Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
Sonntag, 31. August 2025
15.51 Uhr: Offenbar konkrete Pläne der USA zu Gaza
Nach einem Bericht der "Washington Post" sollen in der US-Regierung konkrete Pläne einer Gaza-Umsiedlung zirkulieren. Nach dem 38-Seiten langen GREAT Trust (Gaza Reconstitution, Economic Acceleration and Transformation Trust) soll der Gazastreifen für mindestens zehn Jahre unter eine von den USA verwaltete Treuhandgesellschaft gestellt werden.
Die zwei Millionen Einwohner sollen entweder zum Ausreisen in ein anderes Land bewegt oder in abgesperrte Zonen innerhalb des Küstenstreifens gebracht werden. Jeder Palästinenser, der bereit sei, den Gazastreifen zu verlassen, solle 5.000 Dollar (rund 4.280 Euro), und ein Jahr lang Lebensmittel erhalten, hieß es weiter.
Durch öffentliche und private Investitionen in sogenannte Megaprojekte sollen unter anderem Fabriken für Elektrofahrzeuge, Rechenzentren, Strandresorts und Hochhäuser zum Wohnen entstehen, so die "Washington Post".
14.00 Uhr: Netanjahu bestätigt gezielten Angriff auf Sprecher der Hamas
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat einen Armeeangriff auf den Sprecher des bewaffneten Arms der Hamas bestätigt. Die Armee habe einen Angriff gegen den Mann mit dem Namen Abu Obeida ausgeführt. Ob der Erwähnte getötet wurde, ist bislang nicht bekannt.
11.10 Uhr: 18 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Bei den Angriffen Israels in den Vororte von Gaza-Stadt wurden nach Angaben der von der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mindestens 18 Menschen Tote gemeldet. Ein Sprecher des israelischen Militärs erklärt, die Berichte würden geprüft. Das Sicherheitskabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will noch im Laufe des Tages über einen Plan zur Einnahme der Stadt beraten.
09.05 Uhr: Israel greift Hisbollah-Einrichtungen im Südlibanon an
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben am Morgen Einrichtungen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. Ziel der Angriffe seien "Militäreinrichtungen, darunter unterirdische Anlagen" an einem Hisbollah-Stützpunkt nahe der Burg Beaufort im Süden des Libanon gewesen, erklärten die Streitkräfte. Zuvor sei dort "militärische Aktivität" festgestellt worden.
06.00 Uhr: Huthis kündigen Vergeltung an
Die Huthi-Miliz im Jemen hat nach der Tötung ihres Regierungschefs bei einem israelischen Luftangriff Vergeltung angekündigt. "Wir werden uns rächen", sagte der Huthi-Anführer Mahdi al-Maschat in einer Videobotschaft. Huthi-Anführer al-Maschat warnte, Israel stünden "dunkle Tage bevor". Er rief ausländische Unternehmen, Israel zu verlassen, "bevor es zu spät ist". Zum Interimsnachfolger des Regierungschefs ernannten die Huthis dessen bisherigen Stellvertreter Mohammed Ahmed Miftah.
Die israelische Armee hatte am Donnerstag als Reaktion auf erneute Huthi-Angriffe auf Israel nach eigenen Angaben "ein militärisches Ziel des terroristischen Huthi-Regimes" in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa bombardiert. Die Armee hatte nach eigenen Angaben ein Gebäude ins Visier genommen, in dem sich "dutzende hochrangige Beamte des Huthi-Terrorregimes" aufhielten.
Samstag, 30. August 2025
16.20 Uhr: Huthi-Regierungschef bei israelischem Angriff getötet
Der Chef der Huthi-Regierung im Jemen, Ministerpräsident Ahmed al-Rahawi, ist nach Angaben der Rebellen bei einem israelischen Angriff auf die jemenitische Hauptstadt Sanaa getötet worden. Bei dem Angriff am Donnerstag seien auch mehrere Minister ums Leben gekommen, berichtet eine von der Miliz betriebene Nachrichtenagentur unter Berufung auf eine Erklärung des Huthi-Anführers Mahdi al-Maschat. In Jemens Hauptstadt Sanaa gab es nach den Angriffen erneut Proteste gegen Israel.
12.06 Uhr: Rotes Kreuz bezeichnet Evakuierung von Gaza als unmöglich
Eine Massenevakuierung der Stadt Gaza hält das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) für unmöglich und israelische Anordnungen dazu für völlig unverständlich. "Eine solche Evakuierung würde angesichts der weitverbreiteten Zerstörung der zivilen Infrastruktur und der extremen Verknappung von Nahrungsmitteln, Wasser, Unterkünften und einer medizinischer Versorgung massive Bevölkerungsbewegungen auslösen, die kein Ort im Gazastreifen bewältigen kann", erklärte das IKRK (Samstag) in Genf. Sie könne unter den gegenwärtigen Umständen niemals sicher oder gar würdevoll durchgeführt werden. Viele Menschen seien schlicht nicht in der Lage, einer Evakuierungsanordnung zu folgen, weil sie hungerten, krank, körperlich behindert oder verletzt seien.
10.01 Uhr: EU-Außenbeauftragte "nicht sehr optimistisch" in Bezug auf Sanktionen gegen Israel
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat sich in Bezug auf eine mögliche Sanktionierung Israels durch die EU wenig zuversichtlich gezeigt. "Ich bin nicht sehr optimistisch", sagte die EU-Chefdiplomatin vor Beginn eines EU-Außenministertreffens in Kopenhagen am Samstag. Selbst der aktuelle "recht nachsichtige" Sanktionsvorschlag, demzufolge israelische Startups keine EU-Gelder mehr erhalten würden, habe keine Mehrheit. "Das sendet die Botschaft, dass wir gespalten sind", fügte Kallas hinzu.
09.35 Uhr: Deutschland will EU-Israel-Sanktionen nicht zustimmen
Deutschland wird dem Vorschlag der EU-Kommission zur Sanktionierung Israels wegen der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen vorerst nicht zustimmen. Die vorgesehene Einstellung von Zusammenarbeit im Rahmen des Forschungsförderungsprogramms Horizon Europe sei eine Maßnahme, die vermutlich keinen Einfluss auf die politische Willensbildung und auf das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen hätte, erklärte Außenminister Johann Wadephul. Deswegen sei man von diesen Vorschlägen nicht so sehr überzeugt.
05.41 Uhr: Außenminister beraten bei EU-Treffen über Ukraine und Nahost
Die Außenminister der EU-Staaten wollen heute bei einem Treffen in Kopenhagen über den weiteren Umgang mit den Kriegen in der Ukraine und im Gazastreifen beraten. Mit Blick auf Russlands Krieg gegen die Ukraine steht dabei die Frage im Raum, mit welchen zusätzlichen Sanktionen der Druck auf Moskau verstärkt werden könnte. Weiteres Thema bei den Gesprächen in der dänischen Hauptstadt werden mögliche EU-Sanktionen gegen Israel wegen der humanitären Lage im Gazastreifen sein.
03.16 Uhr: USA verhängen Sanktionen gegen Palästinenserpräsident Abbas
Die US-Regierung hat Palästinenserpräsident Mahmud Abbas kurz vor der UN-Vollversammlung in New York mit Visums-Sanktionen belegt. Das bestätigte das US-Außenministerium gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Abbas und rund 80 weitere Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) seien von den Maßnahmen betroffen: Bestehende Visa würden widerrufen und neue Visa nicht mehr erteilt.
Freitag, 29. August 2025
20.15 Uhr: ARD-Recherche über Gewalt in israelischen Gefängnissen
Wohl noch nie hat ein palästinensischer Mann einem westlichen Medium so explizit über das berichtet, was ihm in einem israelischen Gefängnis angetan wurde. ARD-Korrespondenten erzählt der Mann im nördlichen Westjordanland von seiner Vergewaltigung, von zahllosen Schlägen und systematischer Erniedrigung. Laut palästinensischen und israelischen Menschenrechtsorganisationen ist das bei weitem kein Einzelfall: Etliche weitere Fälle sind dokumentiert. Sie zeigen ein Bild der völligen Entmenschlichung palästinensischer Häftlinge in israelischen Einrichtungen.
12.58 Uhr: Israel - Leichen von zwei Geiseln geborgen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Leichen zweier Geiseln im Gazastreifen geborgen. Angehörige der Streitkräfte hätten "die Leiche von Ilan Weiss und die sterblichen Überreste einer weiteren Geisel" geborgen, erklärte die Armee am Freitag. Zur Identität des zweiten Opfers wurden zunächst keine Angaben gemacht.
Der 56-jährige Ilan Weiss war am 7. Oktober während des Massakers im Kibbuz Be’eri von Hamas-Terroristen ermordet und seine Leiche in den Gazastreifen verschleppt worden. Zunächst galt er als vermisst, drei Monate später kam dann die Nachricht seines Todes.
11.34 Uhr: Israel setzt humanitäre Kampfpausen für Stadt Gaza aus
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben die humanitären Kampfpausen in Gaza-Stadt ausgesetzt. Die Stadt werde als "gefährliche Kampfzone" eingestuft, hieß es in einer Mitteilung vom Freitag. Ende Juli hatte die Armee bereits "taktische Kampfpausen" für Gaza-Stadt, Deir al-Balah und Al-Mawasi eingeführt, die täglich von 10.00 bis 20.00 Uhr galten, um Hilfslieferungen zu ermöglichen. Die Entscheidung kommt zu dem Zeitpunkt, da sich das Militär auf eine Ausweitung der Offensive vorbereitet und zehntausende Soldaten für eine Einnahme der Stadt mobilisiert hat. Ob Bewohner oder Hilfsorganisationen über die Aussetzung der täglichen Pausen informiert wurden, war zunächst unklar.
10.15 Uhr: Großbritannien schließt israelische Regierungsvertreter von Rüstungsmesse aus
Angesichts der verstärkten Militäraktion im Gazastreifen hat Großbritannien israelische Regierungsvertreter von der Rüstungsmesse DSEI ausgeschlossen. Das britische Verteidigungsministerium erklärte am Freitag, die Entscheidung der israelischen Regierung, ihren Armeeeinsatz im Gazastreifen zu intensivieren, sei falsch. Demnach werde keine Delegation der israelischen Regierung zur DSEI UK 2025 eingeladen. Die Mitteilung lag AFP vor.
Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan hat drei Tage lang den Nahen Osten besucht und stand dabei vor besonderen Herausforderungen: Noch nie waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel so schwierig und der Gaza-Konflikt so angespannt. Trotzdem sprach sie über den Wiederaufbau Gazas und auch über eine Zwei-Staaten-Lösung. Eine Bilanz der Reise.
09.41 Uhr: Deutscher Botschafter fordert Solidarität mit Israel - nicht mit extremistischen Siedlern
Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, bekräftigt Deutschlands Solidarität mit Israel, aber nicht mit extremistischen Siedlern. Im Podcast "Politico Berlin Playbook" sagte er, es sei eine Folge unserer Geschichte, dass Deutschland die sichere Existenz Israels – und seinen demokratischen, überwiegend jüdischen Charakter – anerkenne. Diese Verpflichtung sei Teil unserer nationalen Identität und Werte. Merkel nannte sie Staatsräson. Sie gelte gegenüber Israel in den Grenzen von 1967, nicht gegenüber Siedlungen oder gewalttätigen extremistischen Siedlern, so Seibert.
09.12 Uhr: Kallas sieht "Chance" auf diplomatische Lösung im Atomstreit mit Iran
Nach dem Inkrafttreten des Snapback-Sanktionsmechanismus durch Deutschland, Frankreich und Großbritannien sieht EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas im Atomstreit mit dem Iran jetzt eine Chance für eine diplomatische Lösung. "Mit diesen 30 Tagen treten wir in eine neue Phase eine, in der wir wirklich diplomatische Wege finden können, um eine Lösung zu erreichen", sagte Kallas am Freitag bei einem Treffen mit EU-Verteidigungsministern, bezugnehmend auf die durch den Snapback ausgelöste Frist zur Einigung mit Teheran.
Der Snapback-Sanktionsmechanismus ist ein Mechanismus innerhalb des JCPOA ( Joint Comprehensive Plan of Action, dem Atomabkommen mit dem Iran), der es einem oder mehreren Mitgliedstaaten des UN-Sicherheitsrats ermöglicht, sämtliche vorübergehenden Sanktionen des UN-Emissionspakets wieder in Kraft zu setzen, falls der Iran gegen die Vereinbarungen verstößt.
Donnerstag, 28. August 2025
22.03 Uhr: Guterres verlangt Verzicht auf Einnahme von Gaza-Stadt
UN-Generalsekretär António Guterres fordert von Israel, von der angekündigten Einnahme der Stadt Gaza abzusehen. "Hunderttausende Zivilisten würden erneut zur Flucht gezwungen und Familien in noch größere Gefahr geraten. Das muss aufhören. Es gibt keine militärische Lösung für diesen Konflikt", so Guterres auf X. Die Zivilbevölkerung in Gaza sehe sich einer "weiteren tödlichen Eskalation" ausgesetzt. Die Ankündigung Israels, die Stadt Gaza zu besetzen, läute eine neue und gefährliche Phase ein.
17.03 Uhr: UN - Mehr als 2.000 getötete Hilfesuchende in Gaza
Über 2.000 Hilfesuchende sind in den letzten drei Monaten im Gazastreifen getötet worden. Das teilte eine Fachstelle der Vereinten Nationen (OCHA) am Donnerstag mit. Außerdem seien seit Anfang Juli fast 120.000 neue Vertreibungen zu verzeichnen, davon allein 23.000 in der vergangenen Woche. Wenn die israelische Militäroffensive wie geplant weitergehe, könnte die Hälfte der verbliebenen Kapazität von Krankenhausbetten verlorengehen, warnte die UN-Organisation.
Seit Ende Mai sind demnach mindestens 2.014 Personen beim Versuch, an Hilfsgüter zu gelangen, ums Leben gekommen, hieß es. Von diesen starben laut OCHA 1.074 im Umfeld der militarisierten Ausgabestellen und 940 entlang der Transportrouten. Die jüngste Verstärkung von Lebensmittellieferungen werde die sich ausbreitende Hungersnot weder umkehren noch aufhalten, erklärte die UN-Organisation.
13.35 Uhr: UN-Hungerhilfe - Gazastreifen steht "kurz vor dem Zusammenbruch"
Die UN-Hungerhilfe hat eindringlich vor den Folgen der katastrophalen Versorgungslage im Gazastreifen gewarnt. Das Küstengebiet stehe "kurz vor dem Zusammenbruch", erklärte die Chefin des UN-Welternährungsprogramms (WFP), Cindy McCain, am Donnerstag nach einem Besuch vor Ort. "Die Verzweiflung steigt, und ich habe es mit eigenen Augen gesehen." Die UNO hatte für Teile des Gazastreifens am vergangenen Freitag offiziell eine Hungersnot ausgerufen. Im Gebiet der Stadt Gaza sei die schlimmste Stufe der IPC-Skala zum Hungermonitoring erreicht, erklärte die zuständige UN-Initiative. Die israelische Regierung hatte am Mittwoch eine sofortige Rücknahme des Berichts gefordert und der zuständigen UN-Behörde vorgeworfen, für die Hamas zu arbeiten.
UN-Zahlen zufolge wurden seit Ende Mai mindestens 1.857 Menschen getötet, während sie im Gazastreifen auf der Suche nach Hilfe und Essenspaketen waren, 1.021 von ihnen in der Nähe von Einrichtungen, die von der israelischen GHF-Stiftung finanziert werden. Die UNO wirft der israelischen Armee vor, für die meisten dieser Angriffe verantwortlich zu sein.
09.18 Uhr: Entwicklungsministerin - Israel drohen weitere Konsequenzen
Die Bundesregierung erwägt laut Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) wohl weitere Konsequenzen gegenüber Israel. Eine klare Maßnahme sei bereits das Aussetzen der Waffenlieferungen an die israelische Regierung gewesen, sagte die SPD-Politikerin während ihrer Nahost-Reise im Morgenmagazin der ARD. Über weitere Folgen wolle man intern in der Bundesregierung beraten. Alabali Radovan nannte die Situation "mehr als dramatisch". Das gelte für die Lage in Gaza und die Situation der israelischen Geiseln in den Händen der Hamas. Auch sei die Lage in der Westbank nicht einfach.
Die Anerkennung eines Staates Palästina sehe man dabei "eher als Teil des Prozesses", so Alabali Radovan weiter. Friedrich Merz (CDU) hatte erst kürzlich erneut betont, dass Deutschland im Gegensatz zu anderen Staaten wie Kanada oder Frankreich vorerst keinen eigenen Staat Palästina anerkennen werde.
01.49 Uhr: Außenminister von USA und Israel sprechen über Lage im Nahen Osten
US-Außenminister Marco Rubio hat sich in Washington mit seinem israelischen Amtskollegen Gideon Saar getroffen. Beide Seiten erklärten am Mittwoch (Ortszeit), sie hätten über ein mögliches Kriegsende im Gazastreifen sowie die bevorstehende UN-Generalversammlung gesprochen, bei der der Krieg zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas voraussichtlich im Mittelpunkt stehen wird. Das US-Außenministerium teilte mit, Rubio habe die "unerschütterliche Verpflichtung der USA zur Sicherheit Israels" bekräftigt. Die Außenminister seien sich darüber einig gewesen, dass eine enge Zusammenarbeit "entscheidend für Sicherheit und Wohlstand in der Region ist", hieß es in einer Erklärung.
Mittwoch, 27. August 2025
18.45 Uhr: Schwere Vorwürfe im UN-Sicherheitsrat gegen Israel
Vor dem UN-Sicherheitsrat haben Vertreter der Vereinten Nationen erneut schwere Vorwürfe gegen Israel erhoben. Der Hunger im Gazastreifen sei das Ergebnis von Konflikt und Vertreibung, 22 Monaten behinderter humanitärer Hilfe und einer zerstörten Lebensmittelproduktion, sagte die Vize-Koordinatorin für humanitäre Hilfe, Joyce Msuya, bei einem Briefing in New York.
Wenn man jetzt nicht handele, werde dies "irreversible Folgen" haben, warnte die stellvertretende Chefin des UN-Koordinierungsbüros für humanitäre Angelegenheiten (OCHA). Nach ihrer Aussage sind 98 Prozent der landwirtschaftlichen Anbauflächen in der palästinensischen Enklave beschädigt oder unzugänglich. Allein im vergangenen Monat seien rund 800.000 Palästinenser erneut gezwungen worden, in bereits überfüllte Gebiete zu fliehen, wo sie weder Schutz noch grundlegende Lebensbedingungen fänden.
Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Danny Danon, wies die Anschuldigung von Kriegsverbrechen strikt zurück. "Das Kriegsverbrechen wurde am 7. Oktober 2023 von der Hamas begangen", sagte er. Der Krieg ende dann, "wenn die Geiseln wieder nach Hause kommen und die Hamas nicht an der Macht ist".
14.00 Uhr: Berlin fordert weitere Aufklärung über Angriff auf Krankenhaus
Die Bundesregierung hält die bisherigen Untersuchungen der israelischen Regierung zum Beschuss des Nasser-Krankenhauses im Gazastreifen für nicht ausreichend. "Die Arbeit ist nicht abgeschlossen", sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Es sei eine "umfassende Untersuchung" erforderlich. Die Geschehnisse "werfen sehr, sehr ernsthafte Fragen auf, die geklärt werden müssen", betont er. Am Montag waren bei dem Beschuss der Klinik auch fünf Journalisten getötet worden, darunter ein Kameramann der Nachrichtenagentur Reuters.
10.40 Uhr: Israel beschlagnahmt Geld bei Razzien im Westjordanland
Bei gewaltsamen Razzien im Westjordanland hat die israelische Polizei nach eigenen Angaben rund 1,5 Millionen Schekel (rund 384.000 Euro) beschlagnahmt. Das Geld stehe im Zusammenhang mit der "Terrorismus-Finanzierung", erklärte die Polizei am Mittwoch. Ein Teil des Geldes sei in ausländischen Währungen beschlagnahmt worden, darunter in Dollar und jordanischen Dinar. Die Polizei nahm den Angaben zufolge neun Verdächtige fest. Israelische Polizisten und Soldaten waren am Dienstag im Zentrum der Stadt Ramallah im Westjordanland in eine Geldwechselstube eingedrungen. Nach Angaben der Organisation Roter Halbmond wurden dabei dutzende Palästinenser verletzt.
08.03 Uhr: Israel meldet abgefangene Rakete aus dem Jemen - Radovan in Schutzraum gebracht
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben eine weitere Rakete aus dem Jemen abgewehrt. In mehreren Gegenden des Landes sei Luftalarm ausgelöst worden, teilte das Militär am Mittwoch im Onlinedienst Telegram mit. Bisher bekannte sich niemand zu dem Angriff. Israel und die jemenitischen Huthi-Rebellen greifen sich immer wieder gegenseitig an, seitdem die Miliz mit Beginn des Krieges im Gazastreifen Raketen- und Drohnenattacken auf Israel gestartet hatte.
Für Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan, die diese Woche den Nahen Osten besucht, begann der Tag deshalb im Schutzraum eines Hotels in Ost-Jerusalem. Die SPD-Politikerin sagte, die sie begleitenden Beamten des Bundeskriminalamtes (BKA) hätten sie, als der Alarm kam, aus ihrem Zimmer abgeholt und in den Schutzraum gebracht. Anschließend setzte sie ihr Besuchsprogramm wie geplant fort.
04.50 Uhr: Hamas bestreitet israelische Angaben zu Opfern des Krankenhaus-Angriffs
Die Hamas bestreitet, dass es sich bei den Palästinensern, die bei dem israelischen Angriff auf das Nasser-Krankenhaus im Gazastreifen am Montag getötet wurden, um Militante handelte. Das Medienbüro der militanten Palästinenserorganisation erklärte in einer Stellungnahme, alle Getöteten seien Zivilisten gewesen. Das Büro fügte hinzu, dass zwei der sechs von Israel getöteten Palästinenser, die Israel als Hamas-Mitglieder identifiziert haben will, bei separaten Angriffen an einem anderen Ort getötet worden seien. Israel hatte zuvor erklärt, bei dem Angriff sechs Militante getötet zu haben. Zudem wolle man untersuchen, wie Zivilisten, darunter fünf Journalisten, ums Leben kamen.
01.30 Uhr: Israelischer Drohnenangriff tötet syrische Soldaten
Bei israelischen Drohnenangriffen in der Umgebung von Damaskus sind nach Angaben des staatlichen syrischen Fernsehsenders El Ekhbariya sechs syrische Soldaten getötet worden. Syrien erklärte am Montag, Israel habe 60 Soldaten in sein Hoheitsgebiet in der Nähe des Hermongebirges entsandt und damit seine Souveränität verletzt. Das israelische Militär erklärte, seine Truppen hätten eine Routineoperation im Süden Syriens durchgeführt. Das syrische Außenministerium verurteilte am Dienstag die jüngsten israelischen Angriffe auf sein Hoheitsgebiet. Syrien und Israel führen derzeit von den USA vermittelte Gespräche über eine Deeskalation der Lage in Südsyrien. Eine israelische Stellungnahme zu dem Vorfall der getöteten Soldaten lag zunächst nicht vor.
Dienstag, 26. August 2025
20.49 Uhr: Tausende demonstrieren für Geisel-Befreiung
In Tel Aviv haben am Abend Tausende Menschen für die Freilassung der Geiseln demonstriert, die seit fast zwei Jahren von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden. Ofir Braslavski, der Vater der Geisel Rom Braslavski, sagte: "Ich möchte meinen Sohn nicht in einem Leichensack zurückbekommen." Terroristen hatten zuletzt ein Propaganda-Video veröffentlicht, in dem Rom, der auch deutscher Staatsbürger ist, abgemagert und ausgezehrt zu sehen war. "Seitdem ist ein Monat vergangen, und nichts wird getan", sagte sein Vater bei der Kundgebung.
Das Forum der Geisel-Angehörigen hatte am Dienstag unter dem Motto "Israel steht zusammen" zu einem landesweiten Protesttag aufgerufen. Es kam bereits tagsüber zu Demonstrationen und Straßenblockaden. Die Organisatoren werfen dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor, den Krieg aus politischen Gründen zu verlängern und ein Abkommen für deren Befreiung zu sabotieren.
20.09 Uhr: Israelische Armee äußert sich zu Krankenhaus-Beschuss
Der Angriff auf das Nasser-Krankenhaus am Montag habe einer Kamera gegolten, die von der Hamas dort aufgestellt worden sei, um terroristische Aktivitäten gegen die israelischen Truppen zu lenken. Das schrieb die israelischen Armee in einer Stellungnahme zu dem Vorfall; der Vorfall werde weiter untersucht.
Bei dem Angriff auf die Klinik im südlichen Gazastreifen waren nach palästinensischen Angaben 20 Menschen getötet worden. Unter den Toten sind fünf Journalisten. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte den Vorfall am Montag als "tragisches Missgeschick" bezeichnet und tiefes Bedauern geäußert.
11.19 Uhr: Merz will Palästinenserstaat nicht anerkennen
Deutschland wird im Gegensatz zu anderen Staaten wie Kanada oder Frankreich vorerst keinen eigenen Staat Palästina anerkennen. Das hat Bundeskanzler Friedrich Merz nach einem Treffen mit dem kanadischen Premierminister Mark Carney noch einmal deutlich gemacht. "Wir werden uns dieser Initiative nicht anschließen", sagte Merz in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Carney. "Wir sehen die Voraussetzungen für eine staatliche Anerkennung gegenwärtig in keiner Weise als erfüllt an."
09.24 Uhr: Israel kündigt Untersuchung an
Israel hat nach den tödlichen Angriffen auf das Nasser-Krankenhaus im Süden des Gazastreifens Bedauern geäußert. "Israel schätzt die Arbeit von Journalisten, medizinischem Personal und von allen Zivilisten", hieß es in einer Stellungnahme aus dem Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Israel bedauere den tragischen Vorfall zutiefst.
Die Militärbehörden führten eine gründliche Untersuchung durch, hieß es weiter. In einer Erklärung von Armeesprecher Effie Defrin hieß es, Israel greife nicht absichtlich Zivilisten an. "Die Hamas hat diesen Krieg begonnen und unmögliche Bedingungen geschaffen", so Defrin.
08.51 Uhr: Landesweiter Protesttag startet in Israel
Mit der Forderung nach einer sofortigen Freilassung der Geiseln und einem Ende des Gaza-Krieges hat in Israel ein großer Protesttag begonnen. Es kam landesweit zu Demonstrationen und Straßenblockaden. Eine zentrale Schnellstraße im Bereich der Küstenstadt Tel Aviv wurde blockiert, nördlich von Tel Aviv verbrannten Demonstranten Reifen auf einer Straße, wie ein dpa-Fotoreporter berichtete.
Das Forum der Geisel-Angehörigen hatte unter dem Motto "Israel steht zusammen" zu verschiedenen Protestaktionen aufgerufen. Sie werfen dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor, den Krieg aus politischen Gründen zu verlängern. Seine rechtsextremen Koalitionspartner, von denen sein politisches Überleben abhängt, sind gegen eine Waffenruhe.
04.50 Uhr: Nachrichtenagenturen fordern Aufklärung nach Angriff
Nach einem israelischen Luftangriff auf ein Krankenhaus im Gazastreifen mit 20 Toten fordern die Nachrichtenagenturen AP und Reuters in einem gemeinsamen Brief eine Erklärung von den israelischen Behörden. Unter den Toten waren auch fünf Journalisten. "Wir sind empört, dass unabhängige Journalistinnen und Journalisten zu den Opfern dieses Angriffs auf das Krankenhaus gehören, einen Ort, der durch das Völkerrecht geschützt ist", hieß es in dem Schreiben.
Die Reporter seien in ihrer beruflichen Funktion vor Ort gewesen und hätten wichtige Arbeit als Zeugen geleistet. Israel habe internationalen Journalisten seit Beginn des Konflikts die Einreise in den Gazastreifen untersagt, abgesehen von Besuchen, die vom Militär organisiert worden seien, monierten die Agenturen weiter.
00.01 Uhr: Israelisches Sicherheitskabinett kommt heute erneut zusammen
Das israelische Sicherheitskabinett kommt am Dienstagabend zu erneuten Beratungen über den Gazakrieg zusammen. Das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu bestätigte am Montag das für Dienstagabend geplante Treffen, ohne Angaben zu dessen Inhalt zu machen. Medienberichten zufolge soll sich das Sicherheitskabinett mit möglichen neuen Verhandlungen für eine Waffenruhe im Gazastreifen und eine Freilassung der in dem Palästinensergebiet festgehaltenen Geiseln befassen.
Das Sicherheitskabinett hatte Anfang August einer Ausweitung des Militäreinsatzes gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas einschließlich einer Einnahme der Stadt Gaza zugestimmt. Der Beschluss sorgte in Israel und international für scharfe Kritik.
Montag, 25. August 2025
18.52 Uhr: Auswärtiges Amt "schockiert" über Tötung von fünf Journalisten
Das Auswärtige Amt in Berlin hat sich erschüttert über die Tötung von fünf Journalisten im Gazastreifen gezeigt. "Wir sind schockiert über die Tötung mehrerer Journalisten, Rettungskräfte und weiterer Zivilisten bei einem israelischen Luftangriff auf das Nasser-Krankenhaus in Gaza", teilte das Auswärtige Amt am Montag im Onlinedienst X mit. "Der Angriff muss untersucht werden."
Bei den Angriffen auf das Krankenhaus waren am Montag laut der islamistischen Hamas insgesamt 20 Menschen getötet worden, unter ihnen Mitarbeiter der internationalen Nachrichtenagenturen Reuters und Associated Press (AP) sowie des katarischen Senders Al-Dschasira und zwei weitere palästinensische Reporter. Die israelische Armee erklärte, sie werde den Vorfall untersuchen.
Reuters zeigte sich "am Boden zerstört" über die Tötung ihres Mitarbeiters Hussam al-Masri. AP trauerte über den Tod der Fotojournalistin Mariam Dagga. Bei dem getöteten Al-Dschasira-Mitarbeiter handelete es sich um den Journalisten Mohammed Salama. Als weitere Opfer nannte die palästinensische Journalistengewerkschaft Moas Abu Taha und Ahmad Abu Asis.
17.10 Uhr: Britischer Außenminister verurteilt Angriff auf Klinik
Der britische Außenminister David Lammy hat den Angriff auf das Krankenhaus in Chan Junis scharf verurteilt. "Ich bin entsetzt über den israelischen Angriff auf das Nasser-Krankenhaus im Gazastreifen", so Lammy auf der Plattform X (externer Link). "Zivilisten, medizinisches Personal und Journalisten müssen geschützt werden. Wir brauchen einen sofortigen Waffenstillstand."
16.55 Uhr: WHO fordert Stopp der Angriffe auf Kliniken
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert den Schutz medizinischer Einrichtungen. "Während die Menschen im Gazastreifen ausgehungert werden, wird ihr ohnehin schon begrenzter Zugang zur Gesundheitsversorgung durch wiederholte Angriffe noch mehr eingeschränkt", schreibt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus auf X (externer Link). "Wir können es nicht laut genug sagen: Stoppt die Angriffe auf das Gesundheitswesen. Waffenstillstand jetzt!" Er verweist auf palästinensische Angaben, nach denen bei Angriffen auf das Nasser-Krankenhaus mindestens 20 Menschen getötet wurden, darunter mehrere Journalisten. Demnach sind 50 Menschen verletzt worden, darunter auch schwerkranke Patienten. Zivile Objekte stehen im Krieg unter dem Schutz des Völkerrechts.
16.45 Uhr: UN fordern Schutz für Journalisten und Helfer im Gazastreifen
Eine internationale Untätigkeit angesichts des Leids im Gazastreifen beklagt der Chef des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA), Philippe Lazzarini. Mit der Tötung von Journalisten würden "die letzten Stimmen zum Schweigen gebracht, die über Kinder berichten, die lautlos durch eine Hungersnot sterben", schrieb er in einem Social-Media-Beitrag. Bei israelischen Luftangriffen auf ein Krankenhaus im Süden des Gazastreifens waren zuvor mindestens 20 Menschen getötet worden, darunter laut Berichten internationaler Medien fünf Journalisten. Dies dürfe nicht die neue Normalität werden, so Lazzarini. Er zitierte die jüdische deutsch-US-amerikanische Philosophin Hannah Arendt mit dem Satz: "Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühsten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in die Barbarei verfällt."
14.25 Uhr: Presseverband FPA fordert Schutz von Journalisten in Gaza
Der Auslandspresseverband in Israel (FPA) hat die Tötung von fünf Journalisten bei einem israelischen Angriff im südlichen Gazastreifen verurteilt. Der Verband sei "empört und schockiert" über den tödlichen Vorfall im Nasser-Krankenhaus in Chan Junis, hieß es in einem Post auf der Plattform X (externer Link). Eine Gruppe von Journalisten internationaler Medien – darunter Reuters, AP und Al-Dschasira – sei gemeinsam getötet worden. Es handele sich um einen der Vorfälle mit den meisten getöteten Journalisten, die für internationale Medien arbeiteten, seit Beginn des Kriegs vor fast zwei Jahren, schrieb der Verband. "Wir rufen Israel auf, ein für alle Mal die abscheuliche Praxis zu beenden, gezielt Journalisten anzugreifen", hieß es.
14.20 Uhr: Zahl der Todesopfer nach israelischem Angriff im Jemen steigt
Nach massiven israelischen Luftangriffen im Jemen ist die Zahl der Todesopfer den Behörden zufolge auf zehn angestiegen. Das von der Huthi-Miliz kontrollierte Gesundheitsministerium meldete, dass außerdem 92 Menschen verletzt worden seien. Zuvor hatten die Behörden von vier Toten und fast 70 Verletzten gesprochen. Israels Luftwaffe hatte am Sonntagabend nach eigenen Angaben erneut Ziele im Jemen angegriffen.
13.37 Uhr: Bundesregierung kritisiert Israel nach Tod weiterer Journalisten
Nach dem Tod weiterer Journalisten im Gazastreifen mahnt die Bundesregierung Israel, endlich für Transparenz in seiner Kriegsführung zu sorgen. Es sei eine ständige Forderung Deutschlands, dass der Zugang zu und eine Berichterstattung aus Gaza möglich sein müsse, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin. "Das sehen wir seit langer Zeit nicht gewährleistet." Zu der Nachricht vom Tod weiterer vier Journalisten könne er noch nichts sagen. Aber sie füge sich ein in das kritisierte Bild. Seit Beginn des Gaza-Krieges sollen mehr als 200 Journalisten bei israelischen Angriffen getötet worden sein.
13.08 Uhr: Reuters und AP erschüttert über Tod von Mitarbeitern
Die Nachrichtenagenturen Reuters und AP haben sich erschüttert über den Tod von Mitarbeitern im Gazastreifen gezeigt. Bei israelischen Luftangriffen auf das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis wurden mindestens 19 Menschen getötet, darunter mehrere Journalisten, die internationale Medien belieferten. Palästinensischen Berichten zufolge war im vierten Stock der Klinik zunächst eine Rakete eingeschlagen und kurz darauf, als Rettungskräfte eintrafen, eine weitere.
12.45 Uhr: Israels Militär bestätigt Angriff in Gebiet von Klinik
Das israelische Militär hat einen Angriff im Gebiet des Nasser-Krankenhauses in Chan Junis im Gazastreifen bestätigt. Man bedauere jeden Schaden für Unbeteiligte und nehme nicht gezielt Journalisten ins Visier, heißt es in einer Erklärung. Der Generalstabschef habe eine Untersuchung angeordnet. Wen der Angriff zum Ziel hatte, teilt das Militär nicht mit. Jüngsten Berichten zufolge wurden bei dem Angriff auf die Klinik auch mindestens vier Journalisten getötet.
12.40 Uhr: Israel bei Hisbollah-Entwaffnung offenbar zu Abzug von Truppen im Libanon bereit
Israel hat eine Reduzierung seiner Militärpräsenz im Südlibanon für den Fall in Aussicht gestellt, dass die libanesische Armee die islamistische Hisbollah-Miliz entwaffnet. Sollten die Streitkräfte des Libanon die notwendigen Schritte dazu einleiten, werde Israel seinerseits Maßnahmen ergreifen, wie etwa einen schrittweisen Abzug von Truppen, teilt das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. Die Erklärung ließ jedoch offen, ob sich das israelische Militär vollständig aus dem Libanon zurückziehen würde. Die Regierung in Beirut hatte die Armee in diesem Monat beauftragt, bis Dezember einen Plan zur Entwaffnung der Hisbollah auszuarbeiten. Die vom Iran unterstützte Hisbollah lehnt eine Entwaffnung ab. Das israelische Militär ist seit einer Waffenruhe mit der Hisbollah im November im Südlibanon nahe der Grenze stationiert. Dem Abkommen zufolge sollte Israel seine Truppen innerhalb von zwei Monaten abziehen und die libanesische Armee die Kontrolle über den Süden übernehmen.
11.46 Uhr: Entwicklungsministerin besucht Israel
Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan bricht heute zu einer Reise nach Israel, in die palästinensischen Gebiete, Jordanien und Saudi-Arabien auf. Sie werde in Israel etwa mit Familienangehörigen der von der Hamas verschleppten Geiseln sprechen, teilt eine Sprecherin des Ministeriums mit. Termine mit der israelischen Regierung seien derzeit nicht bestätigt. Details zu den Beratungen der Ministerin in Jordanien und Saudi-Arabien waren zunächst nicht bekannt.
11.36 Uhr: Mehrere Journalisten bei Luftangriffen getötet
Bei israelischen Luftangriffen auf die Nasser-Klinik in Chan Junis sind nach neuesten Angaben mindestens 14 Menschen getötet worden, darunter mehrere Journalisten. Nach Angaben des Krankenhauses hielten sie sich im vierten Stock der Klinik auf. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von vier getöteten Journalisten, andere Berichte sprachen sogar von fünf. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Associated Press war auch eine freie Mitarbeiterin von AP unter den Getöteten. Auch die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, ein freier Mitarbeiter von Reuters sei getötet und ein weiterer Fotograf der Agentur - ebenfalls ein freier Mitarbeiter - verletzt worden. Laut Wafa kamen auch Sanitäter zu Tode. Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete, ein Kameramann des Senders sei tödlich getroffen worden. Die israelische Armee teilte mit, sie prüfe die Berichte.
Vor rund zwei Wochen waren bei einem israelischen Angriff vier Journalisten und zwei freie Medien-Mitarbeiter getötet worden. Zahlreiche Nichtregierungsorganisationen sowie die UNO verurteilten die Tötung der Journalisten.
10.36 Uhr: Netanjahu nennt Bedingungen für Abzug aus dem Libanon
Israel könnte sich nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu aus dem Libanon zurückziehen, wenn die Hisbollah-Miliz ihre Waffen abgibt. Netanjahu sagte, er begrüße die Entscheidung des libanesischen Kabinetts von Anfang August, auf die Entwaffnung der Hisbollah bis Ende 2025 hinzuarbeiten. Wenn der Libanon die notwendigen Schritte zur Entwaffnung der Hisbollah unternehme, werde Israel mit entsprechenden Maßnahmen reagieren, sagte der israelische Regierungschef. Dazu gehöre eine schrittweise Reduzierung der israelischen Militärpräsenz im Südlibanon.
10.23 Uhr: Israelischer Angriff auf Nasser-Krankenhaus in Gaza
Bei einem israelischen Angriff auf das Nasser-Krankenhaus in Gaza sind nach palästinensischen Angaben mindestens acht Menschen getötet worden, darunter auch ein Journalist der Nachrichtenagentur Reuters. Das teilen Mitarbeiter der von der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen mit. Das israelische Militär und die Regierung äußern sich zu dem Vorfall zunächst nicht
09.20 Uhr: Israelischer Generalstabschef für Geisel-Deal mit der Hamas
Der israelische Generalstabschef Ejal Zamir hat laut einem Medienbericht eindringlich vor den Gefahren einer Einnahme der Stadt Gaza gewarnt. Der israelische TV-Sender Channel 13 berichtete, er habe dazu gedrängt, einen Vermittlungsvorschlag über eine Gaza-Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge anzunehmen. "Es liegt ein Deal auf dem Tisch, es ist der verbesserte Witkoff-Deal, wir müssen ihn annehmen. Die Armee hat die Bedingungen für einen Geisel-Deal geschaffen, jetzt liegt es in den Händen (des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin) Netanjahu", so Zamir. Er habe gewarnt, eine Einnahme der Stadt Gaza würde das Leben der Geiseln gefährden.
08.54 Uhr: Iran und E3-Staaten wollen morgen in Genf über Atomprogramm sprechen
Der Iran und die sogenannten europäischen E3-Staaten treffen sich nach Angaben iranischer Staatsmedien am Dienstag zu erneuten Gesprächen über das Atomprogramm Teherans in Genf. An dem Treffen würden die stellvertretenden Außenminister des Iran, Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens sowie Vertreter der EU teilnehmen, berichtete das iranische Staatsfernsehen.
05.43 Uhr: Hamas beklagt weitere Tote nach israelischen Angriffen
Die Hamas-Behörden im Gazastreifen haben am Sonntag israelische Angriffe für mindestens 42 Tote verantwortlich gemacht. Die Gesamtzahl der Getöteten im Gazastreifen sei am Sonntag "auf 42" gestiegen, sagte der Sprecher des Hamas-Zivilschutzes, Mahmud Bassal der Nachrichtenagentur AFP. Von dem Einwohner Ibrahim al-Schurafa erfuhr AFP, dass die Angriffe und Bombardierungen weitergegangen seien. Die israelische Armee reagierte nicht sofort auf die Anfrage nach einer Stellungnahme.