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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 39 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 39 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 22. bis 28. September im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Bayern-2-Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Sonntag, 28. September 2025

20.45 Uhr: Trump spricht mit Netanjahu über Gaza-Plan

Fast zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs trifft US-Präsident Donald Trump an diesem Montag den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weißen Haus. Nach Angaben eines israelischen Repräsentanten soll es um 11.00 Uhr Ortszeit (17.00 Uhr MESZ) stattfinden. Medienberichten zufolge will Trump Netanjahu dabei einen Plan mit 21 Punkten für ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen vorlegen.

Dieser sieht demnach eine sofortige Freilassung der verbliebenen Hamas-Geiseln im Gegenzug für Hunderte palästinensische Gefangene vor sowie den Rückzug der israelischen Armee aus dem Küstenstreifen. Die Hamas soll den Berichten zufolge bei der künftigen Verwaltung des Gazastreifens keine Rolle mehr spielen, auch Israel darf das Gebiet nicht annektieren. Stattdessen soll der Küstenstreifen von einer Übergangsregierung regiert werden.

Trump sprach am Abend von "sehr guter" Resonanz Israels und arabischer Staaten auf den Entwurf. Jeder wolle eine Einigung erzielen, sagte der US-Präsident der Nachrichtenagentur Reuters in einem Telefoninterview.

18.37 Uhr: Hamas verliert Kontakt zu Geiseln

Der bewaffnete Arm der radikal-islamischen Hamas hat nach eigenen Angaben den Kontakt zu zwei israelischen Geiseln in Gaza-Stadt verloren. Die Al-Kassam-Brigaden forderten Israel auf, seine Truppen aus zwei Stadtteilen zurückzuziehen und die Luftangriffe für 24 Stunden auszusetzen, damit die Kämpfer die Eingeschlossenen bergen könnten. Das israelische Militär äußerte sich nicht direkt zu der Forderung, machte jedoch deutlich, dass es seine Offensive auf Gaza-Stadt nicht einstellen werde. Das Schicksal der beiden Geiseln könnte ein für morgen geplantes Treffen zwischen dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu und US-Präsident Trump überschatten.

14.44 Uhr: Ultra-Rechte erhöhen vor Trump-Treffen Druck auf Netanjahu

Vor dem morgigen Treffen von Benjamin Netanjahu mit US-Präsident Trump erhöhen ultrarechte Koalitionspartner und Siedlervertreter offenbar den Druck auf den israelischen Regierungschef. Laut Medienberichten bedrängten sie Netanjahu, Teile des besetzten Westjordanlands zu annektieren. Sie fordern zudem, der Krieg im Gazastreifen dürfe nicht ohne eine komplette militärische Niederlage der Hamas beendet werden.

Trump hatte zuletzt betont, er werde es Israel nicht erlauben, sich das Westjordanland einzuverleiben. Bei dem Treffen im Weißen Haus will Trump Netanjahu laut Medienangaben einen Plan mit 21 Punkten für ein Ende des Gaza-Kriegs vorlegen. Dieser sieht demnach eine sofortige Freilassung der verbliebenen Geiseln vor. Im Gegenzug soll sich die israelische Armee aus dem Küstenstreifen zurückziehen und Hunderte palästinensische Gefangene freigelassen werden.

11.30 Uhr: Israel treibt Bodenoffensive in Gaza-Stadt voran

Israel treibt seine Bodenoffensive in Gaza-Stadt voran. Augenzeugen und Medizinern zufolge rückten israelische Panzer in Stadtteile nahe dem Zentrum und im Westen von Gaza-Stadt vor. Auf zahlreiche Hilferufe von Anwohnern könne nicht mehr angemessen reagiert werden, teilten Hilfsorganisationen vor Ort mit.

In den letzten 24 Stunden seien 140 Ziele im Gazastreifen angegriffen worden, erklärt das israelische Militär. Laut den örtlichen Gesundheitsbehörden sind mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen.

Samstag, 27. September 2025

19.28 Uhr: Zehntausende protestieren in Berlin gegen Gaza-Krieg

In Berlin haben sich mehrere tausend Menschen versammelt, um gegen das Vorgehen Israels im Gazastreifen zu demonstrieren. Zwei größere Veranstaltungen liefen dabei nach Polizeiangaben weitgehend störungsfrei. Zu einer Kundgebung, die unter anderem die Linke mit initiiert hat, kamen der Polizei zufolge knapp 60.000 Menschen. Sie forderten die Politik zu einer Umkehr in ihrer Nahostpolitik auf und den Druck auf Israel zu erhöhen. Außerdem werfen sie Israel Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen im Gazastreifen vor.

Der Demonstrationszug schloss sich dann einer Veranstaltung im Tiergarten unter dem Motto "All Eyes on Gaza - stoppt den Genozid" an. Sie wird unter anderem veranstaltet von der Palästinensischen Gemeinde Deutschland und Amnesty International. Eine kleinere Demonstration in Berlin Kreuzberg dagegen wurde aufgelöst, nachdem laut Polizei verbotene Ausrufe festgestellt und Böller gezündet wurden.

15.15 Uhr: Kliniken - Tote und Verletzte bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen

Nach Angaben von Kliniken starben mindestens 38 Menschen, palästinensische Medien berichten von mehr als 50 Toten. Das israelische Militär äußerte sich nicht dazu, teilte aber mit, man habe im gesamten Gazastreifen den Einsatz gegen die Terrororganisation fortgesetzt und zahlreiche Waffen wie Raketen und Sprengsätze entdeckt.

Freitag, 26. September 2025

23.00 Uhr: Mindestens 50 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen

Bei Angriffen der israelischen Armee im Gazastreifen sollen am Freitag mindestens 50 Palästinenser getötet worden sein. Einige von ihnen hätten auf die Verteilung von Hilfsgütern gewartet, teilte der Zivilschutz mit. Israel betont dagegen, es habe an den Ausgabestellen keine Zwischenfälle gegeben.

Wegen der israelischen Offensive in Gaza-Stadt hat die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" ihre Arbeit dort ausgesetzt. Das Risiko für die Mitarbeiter sei wegen der Angriffe zu groß, heißt es in einer Mitteilung. In anderen Regionen des Gaza-Streifens will die Organisation aktiv bleiben.

19.05 Uhr: Trump sieht baldiges Ende von Gaza-Krieg

US-Präsident Donald Trump spricht von einem baldigen Ende des Gaza-Konflikts. Auch die Geiseln könnten dann freikommen. "Es sieht so aus, als hätten wir eine Einigung zu Gaza", so Trump. "Ich denke, es ist eine Einigung, die die Geiseln zurückbringt, es wird eine Einigung sein, die den Krieg beendet." Weitere Details nannte er nicht.

17.49 Uhr: Einziger Grenzübergang zwischen Westjordanland und Jordanien wieder geöffnet

Nach mehrtägiger Schließung hat Israel den einzigen Grenzübergang zwischen dem Westjordanland und Jordanien wieder geöffnet. Der Allenby-Übergang öffnete am Freitagmorgen mit mehrstündiger Verspätung, wie Reisende berichteten. Tausende Menschen hatten zuvor an dem Grenzposten gewartet.

Der Grenzübergang Allenby ist der einzige, über den Palästinenser das Westjordanland verlassen können, ohne dabei durch israelisches Gebiet zu müssen. Er war am 18. September nach einem Anschlag geschlossen worden, bei dem ein jordanischer Lkw-Fahrer zwei israelische Soldaten erschossen hatte.

Nach der von mehreren westlichen Staaten verkündeten Anerkennung eines Palästinenserstaats hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor wenigen Tagen einen verstärkten Ausbau jüdischer Siedlungen in dem Palästinensergebiet angekündigt. Zwei rechtsgerichtete Minister seiner Regierungskoalition forderten gar die Annexion des Westjordanlands.

16.30 Uhr: Netanjahu kritisiert Anerkennung eines Staats Palästina

In seiner Rede vor der UN-Vollversammlung sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, eine Anerkennung Palästinas würde die Botschaft senden, dass es sich lohne, Juden zu ermorden. Netanjahu sprach von einem "Zeichen der Schande". Zuletzt hatten unter anderen Großbritannien, Frankreich und Kanada Palästina als Staat anerkannt. Zu Beginn von Netanjahus Rede verließen Dutzende Diplomaten aus Protest gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen den Sitzungssaal.

13.51 Uhr: Bundesregierung begrüßt Trump-Äußerungen zu Israel

Das Auswärtige Amt hat Donald Trumps Aussage begrüßt, der zu Folge der US-Präsident von Israel fordert, die besetzten palästinensischen Gebiete etwa im Westjordanland nicht zu annektieren. "Wir begrüßen zunächst mal natürlich diese Äußerungen", sagt ein Sprecher und verweist auf die angestrebte Zweistaaten-Lösung zwischen Israelis und Palästinensern. "Gleichzeitig bleibt natürlich die Sorge, und die drücken wir gegenüber den israelischen Partnern natürlich auch aus, dass eine Annexion der Westbank, aber übrigens auch der Siedlungsbau in Westjordanland, Ostjerusalem, weiterhin ein erhebliches Hindernis auf dem Weg zu einer Zweistaaten-Lösung ist", fügt er hinzu.

Donnerstag, 25. September 2025

17.50 Uhr: Abbas fordert Palästinenser-Regierung ohne Hamas

Palästinenserpräsident Abbas hat sich in einer Videoschalte vor der Generalsversammlung der Vereinten Nationen ein friedliches Nebeneinander von einem palästinensischen Staat und Israel gewünscht. Das Volk der Palästinenser lehne auch nach zwei Jahren Leid im Gazastreifen die Terrorattacke der Hamas vom 7. Oktober 2023 klar ab, betonte Abbas in seiner Videoansprache. Nach einem Ende des Krieges in Gaza müsse die radikalislamistische Terrorgruppe entwaffnet werden und dürfe keine Rolle mehr für die politische Zukunft Gazas spielen.

Ausdrücklich bedankte sich Abbas bei Frankreich und Saudi-Arabien für deren Friedensplan. Die palästinensische Autonomieberhörde stehe bereit, die politische Aufgabe in Gaza zu übernehmen.

17.11 Uhr: Israel bombardiert jemenitische Hauptstadt Sanaa

Israel hat die jemenitische Hauptstadt Sanaa erneut mit Bomben angegriffen. Augenzeugen berichten von mehreren schweren Explosionen. Die Angriffe meldeten sowohl der Huthi-nahe Fernsehsender Al-Masirah als auch die israelische Regierung: Verteidigungsminister Israel Katz sprach von einem "schweren Schlag" gegen mehrere Terrorziele der Huthis - unter anderem gegen einige Militärlager. Dabei seien "Dutzende Huthi-Terroristen getötet und Bestände an Drohnen und Waffenarsenalen zerstört" worden, so Katz. Auch das Lager des Generalstabs der Huthi sei angegriffen worden.

Die Angriffe erfolgen einen Tag nach einem Drohnenangriff in der israelischen Stadt Eilat, bei der 20 Menschen verletzt wurden, zwei davon schwer. Nach israelischen Angaben kam die Drohne aus dem Jemen und stürzte dann ab. Die Huthi reklamierten den Angriff für sich.

Mittwoch, 24. September 2025

13.00 Uhr: Berichte über neue Drohnenangriff auf Gaza-Hilfsflotte

Mindestens zwei Boote einer Hilfsflotte für den Gaza-Streifen sollen von Drohnen attackiert worden sein. Aktivisten sprechen von Blendgranaten und Chemikalien. Eine Sprecherin der Aktion erklärte, es habe zwar keine Verletzten gegeben, die Angriffe in internationalen Gewässern seien aber "völlig illegal". Die europäische Grenzschutzagentur Frontex konnte keine Schäden an den rund 50 Booten feststellen. Das israelische Außenministerium machte deutlich, die Armee werde jeden Verstoß gegen eine "rechtmäßige Seeblockade" vor der Küste von Gaza stoppen.

Dienstag, 23. September 2025

18.30 Uhr: Trump gegen Anerkennung Palästinas

US-Präsident Donald Trump lehnt die Anerkennung eines Staates Palästina ab. "Das wäre eine Belohnung für die Hamas", sagte Trump vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit Blick auf die radikal-islamische Organisation. Gleichwohl betonte er, der Krieg im Gazastreifen müsse sofort beendet und alle verbliebenen Geiseln dort freigelassen werden.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan rief weitere Länder auf, einen palästinensischen Staat anzuerkennen. Zudem forderte er in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung eine schnellstmögliche Waffenruhe im Gazastreifen. Italien will einen palästinensischen Staat nach den Worten von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni nur unter Bedingungen anerkennen. Voraussetzung sei die Freilassung aller israelischen Geiseln und der Ausschluss der radikal-islamischen Hamas von jeder Regierungsbeteiligung.

18:20 Uhr: Hilfsorganisation meldet Zerstörung von Klinikzentrum

Das israelische Militär hat nach Angaben einer medizinischen Hilfsorganisation deren wichtigstes Zentrum in der Stadt Gaza zerstört. Der Angriff habe das sechsstöckige Gebäude im Stadtteil Tal al-Hawa in Trümmer gelegt, teilte die Organisation PMRS am Dienstag mit. Zuvor habe es eine Evakuierungsanordnung gegeben. Das Zentrum sei eine der wichtigsten medizinischen Einrichtungen der Stadt gewesen und habe Blutspenden und -tests, Traumabehandlung, Krebsmedizin und die Behandlung chronischer Krankheiten angeboten.

Der PMRS zufolge wurde ein weiteres ihrer Zentren beschädigt und von israelischen Truppen umstellt. Ein drittes Zentrum wurde bei einem separaten Angriff zerstört. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.

09.15 Uhr: UN-Generaldebatte in New York startet

Bei den Vereinten Nationen in New York beginnt heute die Generaldebatte der Staats- und Regierungschefs. Besonders im Fokus dürften der Nahost-Konflikt, der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine sowie die finanziell schwierige Lage der Vereinten Nationen und die weltpolitische Rolle der USA stehen. Als einer der ersten Redner will sich US-Präsident Trump an die übrigen Vertreter der insgesamt 193 UN-Mitgliedstaaten richten. Im Rahmen seiner "America first"-Politik hatte er den Kurs der Vereinten Nationen wiederholt kritisiert und Finanzmittel gekürzt.

Auch von UN-Generalsekretär Guterres und der Präsidentin der UN-Vollversammlung, der früheren deutschen Außenministerin Baerbock, werden Ansprachen erwartet. Die Bundesregierung wird in New York durch Bundesaußenminister Wadephul vertreten. Auch der UN-Sicherheitsrat tagt heute. Auf der Tagesordnung stehen der Gaza-Krieg und die Lage in der Ukraine.

06.19 Uhr: Hamas veröffentlicht zweites Video von deutsch-israelischer Geisel

Zum zweiten Mal seit dessen Entführung in den Gazastreifen vor fast zwei Jahren hat die islamistische Palästinenserorganisation Hamas ein Video des Deutsch-Israelis Alon Ohel veröffentlicht. Darin appelliert der 24-Jährige an Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu, alles für die Freilassung aller noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu tun. Außerdem fordert er seine Familie auf, weiterhin gegen Netanjahu und seine Regierung zu protestieren, um auf die Freilassung der Geiseln zu dringen.

Ohels Eltern äußerten sich "erschüttert und voller Schmerz". Ihr Sohn wirke abgemagert und verzweifelt und erblinde offenbar auf dem rechten Auge, erklärten Idit und Kobi Ohel. Alon Ohel war bei seiner Entführung 22 Jahre alt. Seine Großmutter stammt aus Berlin und hat den Holocaust überlebt.

Montag, 22. September 2025

23.41 Uhr: Auch Belgien und Monaco erkennen Palästinenserstaat an

Am Montag haben nach Frankreich auch Monaco und Belgien einen Palästinenserstaat anerkannt. Am Sonntag waren bereits Großbritannien, Kanada, Australien und Portugal diesen Schritt gegangen.

21.23 Uhr: Macron - Frankreich erkennt Staat Palästina an

Auch Frankreich erkennt künftig einen Staat Palästina an. Das erklärte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron - wie vorab bereits angekündigt - bei einer Konferenz zur Zweistaatenlösung vor der Generaldebatte der Vereinten Nationen in New York offiziell und unter großem Applaus. Vor dem Treffen hatten unter anderem bereits Kanada und Großbritannien ihre formale Anerkennung eines palästinensischen Staates bekanntgegeben - als erste wirtschaftsstarke westliche G7-Staaten. 

"Manche mögen sagen, es sei zu spät. Andere mögen sagen, es sei zu früh", sagte Macron. "Doch eines ist sicher: Wir können nicht länger warten." Das Massaker der Hamas vom 7. Oktober sei zwar eine "offene Wunde". Doch Hunderttausende Menschen seien vertrieben, verletzt, ausgehungert und traumatisiert worden. Ihr Leben werde weiterhin zerstört, obwohl die Hamas erheblich geschwächt worden sei. "Nichts rechtfertigt den anhaltenden Krieg in Gaza. Nichts", sagte der französische Präsident. 

18.41 Uhr: Hamas veröffentlicht weiteres Video von deutsch-israelischer Geisel

Zum zweiten Mal seit dessen Entführung in den Gazastreifen vor fast zwei Jahren hat die islamistische Palästinenserorganisation Hamas ein Video des Deutsch-Israelis Alon Ohel veröffentlicht. In der am Montag vom bewaffneten Hamas-Arm, den Al-Kassam-Brigaden, veröffentlichten Aufnahme appelliert der mit einem schwarzen T-Shirt bekleidete Ohel an Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu, alles für die Freilassung aller noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu tun. Außerdem fordert er seine Familie auf, weiterhin gegen Netanjahu und seine Regierung zu protestieren, um auf die Freilassung der Geiseln zu dringen.

Neben Ohel zeigt die Aufnahme einen in schwarz gekleideten Kämpfer, der eine Waffe hält und Ohel auf die Schulter tippt. Während Ohel spricht, läuft im Fernsehen eine Rede Netanjahus. AFP konnte weder die Echtheit noch das Aufzeichnungsdatum des Videos verifizieren.

14.24 Uhr: Palästinenser - Wieder Tote bei Angriffen im Gazastreifen

Israels Armee geht nach eigenen Angaben weiterhin im gesamten Gazastreifen gegen die Hamas und andere Terrororganisationen vor. Bei israelischen Angriffen seien seit dem Morgen mindestens 30 Palästinenser getötet worden, darunter 26 in der Stadt Gaza, hieß es aus medizinischen Kreisen vor Ort. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Israels Armee teilte unterdes mit, sie habe am Sonntag ein Gebäude in der Stadt Gaza angegriffen, von dem aus Mitglieder der Hamas kurz zuvor Raketen Richtung Israel gefeuert hätten. 

Die israelische Armee sagte weiter, sie habe in der Stadt Gaza rund 15 Personen getötet, die in der Nähe von Soldaten aktiv gewesen seien. Das Militär sprach von Terroristen. Auch im Süden des Gazastreifens griff Israels Armee eigenen Angaben zufolge gegen Mitglieder von Terrororganisationen vor. Das Militär habe zudem den stellvertretenden Chef der Hamas-Marinepolizei getötet, der am Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel beteiligt gewesen sei, hieß es in einer Mitteilung weiter. Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.

12.33 Uhr: Nahost-Konferenz in New York - Zweistaatenlösung als Ziel

Frankreich und Saudi-Arabien laden zu Nahost-Konferenz nach New York: Im Rahmen der UN-Generalversammlung wollen sie für eine Zweistaatenlösung im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern werben. Es wird erwartet, dass bei dem Treffen weitere Länder einen palästinensischen Staat formell anerkennen, wie am Sonntag schon Großbritannien, Kanada, Australien und Portugal. Deutschlands Außenminister Wadephul hatte erklärt, dass für ihn die Anerkennung eines palästinensischen Staates erst "am Ende des Prozesses" von Verhandlungen über eine Zweistaatenlösung steht.

10.58 Uhr: Streik in Italien aus Solidarität für Gazastreifen

Wegen eines Streiks zum Zeichen der Solidarität mit der Bevölkerung im Gazastreifen ist es in Italien zu Behinderungen gekommen. Im überregionalen Bahnverkehr gab es teils Verspätungen von mehr als eine Stunde. In Großstädten wie Rom und Mailand funktionierte der öffentliche Nahverkehr nur eingeschränkt. An Schulen und Universitäten wie zum Beispiel in Turin gab es Blockaden. In verschiedenen Städten fanden auch propalästinensische Kundgebungen statt.

Zu dem Streik hatte die Gewerkschaft USB aufgerufen, um gegen die "Verschärfung der humanitären Lage im Gazastreifen" zu protestieren. Zugleich forderte sie Sanktionen gegen Israel. Der Streik bei den Verkehrsbetrieben soll bis Montagabend dauern. Die großen italienischen Gewerkschaften beteiligten sich an dem Ausstand nicht.

10.18 Uhr: Leiter Bildungsstätte Anne Frank - Anerkennung Palästinas ist richtig

Palästina als Staat anzuerkennen, ist nach Ansicht des deutsch-israelischen Historikers Meron Mendel der richtige Schritt. Es brauche eine neue Dynamik, eine Koordinierung der internationalen Gemeinschaft sowie einen effektiven Druck auf beide Seiten, sagte Mendel im Interview mit dem BR. Wichtig sei jedoch auch, was danach komme. "Können die Anführer der westlichen Länder zusammen mit den gemäßigten arabischen Staaten eine sinnvolle, effektive Strategie entwickeln, wie dieser Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern Richtung einer friedlichen Lösung bewegt werden kann?“, fragte der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe Israel in eine beispiellose internationale Isolation geführt, sagte Mendel weiter. Eine Anerkennung des Palästinensischen Staates sei deshalb auch innenpolitisch ein gutes Zeichen. "Wenn man so will, wird er auch vor seiner eigenen Bevölkerung vorgeführt als jemand, der von der internationalen Gemeinschaft bestraft wird für die Brutalität, wie er den Krieg seit zwei Jahren führt", so Mendel.

07.25 Uhr: Wadephul - Prozess für Zweistaatenlösung muss jetzt beginnen

Bundesaußenminister Johann Wadephul schließt nicht aus, dass auch Deutschland einen eigenen Palästinenser-Staat anerkennen wird. Das stehe für Deutschland jedoch am Ende eines Prozesses, der aber nun beginnen müsse. Der CDU-Politiker sagte das vor seinem Abflug zur UN-Generaldebatte nach New York, die morgen beginnt. Heute schon findet eine Konferenz zur Stärkung der Zweistaatenlösung statt - organisiert von Frankreich und Saudi-Arabien.

05.04 Uhr: Israel kritisiert Palästina-Anerkennung

Die israelische Regierung hat die Anerkennung eines Staates Palästina durch mehrere westliche Länder deutlich kritisiert. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einer "enormen Belohnung für Terror". Einen palästinensischen Staat werde es nicht geben, erklärte er, nachdem Großbritannien, Kanada und Australien ihre Entscheidung verkündet hatten. Am Abend folgte dann auch Portugal.

Lob kam vom palästinensischen Präsidenten Abbas. Er sprach von einem "wichtigen und notwendigen Schritt in Richtung eines gerechten und dauerhaften Friedens". Es wird erwartet, dass noch weitere Länder einen Staat Palästina formell anerkennen. Heute findet in New York auf Einladung von Frankreich und Saudi-Arabien eine internationale Konferenz zur Zweistaatenlösung statt.

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