt.
11.45 Uhr: Krankenhäuser melden mindestens 40 Tote bei Angriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sollen erneut Dutzende Menschen getötet worden sein. Krankenhäuser berichten von mindestens 40 Todesopfern in verschiedenen Teilen des Küstengebiets. Mitarbeiter des Nasser-Krankenhauses in der südlichen Stadt Chan Junis sagten, unter den Toten seien 17 Frauen und zehn Kinder. Bei einem der Angriffe seien zehn Menschen aus einer Familie getötet worden, darunter drei Kinder. Das israelische Militär äußerte sich nicht zu einzelnen Angriffen, bestätigte aber mehr als 100 Angriffe am Vortag auf militärisch relevante Ziele wie Waffenlager, Tunnel, Raketenabschussvorrichtungen, verminte Gebäude und Extremisten. Israel wirft der militant-islamistischen Hamas vor, Zivilisten im Gazastreifen als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen, indem sie Waffen und Kämpfer in zivilen Gebieten verstecke.
08.39 Uhr: Rotes Kreuz - Gazastreifen ist "Hölle auf Erden"
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz ist zunehmend besorgt über die Lage im Gazastreifen. Das betreffe sowohl die dort noch festgehaltenen Geiseln aus Israel als auch die vom Krieg gezeichnete Zivilbevölkerung, sagte Generaldirektor Pierre Krähenbühl in einem Interview des Deutschlandfunks. Mit Blick auf die aktuelle Situation sprach Krähenbühl von einer "Hölle auf Erden".
08.29 Uhr: Hamas meldet 20 Tote bei israelischen Luftangriffen
Der von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Zivilschutz im Gazastreifen hat der israelischen Armee vorgeworfen, bei Angriffen 20 Menschen in dem Küstenstreifen getötet zu haben. Unter den Toten seien sechs Kinder, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Zwei Luftangriffe trafen demnach ein Zelt mit Binnenvertriebenen in Chan Junis im Süden des Gazastreifens und ein Lager im Norden des Palästinensergebietes.
08.12 Uhr: Netanjahu - Fokus auf Geiseln in neuem Gespräch mit Trump
Laut dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu hat sich sein jüngstes Gespräch mit US-Präsident Trump auf das Thema der Geiseln im Gazastreifen konzentriert. Netanjahu schreibt auf X, zudem habe er seine Entschlossenheit bekräftigt, der Hamas die Fähigkeit zu militärischen Einsätzen und zur Führung im Gazastreifen nehmen zu wollen. Der israelische Ministerpräsident ergänzte, es liefen Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen. Laut der US-Regierung nähern sich Israel und die Hamas einer Vereinbarung über eine Feuerpause an. Netanjahu hat das zweite Mal binnen zwei Tagen mit Trump gesprochen.
02.34 Uhr: Trump und Netanjahu erneut zu Gespräch im Weißen Haus
In Washington sind US-Präsident Trump und Israels Regierungschef Netanjahu zum zweiten Mal binnen 24 Stunden zu einem Gespräch zusammengekommen. Bei dem Treffen im Weißen Haus sollte es nach den Worten Trumps "fast ausschließlich" um die Lage im Gazastreifen gehen mit dem Ziel, die "Tragödie" dort zu beenden. Das Gespräch, an dem auch US-Vizepräsident JD Vance teilnahm, habe 90 Minuten gedauert, berichteten US-amerikanische und israelische Medien. Zum Inhalt des Gesprächs wurde nichts offiziell mitgeteilt. Trump und Netanjahu hatten sich schon am Vortag zum Abendessen getroffen.
Dienstag, 8. Juli 2025
21.15 Uhr: Netanjahu – "Es wird keine Hamas geben"
Mitten im Ringen um eine Waffenruhe im Gazastreifen droht Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu der islamistischen Hamas. Israel sei entschlossen, "alle Ziele des Krieges in Gaza zu erreichen: alle unsere Geiseln zu befreien, die militärischen und staatlichen Fähigkeiten der Hamas zu zerstören und sicherzustellen, dass von Gaza keine Bedrohung mehr für Israel ausgeht", sagte Netanjahu in Washington.
Nach den Worten des israelischen Regierungschefs bedeutet dies: "Es wird keine Hamas geben. Das muss verstanden werden." Dies sei Teil einer bestimmten Strategie, auf die Netanjahu jedoch nicht weiter eingehen wollte. Er sagte jedoch, Schritte seien erforderlich, von denen einige für Israel schmerzhaft seien und einige für die Hamas sehr schmerzhaft sein würden. Das Ergebnis werde jedoch die Freilassung der Geiseln und die Zerschlagung der Hamas sein.
20.00 Uhr: USA hoffen auf Waffenruhe und zehn lebende Geiseln
US-Präsident Donald Trump hofft nach eigenen Angaben auf eine Vereinbarung über eine Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas bis Ende der Woche. Vor einem Gespräch mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Washington sagte der Republikaner: "Er will eine Lösung, ich will eine Lösung und ich glaube, die andere Seite will eine Lösung." In dem Gespräch mit Netanjahu soll das Thema Gaza im Mittelpunkt stehen.
Die USA als Vermittler hoffen, dass bis Ende der Woche eine 60-tägige Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel vereinbart werden könnte. Wie Trumps Sonderbeauftragter für den Nahen Osten, Steve Witkoff, ergänzte, könnten zehn lebende Geiseln freigelassen werden, zudem könnten die Leichen von neun Geiseln übergeben werden.
19.00 Uhr: Macron warnt vor endlosem Gaza-Krieg
Der französische Präsident Emmanuel Macron fordert eine bedingungslose und sofortige Waffenruhe im Gaza-Krieg. Ein endloser Krieg sei eine "enorme Bedrohung" für die Region und die Sicherheit aller, sagte Macron während seines Staatsbesuchs in Großbritannien. Der 47-Jährige hielt eine Rede vor Parlamentsmitgliedern beider Häuser im Palace of Westminster im Zentrum Londons.
Im Gaza-Krieg sei die Zweistaatenlösung mit der Anerkennung eines palästinensischen Staates die einzig richtige für einen langfristigen Frieden, sagte Macron. Zugleich rief er zur Freilassung der israelischen Geiseln der Hamas auf. In dem Konflikt werden derzeit Gespräche über eine 60-tägige Feuerpause geführt.
18.45 Uhr: Israel greift im Norden des Libanons an
Bei einem israelischen Angriff im Norden des Libanons sind nach libanesischen Angaben mindestens zwei Menschen getötet worden. In der Nähe der Hafenstadt Tripoli sei ein Fahrzeug von einer Drohne getroffen worden, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. Drei weitere Menschen seien dabei verletzt worden.
Israel und die libanesische Hisbollah-Miliz hatten sich Ende November vergangenen Jahres nach mehr als einjährigem gegenseitigen Beschuss auf eine Waffenruhe geeinigt. Das israelische Militär greift dennoch nahezu täglich im Süden und Osten des Libanons an. Bei den Angriffen kommt es auch immer wieder zu Toten. Im Norden des Landes sind die Angriffe aber deutlich seltener geworden.
18.20 Uhr: Diplomat – Ohne Atomabkommen UN-Sanktionen gegen Iran wieder in Kraft setzen
Aus französischen Diplomatenkreisen heißt es, die europäischen Länder müssten die UN-Sanktionen gegen den Iran wieder in Kraft setzen, wenn es kein Atomabkommen gäbe, das die europäischen Sicherheitsinteressen garantiert. Der Insider äußerte sich nach einem Telefonat zwischen dem französischen Außenminister Jean-Noel Barrot und seinem britischen Amtskollegen David Lammy im Vorfeld eines französisch-britischen Gipfels.
17.00 Uhr: Palästinenser melden mehr als 50 Tote bei israelischen Angriffen
Israelische Angriffe im Gazastreifen haben nach Angaben von Krankenhäusern 51 Menschen das Leben gekostet.
Das Nasser-Krankenhaus teilte am Nachmittag mit, ihm seien 41 Leichen gebracht worden. Ein Angriff in Chan Junis im Süden habe ein Zelt mit Kriegsvertriebenen getroffen. Dabei habe es vier Tote gegeben. Ein weiterer Angriff in der Stadt löschte nach Angaben der von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Behörden eine vierköpfige Familie aus.
Das Auda-Krankenhaus in Nuseirat gab bekannt, weitere Angriffe hätten eine Menschenmenge getroffen. Zehn Menschen seien getötet und weitere 72 verletzt worden.
Das israelische Militär äußerte sich bisher nicht.
16.22 Uhr: Bericht – Hamas nutzte sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe
Die Hamas hat einem neuen Bericht zufolge während ihres Terrorangriffs auf Israel am 7. Oktober 2023 sexualisierte Gewalt als "taktische Kriegswaffe" eingesetzt. Der Bericht des Dinah-Projekts, einer Gruppe israelischer Rechts- und Genderexpertinnen, basiert unter anderem auf den Aussagen von Überlebenden des Massakers und der Geiselhaft im Gazastreifen sowie den Ergebnissen von Untersuchungen von Leichen.
Opfer seien teilweise oder vollständig nackt mit gefesselten Händen an Bäumen oder Masten gefunden worden. Es gebe außerdem Hinweise auf Gruppenvergewaltigungen mit anschließender Hinrichtung sowie Genitalverstümmelung und öffentliche Demütigung.
15 ehemalige Geiseln berichteten dem Team des Dinah-Projekts von ihren Erfahrungen in der Geiselhaft. Die meisten Opfer aber sind dem Bericht zufolge während oder nach den Übergriffen getötet worden oder zu traumatisiert, um zu sprechen. Dies stelle Herausforderungen für die Beweisführung bei der strafrechtlichen Verfolgung der Täter dar, so Dinah.
14.48 Uhr: Nach Tod von fünf israelischen Soldaten: Hamas feiert Angriff
Die militant-islamistische Hamas hat den Tod von fünf israelischen Soldaten bei einem Angriff im Gazastreifen (siehe Meldung von 06.25 Uhr) als Erfolg gefeiert. Für die "schwache" israelische Armee in der Gegend um Beit Hanun sei der Angriff ein weiterer Rückschlag gewesen, schrieb Hamas-Sprecher Abu Obeida auf Telegram und forderte den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu zum Rückzug auf. "Die dümmste Entscheidung, die Netanjahu treffen könnte, wäre, seine Streitkräfte im Gazastreifen zu belassen."
Nach Angaben aus israelischen Sicherheitskreisen gerieten die Soldaten in Beit Hanun in eine Sprengfalle. Als ihre Kameraden die Verwundeten bergen wollten, eröffneten Extremisten demnach das Feuer.
13.24 Uhr: Regierungskreise - Viele Details für Gaza-Waffenruheabkommen offenbar geklärt
Bei Gesprächen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg hat es nach Angaben aus israelischen Regierungskreisen Fortschritte gegeben. 80 bis 90 Prozent der Details seien geklärt worden, ein endgültiges Abkommen könne binnen Tagen stehen, sagte eine Gewährsperson der Nachrichtenagentur AP. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte gestern US-Präsident Trump in Washington getroffen und dabei mit ihm auch über eine mögliche Waffenruhe gesprochen.
12.57 Uhr: Liberia meldet zwei Tote nach Angriff auf Schiff vor der Küste Jemens
Nach einem Angriff auf ein Handelsschiff vor der Küste des Jemen wird der Tod zweier Crew-Mitglieder gemeldet. Über die Todesfälle informiert die liberianische Vertretung bei der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) während einer Sitzung der UN-Organisation. Der von Griechenland betriebene Massengutfrachter "Eternity C", der unter der Flagge Liberias fährt, wurde demnach am Montagabend mit Seedrohnen und Schnellbooten attackiert. Es handelt sich um die ersten Todesfälle dieser Art im Roten Meer seit Juni 2024. Insgesamt starben bei den seit Monaten anhaltenden Angriffen auf die Handelsschifffahrt in dem Gebiet damit nun insgesamt sechs Seeleute. Wegen der Angriffe meiden die meisten großen Container-Reedereien wie Hapag-Lloyd die wichtige Schifffahrtsroute durch das Rote Meer und den Suezkanal.
12.09 Uhr: Israel hält Einigung auf Waffenruhe für möglich
Israel hält nach eigenen Angaben eine Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen für möglich. Es gebe eine "substanzielle Chance" auf eine Vereinbarung bei den Verhandlungen in Katar, sagte der israelische Minister Zeev Elkin, ein Mitglied von Ministerpräsident Netanjahus Sicherheitskabinett. Die Hamas wolle noch Änderungen und es sei nicht leicht, aber es gebe Fortschritte, so Elkin. Hochrangige israelische Vertreter sagten bei einem Pressegespräch in Washington, es könne aber mehr als nur ein paar Tage dauern, um sich in Doha zu einigen. Woran es noch hakt, bleibt zunächst unklar.
11.26 Uhr: Lufthansa plant Wiederaufnahme der Israel-Flüge ab August
Die Lufthansa-Gruppe will ihre Flüge nach Tel Aviv zum 1. August wiederaufnehmen. Ein Unternehmenssprecher bestätigte entsprechende Informationen aus Israel, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass die Sicherheitslage weiterhin eng beobachtet werde.
Die Lufthansa-Gruppe hatte ihre Flüge nach Israel Anfang Mai eingestellt, nachdem eine Rakete der islamistischen Huthi-Rebellen in der Nähe des Ben-Gurion-Flughafens eingeschlagen war. Auch andere Ziele im Nahen und Mittleren Osten wurden nach der Eskalation des Gaza-Kriegs und der israelischen Angriffe auf den Iran eingestellt.
11.12 Uhr: Erneut Schiff im Roten Meer unter Beschuss geraten
Im Roten Meer ist erneut ein Frachtschiff attackiert worden. Die unter liberianischer Flagge fahrende "Eternity C" sei von kleinen Booten umkreist und angegriffen worden, teilte die Seehandelsaufsicht der britischen Marine (UKMTO) mit. Die Anti-Piraterie-Mission der EU und die Exilregierung des Jemen machten die Huthi-Miliz für den Angriff verantwortlich. Diese bestätigte das zunächst nicht. Die Huthi behaupteten aber, ein weiteres, am Sonntag angegriffenes Schiff, die "Magic Seas", sei gesunken.
10.39 Uhr: Iran bestätigt 1.060 Tote im Krieg mit Israel
Im Krieg mit Israel sind im Iran nach Angaben Teherans mindestens 1.060 Menschen ums Leben gekommen. Der Leiter der iranischen Stiftung für Märtyrer- und Veteranenangelegenheiten, Saeed Ohadi, bestätigte die neuen Todeszahlen in einem Interview mit dem iranischen Staatsfernsehen. Aufgrund der schweren Verletzungen einiger Menschen, könne die Zahl auf 1.100 ansteigen, sagte er.
Die in Washington ansässige Menschenrechtsorganisation Human Rights Activists hat die Zahl der Toten im Iran mit 1.190 beziffert, darunter 436 Zivilisten und 435 Mitglieder der Sicherheitskräfte. Weitere 4.475 Menschen wurden bei den Angriffen verletzt.
10.29 Uhr: Hamas und Israel setzen Gespräche über Gaza-Waffenruhe in Doha fort
Die indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben am Morgen in Katar fortgesetzt worden. Die neue Gesprächsrunde zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas konzentriere sich weiterhin auf die Mechanismen zur Umsetzung einer Waffenruhe, "insbesondere auf die Klauseln in Bezug auf den Rückzug (der israelischen Armee) und die humanitäre Hilfe", sagte ein palästinensischer Vertreter der Nachrichtenagentur AFP.
Auf dem Tisch liegt derzeit ein Vorschlag der internationalen Vermittler für eine 60-tägige Feuerpause. Die indirekten neuen Verhandlungen darüber hatten am Sonntag in Doha begonnen. Katar ist neben den USA und Ägypten eines der Vermittlerländer.
10.27 Uhr: Klinik in Gaza-Stadt stellt nach Angriff ihren Betrieb ein
Wie der Palästinensische Rote Halbmond mitgeteilt hat, habe die Al-Sajtun-Klinik in Gaza-Stadt ihren Betrieb eingestellt, nachdem die Umgebung beschossen worden sei. Die Schließung bedeute weite Wege für Tausende Menschen, die sich jetzt anderswo medizinisch behandeln lassen müssen oder ihre Kinder impfen lassen wollen.
10.06 Uhr: Palästinenser melden 18 Tote bei israelischen Angriffen
Israelische Angriffe im Gazastreifen haben nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 18 Menschen getötet. In Chan Junis im Süden sei ein Zelt mit Kriegsvertriebenen getroffen worden, wobei es vier Tote gegeben habe, teilte das Nasser-Krankenhaus, in das die Opfer gebracht wurden, mit. Ein weiterer Angriff in der Stadt löschte nach Behördenangaben eine vierköpfige Familie aus. Das Auda-Krankenhaus in Nuseirat gab bekannt, weitere Angriffe hätten eine Menschenmenge getroffen. Zehn Menschen seien getötet und weitere 72 verletzt worden.
Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht. Allgemein macht es die militant-islamistische Hamas für Tote unter der palästinensischen Zivilbevölkerung verantwortlich, weil die Palästinenserorganisation in Wohngebieten operiere.
06.25 Uhr: Fünf israelische Soldaten im Gazastreifen getötet
Im Gazastreifen sind fünf israelische Soldaten nach Angaben der Armee getötet worden. Das gab das Militär am frühen Morgen auf Telegram bekannt. Nach ersten Ermittlungen der Streitkräfte wurden die Infanteristen am späten Montagabend während eines Bodeneinsatzes in Beit Hanun im Norden des Küstenstreifens durch eine am Straßenrand platzierte Bombe getötet. 14 weitere Soldaten seien verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Bei dem Versuch, die Verletzten zu bergen, seien die Streitkräfte laut den Ermittlungen in diesem Gebiet unter Beschuss geraten, berichtete die "Times of Israel".
03.21 Uhr: USA und Iran planen direkte Gespräche
US-Präsident Trump hat ein Treffen zwischen Vertretern der USA und dem Iran bestätigt. "Wir haben Gespräche mit dem Iran angesetzt, und sie wollen das", sagte Trump Reportern in Washington. "Sie wollen reden." Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, sagte, das Treffen werde bald stattfinden - möglicherweise schon in der kommenden Woche.
03.18 Uhr: Trump - Hamas will Waffenruhe in Gaza
Die islamistische Hamas will nach Einschätzung von US-Präsident Trump ein Abkommen mit Israel im Gaza-Krieg. "Sie wollen sich treffen und sie wollen diese Waffenruhe", sagte Trump zu Beginn eines gemeinsamen Abendessens mit Israels Ministerpräsidenten Netanjahu im Weißen Haus. Er war von anwesenden Journalisten gefragt worden, ob sich unbestätigte Berichte über einen Zwischenfall im Norden Gazas mit israelischen Opfern auf die laufenden Vermittlungsgespräche auswirken würden. "Ich denke nicht", sagte Trump.
Zum aktuellen Stand der indirekten Gespräche über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln sagte der beim Abendessen anwesende US-Sonderbeauftragte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, es gebe die Gelegenheit, eine Einigung schnell zu erzielen. Er wird nach Angaben des Weißen Hauses diese Woche in die katarische Hauptstadt Doha reisen, um an den Vermittlungsgesprächen teilzunehmen.
01.23 Uhr: Netanjahu schlägt Trump für Friedensnobelpreis vor
Israels Regierungschef Netanjahu hat US-Präsident Trump für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. "Er schmiedet gerade, während wir hier sprechen, Frieden, in einem Land, einer Region nach der anderen", sagte Netanjahu bei einem Abendessen mit Trump im Weißen Haus. Netanjahu überreichte Trump ein Schreiben, das er eigenen Angaben zufolge an das Nobelpreiskomitee geschickt hat. Trump war im Laufe der Jahre bereits mehrfach von Anhängern und Abgeordneten für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden.
Montag, 7. Juli 2025
19.35 Uhr: Israel plant wohl Auffanglager für 600.000 Gaza-Bewohner
Verteidigungsminister Israel Katz hat Medienberichten zufolge die Planung eines riesigen Auffanglagers für 600.000 vom Krieg vertriebene Palästinenser im südlichen Gazastreifens angeordnet. Damit soll die Macht der islamistischen Hamas über die Bevölkerung des abgeriegelten Küstengebiets geschwächt werden, sagte der Minister einer Gruppe israelischer Journalisten.
Katz sprach demnach von einer "Humanitären Stadt" auf den Trümmern der im Gaza-Krieg zerstörten Stadt Rafah. Dort sollen Hunderttausende Palästinenser Aufnahme finden, die derzeit in Zelten auf dem Gebiet von Al-Mawasi leben.
Das neue Lager soll während der 60-tägigen Feuerpause entstehen, über die derzeit Israel und die Hamas in der katarischen Hauptstadt Doha indirekt verhandeln, führte Katz weiter aus. Es soll nicht von der israelischen Armee, sondern von nicht näher genannten «internationalen Partnern» verwaltet werden. Das Militär würde das Umfeld sichern. Menschen, die sich in die "Humanitäre Stadt" begeben, würden einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen, um zu verhindern, dass sich Hamas-Kader unter sie mischen. Wer einmal dort eingelassen wird, darf die Einrichtung nicht mehr verlassen.
16.58 Uhr: Palästinenserkreise - Bisher kein Durchbruch bei Gaza-Verhandlungen
Bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas über eine Gaza-Waffenruhe hat es nach palästinensischen Angaben noch keinen Durchbruch gegeben. Die Gespräche in Katars Hauptstadt Doha sollten aber am Abend fortgesetzt werden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Hamas-nahen Kreisen. Die Hamas hoffe aber, "zu einer Einigung zu kommen", hieß es.
Auf dem Tisch liegt derzeit ein Vorschlag der internationalen Vermittler für eine 60-tägige Feuerpause. Die indirekten neuen Verhandlungen darüber begannen am Sonntag in Katar, neben den USA und Ägypten eines der Vermittlerländer. Nach Angaben aus Palästinenserkreisen sitzen dabei die Verhandlungsteams Israels und der Hamas in unterschiedlichen Räumen im selben Gebäude - und sind über Vermittler in Kontakt. Mitentscheidend für die Verhandlungen dürfte ein am Montagabend (Ortszeit) im Weißen Haus in Washington geplantes Gespräch von US-Präsident Trump mit Israels Regierungschef Netanjahu sein.
15.51 Uhr: Handelsschiff vor Havarie: Huthi reklamieren Angriff für sich
Die Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben den Massengutfrachter "Magic Seas" im Roten Meer angegriffen. Das Schiff drohe zu sinken, teilen die mit dem Iran und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen verbündeten Rebellen mit. Der Betreiber des griechischen Schiffes, Stem Shipping, hatte mitgeteilt, die 19-köpfige Besatzung sei in Sicherheit und werde wohl im Laufe des Tages in Dschibuti eintreffen. Das Schicksal der unter liberianischer Flagge fahrenden "Magic Seas" sei unklar, da das schwer beschädigte Schiff zu sinken drohe.
Der Angriff ereignete sich demnach am Sonntag vor der Südwestküste des Jemens und war der erste derartige Vorfall in dieser wichtigen Schifffahrtsstraße seit Mitte April. Bei dem über vier Stunden dauernden Angriff wurde die "Magic Seas" von Booten aus mit Panzerabwehrgranaten sowie mit Drohnen und Raketen beschossen.
15.20 Uhr: Iranischer Präsident wirft Israel versuchten Mordanschlag vor
Der iranische Präsident Massud Peseschkian hat Israel einen versuchten Mordanschlag auf sich vorgeworfen. "Sie haben es versucht, ja", sagte Peseschkian in einem Interview mit dem US-Moderator Tucker Carlson auf die Frage, ob er glaube, dass Israel versucht habe, ihn zu töten: "Sie haben entsprechend gehandelt, aber sie sind gescheitert", erklärte er. "Es waren nicht die Vereinigten Staaten, die hinter dem Anschlag auf mein Leben standen. Es war Israel", sagte Peseschkian weiter: "Ich war in einer Besprechung, ... sie haben versucht, das Gebiet, in dem wir die Besprechung abgehalten haben, zu bombardieren." Peseschkian sagte nicht, wo und wann sich der Anschlagsversuch ereignet haben soll.
Peseschkian bekräftigte in dem Interview die grundsätzliche Bereitschaft der iranischen Regierung, mit den USA zu verhandeln, zeigte sich aber auch skeptisch. "Wie sollen wir den Vereinigten Staaten vertrauen? Wenn wir erneut in die Verhandlungen eintreten – woher sollen wir dann wissen, dass dem israelischen Regime nicht wieder die Erlaubnis erteilt wird, uns mitten in den Gesprächen anzugreifen?", fragte der Präsident. Israel warf er vor, die Verhandlungen zwischen Teheran und Washington torpediert zu haben.
14.38 Uhr: EKD distanziert sich von Apartheids-Vorwurf des Weltkirchenrats gegen Israel
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat sich von der Verwendung des Begriffs "Apartheid" in einer Erklärung des Weltkirchenrats (ÖRK) zu Israel distanziert. Ein Austritt aus dem ÖRK, wie ihn der Präsident der Europäischen Rabbinerkonferenz, Pinchas Goldschmidt, am Wochenende gefordert hatte, stehe aber nicht zur Debatte, sagte eine Sprecherin. Die EKD engagiere sich seit Jahrzehnten im Ökumenischen Rat der Kirchen und werde dies auch weiterhin tun, um "gerade bei schwierigen Themen im kritischen und konstruktiven Dialog" zu bleiben.
Goldschmidt hatte in der "Welt am Sonntag" der evangelischen Kirche moralisches Versagen vorgeworfen und die ÖRK-Erklärung kritisiert, in der Israel "Apartheid" vorgeworfen wird. Die EKD müsse aus dem ÖRK austreten. Die Gleichsetzung israelischer Politik mit Apartheid sei "nicht nur historisch falsch, sondern gefährlich", schrieb Goldschmidt: "Denn sie gießt Öl ins Feuer des global anwachsenden Antisemitismus." Der Zentralausschuss des ÖRK hatte bei seiner Tagung im Juni Israels Politik gegenüber den Palästinensern verurteilt und gefordert, "dass die Realität der Apartheid beim Namen genannt wird".
14.33 Uhr: Protest gegen Gazakrieg: Kanzleramt mit roter Farbe beschmiert
Die Polizei hat in Berlin zwei Menschen festgenommen, die am Montagmittag mit ihren Händen blutrote Farbe auf die Fassade des Bundeskanzleramtes geschmiert hatten. Das teilten die Polizei und die aus der Klimaschutzgruppe Letzte Generation hervorgegangene Gruppe Neue Generation übereinstimmend mit. Zudem hatten die Demonstranten in Anspielung auf eine Äußerung von Bundeskanzler Merz (CDU) ein Banner mit der Aufschrift "Die Drecksarbeit ist blutig" hochgehalten.
Die Berliner Polizei übernahm die weiteren Ermittlungen wegen politisch motivierter Sachbeschädigung und Verstoßes gegen das Versammlungsfreiheitsgesetz. Die Aktivisten seien im Polizeigewahrsam, sagte ein Polizeisprecher. Nach Angaben der Neuen Generation handelte es sich um Unterstützer von "Palestine Rising", einer Tochterkampagne der Organisation.
14.06 Uhr: Hamas - Zwölf Tote bei israelischen Angriffen
Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes wurden bei israelischen Angriffen im Gazastreifen mindestens zwölf Menschen getötet. Sechs von ihnen starben demnach bei einem israelischen Angriff auf ein Krankenhaus, das als Unterkunft für Binnenvertriebene dient. Seit Beginn des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen wurden nach Hamas-Angaben mehr als 57.400 Menschen getötet, die Vereinten Nationen betrachten diese Zahl als glaubwürdig.
Neben der Fortsetzung des Einsatzes im Gazastreifen griff die israelische Armee erneut auch Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen an. Luftwaffe und Marine hätten "Terrorinfrastruktur" der mit der Hamas verbündeten pro-iranischen Rebellen in den Häfen von Hodeida, Ras Isa und Salif angegriffen, erklärte die israelische Armee. Die Huthi-Miliz erklärte ihrerseits, sie habe als Vergeltung Raketen auf Israel abgefeuert.
13.58 Uhr: US-Gesandter lobt Libanons Antwort zu Hisbollah-Entwaffnung
Der US-Sondergesandte Thomas Barrack zeigt sich zufrieden mit der Antwort der libanesischen Regierung auf einen US-Vorschlag zur Entwaffnung der Hisbollah. "Was die Regierung uns geliefert hat, war etwas Spektakuläres in sehr kurzer Zeit. Ich bin unglaublich zufrieden mit der Reaktion", sagte Barrack vor Reportern nach einem Treffen mit dem libanesischen Präsidenten Joseph Aoun, ohne Einzelheiten über die Pläne der Libanesen zu nennen. Die Hisbollah-Miliz hatte zuletzt signalisiert, ihre Waffen nicht vollständig niederlegen zu wollen.
11.53 Uhr: Israel - Zelle der iranischen Al-Kuds-Brigaden in Syrien festgenommen
Israels Armee hat nach eigenen Angaben erneut Mitglieder einer Gruppe in Syrien festgenommen, die vom Iran gesteuert worden sein soll. Hinter der Zelle sollen laut dem israelischen Militär konkret die Al-Kuds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden stehen. Die Al-Kuds-Brigaden sind de facto die Militäreinheit des Irans im Ausland.
Israelische Einsatzkräfte hätten die Gruppe in der Nacht im Süden des Nachbarlands festgenommen, heißt es in einer Stellungnahme der israelischen Armee. Weitere Details zu den Festgenommenen wurden zunächst nicht mitgeteilt.
11.03 Uhr: Bundestagspräsidentin will Angehörige israelischer Geiseln treffen
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner will morgen Angehörige der im Gazastreifen gefangen gehaltenen israelischen Geiseln empfangen. "Das Martyrium der verbleibenden Geiseln dauert an - der Schmerz und das Leid ist auch für die Angehörigen unermesslich", sagte Klöckner. Ihr sei es ein großes Anliegen, die Angehörigen zu treffen und in den Bundestag einzuladen. "Wir werden nicht aufhören, auf das schreckliche Schicksal der Geiseln und ihrer Familien aufmerksam zu machen", so die Bundestagspräsidentin. Die Hamas müsse alle Geiseln freilassen.
10.26 Uhr: Bericht - Hamas hat Kontrolle über Großteil Gazas verloren
Die islamistische Hamas hat einem Medienbericht zufolge die Kontrolle über 80 Prozent des Gazastreifens verloren. Bewaffnete Clans füllten das Machtvakuum, sagte ein hochrangiger Hamas-Offizier dem britischen Sender BBC unter der Bedingung, anonym bleiben zu können. "Der Großteil der Führungsriege, etwa 95 Prozent, ist jetzt tot."
Das Hamas-Mitglied, den die BBC als Oberstleutnant bezeichnet, teilte dem Sender weiterhin mit, dass das Kommando- und Kontrollsystem der Hamas aufgrund der monatelangen israelischen Angriffe auf die Führung der Terrororganisation zusammengebrochen sei. Israel habe die Oberhand. "Die Kontrolle der Hamas ist gleich null. Es gibt keine Führung, kein Kommando, keine Kommunikation", zitierte die BBC den Hamas-Offizier, der dem Sender mehrere Sprachnachrichten geschickt habe.
06.26 Uhr: Weißes Haus bestätigt Treffen von Trump und Netanjahu
Das Weiße Haus hat das Treffen von US-Präsident Trump mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu bestätigt. Trump werde Netanjahu heute Abend um 18.30 Uhr Ortszeit (00.30 MESZ/Dienstag) im Weißen Haus in Washington begrüßen und anschließend zu einem Abendessen treffen, wie die Regierung mitteilte.
01.46 Uhr: Erste Gesprächsrunde zwischen Hamas und Israel offenbar ergebnislos
Die erste Runde der indirekten Gespräche über eine Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel ist in Katar Insidern zufolge offenbar ergebnislos zu Ende gegangen. Dies sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute palästinensische Personen am frühen Montagmorgen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters und fügten hinzu, dass die israelische Delegation kein ausreichendes Mandat gehabt habe, um eine Vereinbarung mit der Hamas zu erreichen.
00.46 Uhr: Israels Luftwaffe greift Huthi-Miliz im Jemen an
Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben militärische Einrichtungen der mit dem Iran verbündeten Huthi-Miliz im Jemen bombardiert. Ziele seien die von der Miliz kontrollierten Häfen von Ras Issa, Hudaida und Salif im Westen des Landes, teilte die Armee in der Nacht mit. Die Häfen würden von den Huthi genutzt, um Waffen aus dem Iran für Terroreinsätze gegen Israel und seine Verbündeten zu transportieren. In Ras Issa sei auch das Handelsschiff "Galaxy Leader" getroffen worden, das im November 2023 von den Huthi gekapert worden war. Die Miliz habe auf dem Schiff ein Radarsystem installiert, um für Terroranschläge Schiffe im internationalen Seeverkehr zu verfolgen.
00.01 Uhr: Trump sieht "gute Chance" auf Gaza Waffenruhe
Bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas gibt es nach den Worten von US-Präsident Donald Trump eine "gute Chance" auf eine Einigung in den nächsten Tagen. "Ich glaube, dass wir eine gute Chance haben, mit der Hamas in der kommenden Woche einen Deal abzuschließen", der die Freilassung israelischer Geiseln beinhalte, sagte Trump am Sonntag vor Journalisten. "Viele werden freikommen", fügte er hinzu. Der US-Präsident wird am Montag Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Washington empfangen. Dieser sagte, er gehe davon aus, dass das Treffen mit Trump "definitiv" für die erhofften Fortschritte bei den Verhandlungen sorgen könnte.
Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
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