4.12.2023: Verletzte werden in Chan Junis in ein Krankenhaus gebracht.
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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 49 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 49 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 4. bis 10. Dezember im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Sonntag, 10. Dezember

22.48 Uhr: Tausende demonstrieren in Brüssel gegen Antisemitismus

In Brüssel haben tausende Menschen gegen Antisemitismus demonstriert. Die Polizei sprach von rund 4.000 Teilnehmern in der belgischen Hauptstadt, von denen einige Schilder hielten mit Aufschriften wie: "Du musst nicht Jude sein, um gegen Antisemitismus zu demonstrieren."

19:13 Uhr: WHO: Gesundheitssystem in Gaza vor Zusammenbruch

Die Weltgesundheitsorganisation hat von den Konfliktparteien die sofortige, dauerhafte und ungehinderte Lieferung von medizinischer und humanitärer Hilfe in den umkämpften Gaza-Streifen verlangt. Auch medizinischem Personal müsse die uneingeschränkte Einreise erlaubt werden, forderte der WHO-Exekutivrat auf einer Dringlichkeitssitzung am Sonntag in Genf.

Zuvor hatte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus einen Waffenstillstand zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel gefordert. Das Gesundheitssystem des Gaza-Streifens breche zusammen, sagte er bei der Dringlichkeitssitzung. In einer Resolution, die Afghanistan, Marokko, Katar und der Jemen eingebracht hatten, verlangt der WHO-Rat auch die Erteilung von Ausreisegenehmigungen für Patientinnen und Patienten, die außerhalb des Gazastreifens medizinisch behandelt werden müssten.

Von den ursprünglich 36 Krankenhäusern im Gaza-Streifen sind laut WHO nur noch 14 teilweise funktionsfähig. Die beiden großen Krankenhäuser im Süden des Gebiets seien mit dem Dreifachen ihrer Bettenkapazität ausgelastet, hätten keine Vorräte mehr und beherbergten zudem Tausende Vertriebene. Es gebe besorgniserregende Anzeichen für epidemische Krankheiten wie blutiger Durchfall, Gelbsucht und Atemwegsinfektionen.

17.55 Uhr: Jordaniens Außenminister warnt vor Folgen des Kriegs

Der jordanische Außenminister Aiman Safadi hat vor den langfristigen Folgen des Krieges im Gazastreifen gewarnt. Es sei ein Krieg, der nicht gewonnen werden könne, sagte Safadi am Sonntag bei einer Konferenz in Katar. "Israel hat ein Ausmaß an Hass geschaffen, das diese Region heimsuchen und die kommenden Generationen prägen wird." Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat das israelische Militär bei seiner Operation zur Zerstörung der Hamas ganze Wohnviertel im Gazastreifen in Trümmer gelegt. Es wirft der militant-islamistischen Palästinenserorganisation vor, für die vielen zivilen Opfer verantwortlich zu sein, weil sich ihre Kämpfer in Wohnhäusern verschanzten.

Aber auch die Vereinten Nationen forderten in den vergangenen Wochen eindringlich von Israel eine Einhaltung des humanitären Völkerrechts. UN-Generalsekretär António Guterres warnte auf derselben Konferenz in Katar, dass die öffentliche Ordnung im Gazastreifen bald komplett zusammenbrechen werde. Krankheitsausbrüche könnten zunehmen und somit auch der Druck, eine große Zahl von Palästinensern über die Grenze nach Ägypten zu lassen, sagte er.

16.20 Uhr: WHO-Generaldirektor fordert neue Feuerpause

Angesichts der immer katastrophaleren Lage im Gazastreifen wächst der Druck auf Israel, bei der Bekämpfung der islamistischen Hamas mehr Rücksicht auf die Zivilbevölkerung zu nehmen. Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat die verheerende Lage im Gaza-Streifen geschildert. "Die Folgen des Konflikts auf die Gesundheit sind katastrophal", sagte er zum Auftakt einer Sondersitzung des WHO-Exekutivrats in Genf. Das Gesundheitssystem in Gaza drohe zusammenzubrechen. Er forderte eine neue Feuerpause.

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) betonte, es könne kaum noch humanitäre Hilfe für die Bevölkerung leisten. Und Außenministerin Annalena Baerbock warnte vor den Folgen. "Wir sehen auf dramatische Art und Weise nicht nur das Leid, sondern der Hunger nährt auch weiteren Terrorismus", sagte sie in Dubai.

15.47 Uhr: Demonstration fordert "Solidarität mit Palästina"

Mit einem Demonstrationszug unter dem Motto "Solidarität mit Palästina - Keine Waffen für Genozid" haben am Sonntag zahlreiche Menschen in Berlin protestiert. Die Polizei sprach von etwa 2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts forderten die Demonstrierenden unter anderem einen Stopp von Waffenlieferungen an Israel. Auch Rüstungs- und Geheimdienstkooperationen mit dem Land sollten beendet werden.

Neben Fahnen mit den palästinensischen Farben war unter anderem auch die Buchstabenkombination BDS zu sehen. BDS steht für "Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen". Die Kampagne ruft zum Boykott des Staates Israel und israelischer Produkte wegen des Vorgehens gegen Palästinenser auf.

Zu den skandierten Parolen gehörten Sätze wie "Deutschland finanziert, Israel bombardiert", "Viva, Viva Palästina" oder "Deutsche Medien lügen. Lasst euch nicht betrügen".

15.01 Uhr: Immer mehr Hamas-Kämpfer ergeben sich laut Israel

Die israelischen Streitkräfte treffen im Gazastreifen weiter auf erbitterten Widerstand, auch im nördlichen Teil des Küstengebiets, wo ganze Stadtteile durch Luftangriffe dem Erdboden gleichgemacht wurden und Bodentruppen seit Wochen im Einsatz sind. Ein Sprecher der israelischen Regierung, Eylon Lewy, erklärte am Sonntag jedoch, es gebe eine wachsende Zahl von Hamas-Kämpfern, die sich ergäben und ihre Waffen niederlegten. Dies sei ein Zeichen ihrer zusammenbrechenden Moral.

Der israelische Fernsehsender Channel 13 veröffentlichte Aufnahmen Dutzender Gefangener, die bis auf die Unterwäsche entkleidet waren und die Hände in die Höhe erhoben hatten. Einige von ihnen hielten Sturmgewehre über ihren Köpfen. Ein Mann war zu sehen, der langsam vorwärts ging und seine Waffe auf den Boden legte.

Weitere Videos, die in den vergangenen Tagen veröffentlicht wurden, zeigten Gruppen unbewaffneter Männer in ähnlichen Situationen. Vorübergehend Gefangene, die am Samstag freigelassen wurden, sagten der Nachrichtenagentur AP, sie seien geschlagen worden und es sei ihnen Essen und Trinkwasser verwehrt worden. Israel hat die Aufnahmen nicht kommentiert.

14.55 Uhr: Halbnackte Gefangene – Israel weist Kritik zurück

Nach der Veröffentlichung von Bildern halbnackter palästinensischer Männer im Gazastreifen durch israelische Medien hat Israels Armee die in Onlinediensten geäußerte Empörung darüber zurückgewiesen. Es handele sich um Routinekontrollen, erklärte die israelische Armee am Sonntag. Bei ihrem seit zwei Monaten andauernden Militäreinsatz gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen sei es "notwendig, dass Terrorverdächtige ihre Kleidung abgeben, damit sie durchsucht werden können und um sicherzustellen, dass sie keine Sprengstoffwesten oder andere Waffen verstecken", hieß es.

14.48 Uhr: Dobrindt gegen Forderungen nach Waffenstillstand im Gaza-Krieg

Der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, Alexander Dobrindt, hat sich gegen internationale Forderungen nach einem Waffenstillstand im Gaza-Krieg gewandt. "Das Recht Israels, seine Sicherheit und seinen Frieden wieder herzustellen und die Hamas zu zerstören, darf man nicht infrage stellen", sagte Dobrindt am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur anlässlich eines Besuchs in Israel. Wer den Terrorismus zerstören und Sicherheit und Frieden herstellen wolle, müsse das mit militärischen Mitteln tun können. "Ein Waffenstillstand würde diese Möglichkeit verhindern."

14.10 Uhr: Netanjahu dankt US-Regierung für Unterstützung

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich für die Unterstützung der USA im Krieg gegen die Hamas erkenntlich gezeigt. Er sprach US-Präsident Joe Biden am Sonntag seinen Dank für "die wichtige Munition zur Fortsetzung des Krieges" aus. Am Samstag hatte die US-Regierung den Verkauf von fast 14 000 Schuss Panzermunition an Israel bewilligt. Zugleich bedankte sich Netanjahu bei der US-Regierung für das Veto gegen einen Resolutionsentwurf im Weltsicherheitsrat, in dem ein sofortiger humanitärer Waffenstillstand im Gazastreifen gefordert worden war.

14.02 Uhr: Netanjahu kritisiert bei Gespräch mit Putin russische Haltung zu Gaza

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat im Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin Kritik an der russischen Haltung im Gaza-Krieg geübt. Netanjahus Büro teilte am Sonntag mit, der Ministerpräsident habe seine Unzufriedenheit über Positionen russischer Repräsentanten bei den Vereinten Nationen sowie in anderen internationalen Foren geäußert. Netanjahu habe außerdem "nachdrückliche Kritik an der gefährlichen Zusammenarbeit zwischen Russland und dem Iran zum Ausdruck gebracht".

Der israelische Regierungschef habe dem Kremlchef außerdem gesagt, dass "jedes Land, das eine so bösartige Terrorattacke erfahren hätte wie Israel, nicht weniger heftig reagiert" hätte.

Gleichzeitig äußerte Netanjahu demnach Anerkennung für den Einsatz Russlands für die Freilassung von Israelis mit russischer Staatsangehörigkeit aus der Geiselhaft der islamistischen Hamas. Er bat Putin darum, dass Russland Druck auf das Rote Kreuz ausüben möge, mit dem Ziel, dass dessen Repräsentanten israelische Geiseln besuchen und ihnen Medikamente überbringen.

13.49 Uhr: UNRWA-Chef wirft Israel geplante Vertreibung von Palästinensern vor

Der Leiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), Philippe Lazzarini, hat Israel vorgeworfen, bei seinem militärischen Vorgehen gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen die massenhafte Vertreibung der dort lebenden Bevölkerung nach Ägypten voranzutreiben. Die von der UNO wahrgenommenen Entwicklungen deuteten darauf hin, "dass versucht wird, Palästinenser nach Ägypten umzusiedeln, unabhängig davon, ob sie dort bleiben oder anderswo angesiedelt werden", schrieb Lazzarini am Sonntag in einem Meinungsartikel für die "Los Angeles Times".

Die weitreichenden Zerstörungen im Norden des von der Hamas beherrschten Palästinensergebietes und die daraus resultierenden Fluchtbewegungen seien "die erste Stufe eines solchen Szenarios", erklärte der UNRWA-Chef. Die Vertreibung von Zivilisten aus der näher an der Grenze zu Ägypten gelegenen Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens sei dann der nächste Schritt.

Wenn sich dieser Weg fortsetze und zu dem führe, was viele bereits als eine "zweite Nakba" bezeichneten, "wird Gaza kein Land mehr für Palästinenser sein", erklärte Lazzarini unter Verwendung des arabischen Begriffs "Nakba" für "Katastrophe", der sich auf die Vertreibung von rund 760.000 Palästinensern nach Israels Staatsgründung im Jahr 1948 bezieht.

Ein Sprecher des israelischen Verteidigungsministeriums, das auch für die palästinensische Zivilbevölkerung zuständig ist, wies den Vorwurf entschieden zurück. "Es gibt, gab und wird nie einen israelischen Plan geben, die Bewohner des Gazastreifens nach Ägypten umzusiedeln. Das ist einfach nicht wahr." Bereits vergangene Woche hatte ein israelischer Regierungssprecher gesagt, Israel richte seinen Fokus darauf, "Zivilisten innerhalb des Gazastreifens in Sicherheit zu bringen".

13.17 Uhr: Wohl mehr als 30 tote Palästinenser bei Luftangriff auf Wohngebäude

Bei dem Beschuss eines Wohngebäudes im nördlichen Gazastreifen sind nach Angaben von Sanitätern mindestens 31 Palästinenser getötet worden. Es werde in dem Flüchtlingsviertel Dschabalia nach Verschütteten unter den Trümmern des mehrstöckigen Gebäudes gesucht. Nach palästinensischen Angaben handelte es sich um einen israelischen Luftangriff. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht dazu.

Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte unterdessen mit, in das Al-Aksa-Krankenhaus im zentralen Teil des Gazastreifens seien seit Samstagabend 45 Leichen gebracht worden. Es handele sich um Menschen, die bei israelischen Luft- und Artillerieangriffen im Gazastreifen getötet worden seien. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die israelische Armee teilte mit, erstmals seit Beginn des Krieges vor mehr als zwei Monaten seien Truppen der Artillerie auch innerhalb des Gazastreifens im Einsatz, ergänzend etwa zu Panzer- und Bodentruppen. Bislang war die Artillerietruppe von der Grenzlinie aus im Einsatz. Bei Einsätzen im Bereich von Schedschaija seien mehr als 20 Ziele angegriffen worden. Dabei handele es sich um Waffenlager, mit Sprengfallen präparierte Häuser sowie Infrastruktur der islamistischen Terrororganisation Hamas. Extremistische Palästinenser setzten ihrerseits Raketenangriffe auf israelische Grenzorte fort.

12.58 Uhr: Papst fordert mehr Anstrengungen für Frieden

Papst Franziskus hat zu mehr Einsatz für den Frieden aufgerufen. Es sei zwar nicht leicht, konkrete Schritte für den Frieden zu unternehmen, sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Jedoch gebe es Männer und Frauen, die sich mit Weisheit und Geduld für eine friedliche Koexistenz eingesetzt hätten. "Man folge ihrem Beispiel!", forderte der Papst. Die Ursachen der Konflikte müssten bekämpft, die Zivilbevölkerung, Krankenhäuser und Gotteshäuser geschützt, Geiseln freigelassen und die Menschenrechte garantiert werden. Konkret erinnerte Franziskus an die Lage in den Palästinensischen Gebieten, in Israel und der Ukraine.

12.52 Uhr: Neffe von Mitglied des israelischen Kriegskabinetts getötet

Ein Neffe eines Mitglieds des israelischen Kriegskabinetts ist bei den Kämpfen im Gazastreifen getötet worden. Das israelische Militär teilte am Samstag mit, der 19-jährige Oberfeldwebel Cohen Eisenkot sei im südlichen Gazastreifen bei Gefechten zu Tode gekommen.

Es ist ein weiterer Schlag für die Familie des früheren israelischen Generalstabschefs Gadi Eisenkot, dessen Sohn früher in dieser Woche bei Kämpfen in dem Küstengebiet zu Tode kam. Gadi Eisenkot war von 2015 bis 2019 Generalstabschef. Er trat dem neu gegründeten Kriegskabinett am 12. Oktober als Beobachter bei.

12.44 Uhr: Netanjahu dankt USA für Lieferung "wichtiger Munition"

Die USA haben Israel nach Worten des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu "wichtige Munition" für eine Fortsetzung des Gaza-Kriegs geliefert. Netanjahu dankte dem US-Präsidenten Joe Biden zu Beginn einer Kabinettssitzung in Jerusalem für die Militärhilfe sowie das US-Veto im UN-Sicherheitsrat gegen eine Feuerpause. Netanjahu führte nicht weiter aus, auf welche Waffenlieferungen er sich bezog.

11.49 Uhr: Erneut gegenseitiger Beschuss an Israels Grenze zum Libanon

An Israels Grenze zum Libanon ist es erneut zu gegenseitigen Angriffen gekommen. Nach libanesischen Medienberichten griff die israelische Artillerie Ziele im südlichen Libanon an. Videoaufnahmen zeigten schwere Explosionen. Im Norden Israels hatten am Morgen die Warnsirenen geheult.

Der israelische Kan-Sender berichtete, ein "verdächtiges Flugobjekt" sei aus dem Libanon eingedrungen und von der israelischen Armee abgeschossen worden. Außerdem seien zwei Positionen auf der israelischen Seite vom Libanon aus angegriffen worden. Es gab auf beiden Seiten zunächst keine Angaben zu möglichen Opfern.

11.22 Uhr: WHO-Generaldirektor - Gesundheitssystem in Gaza bricht zusammen

Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat einen Waffenstillstand im Nahost-Krieg zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel verlangt. Das Gesundheitssystem des Gaza-Streifens sei am Boden und breche zusammen, sagte Tedros bei einer Dringlichkeitssitzung des WHO-Exekutivrates in Genf.

Von den ursprünglich 36 Krankenhäusern seien nur 14 noch teilweise funktionsfähig. Die beiden großen Krankenhäuser im südlichen Gazastreifen seien mit dem Dreifachen ihrer Bettenkapazität ausgelastet, hätten keine Vorräte mehr und beherbergten Tausende Vertriebene. Es gebe besorgniserregende Anzeichen für epidemische Krankheiten wie blutige Diarrhö, Gelbsucht und Atemwegsinfektionen. Angesichts der sich verschlechternden Lage und des nahenden Winters werde sich das Risiko voraussichtlich noch weiter erhöhen.

Nach WHO-Angaben hatten 15 Staaten die Dringlichkeitssitzung des Exekutivrates beantragt. Die Mitgliedsländer des WHO-Entscheidungsgremiums beraten über eine Resolution zu dem Nahost-Krieg. UN-Offizielle beschreiben die humanitäre Lage für die 2,3 Millionen Menschen im Gaza-Streifen nach mehr als zwei Monaten Krieg und Bombardement als "apokalyptisch".

11.04 Uhr: Netanjahu weist Aufrufe zur Beendigung des Gaza-Krieges zurück

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat internationale Aufrufe zur Beendigung des Gaza-Krieges zurückgewiesen. Dies sei unvereinbar mit dem Kriegsziel, die radikal-islamische Palästinenser-Gruppe Hamas zu vernichten, sagte er bei einer Kabinettssitzung. Er habe den Staats- und Regierungschefs Frankreichs, Deutschlands und anderer Länder gesagt: "Sie können nicht einerseits die Eliminierung der Hamas unterstützen und uns andererseits dazu drängen, den Krieg zu beenden, was die Eliminierung der Hamas verhindern würde."

10.53 Uhr: Hilfsorganisationen fordern sofortige Waffenruhe im Gazastreifen

Acht Hilfsorganisationen haben an den Weltsicherheitsrat appelliert, einen neuen Versuch zu unternehmen, eine UN-Resolution über einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Krieg zwischen der Hamas und Israel zu verabschieden. In ihrem gemeinsamen Aufruf forderten das International Rescue Committee, Mercy Corps, Oxfam, Save the Children und vier weitere Hilfsorganisationen zudem, dass ein neuer Resolutionstext auch die Forderung nach einer Freilassung aller Geiseln mit einschließt, die von der Hamas und anderen Extremisten bei dem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober verschleppt wurden.

Die Mitteilung wurde bereits am Freitag in Umlauf gebracht, Stunden nach dem Veto der USA gegen eine Resolution, mit der im UN-Sicherheitsrat eine humanitäre Feuerpause gefordert worden war. "Dies war eine verpasste Gelegenheit, die Gewalt zu stoppen", hieß es in der gemeinsamen Mitteilung der Hilfsorganisationen. "Die einzige Möglichkeit, das Leben der Zivilbevölkerung zu schützen und angemessene humanitäre Hilfe zu leisten, ist die Einstellung der Kämpfe."

10.50 Uhr: Jüdische Gemeinde gedenkt mit 1.400 Kerzen der Hamas-Opfer

Zwei Monate nach dem Überfall von Hamas-Terroristen auf Israel hat die Jüdische Gemeinde Düsseldorf am Samstagabend mit 1.400 Kerzen der Opfer gedacht. Vor knapp 300 Besucherinnen und Besuchern der Gedenkstunde forderten Redner die Freilassung der Geiseln, die sich noch in der Hand der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas befinden. Die Politik müsse Juden Mut machen, sich zu ihrem Volk und ihrer Religion zu bekennen, und ihnen die Angst nehmen, sich als Juden zu zeigen, sagte Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, Vorsitzender der Europäischen Rabbinerkonferenz. Das jüdische Chanukka-Fest feiere "den Frieden nach dem Krieg". Auf diesen Frieden hoffe er für Israel und auch für die Ukraine.

10.44 Uhr: Bericht - Tod von sechs palästinensischen Häftlingen seit Gaza-Krieg

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als zwei Monaten sind nach einem Zeitungsbericht sechs Palästinenser in israelischer Haft gestorben. Von der israelischen Gefängnisbehörde und der Armee gab es zunächst keine Reaktion auf den Bericht der Zeitung "Haaretz" vom Vortag.

Das Blatt hatte geschrieben, vier Palästinenser seien in israelischen Gefängnissen und zwei in Militärhaft unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen. Mindestens zwei der Leichen sollen Anzeichen von Gewalteinwirkung aufgewiesen haben. Die israelische Gefängnisbehörde hatte in ihren regelmäßigen Mitteilungen über den Tod palästinensischer Häftlinge am 23. und 24. Oktober sowie am 13. und 18. November Angaben zu Todesfällen gemacht. Es hieß jeweils, die Umstände des Todes würden untersucht.

Palästinensische Organisationen, die Häftlinge unterstützen, bestätigten den Bericht von "Haaretz". Andere palästinensische Häftlinge hatten sich demnach über Gewalt gegen sie beschwert. Ähnliche Vorwürfe kamen von Seiten palästinensischer Häftlinge, die im Rahmen eines Deals zwischen Israel und der islamistischen Hamas freigekommen waren. Diese wurden jedoch von der Gefängnisbehörde zurückgewiesen.

10.30 Uhr: Jordanien und Katar warnen vor Radikalisierung durch Gaza-Krieg

Der jordanische Außenminister Ayman Safadi wirft Israel vor, mit dem Krieg gegen die Hamas mit Tausenden zivilen Todesopfern eine systematische Politik der Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen zu betreiben. Auf einer Konferenz in Katars Hauptstadt Doha beschuldigte er Israel zudem, ein "Ausmaß an Hass" geschaffen zu haben, das "die Region heimsuchen" und "künftige Generationen bestimmen" werde. Katars Ministerpräsident Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani warnte auf der Konferenz, es bestehe die Gefahr, dass eine ganze Generation im Nahen Osten durch den Krieg im Gazastreifen radikalisiert werde.

10.14 Uhr: Bedrohung in Jerusalem lässt nach

Während im Süden Israels und vor allem nahe am Gazastreifen wegen der Hamas-Raketen tagsüber fast stündlich die Sirenen heulen, hat sich die Bedrohung für Jerusalem abgeschwächt. Zuletzt gab es dort vor rund zwei Wochen einen Alarm. Besonders im jüdischen Westteil Jerusalems verläuft das Leben wieder weitgehend normal, Geschäfte sind geöffnet, Restaurants gut besucht.

In der Altstadt fehlen indes die Touristen. Wo sonst ständiges Gedränge herrscht, sind in den engen Gassen des Suk-Marktes praktisch nur Einheimische unterwegs. Die Händler der Souvenirgeschäfte warten auf Kunden, die nicht kommen. In vielen Läden sind die Metall-Jalousien geschlossen oder werden nur stundenweise geöffnet.

Allerdings sei der Pilgertourismus nicht komplett eingebrochen, versichert man im Christian Information Office am Jaffa-Tor zur Jerusalemer Altstadt. Es gebe immer wieder kleinere Besuchergruppen. Eine Reisewarnung wie in Deutschland bestehe nicht in allen Ländern.

10.10 Uhr: Katar will sich weiter für Waffenruhe einsetzen

Katar will sich trotz ungünstiger Aussichten weiter um die Vermittlung einer neuen Waffenruhe im Gaza-Krieg bemühen. Zwar würden die Chancen schwinden, doch wolle Katar weiterhin Druck auf Israel und die radikal-islamische Palästinenser-Organisation Hamas ausüben, um eine Feuerpause zu erreichen, sagte Ministerpräsident Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani. Die bisher von der Hamas freigelassenen Geiseln seien aufgrund von Verhandlungen und nicht aufgrund israelischer Militäreinsätze freigekommen, betonte er. Eine vorübergehende einwöchige Waffenruhe und ein gleichzeitiger Gefangenenaustausch zwischen Israel und der Hamas war von Katar vermittelt worden.

09.52 Uhr: OCHA - Umgebungen zweier Krankenhäuser in Gaza unter Beschuss

Die Umgebungen des europäischen Gaza-Krankenhauses und des Al Amal-Krankenhauses im Süden des Gazastreifens sind nach Informationen des UN-Nothilfebüros OCHA am Samstag wiederholt unter Beschuss gekommen. Dutzende Verletzte hätten deshalb die Notaufnahmen nicht erreichen können, berichtete OCHA.

Die beiden Krankenhäuser gehören zu zwölf, die im Süden des Kriegsgebiets noch teilweise arbeiten. Sie sind nach OCHA-Angaben völlig überfüllt. Zudem hielten sich auf dem Gelände des europäischen Gaza-Krankenhauses 70.000 Vertriebene auf, die dort Zuflucht gesucht haben. Direkt neben dem Krankenhaus und ebenfalls in der Kampfzone liege die Zentrale der Rothalbmond-Gesellschaft, auf deren Gelände weitere 14.000 Vertriebene ausharren.

09.47 Uhr: Guterres beklagt nach gescheiterter UN-Resolution "Lähmung" des Sicherheitsrates

Zwei Tage nach dem Scheitern einer Resolution über eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen hat UN-Generalsekretär António Guterres eine "Lähmung" des UN-Sicherheitsrates beklagt. In einer Rede auf dem Doha-Forum im Emirat Katar sagte Guterres, das höchste UN-Gremium sei "durch geostrategische Spaltungen gelähmt" und daher nicht in der Lage, Lösungen für ein Ende des durch den Hamas-Angriff auf Israel ausgelösten Krieges gegen die islamistische Palästinenserorganisation zu finden.

Die "Autorität und die Glaubwürdigkeit" des UN-Sicherheitsrates seien durch die verzögerte Reaktion auf den Gaza-Krieg "ernsthaft untergraben" worden, sagte Guterres. Er habe seinen Appell für eine humanitäre Waffenruhe wiederholt. Bedauerlicherweise habe es der UN-Sicherheitsrat aber "versäumt", ihn umzusetzen.

09.36 Uhr: Baerbock warnt: Hunger in Gaza nährt Terrorismus

Außenministerin Annalena Baerbock sieht durch den Hunger in Gaza eine wachsende Gefahr für Terrorismus. "Wir sehen auf dramatische Art und Weise nicht nur das Leid, sondern der Hunger nährt auch weiteren Terrorismus", sagte die Grünen-Politikerin in Dubai bei einem Besuch eines Warenlagers, über das ein Großteil der Hilfe des Welternährungsprogramms für den Gazastreifen läuft.

"Deswegen ist es im zentralen Sicherheitsinteresse von Israel, dass die Menschen mit Lebensmitteln, mit Wasser, mit Medikamenten versorgt werden können", sagte Baerbock. Seit Beginn des Gaza-Kriegs habe die Bundesregierung ihre humanitäre Hilfe für die Palästinenser und insbesondere die Menschen in Gaza noch einmal erhöht, sagte Baerbock. "Sie beläuft sich in diesem Jahr auf 179 Millionen Euro, und wir werden diese Hilfe weiter verstärken."

Der Kampf Israels gelte dem Terrorismus und der Hamas und nicht unschuldigen Zivilisten in Gaza, unterstrich die Ministerin. Sie forderte erneut mehr Schutz für die Menschen. "Wir erleben dieser Tage auch, dass insbesondere Frauen und Kinder auch wieder in Gaza am meisten leiden. Sie bekommen Essen zuletzt und sterben als erste." Baerbock drängte auf humanitäre Pausen für Hilfsleistungen, mehr Lastwagen, die über den Grenzübergang in Rafah kommen können, und die Öffnung weiterer Grenzübergänge zur Versorgung der Menschen mit dem Nötigsten.

09.33 Uhr: Israel setzt Bombardement im Gazastreifen fort

Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt. Am Samstag seien mehr als 250 Ziele am Boden, aus der Luft und vom Meer aus angegriffen worden, teilte die Armee am Morgen mit. In den Stunden zuvor hätten die Truppen Waffenlager zerstört, gezielte Vorstöße auf Militäranlagen vorgenommen, unterirdische Tunnel zerstört sowie Angriffspläne von Terrorzellen zunichte gemacht. Kampfflugzeuge hätten zudem in der Nacht im Verbund mit Bodentruppen eine neben einer Moschee im Süden des Gazastreifens gelegene militärische Kommunikationsanlage der islamistischen Hamas getroffen.

In der südlichen Stadt Chan Junis, die als Hamas-Hochburg gilt und in der Israels Armee seit Tagen kämpft, seien am Vortag Tunnelschächte mit Präzisionswaffen attackiert worden, teilte das israelische Militär weiter mit. Eine "Terrorzelle", die nachrückende israelische Truppen in dem Gebiet angreifen wollte, sei mit Hilfe einer Drohne ausgemacht und daraufhin ausgeschaltet worden, hieß es.

09.28 Uhr: UN-Palästinenserhilfswerk fordert neue Gaza-Waffenruhe

Der Leiter des UN-Flüchtlingshilfswerks für die Palästinenser, Philippe Lazzarini, fordert eindringlich eine neue Waffenruhe für den Gazastreifen. Eine sofortige Waffenruhe sei nötig, um die "Hölle auf Erden" in dem dicht besiedelten Palästinenser-Gebiet zu beenden, sagte der UNRWA-Chef. Die humanitäre Lage dort sei "in jeder Hinsicht" schlimmer als er es je zuvor gesehen habe. Die Arbeit des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nation (UN) dort stehe kurz vor dem Zusammenbruch. Zugleich kritisierte er das Verhalten zahlreicher Staaten: Eine Entmenschlichung der Palästinenser habe es der internationalen Gemeinschaft ermöglicht, die anhaltenden israelischen Angriffe im Gazastreifen zu ertragen, sagt Lazzarini.

08.43 Uhr: UN-Ernährungsprogramm zu Gaza: "Hunger eine der größten Gefahren"

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) kann nach eigenen Angaben für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen fast keine humanitäre Hilfe mehr leisten. "Es ist ein Tropfen auf den heißen Stein", sagte Martin Frick, Leiter des Berliner Büros des Programms, in Dubai, wo es ein Warenlager, einen Global Hub, für die Gaza-Hilfe betreibt.

Seit Kriegsbeginn am 7. Oktober sind nach seinen Angaben insgesamt nur gut 1.800 Lastwagen in den Gazastreifen gelangt. "Zu Friedenszeiten waren das 10 000 pro Monat", sagte er. Zu dem UN-Warenlager war Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) begleitet von Journalisten am Rande ihres Aufenthalts bei der UN-Klimakonferenz gefahren.

Nun fehle im Gazastreifen seit Wochen alles Wesentliche, so Frick weiter: Lebensmittel, Wasser, Medikamente, medizinische Betreuung. "Es ist wirklich eine humanitäre Katastrophe, was sich da abspielt. Und wenn das so weitergeht, ist natürlich Hunger eine der größten Gefahren."

05.10 Uhr: Bewohner von Khan Younis berichten von Feuergefechten

Bewohner der Stadt Khan Younis im Süden des Gazastreifens berichteten von Panzergeschossen und heftigen Feuergefechten zwischen den israelischen Streitkräften und der Hamas in der Nacht sowie von einer Reihe von Luftangriffen. In der Stadt sollen die ganze Nacht hindurch Verwundete in das überlastete Nasser-Krankenhaus eingeliefert worden sein. Der arabischsprachige Sprecher Israels veröffentlichte am Samstag bereits eine Karte auf X, vormals Twitter, auf der sechs Blöcke von Khan Younis im Süden des Gazastreifens markiert waren, die "dringend" evakuiert werden sollten.

05.00 Uhr: Zeichen der Solidarität - Söder besucht Israel

Knapp zwei Monate nach dem Terrorangriff der Hamas und dem damit verbundenen Beginn des Krieges will CSU-Chef Markus Söder in der kommenden Woche Israel besuchen. "Wir wollen uns vor Ort einen Eindruck verschaffen und nach den schrecklichen Terrorangriffen der Hamas auch reale Unterstützung leisten", sagte der bayerische Ministerpräsident der Deutschen Presse-Agentur in München. Am Mittwoch will Söder, begleitet von einer kleinen Delegation nach Tel Aviv fliegen und anschließend nach Jerusalem weiterreisen. Am Freitag will er wieder in Bayern zurück sein.

"Es ist eine bewusste Entscheidung, dass die erste Auslandsreise nach meiner Wiederwahl nach Israel führt. Das ist mir persönlich ein Herzensanliegen - und es ist auch bayerische Staatsräson, Solidarität mit Israel zu zeigen", betonte Söder. Die Reise solle auch nochmals klar betonen, dass Bayern fest an der Seite Israels und jüdischen Lebens steht. "Es war ein Wunsch aus Israel, dass wir kommen - und diesem kommen wir sehr gerne nach. Wir zeigen Solidarität mit dem Staat, mit den Opfern und geben mit dieser Reise ein klares Bekenntnis ab."

Darüber hinaus sieht Söder die Reise als klares Zeichen gegen jede Form von Judenhass und Judenfeindlichkeit: "Wir bekennen uns zum Kampf gegen Antisemitismus. Deshalb werden wir ein neues Abkommen mit Yad Vashem schließen, um die Erinnerungskultur weiter zu verbessern."

02.35 Uhr: Israelische Armee - Fünf Soldaten getötet

Die israelische Armee informierte am frühen Morgen in einer Erklärung über den Tod fünf ihrer Soldaten. Vier Soldaten seien bei den Kämpfen im südlichen Gazastreifen getötet worden. Der fünfte Soldat sei nach den Kämpfen am 7. Oktober seinen Wunden erlegen, erklärte die israelische Armee auf X, vormals Twitter.

02.00 Uhr: Nordkorea verurteilt US-Veto gegen Waffenstillstand

Nordkoreas Vize-Außenminister für internationale Organisationen, Kim Son Gyong, kritisierte die USA für das Blockieren der UN-Resolution für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen. "Dass die Vereinigten Staaten ihr Vetorecht missbrauchen, um einen Verbündeten zu schützen, der Zehntausende von Zivilisten massakriert hat, ist nicht nur Ausdruck einer illegalen und unangemessenen Doppelmoral, sondern auch der Gipfel des unmenschlichen Übels", sagte der Minister der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zufolge. Die USA widersprächen sich selbst, wenn sie die anhaltenden Kämpfe im Gazastreifen duldeten und gleichzeitig den jüngsten Satellitenstart Nordkoreas verurteilten, das keinem anderen Land Schaden zugefügt habe.

Samstag, 9. Dezember

20.00 Uhr: Scholz fordert humanitäre Hilfe bei Netanjahu ein

In einem Telefonat mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Bundeskanzler Olaf Scholz darauf gedrungen, dass mehr und dauerhaft humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gebracht werden müsse. Laut Regierungssprecher Steffen Hebestreit telefonierten die Regierungschefs über "notwendige Bemühungen zum größtmöglichen Schutz von Zivilisten und eine substantielle Verbesserung der humanitären Lage der Menschen im Gazastreifen". Auch die Gewalt jüdischer Siedler im Westjordanland sei Thema gewesen. Scholz habe Netanjahu über diplomatische Bemühungen informiert, die eine regionale Ausweitung des Konflikts verhindern sollen. Netanjahu seinerseits habe Scholz über den Stand der Offensive im Gazastreifen informiert.

19.56 Uhr: Netanjahu lobt USA für Veto gegen Feuerpause

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die US-Regierung für das amerikanische Veto im UN-Sicherheitsrat gegen eine humanitäre Feuerpause gelobt. "Ich schätze die korrekte Haltung der USA hoch ein, die sie im UN-Sicherheitsrat eingenommen haben", so Netanjahu in einer offiziellen Stellungnahme.

Ein Waffenstillstand sei nicht mit der Eliminierung der Hamas zu vereinbaren. "Deshalb wird Israel unseren gerechten Krieg zur Eliminierung der Hamas fortsetzen und die anderen Kriegsziele erreichen, die wir uns gesetzt haben." Ein Resolutionsentwurf der Vereinigten Arabischen Emirate über einen sofortigen humanitären Waffenstillstand war zuvor im UN-Sicherheitsrat am Veto der USA gescheitert.

19.44 Uhr: Israel zählt mindestens 7.000 getötete Palästinenser

Mehr als 7.000 militante Palästinenser sind nach Angaben Israels bisher im Gaza-Krieg getötet worden. Diese Schätzung sei das Minimum, so Zachi Hanegbi, Israels nationaler Sicherheitsberater im TV-Sender Kanal 12. "Es könnten mehr sein, weil wir nicht wissen, was alles unter den eingestürzten Stellen und Tunneln und so weiter liegt. Aber das ist die vorsichtige Schätzung."

18.34 Uhr: US-Regierung verkauft Munition an Israel

14.000 Panzergranaten verkauft die US-Regierung an Israel - ohne Zustimmung des Kongresses. Das Außenministerium nutzte eine Notfallregelung im Gesetz über die Kontrolle von Waffenexporten, um die Munition im Wert von 106,5 Millionen Dollar an Israel zu verkaufen. Außenminister Antony Blinken habe festgestellt, dass "ein Notfall vorliegt, der den sofortigen Verkauf der Waffen an die israelische Regierung erfordert". In einem solchen Fall ist es legitim, nicht erst die Zustimmung des Kongresses einzuholen. Die Panzergranaten sind Teil eines größere Hilfspakets im Wert von 500 Millionen Dollar, für das Präsident Joe Biden eigentlich die Zustimmung des Kongresses braucht. Die oppositionellen Republikaner blockieren die neuen Militärausgaben.

17.52 Uhr: Huthi-Rebellen drohen Schiffe anzugreifen

Jemenitische Huthi-Rebellen haben damit gedroht, Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel mit Gewalt im Roten Meer abzufangen. Das teilten die schiitischen Rebellen in einer am Samstag veröffentlichten Erklärung mit. Nur Frachter mit Hilfsgütern für den Gazastreifen dürften passieren. Alle anderen Schiffe würden zu "legitimen Zielen unserer Streitkräfte".

17.41 Uhr: Hamas spricht von 17.700 Toten im Gazastreifen

17.700 Menschen seien seit Beginn der israelischen Militäroffensive gegen den Gazastreifen getötet worden, das teilte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde mit. 48.780 weitere Menschen seien verletzt worden. UN-Beobachter beurteilten Zahlenangaben der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig. Ob die jetzt veröffentlichten Opferzahlen der Wahrheit entsprechen, lässt sich allerdings derzeit nicht unabhängig prüfen. 

17.06 Uhr: Nasser-Krankenhaus - "Kontrolle verloren"

Das Nasser-Krankenhaus in der umkämpften Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens hat die Lage nicht mehr unter Kontrolle, wie der Direktor des Krankenhauses der britischen BBC sagte. "Wir haben die Kontrolle verloren", so Nahe Abu Taima. "In der Notaufnahme kommen Hunderte Verletzte und Märtyrer (Tote) an." Patienten müssten auf den Fluren behandelt werden, das medizinische Material reiche nicht.

16.22 Uhr: Ägypten und Russland wollen Waffenstillstand in Gaza

Ägypten und Russland wollen sich offenbar für einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg stark machen. Das hätten die beien Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi und Wladimir Putin in einem Telefonat vereinbart, teilte ein Sprecher des ägyptischen Präsidenten mit. Al-Sisis Engagement im Gaza-Konflikt erklärt sich auch durch den möglichen Einfluss auf die Wahlen in Ägypten am Sonntag. So hat die Regierung in Kairo etwa großes Interesse daran, dass Israel die Bevölkerung des Gazastreifens nicht dauerhaft nach Süden Richtung Ägypten verrtreibt.

15.54 Uhr: Kämpfe gehen nach gescheiterter UN-Resolution weiter

Nach dem Veto der USA gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrats für eine Waffenruhe im Gazastreifen setzt Israel die Militäroffensive im Gazastreifen fort. Bodentruppen kämpfen nach Angaben des Militärs in mehreren Gebieten auch im Süden des Gazastreifens. Zugleich bekennt sich die radikalislamische Hamas zu erneuten Raketenangriffen im Süden Israels. 13 der 15 Länder im UN-Sicherheitsrat hatten bei einer Enthaltung für eine Resolution über eine sofortige Waffenruhe gestimmt. Diese scheiterte allerdings am Veto der USA.

15.18 Uhr: Israel meldet Waffenfund in Schule im Gazastreifen

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in einem dicht besiedelten Vorort der Stadt Gaza Hamas-Kämpfer bekämpft und getötet und Waffen in einer Schule gefunden. Soldaten hätten in dem Vorort Schidschaija zudem einen Tunnelschacht entdeckt, in dem sich ein Aufzug befunden habe, hieß es. Zudem hätten Extremisten von einer von den Vereinten Nationen betriebenen Schule in der nördlichen Stadt Beit Hanun aus israelische Truppen beschossen.

15.07 Uhr: Erdogan verurteilt US-Veto gegen Waffenruhe in Gaza

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat das Veto der USA im Weltsicherheitsrat gegen den Resolutionsentwurf für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gaza-Krieg verurteilt. "Leider wurde die Waffenruhe abgelehnt (...) mit nur Amerikas Stimme dagegen", sagte Erdogan bei einer Versammlung in Istanbul.

14.44 Uhr: Hilfsorganisationen - Resolution hätte Zivilisten Ruhepause verschafft

Mehrere internationale Hilfsorganisationen haben scharf kritisiert, dass im Weltsicherheitsrat der Resolutionsentwurf für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gaza-Krieg gescheitert ist. "Wir sind entsetzt darüber, dass es dem UN-Sicherheitsrat nicht gelungen ist, eine Resolution zu genehmigen, die einen humanitären Waffenstillstand und die bedingungslose Freilassung der in Gaza festgehaltenen Geiseln fordert", hieß es in einer Mitteilung von Save the Children, Aktion gegen den Hunger, Care International und anderen Organisationen.

Hätte man die Resolution umgesetzt, hätte man den Zivilisten in Gaza angesichts des andauernden Bombardements eine dringend benötigte Ruhepause verschafft.

14.36 Uhr: Demo auf Klimakonferenz für Klimaschutz und Feuerpause im Gaza-Krieg

Auf der UN-Klimakonferenz haben Hunderte Menschen für mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz und eine Feuerpause im Gaza-Krieg demonstriert. Mit Sprechchören, Plakaten und Bannern zogen die Teilnehmer am Samstag über das Konferenzgelände in Dubai, das während des zweiwöchigen Treffens von den Vereinten Nationen kontrolliert wird. Auf Transparenten war unter anderem zu lesen «Klimagerechtigkeit jetzt» (Climate Justice Now) sowie «Feuerpause jetzt» (Ceasefire Now).

13.52 Uhr: Kibbuz Beeri meldet Tod von israelischer Hamas-Geisel

Ein israelischer Mann, der bei dem Terrorangriff am 7. Oktober auf Israel von der Hamas verschleppt wurde, soll in Gefangenschaft zu Tode gekommen sein. Das berichtete das Kibbuz Beeri, in dem Sahar B. gelebt hatte, am Samstag unter Berufung auf seine Peiniger. Die Entführer hatten erklärt, B. sei bei einem gescheiterten Rettungsversuch der israelischen Armee am Freitag getötet worden. Das israelische Militär hat bislang lediglich bestätigt, dass zwei Soldaten bei dem Einsatz schwer verletzt wurden und keine Geiseln befreit worden seien.

Der 25-jährige B. war einer von mehr als 240 Menschen, die bei dem beispiellosen Terrorangriff auf Israel, der den jüngsten Gaza-Krieg auslöste, verschleppt wurden. Sein Bruder wurde bei dem Angriff auf das Kibbuz Beeri getötet. Insgesamt töteten die Eindringlinge der Hamas und andere Extremisten in Israel etwa 1.200 Menschen. Mehr als 130 Geiseln befinden sich weiterhin in Gefangenschaft.

13.50 Uhr: Palästinenserpräsident Abbas - USA für Blutvergießen mitverantwortlich

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat das Veto der USA im UN-Sicherheitsrat gegen eine Resolution über eine Waffenruhe im Gazastreifen als "unmoralisch" verurteilt. Er mache die USA mitverantwortlich "für das Blutvergießen von palästinensischen Kindern, Frauen und älteren Menschen im Gazastreifen durch die israelischen Besatzungstruppen", wurde Abbas am Samstag von seinem Büro in Ramallah im besetzten Westjordanland zitiert.

Mit ihrer Politik machten sich die USA mitschuldig an "Verbrechen des Völkermords, der ethnischen Säuberungen sowie an Kriegsverbrechen der israelischen Besatzungstruppen in Gaza, dem Westjordanland und Jerusalem", hieß es in der Erklärung weiter. Diese Politik werde zu einer "Gefahr für die Welt und einer Bedrohung für Sicherheit und Frieden weltweit".

13.05 Uhr: Zwei Palästinenser bei Militäreinsätzen im Westjordanland getötet

Israelische Soldaten sollen bei einem Einsatz im Westjordanland nahe der Stadt Hebron am Samstag einen 25-jährigen Palästinenser erschossen haben. So berichteten es die palästinensischen Gesundheitsbehörden. Die Umstände waren zunächst unklar - das israelische Militär reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. Ebenfalls am Samstag erlag ein weiterer 25-jähriger Palästinenser Verletzungen, die er bei einer Razzia des israelischen Militärs zur Festnahme von Extremisten am Freitag im Flüchtlingslager Faraa erlitten hatte. Die Gesamtzahl der Toten bei diesem Einsatz stieg damit auf sieben. Unter den Getöteten war ein lokaler Kommandeur der radikalen Al-Aksa-Märtyrerbrigaden.

Die Zahl der seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen im besetzten Westjordanland Getöteten stieg mit den Todesfällen vom Samstag auf 274. Die meisten Palästinenser wurden bei Schusswechseln getötet. Das israelische Militär sagt, diese Schusswechsel hätten sich bei Operationen zur Festnahme palästinensischer Extremisten ereigneten.

13.00 Uhr: Israels Oppositionsführer wirft UN-Generalsekretär Antisemitismus vor

Der israelische Oppositionsführer hat UN-Generalsekretär António Guterres Antisemitismus vorgeworfen, nachdem dieser in einem seltenen Vorgang den Sicherheitsrat zum Handeln im Gaza-Krieg aufgefordert hatte. Jair Lapid schrieb am Samstag auf der Plattform X mit Blick auf den Artikel 99, den Guterres mit dem Ziel eines humanitären Waffenstillstands bemüht hatte, dieser sei seit Jahrzehnten nicht vom UN-Generalsekretär angewandt worden. "Nicht, als eine halbe Million Menschen in Syrien getötet wurden, mehr als vier Millionen im Kongo getötet, 450.000 in Darfur geschlachtet wurden oder als in der Ukraine Zehntausende getötet wurden und Millionen flohen."

Lapid schrieb weiter: "Nur wenn Israel sich verteidigt, nachdem unsere Kinder von brutalen Terroristen ermordet und unsere Leute als Geiseln genommen wurden, beschließt der UN-Generalsekretär plötzlich, den Artikel 99 anzuwenden, um der Hamas zu helfen. Woher wissen wir, dass es Antisemitismus ist? Weil es keine andere rationale Erklärung gibt."

12.05 Uhr: Arabisch-islamische Kontaktgruppe fordert Druck von USA auf Israel

Arabische und islamische Länder haben die USA aufgefordert, mehr Druck auf Israel für einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg auszuüben. US-Außenminister Antony Blinken hatte am Freitag Vertreter eines arabisch-islamischen Komitees in Washington empfangen, dem die Außenminister mehrerer Länder sowie die Generalsekretäre der Arabischen Liga und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) angehören.

Das katarische Außenministerium teilte am Samstag dazu mit, die Delegation habe die USA aufgefordert, "eine umfassendere Rolle dabei zu spielen, die israelische Besatzung zu einem sofortigen Waffenstillstand zu drängen". Zudem sei Enttäuschung über das erneute Scheitern eines Resolutionsentwurfs für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gaza-Krieg im Weltsicherheitsrat geäußert worden.

10.50 Uhr: Bundesregierung geht von getöteter deutscher Familie in Gaza aus

Im Gaza-Krieg sind nach Angaben der Bundesregierung wohl auch deutsche Staatsbürger getötet worden. "Wir müssen zum jetzigen Zeitpunkt leider davon ausgehen, dass unter den Opfern der Kämpfe in Gaza auch eine deutsche Familie ist", hieß es am Samstag auf Anfrage aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete unter Berufung auf Informationen von Angehörigen, dass eine sechsköpfige deutsche Familie am 25. Oktober bei einem israelischen Bombenangriff in ihrem Wohnhaus in Gaza getötet worden sei.

10.48 Uhr: Hamas-Behörde - 133 Todesopfer in Gaza binnen 24 Stunden

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden 133 weitere Menschen getötet worden. 71 Tote und 160 Verletzte seien in das Al-Aksa-Krankenhaus gebracht worden, 62 Tote und rund 100 Verletzte in die Nasser-Klinik, teilte die Behörde am Samstag mit. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die meisten der Angriffe sind nach palästinensischen Angaben im zentralen und südlichen Teil des Küstenstreifens erfolgt. Israelische Bodentruppen sind vor allem im Norden und Süden des Gazastreifens im Einsatz und werden dabei von der Luftwaffe unterstützt. Es gibt Berichte über heftige Kämpfe in Chan Junis im Süden.

10.45 Uhr: Hilfsorganisationen - Resolution hätte Zivilisten Ruhepause verschafft

Mehrere internationale Hilfsorganisationen haben das Scheitern des Resolutionsentwurfs für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gaza-Krieg im Weltsicherheitsrat scharf kritisiert. "Wir sind entsetzt darüber, dass es dem UN-Sicherheitsrat nicht gelungen ist, eine Resolution zu genehmigen, die einen humanitären Waffenstillstand und die bedingungslose Freilassung der in Gaza festgehaltenen Geiseln fordert", hieß es in einer Mitteilung aus der Nacht zu Samstag von Save the Children, Aktion gegen den Hunger, Care International und anderen Organisationen.

Hätte man die Resolution umgesetzt, hätte man den Zivilisten in Gaza angesichts des andauernden Bombardements eine dringend benötigte Ruhepause verschafft. Es sei eine Gelegenheit gewesen, die Gewalt zu stoppen. "Gaza ist heute der tödlichste Ort für Zivilisten auf der Welt", hieß es weiter.

10.25 Uhr: Iran warnt nach US-Veto vor "Explosion" in Nahost

Nach dem US-Veto im UN-Sicherheitsrat zu einer Resolution mit der Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe im Gazastreifen hat der Iran vor einer "unkontrollierten Explosion" im Nahen Osten gewarnt. Der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian rief überdies am Samstag in einem Telefonat mit UN-Generalsekretär António Guterres nach Angaben seines Ministeriums dazu auf, den Rafah-Grenzübergang zwischen Ägypten und dem Gazastreifen unverzüglich zu öffnen, damit humanitäre Hilfe in das Palästinensergebiet gelangen könne.

Am Freitag hatten die USA bei einer Abstimmung im UN-Sicherheitsrat über eine Resolution zum Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen, vom Iran unterstützten Hamas von ihrem Vetorecht Gebrauch gemacht.

06.30 Uhr: WFP - Situation in Gaza ist "nicht mehr haltbar"

Im Gaza-Krieg steht die Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung mit dem Lebensnotwendigsten nach Darstellung des Welternährungsprogramms (WFP) vor dem Kollaps. "Es gibt nicht genug Essen. Die Menschen hungern", schrieb der Vize-Direktor des WFP, Carl Skau auf X. Sein Team habe mehr als eine Million Menschen erreicht, "aber die Situation ist unhaltbar. Wir brauchen unsere Hilfsgüter und einen humanitären Waffenstillstand", schrieb Skau, nachdem er sich am Freitag in Gaza ein Bild von der katastrophalen Lage gemacht hatte. Es herrsche Chaos und Verzweiflung, Familien lebten auf den Straßen.

Da nur ein Bruchteil der nötigen Nahrungsmittel in das von Israel abgeriegelte Küstengebiet gelange, es an Treibstoff mangele und niemand sicher sei, "können wir unsere Arbeit nicht machen", fuhr Skau in einer Mitteilung des WFP weiter fort. An den Verteilungsstellen für humanitäre Hilfsgüter drängten sich Tausende verzweifelter, hungernder Menschen. In den Lagerstätten herrsche Verwirrung, die Notunterkünfte seien überfüllt. In einem entsprechenden Zustand befänden sich die Toiletten. Dazu jeden Tag im Hintergrund das dumpfe Donnern der Bombenangriffe, schildert Skau.

"Da Recht und Ordnung zusammengebrochen sind, ist jede sinnvolle humanitäre Aktion unmöglich", bilanzierte Skau seine Beobachtungen.

06.05 Uhr: Anadolu-Journalist in Gaza getötet

Bei den Luftangriffen des israelischen Militärs im Gazastreifen ist nach Angaben des europäischen Nachrichtenagenturen-Verbunds EANA ein Kameramann der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu getötet worden. Die European Alliance of News Agencies (EANA) bedauere zutiefst den tragischen Verlust des freiberuflichen Anadolu-Kameramanns Montaser Al-Sawaf, hieß es in einer Mitteilung des Verbunds am Freitag. Er sei vor einigen Tagen getötet worden, hieß es. Der Agenturen-Verbund forderte Sicherheit und Schutz für Journalisten in Gaza.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs sind nach Angaben des in den USA ansässigen Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) 63 Journalisten getötet worden. Unter ihnen seien 56 Palästinenser und vier Israelis sowie drei Libanesen, teilte die Nichtregierungsorganisation (NGO) am Freitag mit. Laut CPJ sind Journalisten im Gazastreifen wegen der verheerenden Luftangriffe, unterbrochenen Kommunikationswege, Versorgungsengpässe sowie Stromausfälle besonders gefährdet.

06.00 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf fast 17.500

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 17,487 gestiegen. Mehr als 46.000 Menschen seien verletzt worden, teilte ein Ministeriumssprecher am Freitag mit. Zahlreiche Menschen würden zudem weiter vermisst - viele werden unter Trümmern vermutet. Am Donnerstag hatte die Behörde noch von fast 17 200 Toten gesprochen.

Die Opferzahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, die Vereinten Nationen und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

Freitag, 8. Dezember 2023

21.59 Uhr: UN-Sicherheitsrat - USA blockiert Resolution zu Waffenstillstand für Gaza

Der UN-Sicherheitsrat hat sich nicht auf einen Resolutionsentwurf einigen können, der für einen einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gaza-Krieg plädiert hätte. Zwar stimmten 13 der 15 Mitglieder dafür, doch die USA legten ihr Veto ein. Großbritannien enthielt sich. Den Entwurf hatten die Vereinigten Arabischen Emiraten eingebracht.

Die USA hatten ähnliche Vorstöße auch schon zuvor vereitelt. Der Grund: Eine derartige Resolution könne die laufenden diplomatischen Bemühungen vor Ort gefährden.

20.28 Uhr: Rakete trifft Zentrum von Tel Aviv

Im Zentrum von Tel Aviv ist am Freitag eine Rakete aus dem Gazastreifen eingeschlagen. Offenbar gibt es keine Verletzten, lediglich ein geparktes Auto soll laut der Agentur AP beschädigt worden sein.

19.31 Uhr: UN-Beauftragte besorgt wegen sexueller Gewalt gegen Hamas-Geiseln

Berichten zufolge müssen israelische Geiseln der Hamas sexuelle Gewalt erleiden. Ihrer tiefen Sorge darüber hat nun die UN-Sonderbeauftragte für sexuelle Gewalt in Konflikten, Pramila Patten, Ausdruck verliehen. Sie forderte die Hamas am Freitag dazu auf, die restlichen festgehaltenen Männer, Frauen und Kinder sofort freizulassen und die Anschuldigungen wegen sexualisierter Gewalt umfassend und unabhängig zu untersuchen.

In den vergangenen Wochen waren immer mehr Berichte über von Hamas-Terroristen verübte sexuelle Gewalt bei und seit dem Massaker gegen Israel am 7. Oktober ans Licht gekommen.

17.58 Uhr: Abbas fordert Internationale Friedenskonferenz

Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat eine internationale Friedenskonferenz gefordert, um den Krieg im Gazastreifen zu beenden. Dort müsse auch eine politische Lösung für einen palästinensischen Staat erarbeitet werden, sagte der 87-Jährige der Nachrichtenagentur Reuters in einem Interview. Die USA kritisierte Abbas scharf: Denn sie trügen die Verantwortung für das, was im Gazastreifen passiere, weil sie Israel voll unterstützten.

17.27 Uhr: Schulverbot für palästinensische Kinder

Israels Bildungsministerium hat israelischen Medienberichten zufolge ein vorübergehendes Schulverbot für palästinensische Schüler aus Ostjerusalem verhängt. Konkret geht es um 48 Kinder und Jugendliche, die im Rahmen von Geiselverhandlungen mit der Hamas freigelassen oder die zuvor von der Polizei verhaftet worden waren, unter anderem zum Beispiel wegen Steinwürfen oder Beiträgen in sozialen Medien.

16.33 Uhr: Erneuter Beschuss an libanesischer Grenze

An der Grenze zwischen Libanon und Israel ist es erneut zu Beschuss gekommen. Das israelische Militär teilte mit, ein verdächtiges Flugobjekt aus Richtung des Libanons abgefangen zu haben. Man habe Artillerie auf den Abschussort und weitere Ziele im Libanon abgefeuert. Die proiranische Hisbollah im Libanon gab an, mehrere Orte im Grenzbereich "mit entsprechenden Waffen" angegriffen zu haben.

16.30 Uhr: Israelischer Drohnenangriff in Syrien - vier Tote

Vier Menschen sind laut Medienberichten bei einem israelischen Drohnenangriff im Süden von Syrien getötet worden. Ziel des Angriffs sei ein Auto in der Stadt Baath gewesen, so die regierungsnahe Zeitung "Al-Watan". Auch der Radiosender Scham FM berichtete über den Angriff in Baath. Das israelische Militär äußere sich bislang nicht zu dem Drohnenangriff.

16.19 Guterres kritisiert: zu wenig Schutz für Zivilisten in Gaza

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat das Fehlen eines Schutzes für Zivilisten im Gazastreifen deutlich kritisiert. Nirgendwo in Gaza seien die Menschen sicher, so Guterres wenige Stunden vor der erwarteten Abstimmung im UN-Sicherheitsrat über eine Forderung für einen humanitären Waffenstillstand im Israel-Hamas-Krieg. Außerdem gäbe es unter den aktuellen Bedingungen keine Möglichkeit für wirksame Hilfslieferungen nach Gaza. Die "Grenze der Belastbarkeit" im Gazastreifen sei erreicht. "Es gibt ein hohes Risiko, dass das humanitäre Unterstützungssystem in Gaza komplett zusammenbricht, was verheerende Konsequenzen hätte."

16.02 Israelische Soldaten nehmen Hunderte Menschen fest

In einer Notunterkunft im Norden des Gaza-Streifens haben israelische Soldaten Hunderte Männer und Jugendliche festgenommen. Das haben UN-Beobachter mitgeteilt. Die Festgenommenen seien aus einem Schulgebäude in der Stadt Beit Lahija geführt worden. Regierungssprecher Eylon Levy erklärte, die Personen würden verhört, um festzustellen, ob es sich um Unterstützer der Hamas handelt. Levy deutete an, es werde weitere derartige Razzien im Süden des Gazastreifens geben.

15.59 Uhr: Israel setzt Angriffe in Chan Junis fort

Israels Armee setzt die Angriffe in der größten Stadt im Süden des Gazastreifens Chan Junis fort. "Wir haben eine schnelle, kraftvolle und zielgerichtete Operation eingeleitet, die sich von Tunnel zu Tunnel und von Haus zu Haus bewegt", teilte das Militär mit. Nach Angaben der Armee sei die Stadt eine Hochburg der Hamas.

15.41 Uhr: Netanjahu - keine Beteiligung von Hamas an Gaza-Führung

Wie Benjamin Netanjahu im Nachrichtendienst X (ehemals Twitter) schreibt, schließt er eine Beteiligung der Hamas an einer zukünftigen Regierung im Gazastreifen aus. "Es wird keine Hamas geben – wir werden sie beseitigen", schreibt der israelische Ministerrpäsident. Zuvor hatte der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtaje in einem Interview der Nachrichtenagentur Bloomberg gesagt, die Hamas solle nach Ende des Kriegs Juniorpartner der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) im Gazastreifen werden.

15.25 Uhr: EU setzt zwei Hamas-Anführer auf Terrorliste

Die Europäische Union hat zwei Anführer der radikalislamischen Hamas-Miliz offiziell auf ihre Terrorliste gesetzt. Das geht aus einer in Brüssel veröffentlichten Erklärung hervor. Man reagiere damit "auf die Bedrohung durch die Hamas und ihre brutalen und wahllosen Terroranschläge in Israel am 7. Oktober". Der militärische Hamas-Anführer Mohammed Deif und sein Stellvertreter Marwan Issa unterliegen damit bestimmten Sanktionen, zum Beispiel werden ihre Vermögenswerte von der EU eingefroren und sie dürfen nicht aus der EU finanziell unterstützt werden.

15.24 Uhr: Europol warnt vor Terrorgefahr

Seit dem Beginn des Krieges in Gaza ist laut Europol die Gefahr von terroristischen Anschlägen durch dschihadistische Gruppierungen in Europa deutlich gestiegen. Auch die jüngsten Anschläge in Brüssel und Paris waren durch den Krieg in Nahost motiviert, so die Direktorin von Europol, Catherine De Bolle, gegenber der Deutschen Presse-Agentur. "Die terroristische Bedrohung hat nach dem Angriff von Hamas auf Israel und die Reaktionen von Israel darauf im Gazastreifen zugenommen." Al Kaida und IS etwa nutzen den Konflikt, um sich erneut ins Gespräch zu bringen. De Bolle warnt zudem vor der Gefahr, einer Radikalisierung von jungen Menschen im Internet.

14.56 Uhr: Laut Hamas Befreiungsaktion vereitelt

Wie die radikalislamische Hamas auf Telegram mitteilte, habe man im Gazastreifen eine Befreiungsaktion von Geiseln durch eine israelische Spezialeinheit verhindert. Eine Geisel sowie mehrere Soldaten sollen dabei getötet worden sein. Palästinensische paramilitärische Kassam-Kämpfer hätten die Spezialeinheit entdeckt und angriffen. Von Israel gibt es bislang keine Stellungnahme zu der Schilderung der Hamas. Bei der getöteten Geisel soll es sich nach Hamas-Angaben um den 25 Jahre alten Studenten Sa'ar Baruch handeln.

14.53 Uhr: Angehörige von Terror-Opfern der Hamas protestieren

Angehörige der Menschen die bei den Terror-Angriffen der Hamas auf Israel am 7. Oktober getötet oder entführt wurden, haben in Jerusalem lautstark den Rücktritt des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu einfgefordert. 200 bis 300 Demonstranten versammelten sich Medienberichten zufolge zu einer Kundgebung nahe dem Parlamentsgebäude.

14.05 Uhr: Erneuter Raketenalarm in Israel

Am Nachmittagt ertönte in Israel erneut Rakentenalarm, auch in der Hauptstadt Tel Aviv. Im Stadtzentrum waren laute Explosionen zu hören. Auch in Orten an der Grenze zum Gazastreifen ertönten mehrfach Warnsirenen. Es gibt keine Berichte über Verletzte. Nach Angaben Israels nehmen die Angriffe aus dem Gazastreifen insgesamt allmählich ab.

13.05 Uhr: Israels Armee rechtfertigt sich zu Presserecheche

Israels Armee hat sich gegen eine Recherche der Nachrichtenagentur AFP gewehrt, derzufolge sieben Journalisten, die im Oktober im Südlibanon unter Beschuss gerieten, von einem israelischen Panzergeschoss getroffen worden sein müssen. Der Beschuss habe sich "in einer aktiven Kampfzone" ereignet, "in der es zu Feuergefechten kommt", kommentierte die israelische Armee den Bericht der Nachrichtenagentur. "Der Aufenthalt in diesem Gebiet ist gefährlich", so ein Armeesprecher. Der Vorfall werde untersucht. Einer der Journalisten war bei dem Vorfall getötet worden, sechs wurden teilweise schwer verletzt.

12.16 Uhr: Israels Militär findet Tunnel und Waffen auf Campus

Auf dem Campusgelände der Al-Azhar-Universität im Gazastreifen haben israelische Soldaten Sprengsätze, Raketen und Tunnel der Hamas aufgefunden. Ein unterirdischer Tunnel soll vom Universitätsgelände zu einer einen Kilometer entfernten Schule führen, hieß es von Seiten der israelischen Armee. Die Angaben lassen sich aktuell nicht unabhängig überprüfen.

12.15 Uhr Raktenangriff auf US-Botschaft in Bagdad

Die US-Botschaft in Bagdad ist nach Angaben eines Sprechers mit zwei Rakten beschossen worden. Nach Angaben der Botschaft gab es keine Verletzten. Noch sei unklar, wer den Angriff verübt habe. Es gebe Hinweise auf proiranische Milizen. "Wir fordern die irakische Regierung erneut auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um das Personal und die Einrichtungen von Diplomaten und Koalitionspartnern zu schützen", hieß es von Seiten der Botschaft. Man behalte sich das Recht auf Selbstverteidigung vor. Im Irak sind rund 2.500 US-Soldaten stationiert, in Syrien 900. Sie sollen ein Wiedererstarken der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verhindern.

11.27 Uhr: Bekannter palästinensischer Lyriker angeblich getötet

Der bekannte palästinensische Lyriker Refaat Alareer ist nach Angaben aus seinem persönlichen Umfeld in der Nacht bei einem israelischen Angriff ums Leben gekommen. Der aus dem Gazastreifen stammende Dichter Mosab Abu Toha schrieb im sozialen Netzwerk Facebook: "Mein Herz ist gebrochen, mein Freund und Kollege Refaat Alareer wurde mit seiner Familie vor einigen Minuten getötet." Alareer galt als bekannte Stimme einer jungen Autorengeneration im Gazastreifen, die auf Englisch publiziert. Er lehrte auch englische Literatur an der Islamischen Universität in der Stadt Gaza.

11.11Uhr: Erdogan - kein Treffen mit Biden zum Nahostkonflikt

Recep Tayyip Erdogan plant Medienberichten zufolge derzeit kein persönliches Treffen mit US-Präsident Joe Biden zum Nahostkonflikt. Der türkische Präsident habe aber gesagt, er würde das Thema ansprechen, sollte Biden ihn anrufen. Journalisten gegenüber habe Erdogan geäußert, Außenminister Hakan Fidan sei am Freitag zu Gesprächen in der sogenannten Kontaktgruppe muslimischer Länder in Washington. Erdogan hoffe darauf, dass die USA ihre Unterstützung für Israel aufgeben.

11.06 Uhr: Palästinenser: Tote bei Razzia der israelischen Armee im Westjordanland

Bei Zusammenstößen während einer Razzia der israelischen Armee im besetzten Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben sechs Menschen getötet worden. Darunter sei auch ein 14 Jahre alter Junge, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Freitag mit. Es war zunächst unklar, ob die getöteten Palästinenser bewaffnet waren oder einer militanten Gruppierung angehörten.

Israels Armee äußerte sich auf Anfrage bislang nicht zu dem Einsatz in dem Flüchtlingslager Faraa im Norden des Palästinensergebiets. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, bei der Razzia sei es zu Gefechten gekommen. Demnach gab es auch mehrere Verletzte.

10.21 Uhr: Wieder Raketenalarm in Israel nahe Gazastreifen

Während Israels Armee weiter gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen vorgeht, hat es in Israel erneut Raketenalarm gegeben. An der Grenze zum Gazastreifen heulten am Freitagmorgen wieder die Sirenen, wie die israelische Armee meldete. Die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen nähmen aber inzwischen spürbar ab, wie israelische Medien meldeten.

10.20 Uhr: Israelisches Militär: Rund 450 Ziele im Gazastreifen beschossen

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben im Laufe des vergangenen Tages rund 450 Ziele im Gazastreifen beschossen. Der Gaza-Krieg dauert inzwischen seit mehr als zwei Monaten an. Arabische und islamische Staaten haben für heute eine Abstimmung über einen Resolutionsentwurf im UN-Sicherheitsrat beantragt, mit dem eine sofortige humanitäre Waffenruhe gefordert wird. Die USA, ständiges Sicherheitsratsmitglied, dürften als engster Verbündeter Israels eine UN-Resolution blockieren, die ein Ende der Kämpfe im Gaza-Krieg verlangt.

09.00 Uhr: Irakischer Sicherheitsbeamter: US-Botschaft in Bagdad Ziel von Raketenbeschuss

Am Freitagmorgen sind nach Angaben eines irakischen Sicherheitsbeamten mindestens drei Raketen auf die US-Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad abgefeuert worden. Gegen 04.20 Uhr (Ortszeit, 03.20 Uhr MEZ) seien "drei auf die US-Botschaft abzielende Katjuscha-Raketen nahe der Grünen Zone in der Nähe des Flusses Tigris" eingeschlagen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP von dem Sicherheitsbeamten, der anonym bleiben wollte. Demnach schlugen die Raketen im Grenzbereich zu dem Viertel ein, in dem Regierungs- und Diplomatengebäude untergebracht sind. Zu dem Angriff bekannte sich zunächst niemand.

Seit dem Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel waren bei einer Serie von Angriffen auf Stützpunkte der US-Streitkräfte in Syrien und im Irak dutzende US-Soldaten verletzt worden. Washington macht für die Angriffe vom Iran unterstützte Kräfte verantwortlich. Als Reaktion griffen die USA bereits mehrfach Stellungen pro-iranischer Gruppen in Syrien an.

08.55 Uhr: Hamas: Gefangener israelischer Soldat bei Kämpfen getötet

Bei Kämpfen mit israelischen Spezialkräften ist der Hamas zufolge ein gefangen gehaltener israelischer Soldat getötet worden. Die israelischen Spezialkräfte hätten am Freitagmorgen einen Befreiungseinsatz gestartet, der von Kämpfern der Kassam-Brigaden entdeckt worden sei, teilt der bewaffnete Teil der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe mit. Dabei sei ein 25-jähriger Soldat, der als Geisel gehalten worden sei, ums Leben gekommen. Es habe zudem Verletzte gegeben. Wie viele teilt die Hamas nicht mit. Vom israelischen Militär war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

08.32 Uhr: Israels Armee setzt Bombardement im Gazastreifen fort

Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt. Im Laufe des vergangenen Tages seien etwa 450 Ziele am Boden, aus der Luft und vom Meer aus angegriffen worden, teilte die Armee am Freitagmorgen mit. Die Truppen seien weiter dabei, Tunnelschächte, Waffen und weitere Infrastruktur von Terroristen auszumachen und zu zerstören. In der Nacht seien zudem vom Meer aus Marine- und Geheimdienstkapazitäten der islamistischen Hamas mit Präzisionsmunition getroffen worden.

05.30 Uhr: Kaum noch Zufluchtsorte für palästinensische Zivilisten

Israels Bodenoffensive im Gazastreifen lässt den Hunderttausenden von palästinensischen Zivilisten kaum noch sichere Zufluchtsorte. In Rafah an der Grenze zu Ägypten suchten so viele Menschen Schutz vor den Kämpfen, dass die Stadt inzwischen weder Lebensmittel noch Strom und auch kein ausreichendes Trinkwasser mehr für sie habe, wie ein Reporter der britischen BBC in der Nacht zum Freitag berichtete.

05.27 Uhr: USA verhängen Sanktionen wegen Huthi-Angriffen

Derweil hat die US-Regierung als Reaktion auf Angriffe gegen Handelsschiffe im Roten Meer durch die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen Sanktionen verhängt. Diese richteten sich gegen 13 Personen und Einrichtungen, denen die USA vorwerfen, die Huthis mit Geld aus dem Verkauf und Versand iranischer Waren zu versorgen, teilte das US-Außenministerium am Donnerstag (Ortszeit) mit.

02.45 Uhr: Emirate bitten UN-Sicherheitsrat über Forderung nach Waffenstillstand abzustimmen

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben Diplomaten zufolge den UN-Sicherheitsrat für Freitagmorgen um eine Abstimmung über einen Resolutionsentwurf zum sofortigen humanitären Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas gebeten. Um angenommen zu werden, braucht eine Resolution mindestens neun Stimmen und kein Veto von den fünf ständigen Mitgliedern - den Vereinigten Staaten, Russland, China, Frankreich und Großbritannien. Die USA haben erklärt, dass sie zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Maßnahmen des Rates unterstützen. Die USA und Israel lehnen einen Waffenstillstand ab, weil sie glauben, dass er nur der Hamas nützen würde.

00.30 Uhr: Blinken - Israel muss Zivilisten besser schützen

US-Außenminister Antony Blinken kritisiert das Verhalten Israels bei der Offensive im südlichen Gazastreifen. "Es ist nach wie vor unerlässlich, dass Israel dem Schutz der Zivilbevölkerung höchste Priorität einräumt. Und es besteht nach wie vor eine Kluft zwischen der Absicht, Zivilisten zu schützen, und den tatsächlichen Ergebnissen, die wir vor Ort sehen", sagt Blinken auf einer Pressekonferenz in Washington.

Blinken sagte, es gehe zum Beispiel nicht nur darum, Sicherheitszonen einzurichten, sondern auch so darüber kommunizieren, dass die Menschen tatsächlich wüssten, wohin sie flüchten könnten, wann genau und auf welchem Weg. Außerdem müsse es in solchen Sicherheitszonen Essen, Wasser und Medikamente für die geflüchteten Menschen geben. "Dies ist etwas, worüber wir regelmäßig mit den Israelis sprechen", betonte er.

00.02 Uhr: US-Kreise - Israel stimmt Öffnung des Grenzübergangs Kerem Schalom für Hilfen zu

Israel stimmt nach Angaben aus US-Regierungskreisen zu, mit dem Grenzübergang Kerem Schalom eine zweite Kontrollstelle für Lastwagen mit Hilfsgütern zu öffnen. Die USA hatten die stockenden Hilfslieferungen nach Gaza stark kritisiert.

Donnerstag, 7. Dezember 2023

21.24 Uhr: 69 Lastwagen mit Hilfsgütern im Gazastreifen angekommen

Am Donnerstag sind offenbar 69 Lastwagen mit Hilfsgütern über den Grenzübergang Rafah in das abgeriegelte Küstengebiet gefahren. Das teilte der Palästinensische Rote Halbmond auf X mit. Vor dem Krieg fuhren in das Gebiet pro Tag rund 500 Lastwagen mit humanitären Gütern.

Unterdessen haben am Donnerstag in der Stadt Deir al-Balah im Gazastreifen Tausende Menschen verzweifelt auf neue Hilfslieferungen gewartet - die meisten von ihnen vergeblich. Reporter der AP beobachteten wie sich ab dem Morgen eine riesige Menschenmenge an einer Verteilungsstelle der Vereinten Nationen versammelte. Die Stimmung sei umso verzweifelter und aufgeheizter geworden, je mehr Menschen dazukamen.

21.20 Uhr: USA fordern weniger zivile Opfer in Gaza

Israel soll die "zu hohe" Zahl ziviler Opfer im Gazastreifen verringern. Das forderte US-Außenminister Antony Blinken am Donnerstag in einem Telefonat mit Ron Dermer, dem israelischen Minister für Strategische Fragen, wie aus dem US-Außenministerium verlautete.

Außerdem müsse Israel mehr humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen lassen. Eine harte Frist für ein Ende der Einsätze gegen die Hamas im Gazastreifen gibt es von den USA jedoch nicht. Der Grund: Die Hamas sei immer noch eine Bedrohung für Israel, so John Finer, Berater für nationale Sicherheit im Präsidialamt. Im Süden des Gazastreifens gebe es noch zahlreiche Ziele für israelische Angriffe, sagt er auf dem Aspen Security Forum.

20.55 Uhr: Netanjahu droht Hisbollah Krieg im Libanon an

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat der Hisbollah-Miliz im benachbarten Libanon einen Krieg wie im Gazastreifen angedroht, falls sie ihre Angriffe auf Israel ausweitet. Beirut und der südliche Libanon würden dann dasselbe erleben wie derzeit Gaza und Chan Junis, so Netanjahu.

Kurz zuvor war ein israelischer Bauer von einer Panzerabwehrrakete aus dem Libanon getötet worden. Das israelische Militär feuerte daraufhin nach eigenen Angaben auf Stellungen der Hisbollah im Nachbarland.

20.24 Uhr: Israelische Medien veröffentlichen Fotos von festgenommenen Palästinensern in Unterhosen

Fotos von Dutzenden palästinensischer Gefangener in Unterhosen haben israelische Medien am Donnestag veröffentlicht. Zunächst war unklar, wer die Männer sind. Laut dem israelischen Militärsprecher Daniel Hagari hat das Militär sie in eroberten "Hochburgen von Terroristen" aufgefunden.

Die palästinensische Seite dementierte Berichte, nach denen Hamas-Terroristen sich im Zusammenhang mit den Kämpfen im Gazastreifen massenweise ergeben hätten. Es wurden auch Vorwürfe laut, die israelische Armee habe Zivilisten in UN-Unterkünften festgenommen und gedemütigt.

19.09 Uhr: Irans Präsident fordert in Moskau Stopp der Angriffe auf Gaza

Der iranische Staatschef Ebrahim Raisi wirft Israel das Bombardement im Gazastreifen vor. Die Angriffe, die auch die palästinensische Bevölkerung in Mitleidenschaft ziehen, müssten aufhören, forderte er bei einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau.

Raisi nannte die Angriffe ein Verbrechen und kritisiertedie USA und die Länder des Westens, das zu unterstützen. Der Gazakrieg sei nicht nur ein Problem der Region, sondern eines der gesamten Menschheit, zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass den iranischen Politiker.

18.38 Uhr: Der Internationale Währungsfonds warnt vor wirtschaftlichen Folgen des Nahostkrieges

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat angesichts des Krieges im Nahen Osten vor möglichen wirtschaftlichen Folgen für die unmittelbare Region gewarnt. IWF-Sprecherin Julie Kozack sagte in Washington, beispielsweise könne der Tourismus in den Nachbarländern weniger werden oder Öl und Gas könnten teurer werden.

Gleichzeitig könne es zu "Störungen auf den Finanzmärkten" und "Unterbrechungen der regionalen Handelswege" kommen. Das könne die Handelskosten erhöhen. Bisher hielten sich die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges global gesehen "relativ in Grenzen". Die Lage sei aber "höchst ungewiss".

16.00 Uhr: Israel will angeblich mehr Hilfstransporte nach Gaza erlauben

Israel arbeitet nach eigenen Angaben daran, die Zahl der Lastwagen zu steigern, die Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen dürfen. Die für zivile Angelegenheiten in den Palästinensergebieten zuständige israelische Militärbehörde Cogat teilte mit, sie plane die Öffnung des Grenzübergangs Kerem Schalom zwischen Israel und dem Gazastreifen. Dort sollen die Lkw inspiziert werden. Geliefert werden sollen die Hilfen jedoch weiterhin über den Grenzübergang Rafah, der das abgeriegelte Küstengebiet mit Ägypten verbindet. Vor dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober, der den Gaza-Krieg auslöste, war Kerem Schalom der wichtigste Grenzübergang für den Transport von Gütern in den Gazastreifen.

Israel fürchtet, dass in den Lastwagen auch Waffen in den palästinensischen Küstenstreifen geschafft werden und inspiziert sie deshalb. Bislang prüft Israel den Inhalt der Hilfstransporte am kleineren Nitzana-Übergang zwischen Israel und Ägypten rund 40 Kilometer südlich von Kerem Schalom, ehe sie nach Rafah geschickt werden. Nitzana ist laut Medien aber nicht für diesen Zweck geeignet. Der Prozess werde dadurch verlangsamt. Vor dem Krieg fuhren rund 500 Lastwagen mit humanitären Gütern pro Tag in das von Israel abgeriegelte Gebiet, derzeit ist es nur ein Bruchteil.

15.30 Uhr: Israelische Armee liefert sich in Chan Junis schwere Kämpfe mit der Hamas

Im Gazastreifen verlagern sich die schweren Gefechte zwischen israelischen Soldaten und Kämpfern der radikalislamischen Hamas immer mehr nach Süden. In Chan Junis, der größten Stadt im Süden des Küstenstreifens, drangen israelische Soldaten mit Panzern bis ins Stadtzentrum vor. Die israelische Armee erklärte, sie habe in Chan Junis mehrere "Hamas-Terroristen getötet" und "Dutzende Terrorziele angegriffen".

Die israelische Armee hatte ihre Bodenoffensive zunächst auf die Städte Gaza und Dschabalija im Norden des Gazastreifens konzentriert und die dortige Bevölkerung aufgerufen, sich im Süden des Küstenstreifens in Sicherheit zu bringen. Zahlreiche Menschen waren daher nach Chan Junis geflohen. Die Hamas teilte über den Onlinedienst Telegram mit, dass ihr bewaffneter Arm, die Essedin-al-Kassam-Brigaden, "gewaltsam gegen die Besatzungstruppen" vorgehe. Es wurden auch weiter Raketen auf Israel abgeschossen und von der Luftabwehr abgefangen.

13.10 Uhr: Israels Sicherheitskabinett gestattet Treibstofflieferungen

Das israelische Sicherheitskabinett hat nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kleinere Treibstofflieferungen in den Gazastreifen bewilligt, um eine Verschlimmerung der humanitären Krise und die Ausbreitung von Krankheiten im südlichen Teil des belagerten Küstengebiets verhindern zu helfen. Israel hat im Krieg gegen die Hamas Treibstofflieferungen in den Gazastreifen stark eingeschränkt und dies damit begründet, dass die Terrororganisation Treibstoff für militärische Zwecke abzweige. Vertreter von Hilfsorganisationen haben erklärt, die Treibstoffknappheit habe das Gesundheitssystem lahmgelegt und verhindere die Lieferung wichtiger humanitärer Hilfsgüter. Netanjahus Büro teilte mit, Lieferungen für den südlichen Gazastreifen würden "von Zeit zu Zeit" genehmigt, wo sich derzeit die breite Mehrheit der lokalen Bevölkerung konzentriert.

12.50 Uhr: Palästinensischer Rettungsdienst: 280 Mitarbeiter in Gaza getötet

Seit dem 7. Oktober sind nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds 280 Mitarbeiter des Rettungsdienstes im Gazastreifen getötet worden. Entsprechende Berichte bestätigte eine Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. 30 Mitarbeiter der Hilfsorganisation sollen nach Angaben der Palästinensischen Autonomiebehörde zudem festgenommen worden sein.

Wie der Rote Halbmond mitteilte, musste wegen des Treibstoffmangels auch der Betrieb von Rettungswagen im Norden des Gazastreifens eingestellt werden. "Der Mangel an Treibstoff für Fahrzeuge und die Schließung von Krankenhäusern im nördlichen Sektor macht es unmöglich, Verletzte und Getötete zu evakuieren", heißt es in einer Mitteilung auf Facebook.

12.30 Uhr: Ägypten fordert schnellere Hilfen für Gazastreifen

Ägypten fordert die Beschleunigung der Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Das berichtet der staatliche Informationsdienst. Seit dem Ende der Feuerpause am 1. Dezember sind die Hilfslieferungen stark zurückgegangen. Die Regierung in Kairo werde es nie zulassen, dass die Bevölkerung aus dem Gazastreifen verdrängt werde, heißt es in dem Informationsdienst weiter vor dem Hintergrund, dass die Einwohner der schmalen Küstenregion durch die israelische Offensive in den Süden an die ägyptische Grenze gedrängt werden.

10.00 Uhr: Reporter ohne Grenzen verlangt Öffnung von Grenzübergang Rafah für Journalisten

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) hat dazu aufgerufen, Journalisten über den Grenzübergang Rafah die Einreise in den Gazastreifen zu ermöglichen. Die NGO forderte die israelischen und ägyptischen Behörden am Donnerstag auf, die Grenze für Medienschaffende zu öffnen, damit diese den Übergang in beide Richtungen passieren können. Der Grenzübergang zwischen dem südlichen Gazastreifen und Ägypten wird zwar nicht von Israel kontrolliert. Israel überwache dort jedoch "alle Aktivitäten" und habe den Grenzposten seit Beginn des Kriegs gegen die radikalislamische Hamas bereits viermal bombardiert, erklärte Reporter ohne Grenzen.

Palästinensische Journalisten, die wie die Zivilbevölkerung den Norden des Gazastreifens wegen der anhaltenden Kämpfe verlassen mussten, würden nun von Israel aufgefordert, "sich an der Grenze zu Ägypten zu versammeln, ohne die Möglichkeit, diese zu überqueren", beklagte RSF. Zugleich würden Reporter internationaler Medien an der Einreise in den Gazastreifen gehindert. Die Berichterstattung über den Konflikt werde dadurch erschwert.

09.57 Uhr: Jordaniens Luftwaffe wirft medizinische Hilfsgüter über Chan Junis ab

Die jordanische Luftwaffe hat in der Nacht zum Donnerstag medizinische Hilfsgüter über der umkämpften Stadt Chan Junis im Gazastreifen abgeworfen. Wie die Streitkräfte in dem arabischen Land mitteilten, handelte es sich bereits um den vierten Abwurf. Es war jedoch der erste, der an das vor rund zwei Wochen eingerichtete jordanische Feldkrankenhaus in der Stadt im südlichen Gazastreifen ging. Die ersten drei Lieferungen waren an eine Einrichtung im Norden gegangen.

09.40 Uhr: AFP-Recherche: Journalisten im Libanon vermutlich von israelischem Panzergeschoss getroffen

Sieben Journalisten, die am 13. Oktober im Südlibanon unter Beschuss gerieten, sind nach einer Recherche der Nachrichtenagentur AFP wahrscheinlich von einem israelischen Panzergeschoss getroffen worden. Für die Untersuchung, die AFP am Donnerstag in Paris veröffentlichte, wurden ein Munitionsfragment, Satellitenbilder, Zeugenaussagen sowie Videos auch von Experten ausgewertet. Demnach wurden die Journalisten von einem 120-Millimeter-Panzergeschoss getroffen. Bei dem Angriff wurde der Reuters-Videoreporter Issam Abdallah getötet. Sechs weitere Journalisten wurden verletzt: die AFP-Fotografin Christina Assi und ihr Videokollege Dylan Collins, zwei Mitarbeiter des Fernsehsenders Al-Dschasira sowie zwei weitere Reuters-Journalisten. Assi wurde schwer verletzt. Sie liegt immer noch im Krankenhaus, ihr musste das rechte Bein amputiert werden.

Die Journalisten hatten sich an der Grenze zu Israel aufgehalten, um über die bewaffneten Auseinandersetzungen im Grenzgebiet nach dem brutalen Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober zu berichteten.

09.15 Uhr: Israels Armee setzt Kämpfe im Gazastreifen fort

Israels Militär setzt seine Kämpfe gegen die Hamas in der größten Stadt des südlichen Gazastreifens fort. Dutzende Stellungen der Terroristen seien angegriffen worden, teilte die Armee am Donnerstag mit. Auch im Norden des Küstengebiets gebe es weiter Kämpfe. In Dschabalia hätten Soldaten ein Militärgelände der Hamas angegriffen und dabei ebenfalls mehrere Terroristen getötet. Auf dem Areal fand das Militär eigenen Angaben nach Tunnel und Waffen. Auch Israels Marine habe wieder Hamas-Stellungen im Gazastreifen beschossen.

08.06 Uhr: Emirate legen UN-Resolution für Waffenstillstand in Gaza vor

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben im UN-Sicherheitsrat einen neuen Resolutionsentwurf mit der Forderung nach einem Waffenstillstand vorgelegt. "Die Vereinigten Arabischen Emirate rufen zur dringenden Annahme einer Resolution für einen humanitären Waffenstillstand und haben eben einen Entwurf beim UN-Sicherheitsrat eingereicht", teilte die Ständige Vertretung des Golfstaats am Donnerstag per Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) mit. Die Situation im Gazastreifen sei katastrophal und beinahe unumkehrbar. "Wir können nicht warten. Der Rat muss entschlossen handeln mit der Forderung nach einem humanitären Waffenstillstand", so die Mitteilung weiter.

07.50 Uhr: Israelische Armee: Großes Waffenlager entdeckt

Die israelische Armee hat im Norden des Gazastreifens nach eigenen Angaben ein riesiges Waffenlager "in der Nähe eines Krankenhauses und einer Schule" entdeckt. Es handele sich um "eines der größten Waffenlager", das jemals im Gazastreifen entdeckt worden sei, teilte das Militär mit. Weiter hieß es, dass drei israelische Soldaten am Mittwoch bei Kämpfen getötet worden seien.

07.31 Uhr: Israel -Schwere Kämpfe mit Hamas in Chan Junis

Die israelische Armee hat sich in der Nacht zum Donnerstag in der Stadt Chan Junis nach eigenen Angaben schwere Gefechte mit Kämpfern der radikalislamischen Hamas geliefert. Augenzeugen berichteten von Soldaten, Panzern, Bulldozern und gepanzerten Mannschaftswagen im Zentrum der zweitgrößten Stadt des Küstenstreifens. Regierungsangaben zufolge wurde das Haus von Hamas-Anführer Jahja Sinwar umstellt. Israels Armee erklärte, sie habe "die Verteidigungslinien" der Hamas zerstört und mehrere "Terroristen eliminiert". Zudem seien in der Umgebung von Chan Junis "30 Tunneleingänge" zerstört worden. Die Hamas teilte über den Onlinedienst Telegram mit, dass ihr bewaffneter Arm, die Essedin-al-Kassam-Brigaden, "gewaltsam gegen die Besatzungstruppen" vorgehe.

04.57 Uhr: Guterres fordert abermals Waffenstillstand

Während in Chan Junis, die als Hochburg der Hamas gilt, der erbitterte Häuserkampf weitergeht, forderte UN-Generalsekretär António Guterres den Weltsicherheitsrat in einem seltenen Schritt zur Abwendung einer humanitären Katastrophe in dem Küstengebiet auf. "Ich wiederhole meinen Aufruf, dass ein humanitärer Waffenstillstand ausgerufen werden muss. Das ist dringend. Der zivilen Bevölkerung muss größeres Leid erspart bleiben", schrieb er an den Sicherheitsrat und berief sich am Mittwoch auf Artikel 99 der UN Charta. Dieser erlaubt dem Generalsekretär, den Sicherheitsrat auf "jede Angelegenheit hinzuweisen, die seiner Meinung nach die Gewährleistung von internationalem Frieden und Sicherheit gefährden kann" und ist nach Angaben der UN seit Jahrzehnten nicht mehr angewandt worden.

Israels Außenminister übte derweil erneut scharfe Kritik an UN-Generalsekretär Guterres. "Sein Antrag, Artikel 99 zu aktivieren und die Forderung nach einem Waffenstillstand in Gaza stellen eine Unterstützung der Terrororganisation Hamas dar", so Eli Cohen auf X. "Jeder, der den Weltfrieden unterstützt, muss die Befreiung Gazas von der Hamas unterstützen." Guterres Amtszeit gefährde den Weltfrieden.

04.50 Uhr: Auch Huthi-Rebellen greifen Israel direkt an

Unterdessen haben auch die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen nach eigenen Angaben Gebiete in Israel angegriffen. "Eine Ladung ballistischer Raketen" sei auf verschiedene militärische Ziele im Süden Israels abgefeuert worden, erklärten die vom Iran unterstützten Rebellen am Mittwochabend. Die Angriffe "gegen den israelischen Feind" würden so lange fortgesetzt "bis die Aggression gegen unsere Brüder in Gaza endet", hieß es. So lange würden auch israelische Schiffe daran gehindert werden, das Rote Meer zu befahren.

04.15 Uhr: Israel erlaubt mehr Treibstoff für Gaza

Israel Kriegskabinett hat zugestimmt, die Einfuhr von Treibstoff in den Süden des Gazastreifens zu erhöhen. Um einen "humanitären Kollaps" und den "Ausbruch von Epidemien" zu verhindern, sei eine "minimale" Erhöhung der Treibstoffmenge genehmigt worden, teilte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu am Mittwoch im Onlinedienst X, vormals Twitter, mit. Die zusätzliche Menge werde vom Kriegskabinett entsprechend der humanitären Lage im Gazastreifen festgelegt. Zuvor hatte die US-Regierung Israel aufgefordert, die Einfuhr von mehr Treibstoff in den Gazastreifen zu ermöglichen.

00.21 Uhr: US-Republikaner blockieren Hilfspaket für Ukraine und Israel

Die oppositionellen US-Republikaner haben ein milliardenschweres Hilfspaket für Israel und die Ukraine vorerst blockiert. Die Konservativen verwehrten dem Paket mit einem Gesamtumfang von 106 Milliarden Dollar (rund 98 Milliarden Euro) am Mittwoch in einer Abstimmung im Senat die Unterstützung. Hintergrund ist der Streit um die Einwanderungspolitik und die Sicherung der südlichen Grenze der USA zu Mexiko.

US-Präsident Joe Biden hatte vor der Kongressabstimmung Kompromissbereitschaft signalisiert. Er sei zu "großen Kompromissen" in der Einwanderungspolitik bereit, damit der Kongress die Finanzierung für die Ukraine freigeben könne, sagte Biden. Die Freigabe von Finanzmitteln zur Unterstützung der Ukraine könne "nicht länger warten", ein Scheitern wäre das "größte Geschenk" an den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Mittwoch, 6. Dezember 2023

23.19 Uhr: UN-Generalsekretär warnt vor Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung im Gazastreifen

UN-Generalsekretär António Guterres hat in einem Brief an den UN-Sicherheitsrat vor einem Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung im Gazastreifen gewarnt. Er erwarte, "dass die öffentliche Ordnung aufgrund der verzweifelten Lage bald völlig zusammenbricht, so dass selbst eine begrenzte humanitäre Hilfe unmöglich wird", erklärte Guterres in dem Schreiben. Die humanitären Bedingungen inmitten des Krieges zwischen Israel und der Hamas könnten sich "schnell zu einer Katastrophe mit potenziell unumkehrbaren Folgen für die Palästinenser als Ganzes verschlechtern".

23.05 Uhr: Israel billigt "minimale" Erhöhung der Treibstoffeinfuhr für Gaza

Das israelische Sicherheitskabinett erlaubt eine "minimale Zugabe" von Treibstoff für die Einreise in den Gazastreifen. Damit solle "ein humanitärer Zusammenbruch und der Ausbruch von Krankheiten" im Süden des Küstengebiets verhindert werden, teilt das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit.

21.41 Uhr: Israelisches Militär: Hamas-Führer versteckt sich im Untergrund

Der Hamas-Führer im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, versteckt sich nach Angaben des israelischen Militärs im Untergrund. Die Aufgabe der Streitkräfte sei es, Sinwar zu finden und zu töten, sagte Militärsprecher Daniel Hagari: "Sinwar befindet sich nicht über der Erde, sondern im Untergrund. Ich möchte nicht näher darauf eingehen, wo und wie und was wir in Bezug auf die Geheimdienste wissen. Dies ist nicht der richtige Ort, um über solche Dinge zu sprechen."

Jihia al-Sinwar gilt als Drahtzieher des tödlichen Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Er wuchs in dem Lager auf, das sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem dicht besiedelten Stadtteil entwickelte.

21.40 Uhr: USA gegen "Pufferzone" innerhalb des Gazastreifens

Die USA sprechen sich gegen eine "Pufferzone" innerhalb des Gazastreifens nach dem Ende der Kämpfe aus. Die Größe des palästinensischen Küstengebiets dürfe nach dem aktuellen Konflikt nicht verkleinert werden, sagt der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller. Eine Verkleinerung des Gazastreifens würde die Position Washingtons verletzen. Reuters hatte vergangene Woche berichtet, dass Israel der Türkei und mehreren arabischen Staaten Pläne für eine Pufferzone übermittelt hat. Die Türkei lehnt nach den Worten ihres Präsidenten Recep Tayyip Erdogan das Vorhaben ab.

20.46 Uhr: Arabische Staaten arbeiten an Resolution des Sicherheitsrats

Die arabischen Mitgliedsländer der Vereinten Nationen arbeiten an einer Resolution des Weltsicherheitsrats, in der ein Waffenstillstand im Gaza-Krieg gefordert wird. Der palästinensische UN-Botschafter Rijad Mansur sagte am Mittwoch, es sei wichtig, dass das mächtigste UN-Gremium nach dem Ende der einwöchigen Waffenruhe am 1. Dezember einen Stopp des Konflikts fordere.

Der nationale Sicherheitsberater von US-Vizepräsidentin Kamala Harris nahm laut Mansur am Mittwochmorgen Kontakt mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas auf. Dieser habe auf einen sofortigen Waffenstillstand und mehr Hilfslieferungen gedrängt. Die Vereinigten Staaten, Israels engster Verbündeter, haben im Sicherheitsrat ein Vetorecht und lehnen einen Waffenstillstand derzeit ab.

19.39 Uhr: Netanjahu: Israelische Armee hat Haus des Hamas-Chefs umstellt

Nach Darstellung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hat Israels Armee das Haus des Chefs der islamistischen Hamas im Gazastreifen umstellt. Jihia al-Sinwar könne fliehen, sagte Netanjahu am Mittwochabend nach Angaben seines Büros, "aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn finden". Sinwars Haus befindet sich Berichten zufolge in Chan Junis. Israels Armee hat ihre Angriffe im Gazastreifen kürzlich auch auf die größte Stadt im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens, ausgeweitet. Sie gilt als eine Hochburg der Hamas.

Sinwar war 1988 wegen Mordes an vier mutmaßlichen Kollaborateuren und zwei israelischen Soldaten von Israel verurteilt worden und verbrachte mehr als zwei Jahrzehnte in israelischer Haft. 2011 kam Sinwar als einer von mehr als 1.000 palästinensischen Häftlingen im Gegenzug für den in den Gazastreifen entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit frei.

18.55 Uhr: Gegenseitiger Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze

Die Schiitenmiliz Hisbollah hat Israel vom Libanon aus am Mittwoch nach eigenen Angaben elfmal unter Beschuss genommen. Die israelische Armee bestätigte auf Anfrage laut Nachrichtenagentur dpa den Beschuss und teilte weiter mit, die Abschussorte im Südlibanon seien unter Feuer genommen worden.

18.25 Uhr: Netanjahu - Sind dabei, Haus von Hamas-Chef zu umzingeln

Israelische Truppen sind nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dabei, das Haus vom Hamas-Chef im Gazastreifen, Jahja Sinwar, zu umzingeln. "Sein Haus ist vielleicht nicht seine Festung und er kann entkommen, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn kriegen", erklärt Netanjahu.

18.20 Uhr: Israel genehmigt neue Wohnungen in Siedlung in Ost-Jerusalem

Die israelischen Behörden haben nach Angaben von Aktivisten abschließend den Bau von neuen Wohnungen für Siedler im besetzten Ost-Jerusalem genehmigt. Wie die israelische Nichtregierungsorganisation Peace Now mitteilte, sollen in einem Gebiet, das zur Hälfte im besetzten Ost-Jerusalem und zur anderen Hälfte auf israelischer Seite liegt, 1.738 neue Wohnungen entstehen.

18.11 Uhr: UN-Menschenrechtskommissar fordert Untersuchung zu sexueller Gewalt durch Hamas

UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk hat eine umfassende Untersuchung zur sexuellen Gewalt durch die islamistische Hamas gefordert. "Grausame Formen sexueller Gewalt müssen gründlich untersucht werden", sagte Türk vor Journalisten in Genf. Es müsse "genau ermittelt werden, ob es sich um eine vorsätzliche, weit verbreitete und systematische Handlung" handele.

Der Gerechtigkeit müsse "Genüge getan" und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden, sagte Türk weiter. "Das sind wir den Opfern schuldig."

Die israelische Polizei hat eigenen Angaben zufolge mittlerweile zahlreiche Beweise für die von der Hamas und anderen militanten Palästinensergruppen begangenen sexuellen Gewalttaten gesammelt, darunter mehr als 1.500 Zeugenaussagen.

17.13 Uhr: Israel - Waffenlager nahe Schule und Klinik im Gazastreifen entdeckt

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen ein riesiges Waffenlager in unmittelbarer Nähe zu zivilen Einrichtungen entdeckt. Das Waffenlager sei "nahe eines Krankenhauses und einer Schule im Norden" des Palästinensergebietes entdeckt worden, teilte die israelische Armee mit. Es handele sich um "eines der größten Waffenlager", das jemals im Gazastreifen entdeckt worden sei. Es habe "hunderte Panzerfäuste und Raketenabschuss-Vorrichtungen verschiedenen Typs, dutzende Panzerabwehrraketen, dutzende Sprengsätze, auf das Zentrum Israels gerichtete Raketen mittlerer Reichweite sowie dutzende Granaten und Drohnen" enthalten, erklärte die israelische Armee weiter. Die Armee habe die Waffen beschlagnahmt: Einige von ihnen seien an Ort und Stelle zerstört worden, andere wurden demnach "zur weiteren Untersuchung" geschickt.

16.44 Uhr: Plünderungen von UN-Hilfslieferungen im Gazastreifen

Aufgebrachte Zivilisten im Gazastreifen haben nach Augenzeugenberichten UN-Hilfslieferungen geplündert. Die Menschen seien in vier Lagerräume eingedrungen und hätten Mehl, Reis und andere Grundnahrungsmittel mitgenommen, hieß es laut der Nachrichtenagentur dpa. Sie hätten dem UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA vorgeworfen, notleidenden Gaza-Einwohnern nicht ausreichend zu helfen und stattdessen Hilfsgüter zu horten.

16.25 Uhr: Zypern will Hilfsgüter für Gazastreifen zwischenlagern

Mehrere Länder haben nach Angaben der zyprischen Regierung angeboten, Hilfsgüter für den Gazastreifen auf der Mittelmeerinsel zu lagern. Von dort sollten die Waren dann über einen Seekorridor in das abgeriegelte Küstengebiet gebracht werden, sagte Regierungssprecher Konstantinos Letymbiotis. Ein solches Angebot sei unter anderem von Großbritannien gekommen, das in der vergangenen Woche bereits Hilfsgüter schickte, die nun im Hafen von Larnaca aufbewahrt werden. Von Larnaca sollen nach Angaben von Letymbiotis Schiffe zum Gazastreifen fahren, sobald die Bedingungen vor Ort das zulassen.

In dieser Woche hatte der zyprische Präsident Nikos Christodoulides gesagt, er habe Gespräche mit seinem ägyptischen Amtskollegen Abdel Fattah Al-Sisi und dem jordanischen König Abdullah II. geführt, die ihre Unterstützung für einen Hilfskorridor bekräftigt hätten. Auch Israel unterstützt den Plan, hat aber noch keine Angaben dazu gemacht, wann die Hilfe anlaufen könnte.

15.31 Uhr: Israel - 10.000 Tonnen Armeeausrüstung seit Kriegsbeginn erhalten

Seit Beginn des Kriegs in Israel und Gaza sind nach israelischen Angaben mehr als 10.000 Tonnen militärische Ausrüstung nach Israel geliefert worden. Das 200. Frachtflugzeug mit entsprechendem Material sei gelandet, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Bisher seien unter anderem gepanzerte Fahrzeuge, Munition, Personenschutzausrüstung und medizinische Ausrüstung geliefert worden. Es handele sich dabei um eine gemeinsame Initiative, angeführt vom US-Verteidigungsministerium in Verbindung mit dem israelischen Verteidigungsministerium und der Armee. Bereits in der Vergangenheit haben die USA Israel mit milliardenschwerer Militärhilfe unterstützt.

15.15 Uhr: Israels Armee berichtet von erneutem Beschuss aus dem Libanon

Israel ist am Mittwoch erneut vom Libanon aus angegriffen worden, wie die israelische Armee (IDF) mitteilte. "Vor kurzem wurden mehrere Abschüsse aus dem Libanon in Richtung eines IDF-Postens neben Arab al-Aramsche sowie eines IDF-Postens in der Gegend des Berges Hermon identifiziert", schrieb die Armee auf Telegram. Die Armee habe die Abschussorte im Libanon unter Feuer genommen.

14.55 Uhr: Deutschland will EU-Einreisebeschränkung für radikale Siedler

Die Bundesregierung möchte die von den USA erlassenen Einreisebeschränkungen für extremistische israelische Siedler auf die EU ausweiten. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte, Deutschland begrüße die Haltung der Vereinigten Staaten und die beschlossenen Maßnahmen. "Es ist aus unserer Sicht wichtig, diese Debatte auch auf europäischer Ebene voranzutreiben", ergänzte der Sprecher mit Blick auf das Treffen der EU-Außenminister am Montag. Dort werde sich die Bundesregierung aktiv einbringen. Wegen des Anstiegs extremistischer Übergriffe auf Palästinenser erließ Washington Restriktionen gegen Personen, die "den Frieden, die Sicherheit oder Stabilität im Westjordanland" untergraben.

14.14 Uhr: Palästinenser - Zehntausende in Zelten in Chan Junis in Süd-Gaza

Die humanitäre Situation im umkämpften Süden des Gazastreifens wird nach palästinensischen Angaben immer dramatischer. Zehntausende Menschen lebten in Zelten in den Straßen der Stadt Chan Junis, berichteten Augenzeugen der Nachrichtenagentur dpa. Es fehle an Nahrungsmitteln, Wasser und Unterkünften.

13.34 Uhr: Israelische Armee - In Chan Junis schwere Kämpfe mit Hamas

Die israelische Armee hat sich in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens schwere Gefechte mit der radikalislamischen Hamas geliefert. Die Gegend um die Großstadt werde von israelischen Einheiten umzingelt, sagte Israels Generalstabschef Herzi Halevi. Tausende Bewohner flohen am Mittwoch vor dem Beschuss der Stadt und den Kämpfen, die zu den intensivsten seit Kriegsbeginn zählten. Im gesamten Gazastreifen griff die Armee nach eigenen Angaben binnen 24 Stunden rund 250 Ziele an.

13.30 Uhr: SPD-Außenpolitiker fordert neue Sanktionen gegen Siedler und Hamas

Der SPD-Außenpolitiker Nils Schmid hat EU-Sanktionen gegen radikale jüdische Siedler im Westjordanland und die Ausweitung der Sanktionen gegen die radikal-islamische Hamas gefordert. "Es wäre gut, wenn sich die EU den US-Sanktionen gegen gewalttätige Siedler anschließen würde", sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion der Nachrichtenagentur Reuters. Denn die größte Gefahr für einen Flächenbrand im Nahen Osten bestehe derzeit im Westjordanland.

13.12 Uhr: Armee - Israel fängt Boden-Boden-Rakete bei Rotem Meer ab

Die israelische Raketenabwehr Arrow hat nach Armeeangaben erneut eine Boden-Boden-Rakete im Bereich des Roten Meeres abgefangen. Die Rakete sei nicht in israelisches Gebiet eingedrungen und habe keine Bedrohung für Zivilisten dargestellt, teilte die Armee mit. Zuvor war Raketenalarm in der Stadt Eilat am Roten Meer im Süden Israels ausgelöst worden. Gemeinsam mit David's Sling und Iron Dome bildet Arrow das Flugabwehrsystem Israels.

12.47 Uhr: Israels Armee - "Eines der größten Waffenlager" in Gaza entdeckt

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Norden des Gazastreifens ein riesiges Waffenlager in der Nähe eines Krankenhauses und einer Schule entdeckt. Dort hätten sich Hunderte Panzerfaustgeschosse und Panzerfäuste befunden, Dutzende Panzerabwehrraketen, Dutzende Sprengsätze, Raketen mit längerer Reichweite, Dutzende Granaten sowie Drohnen, teilte die Armee mit. Es handele sich "um eines der größten Waffenlager", die bisher im Gazastreifen entdeckt worden seien. "Die gesamte Terrorinfrastruktur hat sich direkt neben Wohngebäuden im Herzen der zivilen Bevölkerung befunden", schreibt ein Armeesprecher. "Dies ist ein weiterer Beweis der zynischen Verwendung der Bewohner des Gazastreifens durch die Terrororganisation Hamas als menschliche Schutzschilde."

12.23 Uhr: Israel - Rotes Kreuz muss Zugang zu Hamas-Geiseln erhalten

Israel hat dazu aufgerufen, dass das Rote Kreuz Zugang zu den im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln erhält. "Die internationale Gemeinschaft muss handeln. Das Rote Kreuz muss Zugang zu den Geiseln erhalten, die sich in den Händen der Hamas befinden", sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Jede Minute in Gefangenschaft gefährde das Leben der Geiseln. "Die internationalen Organisationen kennen ihr Mandat und auch die Fakten: Die Hamas hindert sie daran, ihre Arbeit zu tun", fügte der Armeesprecher hinzu.

11.56 Uhr: Erdogan erneuert Drohung an Israel im Fall von Hamas-Verfolgung in der Türkei

Der türkische Präsident Erdogan hat Israel im Falle einer Verfolgung von Mitgliedern der islamistischen Hamas in seinem Land gedroht. "Wenn sie einen solchen Schritt gegen die Türkei wagen, werden sie den Preis auf eine Weise zahlen, dass sie sich nicht erholen können", sagte Erdogan nach Angaben seines Büros auf seinem Rückflug von Katar.

11.53 Uhr: Türkei lehnt Plan für Pufferzone im Gazastreifen ab

Die Türkei lehnt nach den Worten ihres Präsidenten Erdogan Pläne für die Errichtung einer Pufferzone im Gazastreifen nach Ende der Kämpfe ab. Ein solcher Plan sei respektlos gegenüber den Palästinensern, sagt Erdogan vor der Presse auf dem Rückflug von Katar in die Türkei. Die Zukunft nach dem Ende des Krieges müsse vom palästinensischen Volk entschieden werden. Israel müsse den Palästinensern die von ihm besetzten Gebiete zurückgeben, zitieren der Sender Habertürk und andere Medien den Präsidenten. Israel hatte der Türkei und mehreren arabischen Staaten vergangene Woche Pläne für eine Pufferzone übermittelt.

11.22 Uhr: Verteilung von Hilfsgütern nur noch in und um Rafah möglich

Über die vergangenen drei Tage ist die Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen nur in und um Rafah an der südlichen Grenze des Küstengebiets mit Ägypten möglich gewesen. Das berichtete die UN-Nothilfeorganisation OCHA. Grund seien die anhaltenden Kämpfe und Straßenschließungen durch die israelischen Streitkräfte.

11.16 Uhr: Irlands Ex-Präsidentin: Gaza-Tote könnten USA angelastet werden

Die frühere irische Präsidentin Mary Robinson hat die Vereinigten Staaten dazu aufgerufen, Waffenlieferungen an Israel mit der Bedingung zur Zurückhaltung im Gaza-Krieg zu verknüpfen. Andernfalls, so warnte sie, drohe Washington mit den zivilen Opfer im Gaza-Krieg in Verbindung gebracht zu werden. Das Ausmaß an Tötungen unschuldiger Zivilisten in Gaza sei nicht akzeptabel und rein verbale Aufforderungen zur Zurückhaltung nicht ausreichend, sagte Robinson dem US-Nachrichtensender CNN. Länder, die Israel militärisch unterstützen, vor allem die USA, sollten dies dringend überprüfen und Bedingungen aufstellen für weitere Lieferungen. "Diejenigen, die Zurückhaltung erzwingen können, müssen dies jetzt tun, und das sind besonders die USA."

09.07 Uhr: Israels Armee prüft eigenen Angriff auf Libanon

Die israelische Armee prüft nach eigenen Angaben einen Angriff ihrer Truppen auf Ziele im Südlibanon, bei dem gestern ein libanesischer Soldat getötet wurde. "Die libanesischen Streitkräfte waren nicht das Ziel des Angriffs", erklärte die israelische Armee. Man bedauere den Vorfall. Der libanesischen Armee zufolge wurde ihr Soldat getötet, als Israel eine ihrer Stellungen beschossen hat. Drei weitere libanesische Soldaten seien verletzt worden.

09.05 Uhr: Blinken und Wang beraten am Telefon über Gaza-Krieg

Der chinesische Außenminister Wang Yi und sein US-Kollege Antony Blinken haben am Telefon über den Krieg im Gazastreifen beraten. Sie seien sich einig gewesen, dass die Kommunikation aufrechterhalten werden müsse, teilt das Außenministerium in Peking mit. Es sei eine wichtige Aufgabe, gesunde, stabile und nachhaltige Beziehungen zwischen China und den USA zu fördern, habe Wang in dem Gespräch unterstrichen.

08.54 Uhr: Rückzugsmöglichkeiten für palästinensische Zivilisten schrumpfen

Das Gebiet, in dem palästinensische Zivilisten Zuflucht vor den Kämpfen suchen können, schrumpft weiter. Mit dem Angriff auf den Süden droht eine weitere Massenflucht innerhalb des abgeriegelten Küstengebiets, in dem nach UN-Angaben etwa 1,87 Millionen Menschen - mehr als 80 Prozent der dortigen Bevölkerung - bereits ihre Häuser verlassen haben. Weite Teile des nördlichen Gazastreifens, einschließlich der Stadt Gaza, liegen größtenteils in Trümmern. Palästinenser befürchten, dass dies bald auch für den Süden gelten könnte, während Israel versucht, die Terrororganisation Hamas zu zerschlagen, die in dem Territorium tief verwurzelt ist und es 16 Jahre lang regiert hat.

08.30 Uhr: Israels Armee setzt Bombardement im Gazastreifen fort

Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt. Im Laufe des vergangenen Tages seien etwa 250 "Terrorziele" angegriffen worden, teilte die Armee mit. Die Truppen seien weiter dabei, Waffen, Tunnelschächte, Sprengstoff und weitere militärische Infrastruktur zu lokalisieren. Ein Kampfflugzeug habe im Verbund mit den Bodentruppen zwei Raketenabschussrampen getroffen, von denen aus Terroristen ein Sperrfeuer von Raketen auf das Zentrum Israels abgeschossen hätten.

Bei weiteren Angriffen seien Terroristen der islmistischen Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihad ausgeschaltet und eine Reihe terroristischer Infrastrukturen zerstört worden, erklärte die Armee. Ferner hätten die Truppen eine "Terrorzelle" attackiert, die in der Nähe einer Schule im nördlichen Gazastreifen operiert habe. Anschließend habe man dort einen Tunnelschacht gesprengt. In einer weiteren Schule im Norden seien Waffen und Munition gefunden worden.

08.22 Uhr: Ärzte ohne Grenzen - Krankenhaus in Gazastreifen gehen Vorräte aus

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat ein Ende der Belagerung des Gazastreifens gefordert. Im Al-Aksa-Krankenhaus in der Mitte des Gebiets seien die Vorräte an Treibstoff und medizinischem Material inzwischen auf einem kritischen Niveau, teilte die Organisation auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) mit. Grund dafür seien Straßensperrungen. "Die Belagerung muss aufgehoben werden, medizinische Hilfsgüter müssen dringend in den gesamten Gazastreifen geliefert werden", so die Organisation.

07.12 Uhr: Hamas-Behörde meldet mehr als 16.200 Tote

Seit Beginn des Gaza-Krieges sind nach Darstellung des Gesundheitsministeriums der Hamas mindestens 16.248 Palästinenser getötet worden. Unter den Toten seien mehr als 6.000 Kinder und über 4.000 Frauen, teilte die Behörde mit. Mehr als 42.000 Menschen seien verletzt worden. Das Gesundheitsministerium unterscheidet nicht zwischen Hamas-Kämpfern und Zivilisten.

Seit dem Ende der Feuerpause zwischen Israel und der Hamas am vergangenen Freitag sind den Angaben zufolge mehr als 1.000 Menschen im Gazastreifen getötet worden.

05.26 Uhr: Bericht - USA gehen von breiter Bodenoffensive bis Januar aus

In der US-Regierung wird laut einem Medienbericht davon ausgegangen, dass Israels massive Bodenoffensive im Süden noch bis zum Januar andauert. Wie der US-Sender CNN unter Berufung auf mehrere ranghohe US-Regierungsbeamte berichtete, könnte Israel demnach in einigen Wochen zu einer "weniger intensiven, stark lokalisierten Strategie übergehen", die auf bestimmte Hamas-Terroristen und -Führer abziele. Das Weiße Haus sei "zutiefst besorgt" darüber, wie sich die israelischen Operationen in den nächsten Wochen entwickeln werden, wurde ein Beamter zitiert. Die Meinung der Weltöffentlichkeit wende sich zunehmend gegen die gegenwärtige Bodenoffensive, bei der Tausende von Zivilisten getötet werden, berichtete der Sender weiter.

03.23 Uhr: Libanesische Armee meldet Tod eines Soldaten durch israelischen Beschuss

An der Grenze zwischen den Nachbarländern Libanon und Israel ist nach Angaben der libanesischen Armee ein libanesischer Soldat durch israelischen Beschuss getötet worden. Israel habe einen libanesischen Militärposten im Gebiet um den Ort Adajsseh bombardiert, erklärte die libanesische Armee. Dabei sei ein Soldat getötet worden, drei weitere wurden demnach verletzt. Die israelische Armee bestätigte die Angriffe und erklärte im Onlinedienst X, ehemals Twitter, dass sie eine Hisbollah-Stellung angegriffen habe, um "eine unmittelbare Bedrohung zu beseitigen". Die libanesischen Streitkräfte seien nicht das Ziel des Angriffs gewesen, hieß es weiter.

02.43 Uhr: USA sagen weitere Millionenhilfen für Gaza zu

Die USA wollen für den Gazastreifen zusätzliche humanitäre Hilfe im Umfang von 21 Millionen Dollar (rund 19,4 Millionen Euro) bereitstellen. Die Mittel sollen in die Errichtung eines Feldlazaretts fließen, gab die Direktorin der amerikanischen Behörde für internationale Entwicklung USAID, Samantha Power, bei einem Besuch im ägyptischen Al-Arisch bekannt. Power betonte, dass die USA bestrebt seien, die Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu steigern und sich für den Schutz von Zivilisten einzusetzen. "Militäroperationen müssen auf eine Art und Weise ausgeführt werden, die Kämpfer von Zivilisten unterscheidet", mahnte sie mit Blick auf die israelische Offensive gegen die islamistische Hamas, die den Gaza-Krieg mit ihrem Terrorangriff im Süden Israels am 7. Oktober ausgelöst hat.

01.58 Uhr: UN - Derzeit nur begrenzte Hilfslieferungen nach Gaza

Wegen heftiger Kämpfe gelangen humanitäre Hilfsgüter nach UN-Angaben aktuell nur in begrenztem Umfang in den Gazastreifen. Derzeit würden Güter nur noch in die Region Rafah im Süden des Gebiets geliefert, teilte UN-Sprecher Stéphane Dujarric mit. Gestern seien 100 Lastwagen mit Vorräten und 69.000 Litern Treibstoff über Ägypten in das Territorium gefahren, etwa die gleiche Menge wie am Sonntag. Während der Feuerpause vom 24. bis zum 30. November seien es im Schnitt noch täglich 170 Lastwagen mit Hilfsgütern und 110.000 Litern Treibstoff gewesen, erklärte Dujarric.

01.08 Uhr: USA - Israel muss mehr Hilfsgüter für Gazastreifen ermöglichen

Israel muss sich aus Sicht der USA mehr um Hilfsgüter für den Gazastreifen bemühen. "Im Moment wird nicht genug getan", sagte US-Außenministeriumssprecher Matthew Miller in Washington. "Der Umfang der Hilfe, die hineinkommt, ist nicht ausreichend. Sie muss erhöht werden, und das haben wir der israelischen Regierung deutlich gemacht", sagte Miller. "Es gibt nicht genug Treibstoff, es gibt nicht genug Lebensmittel, es kommt nicht genug Wasser rein."

00.01 Uhr: UN-Welternährungsprogramm warnt vor Hungersnot im Gazastreifen

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat vor einer Hungersnot im Gazastreifen gewarnt. "Die Gefahr einer Hungersnot ist real", sagte der Direktor des deutschen WFP-Büros, Martin Frick, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Selbst wenn Lastwagen über die Grenze rollen, kommen Hilfsgüter bei den Menschen nicht an, weil die Koordinierung von Hilfe zwischen fallenden Bomben nicht möglich ist." Nötig sei daher eine langfristige Waffenruhe sowie die Freilassung aller Geiseln und eine Aussicht auf Frieden - "um dieses Leid auf allen Seiten zu stoppen".

Dienstag, 5. Dezember 2023

23.50 Uhr: Biden ruft Weltgemeinschaft zur Verurteilung sexueller Gewalt durch die Hamas auf

US-Präsident Joe Biden hat zur weltweiten Verurteilung der sexuellen Gewalt gegen Frauen durch die islamistische Palästinenserorganisation Hamas während ihres beispiellosen Großangriffs auf Israel aufgerufen. Regierungen, internationale Organisationen, die Zivilgesellschaft und Unternehmen müssten die "sexuelle Gewalt der Hamas-Terroristen" während ihres Angriffs am 7. Oktober "scharf und ohne Wenn und Aber verurteilen", sagte Biden bei einer Wahlkampfveranstaltung in Boston.

22.08 Uhr: Netanjahu: Menschenrechtsgruppen ignorieren Vergewaltigungen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat internationalen Menschenrechtsgruppen vorgeworfen, mutmaßliche Vergewaltigungen durch Hamas-Extremisten bei deren Terrorangriff im Oktober zu ignorieren. Netanjahu beschuldigte die internationale Gemeinschaft am Dienstag bei einer Pressekonferenz, solche Angriffe auch herunterzuspielen. Er erwarte, dass "alle zivilisierten" Regierungen und Länder "etwas gegen diese Grausamkeit sagen".

Augenzeugen und medizinische Experten haben berichtet, dass Hamas-Extremisten Opfer vergewaltigt und auf andere Weise angegriffen hätten, bevor sie diese getötet hätten. Das Ausmaß der sexuellen Gewalt ist unklar.

22.07 Uhr: Hamas-Behörde: Mindestens 25 Tote bei mutmaßlichem Beschuss von Schule im Gazastreifen

Beim mutmaßlichen Beschuss einer Schule im südlichen Gazastreifen sind nach Angaben der dort herrschenden radikalislamischen Hamas mindestens 25 Menschen getötet worden. Wie das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium zudem mitteilte, hielten sich in der Schule geflüchtete Palästinenser auf.

Augenzeugen berichteten von dutzenden Verletzten und Leichen unter den Trümmern der offenbar als Flüchtlingsunterkunft genutzten Maan-Schule in der Stadt Chan Junis. Der Augenzeuge Mohammed Salu, dessen Schwester bei dem Angriff getötet wurde, sagte der Nachrichtenagentur AFP, er glaube, dass "nicht die Schule selbst Ziel der Angriffe war, sondern das Gebiet um sie herum".

Israel wirft der Hamas vor, zivile Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser als Verstecke zu nutzen und Zivilisten als "Schutzschilde" zu missbrauchen, was die militante Palästinenserorganisation bestreitet.

21.58 Uhr: Netanjahu: Hälfte aller Bataillonskommandeure der Hamas getötet

Nach Darstellung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hat die Armee im Gaza-Krieg rund die Hälfte aller Bataillonskommandeure der Hamas getötet. Das sagte er auf einer Pressekonferenz am Dienstagabend. Die israelische Armee geht davon aus, dass die Terrororganisation insgesamt 24 dieser militärischen Abteilungen mit jeweils rund 1.000 Mitgliedern hat. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

21.22 Uhr: Israel: Hamas setzte Geiseln vor ihrer Freilassung unter Drogen

Die radikalislamische Hamas hat die von ihr verschleppten Geiseln nach israelischen Angaben vor ihrer Freilassung unter Drogen gesetzt. Kurz vor der Übergabe der Geiseln an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hätten ihnen die Islamisten Beruhigungsmittel vom Typ Rivotril verabreicht, sagte die Leiterin der allgemeinmedizinischen Abteilung im israelischen Gesundheitsministerium, Hagar Mizrachi, am Dienstag vor dem Gesundheitsausschuss des israelischen Parlaments. Ziel der Drogeneinnahme war es demnach, die Geiseln nach 50 Tagen in Geiselhaft "beruhigt und glücklich erscheinen" zu lassen.

Darüber hinaus hätten die Geiseln kurz vor ihrer Freilassung auch "etwas mehr zu essen bekommen, damit sie in besserem Zustand aus der Geiselhaft kommen".

21.17 Uhr: Tote und Verletzte bei Beschuss an libanesisch-israelischer Grenze

Bei erneutem Beschuss an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es nach libanesischen Angaben am Dienstag mehrere Verletzte und einen Toten gegeben. Die libanesische Armee erklärte, dass bei einem israelischen Angriff auf einen Militärstandort im Grenzgebiet mindestens ein Soldat getötet worden sei. Es ist der erste libanesische Soldat, der in dem aktuellen Konflikt ums Leben gekommen ist. Drei weitere Soldaten wurden demnach verletzt.

Die UN-Friedenstruppe im Libanon Unifil bestätigte den Angriff am Dienstagabend.

21.00 Uhr: USA - Mehr Hilfsgüter und Treibstoff im Gazastreifen notwendig

Nach Ansicht der USA werden mehr Hilfsgüter und Treibstoff im Gazastreifen benötigt. Die USA hätten Israel aufgefordert, seine Bemühungen zu verstärken und mehr Transporte in den Küstenstreifen zu erlauben, sagt der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller. "Es wird im Moment nicht genug getan. Der Umfang der Hilfe, die hier ankommt, ist nicht ausreichend. Es muss mehr getan werden, und das haben wir der israelischen Regierung auch deutlich gemacht".

19.21 Uhr: Israels Militärchef - Flutung von Hamas-Tunneln in Gaza "gute Idee"

Israels Generalstabschef hat die Überlegung, das ausgedehnte Tunnelsystem der islamistischen Hamas unter dem Gazastreifen mit Meerwasser zu fluten, als gute Idee bezeichnet. Er wolle allerdings nicht näher darauf eingehen, sagte Herzi Halevi vor Journalisten auf eine entsprechende Frage. Die Armee stoße in dem abgeriegelten Küstenstreifen auf viele unterirdische Infrastrukturen, sagte er. "Wir wussten, dass es viele davon gibt. Ein Ziel ist es, diese zu zerstören."

18.55 Uhr: Hamas - Keine Verhandlungen ohne Ende der israelischen Angriffe

Die radikal-islamische Hamas fordert die Einstellung der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen. Erst dann werde es Verhandlungen oder den Austausch von Geiseln geben, sagt Hamas-Vertreter Osama Hamdan vor der Presse. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sei für das Leben der Geiseln voll verantwortlich. Dass die Vereinbarungen für den Austausch von Geiseln nicht vollständig umgesetzt worden sei, gehe ebenfalls auf sein Konto.

18.45 Uhr: Hamas-Behörde - Zahl der Toten in Gaza steigt auf fast 16.250

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Beginn des Gaza-Kriegs nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 16.248 gestiegen. Mehr als 42.000 Menschen seien verletzt worden, teilte das Ministerium mit. Tausende Menschen würden zudem weiter vermisst. Am Montag hatte die Behörde noch von fast 15.900 Toten gesprochen.

Die Opferzahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, die Vereinten Nationen und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

18.02 Uhr: Israels Militär - Soldaten kesseln Chan Junis im Süden Gazas ein

Nach Angaben der israelischen Armee umstellen Soldaten die größte Stadt im Süden des Gazastreifens. "Unsere Kräfte kreisen nun den Raum Chan Junis ein", sagte Israels Generalstabschef Herzi Halevi . Die Armee gehe nun auch gegen Hochburgen der islamistischen Hamas im Süden des Küstengebiets vor. Vor einigen Tagen hatte Israels Militär bereits angekündigt, seine Bodeneinsätze auf den gesamten Gazastreifen auszuweiten.

17.58 Uhr: Netanjahu und Geisel-Angehörige geraten bei Treffen aneinander

Bei einem Treffen zwischen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Angehörigen von israelischen Hamas-Geiseln ist es Medienberichten zufolge zu harschen Wortgefechten gekommen. Wie die israelische Zeitung Haaretz und der TV-Sender N12 berichteten, sagte Netanjahu bei der Begegnung mit den Angehörigen: "Im Moment gibt es keine Möglichkeit, alle zurückzuholen. Kann sich irgendjemand vorstellen, dass wir es ablehnen würden, wenn das eine Option wäre?" Diese Aussage löste bei den Angehörigen Empörung aus.

17.45 Uhr: UN - Not der Binnenflüchtlinge in Gaza übersteigt Kapazitäten

Angesichts der heftigen Kämpfe und einer neuen Massenflucht im Süden des Gazastreifens sieht sich das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA nicht mehr im Stande, alle Schutz suchenden Menschen zu versorgen. Israel fordere die Menschen in Chan Junis, der größten Stadt im Süden, auf, "nach Rafah zu ziehen, um Hilfe zu erhalten - aber wir sind nicht in der Lage, Hunderttausende Binnenflüchtlinge zu versorgen", schrieb der UNRWA-Direktor für Gaza, Thomas White, auf der Plattform X, vormals Twitter.

17.26 Uhr: Helfer - Angriffe in Gaza zählen zu den schlimmsten unserer Ära

Das israelische Bombardement des Gazastreifens zählt nach Ansicht der Norwegischen Flüchtlingshilfe (NRC) zu den "schlimmsten Angriffen auf eine Zivilbevölkerung unserer Zeit". NRC-Generalsekretär Jan Egeland teilte mit: "Jeden Tag sehen wir mehr tote Kinder und neues Leid für unschuldige Menschen, die diese Hölle ertragen müssen." Inmitten unerbittlicher Luft-, Land- und Seeangriffe seien Tausende Familien gezwungen, von einer Gefahrenzone in eine andere umzusiedeln. Die Situation in Gaza sei ein "völliges Versagen unserer gemeinsamen Menschlichkeit", sagte Egeland. "Das Töten muss aufhören", so der NRC-Chef.

16.40 Uhr: Toter und Verletzte bei Beschuss an libanesisch-israelischer Grenze

Bei erneutem Beschuss an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es nach libanesischen Angaben mehrere Verletzte und einen Toten gegeben. Die libanesische Armee erklärte, dass bei einem israelischen Angriff auf einen Militärstandort im Grenzgebiet mindestens ein Soldat getötet worden sei. Es ist der erste libanesische Soldat, der in dem aktuellen Konflikt ums Leben gekommen ist. Aus Sicherheitskreisen im Libanon hieß es weiterhin, dass eine Person bei einem Angriff auf ein Wohnhaus verletzt worden sei. Das israelische Militär äußerte sich bisher nicht zu dem Vorfall. Der Beschuss folgte auf eine Reihe von Angriffen der libanesischen Hisbollah auf israelisches Gebiet.

16.22 Uhr: Bislang "intensivste" Kämpfe der Bodenoffensive

Die israelischen Streitkräfte sind in die schwersten Kämpfe seit Beginn ihrer Invasion im Gazastreifen verwickelt, sagt der Kommandeur des Südkommandos der israelischen Streitkräfte, General Jaron Finkelman. "Es ist der intensivste Tag seit Beginn der Bodenoffensive."

16.17 Uhr: Israels Armee - Kämpfe "im Herzen von Chan Junis"

Israels Armee kämpft nach der Ausweitung ihrer Bodeneinsätze auf den gesamten Gazastreifen nun eigenen Angaben zufolge auch "im Herzen von Chan Junis", der größten Stadt im Süden des Küstengebiets. Soldaten lieferten sich dort heftige Gefechte mit Hamas-Terroristen, erklärte das Militär. In den Süden des Küstengebiets waren nach Aufforderung der israelischen Armee Hunderttausende Schutz suchende Zivilisten aus dem bereits zuvor heftig umkämpften Norden geflüchtet.

15.40 Uhr: Söder will kommende Woche Israel besuchen

In der kommenden Woche will Bayerns Ministerpräsident Markus Söder nach Israel reisen. "Um ein klares Bekenntnis für Israel und jüdisches Leben zu setzen, wird meine erste Reise als Ministerpräsident schon nächste Woche nach Israel erfolgen", sagte der CSU-Chef in seiner ersten Regierungserklärung in der neuen Legislaturperiode im Landtag. Weitere Details nannte er zunächst nicht. Vor seinem Amtsantritt als Ministerpräsident 2018 hatte Söder bereits mehrfach Israel besucht.

15.20 Uhr: Erneut Raketenalarm in Tel Aviv und Zentrum Israels - ein Verletzter

Erneut haben palästinensische Extremisten aus dem Gazastreifen Raketen in Richtung Tel Aviv und dem Zentrum Israels abgefeuert. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete von insgesamt 15 Geschossen, die von dem Küstengebiet aus auf den Großraum Tel Aviv abgefeuert worden seien. Ein Mann wurde nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom von einem Raketensplitter leicht verletzt. Der TV-Sender N12 berichtete zudem, eine Schule im Norden Tel Avivs sei von Raketenteilen getroffen worden. Auf Bildern im israelischen Fernsehen war zu sehen, dass auch in anderen Teilen der Stadt Raketenteile eingeschlagen waren. Berichte über weitere größere Schäden gab es zunächst nicht.

15.04 Uhr: Bericht - Israels Polizei genehmigt rechten Marsch in Jerusalem

Die Polizei in Israel hat einem Bericht des israelischen Rundfunks zufolge inmitten des Gaza-Kriegs einen Marsch ultrarechter Demonstranten durch die Jerusalemer Altstadt genehmigt. Mit dem Protestzug am Donnerstag (18.30 Uhr MEZ) fordern die Teilnehmer unter anderem eine "Wiederherstellung der vollständigen jüdischen Kontrolle in Jerusalem und auf dem Tempelberg", wie der Sender Kan berichtete. Die Polizei äußerte sich auf Nachfrage zunächst nicht zu der Genehmigung der Demonstration.

14.47 Uhr: WHO - Alle zehn Minuten wird in Gaza Kind oder Jugendlicher getötet

Wegen der permanenten israelischen Angriffe im Gazastreifen wird die Lage dort nach Angaben des Repräsentanten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in dem Küstengebiet, Richard Peeperkorn, immer unerträglicher. "Die Situation verschlechtert sich von Stunde zu Stunde", berichtete er aus Rafah an der Grenze des Gazastreifens zu Ägypten. Er sprach über eine Videoverbindung mit Reportern in Genf. "Alle zehn Minuten wird ein Kind oder Jugendlicher in Gaza getötet", sagte Peeperkorn.

Der Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef, James Elder, kritisierte die Aufrufe Israels, die Menschen sollten Stadtviertel verlassen und in sichere Zonen gehen. Es gebe keine sicheren Zonen im Gazastreifen, sagte Elder über Videolink aus Kairo. Solche Zonen müssten Gesundheitseinrichtungen haben, Wasser und Essen, es handele sich aber lediglich um kleine Brachflächen, oder manchmal nur Bürgersteige.

14.45 Uhr: Israel warnt mit Flugblättern vor Angriff auf Chan Junis

Das israelische Militär wirft Flugblätter über der Stadt Chan Junis im Gazastreifen ab, mit denen es die Bewohner vor einem in Kürze anstehenden Angriff warnt. "In den kommenden Stunden werden die israelischen Verteidigungskräfte mit einem intensiven Angriff auf Ihr Wohngebiet beginnen, um die Terrororganisation Hamas zu zerstören", heißt es in den Schreiben, die sich an Bewohner von sechs östlichen und nördlichen Bezirken der Stadt richten. "Zu Ihrer Sicherheit bleiben Sie in den Notunterkünften und Krankenhäusern, in denen Sie sich befinden. Gehen Sie nicht raus. Rauszugehen ist gefährlich. Sie wurden gewarnt." Die betroffenen Stadtteile machen etwa ein Viertel von Chan Junis aus. Die Stadt liegt im Süden des Gazastreifens, den das israelische Militär inzwischen verstärkt angreift, nachdem es den nördlichen Teil des Küstengebiets weitgehend unter seine Kontrolle gebracht hat.

14.31 Uhr: Katar bemüht sich weiter um Feuerpause im Gaza-Krieg

Bemühungen zur Wiederherstellung einer Feuerpause und zur Freilassung von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und von palästinensischen Häftlingen laufen nach katarischen Angaben weiter. "Leider standen wir vor einigen Herausforderungen, die dazu führten, dass die Feuerpause gestoppt und nicht verlängert wurde", sagte der katarische Ministerpräsident und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani beim Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs des Golf-Kooperationsrats in der Hauptstadt Doha.

Diplomatische Bemühungen sowohl mit Ägypten als auch mit den USA seien weiter im Gang. "Eine humanitäre Feuerpause und die Freilassung von Geiseln haben Priorität", sagte er. Das finale Ziel sei aber eine nachhaltige Beendigung des Kriegs.

14.15 Uhr: Baerbock - Israel muss humanitäres Völkerrecht in Gaza einhalten

Außenministerin Annalena Baerbock hat Israel angesichts der dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen zur Einhaltung des Völkerrechts aufgerufen. "Israel hat das Recht, seine Bevölkerung im Rahmen des Völkerrechts zu schützen. Entscheidend ist aber, wie Israel in dieser neuen Phase vorgeht", sagte die Grünen-Politikerin nach einem Treffen mit der slowenischen Außenministerin Tanja Fajon in der Hauptstadt Ljubljana. "Israel hat die Verantwortung, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten, ziviles Leid zu lindern und die zivile Bevölkerung dabei zu schützen", ergänzte Baerbock. "Denn diesem Konflikt sind schon zu viele Palästinenserinnen und Palästinenser zum Opfer gefallen."

14.10 Uhr: Briten erwägen Entsendung von Marine-Schiff als Hilfsmaßnahme

Großbritannien erwägt die Entsendung eines Docklandungsschiffes der Marine in den Nahen Osten, um medizinische und humanitäre Hilfe bereitzustellen. Das sagt Verteidigungsminister Grant Shapps zu Parlamentsabgeordneten bei einer Lageunterrichtung zum Konflikt im Gazastreifen.

13.58 Uhr: Rakete aus Gaza trifft Haus in Israel - zwei Leichtverletzte

Eine Rakete aus dem Gazastreifen ist nach israelischen Angaben in ein Haus in der Küstenstadt Aschkelon eingeschlagen. Das berichtete die Polizei. Nach Angaben des Rettungsdienstes wurden zwei Frauen durch Raketensplitter leicht verletzt. Israels Armee hatte zuvor berichtet, dass es mehrfach Raketenalarm gegeben habe, darunter in Aschkelon.

13.55 Uhr: Nach Huthi-Angriffen im Roten Meer - Iran weist Verwicklung zurück

Nach erneuten Angriffen auf Schiffe im Roten Meer durch jemenitische Huthi-Rebellen hat der Iran eine Verwicklung erneut zurückgewiesen. Die Islamische Republik erteile keine Befehle an Rebellengruppen in der Region, um auf Israels Angriffe im Gazastreifen zu reagieren, erklärte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Naser Kanaani, auf der Plattform X (vormals Twitter). "Diese Gruppen handeln und entscheiden nach ihren eigenen Prinzipien und Prioritäten", schrieb er weiter.

Britische Vorwürfe einer iranischen Beteiligung an den Angriffen entbehrten jeder Grundlage, erklärte er. Neben London hat auch die US-Regierung Iran als Drahtzieher hinter den Angriffen der von ihm unterstützen schiitischen Rebellengruppe bezeichnet.

13.45 Uhr: Katar - Vermittlungsgespräche zu Gazastreifen gehen weiter

Die Vermittlungsgespräche zum Krieg im Gazastreifen gehen nach Angaben Katars weiter. "Katar unternimmt weiterhin Anstrengungen, die Waffenruhe wiederherzustellen, Geiseln freizulassen und Gefangene auszutauschen", sagt Ministerpräsident Mohammed Bin Abdulrahman al-Thani. "Unser Ziel ist es, den Krieg zu beenden."

13.35 Uhr: Ministerin - Über 15.900 Palästinenser getötet

Im Gazastreifen sind seit Beginn des Krieges nach offiziellen Angaben mehr als 15.900 Menschen getötet worden. Mehr als 250 Beschäftigte bei Rettungs- und Gesundheitsdiensten seien ums Leben gekommen, teilt die palästinensische Gesundheitsministerin, Mai al-Kaila, in Ramallah im Westjordanland mit.

12.35 Uhr: Greta Thunberg bezichtigt Israel des Völkermordes

Im Oktober noch hatte die Fridays-for-Future-Gründerin Greta Thunberg im Internet einen Beitrag geteilt, der Israel Völkermord unterstellte. Jetzt macht sie sich den Vorwurf selbst zu eigen. Dass die in Gaza herrschende islamistische Hamas bei "einem schrecklichen Angriff israelische Zivilisten ermordet" habe, könne die "anhaltenden Kriegsverbrechen Israels" nicht legitimieren, schrieben Thunberg und fünf weitere Unterzeichner in einem Meinungsbeitrag, der heute in den Zeitungen "Aftonbladet" (Schweden) und "Guardian" (Großbritannien) veröffentlicht wurde. "Völkermord zu begehen, ist weder Selbstverteidigung noch in irgendeiner Weise verhältnismäßig", schrieben sie. Thunberg und ihre Mitverfasser betonten, sie sprächen nur für Fridays for Future in Schweden.

12.19 Uhr: Frankreich verhängt Sanktionen gegen Hamas-Chef

Frankreich verhängt Sanktionen gegen den Chef der Hamas im Gazastreifen, Jahja Sinwar, und friert seine Vermögenswerte ein. Bereits Mitte November wurden Strafmaßnahmen gegen den Militärkommandanten der Hamas, Mohammed Deif, und seinen Stellvertreter Marwan Issa erlassen.

12.01 Uhr: Katar - UN-Sicherheitsrat soll Israel an Verhandlungstisch zwingen

Katar ruft den UN-Sicherheitsrat dazu auf, Israel zurück an den Verhandlungstisch zu zwingen. "Es ist beschämend für die internationale Gemeinschaft, es zuzulassen, dass dieses abscheuliche Verbrechen fast zwei Monate lang andauert", sagt Katars Emir, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, in Doha während eines Gipfeltreffens des Golf-Kooperationsrates. In dieser Zeit würden "vorsätzlich unschuldige Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, getötet". Katar tritt im Krieg im Gazastreifen zusammen mit Ägypten als Vermittler zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas auf.

11.27 Uhr: WHO - Lage wird von Stunde zu Stunde schlimmer

Die Lage im Gazastreifen wird nach den Worten eines ranghohen Vertreters der Weltgesundheitsorganisation WHO "von Stunde zu Stunde schlimmer". Es werde verstärkt überall bombardiert, auch in den südlichen Gebieten wie der Stadt Chan Junis und dem an Ägypten grenzenden Rafah, sagt der WHO-Gesandte für die Palästinensischen Gebiete, Richard Peeperkorn, in einer vom Gazastreifen aus geführten Videoschalte.

10.46 Uhr: Israel - Zweite Phase im Gaza-Krieg wird schwierig

Israel stellt sich auf einen schwierigen weiteren Verlauf seiner Militäroffensive im Gazastreifen ein. "Wir machen jetzt mit der zweiten Phase weiter. Eine zweite Phase, die militärisch schwierig sein wird", sagte ein Regierungssprecher vor Journalisten. Er fügt hinzu, Israel sei offen für "konstruktives Feedback" was die Minderung des Leids für Zivilisten angehe. Die Ratschläge müssten aber im Einklang mit dem Ziel stehen, die Hamas zu zerstören.

10.28 Uhr: Großbritannien kündigt Überwachungsflüge über Israel und Gazastreifen an

Großbritannien wird Überwachungsflüge über dem östlichen Mittelmeer vornehmen und dabei auch den Luftraum Israels und des Gazastreifens nutzen. Entsprechende Pläne des Verteidigungsministeriums bestätigt die Regierung in London. Das eingesetzte Flugzeug werde nicht mit Waffen bestückt sein. Es handele sich nicht um einen Kampfeinsatz. Es gehe ausschließlich darum, den Aufenthaltsort der von der Hamas festgehaltenen Geiseln festzustellen. Die britische Regierung fügte hinzu, dass nur Informationen im Zusammenhang mit einer Geiselbefreiung an die Behörden weitergegeben werden, die dafür zuständig seien.

10.23 Uhr: EU-Kommission warnt vor Anschlägen in Europa durch Nahost-Krieg

Im Zusammenhang mit dem Nahost-Krieg hat EU-Innenkommissarin Ylva Johansson vor Anschlägen in Europa in der bevorstehenden Feiertagszeit gewarnt. Es gebe ein "enormes Risiko von Terroranschlägen", sagte die Schwedin in Brüssel am Rande eines Innenministertreffens. Johansson begründete dies mit der "Polarisierung", die der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas-Miliz in der Gesellschaft auslöse. Auch der deutsche Verfassungsschutz sieht eine akute Gefahr islamistischer Anschläge.

09.27 Uhr: Türkei warnt Israel vor Operationen gegen Hamas auf türkischem Boden

Türkische Geheimdienstvertreter sollen ihre israelischen Kollegen vor "ernsten Konsequenzen" für den Fall eines Vorgehens gegen Hamas-Vertreter auf türkischem Staatsgebiet gewarnt haben. Das berichtete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Zuvor hatte Ronen Bar, der Chef des israelischen Inlandsgeheimdiensts Schin Bet, in einer Audioaufnahme erklärt, seine Organisation sei darauf vorbereitet, die Terrororganisation "an jedem Ort" zu zerschlagen, einschließlich im Libanon, der Türkei und Katar.

09.06 Uhr: UN - Zahl der in Gaza getöteten Zivilisten "nimmt rapide zu"

Die Ausweitung der israelischen Angriffe im Süden des Gazastreifens führt nach Angaben der Vereinten Nationen zu immer mehr Todesopfern unter der Zivilbevölkerung. "Die Zahl der getöteten Zivilisten nimmt rapide zu", schreibt der Generalkommissar des Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, in einer Mitteilung. Zivilisten, darunter Frauen, Kinder, Ältere, Kranke und Menschen mit Behinderungen, seien die Hauptleidtragenden des Krieges. Mit der Wiederaufnahme der Militäroperation und ihrer Ausweitung im Süden Gazas "wiederholen sich die Schrecken der vergangenen Wochen", beklagt Lazzarini.

07.45 Uhr: Israel erhöht in neuem Reisehinweis Gefahrenstufe für Deutschland

Israel hat seine Reisehinweise angepasst und die Gefahrenstufe für israelische Bürger bei Reisen nach Deutschland erhöht. Die Hinweise für zahlreiche weitere Länder seien ebenso angepasst und erhöht worden, teilte Israels Nationaler Sicherheitsstab mit. Für Deutschland gilt nun die zweite von insgesamt fünf Stufen, die Israelis zu erhöhter Vorsicht aufruft. In vielen Ländern sei ein deutlicher Anstieg der Hetze, versuchter Anschläge sowie Antisemitismus zu verzeichnen, hieß es weiter.

Der Nationale Sicherheitsstab erklärte, dass der Iran sowie seine Verbündeten verstärkt versuchten, israelische und jüdische Ziele in der ganzen Welt anzugreifen. Israelische Bürger sollten deshalb ihre Reiseziele mit Bedacht wählen und empfohlene Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.

06.27 Uhr: Erneut Raketenalarm an Grenze zum Gazastreifen

Während Israels Armee verstärkt gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen vorgeht, hat es auf israelischer Seite erneut Raketenalarm gegeben. Wie die israelische Armee meldete, heulten an der Grenze zum Gazastreifen erneut die Sirenen. Israels Bodentruppen stoßen derzeit im Süden des Gazastreifens vor, doch der seit Wochen andauernde Einsatz gegen die Hamas im Norden des Küstengebiets ist noch nicht beendet.

05.13 Uhr: UN warnt vor "höllischem Szenario" im Gazastreifen

Angesichts eines möglichen Ausbleibens humanitärer Hilfe im Gazastreifen hat die UN-Koordinatorin für humanitäre Angelegenheiten in den palästinensischen Gebieten, Lynn Hastings, vor einem "noch höllischerem Szenario" gewarnt. "Die Voraussetzungen für die Bereitstellung von Hilfe für die Menschen in Gaza sind nicht gegeben. Möglicherweise wird sich ein noch höllischeres Szenario entfalten", in dem humanitäre Hilfsmaßnahmen nicht mehr reagieren könnten. Hastings wies die Idee von "Sicherheitszonen" zurück, zu deren Einrichtung die USA Israel gedrängt hatte. "Diese Zonen können weder sicher noch humanitär sein, wenn sie einseitig erklärt werden", sagte sie.

04.17 Uhr: Israels Verteidigungsministerium äußert sich nicht zu Flutungsplänen

Das israelische Verteidigungsministerium hat zunächst nicht auf eine Anfrage von Reuters reagiert, ob es eine Flutung der Hamas-Tunnel plane. Ein Vertreter der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) lehnt einen Kommentar zu dem Plan ab, wird aber mit den Worten zitiert: "Die IDF arbeitet daran, die Terrorkapazitäten der Hamas auf verschiedene Weise und mit verschiedenen militärischen und technologischen Mitteln zu zerstören.

04.10 Uhr: Bericht - Israel verfügt über Pumpen zur Flutung von Gaza-Tunneln

Israel hat einem Medienbericht zufolge ein System aus großen Pumpen zusammengebaut, mit denen es das ausgedehnte Tunnelnetz der islamistischen Hamas unter dem Gazastreifen mit Meerwasser fluten könnte. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Beamte der US-Regierung berichtete, sei nicht bekannt, ob die israelische Regierung diese Taktik anwenden will. Israel habe weder eine endgültige Entscheidung dazu getroffen, noch einen solchen Plan ausgeschlossen, wurden die Beamten zitiert.

Die israelischen Streitkräfte hätten Mitte November die Montage großer Meerwasserpumpen nördlich des Flüchtlingslagers Al-Shati abgeschlossen, hieß es. Jede der mindestens fünf Pumpen könne Wasser aus dem Mittelmeer entnehmen und Tausende von Kubikmetern Wasser pro Stunde in die Tunnel leiten, sodass diese innerhalb weniger Wochen überflutet wären, berichtete die Zeitung. Damit würde allerdings auch die Wasserversorgung des Gazastreifens bedroht, zitiert die Zeitung die US-Beamten.

03.19 Uhr: Armeesprecher - Hinweise zum Verbleib übriger Geiseln in Gaza

Das israelische Militär hat einem Sprecher zufolge nachrichtendienstliche Hinweise zum Verbleib der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. Auf die Frage, ob das Militär nachrichtendienstliche Informationen habe, wo sich die Geiseln befinden könnten, sagte Armeesprecher Jonathan Conricus: "Ja, haben wir". Das berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Nähere Angaben könne er nicht machen. Das Thema habe für Israels nachrichtendienstliche Organisationen, zu denen auch das Militär gehöre, höchste Priorität, sagte der Sprecher.

02.36 Uhr: Israels Armee - Hisbollah-Stellungen im Libanon angegriffen

Israels Militär hat in Reaktion auf Beschuss aus dem Libanon Stellungen der dortigen Hisbollah-Miliz angegriffen. Wie die israelische Armee mitteilte, hätten Kampfflugzeuge kurz zuvor Raketenstellungen der vom Iran unterstützten Schiiten-Miliz getroffen. Auch "Terrorinfrastruktur und ein Militärgelände" seien unter Feuer genommen worden. Man habe auf Beschüsse aus dem Libanon auf Ziele in Israel vom Vortag reagiert.

02.24 Uhr: Guterres fordert erneut dauerhaften Waffenstillstand

UN-Generalsekretär António Guterres pocht angesichts der Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas auf den Süden des abgeriegelten Küstengebiets auf einen Waffenstillstand. "Ich wiederhole meine Forderung nach einem dauerhaften humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen, nach der bedingungslosen und sofortigen Freilassung aller Geiseln und nach einem ungehinderten und kontinuierlichen Fluss humanitärer Hilfe, um die Bedürfnisse der Menschen im gesamten Gazastreifen zu befriedigen", schreibt er auf der Plattform X (vormals Twitter).

01.44 Uhr: Armeesprecher dementiert Netz-Totalausfall im Gazastreifen

Ein israelischer Armeesprecher hat einen erneuten Totalausfall der Telekommunikationsdienste im Gazastreifen dementiert. Er selbst habe gerade erst zum Beispiel Live-Übertragungen palästinensischer Propaganda-Leute auf TikTok gesehen, sagte Armeesprecher Jonathan Conricus dem US-Sender CNN. Die CNN-Journalistin konfrontierte ihn mit dem Umstand, dass der Sender ein geplantes Interview mit dem Internationalen Roten Kreuz wegen eines "Blackouts" nicht habe führen können. Die Netzwerke in Gaza seien vielleicht nicht perfekt, aber einen Blackout gebe es nicht, widersprach der Armeesprecher.

01.17 Uhr: Bericht - Israel bombardiert Ziele in Chan Junis im Süden Gazas

Israels Armee hat im Gazastreifen einem Medienbericht zufolge Ziele im Raum der Stadt Chan Junis unter Beschuss genommen. Die israelische Zeitung "Times of Israel" zitierte palästinensische Berichte, wonach es intensive Angriffe der israelischen Streitkräfte in der größten Stadt des südlichen Teils des Gazastreifens gebe. Zuvor seien Dutzende von israelischen Panzern in den südlichen Gazastreifen vorgestoßen und seien in der Nähe von Chan Junis gesichtet worden, meldete die Zeitung. Augenzeugen hätten auch gepanzerte Mannschaftstransporter und Planierraupen gesehen.

01.08 Uhr: Israel dementiert Evakuierungs-Aufforderung von medizinischem Lager

Ein medizinisches Lager der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Süden des Gazastreifens muss nach Angaben der Organisation auf israelische Anordnung geräumt werden. Die Armee habe davor gewarnt, dass das Lager durch Bodenoperationen unzugänglich werde, teilt die WHO mit. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus fordert Israel in einem Beitrag auf der Social-Media-Plattform X auf, die Anordnung zurückzunehmen und alle Maßnahmen zu ergreifen, um die Zivilbevölkerung und die zivile Infrastruktur, darunter Krankenhäuser und humanitäre Einrichtungen, zu schützen. Das israelische Verteidigungsministerium bestreitet in einer Stellungnahme, die WHO zur Evakuierung der Lagerhäuser aufgefordert zu haben.

01.00 Uhr: Hillary Clinton kritisiert weltweit ausbleibende Verurteilung sexueller Gewalt durch Hamas

Die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton hat einen weltweiten Mangel an Solidarität mit Israelinnen beklagt, die beim Terrorangriff der Hamas in Israel am 7. Oktober vergewaltigt und getötet wurden. Frauengruppen sollten die sexuellen Übergriffe von Terroristen der militanten Gruppe auf israelische Frauen und Mädchen verurteilen, forderte Clinton in einer Videobotschaft, die bei einer Sonderveranstaltung im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York gezeigt wurde. "Es ist ungeheuerlich, dass einige, die für sich in Anspruch nehmen, für Gerechtigkeit einzustehen, ihre Augen und ihre Herzen vor den Opfern der Hamas verschließen."

00.25 Uhr: Angehörige von Hamas-Geiseln treffen Netanjahu

Angehörige der im Gazastreifen verbliebenen Geiseln der Hamas werden nach eigenen Angaben mit Israels Ministerpräsident Netanjahu zusammentreffen. Sie wollten eine Zusicherung vom Regierungschef, dass er das Schicksal ihrer verschleppten Verwandten bei der Militäroperation gegen die Hamas berücksichtige, erklärten die Familien. Sie warfen Netanjahu und Mitgliedern seiner Regierung zudem vor, ihren Forderungen nach einem Treffen tagelang ausgewichen zu sein. Nun soll es am heute ein Gespräch geben.

00.24 Uhr: Russland evakuiert weitere 120 Landsleute

Russland fliegt weitere 120 Staatsangehörige aus dem Gazastreifen aus. Unter den Passagieren der bereits in Moskau gelandeten Maschine vom Typ Iljuschin-76 seien auch 30 Kinder, teilt das russische Katastrophenschutzministerium über die Nachrichten-App Telegram mit. Bislang hat die Regierung in Moskau mit neun Flügen mehr als 880 russische Staatsbürger in ihre Heimat zurückgebracht.

Montag, 4. Dezember 2023

23.44 Uhr: Israelische Offiziere – Auf jeden getöteten Hamas-Kämpfer kommen zwei getötete Zivilisten

Beim Militäreinsatz gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen sind nach Angaben zweier hochrangiger israelischer Offiziere für jeden getöteten Hamas-Kämpfer zwei Zivilisten getötet worden. Dieses Verhältnis sei "nicht gut", die Ausnutzung von Zivilisten als menschliche Schutzschilde sei aber Teil der "grundlegenden Strategie" der Hamas, sagte einer der beiden Militärvertreter, die nicht namentlich genannt werden wollten.

23.05 Uhr: USA fordern Israel zu zusätzlichen Treibstofflieferungen in Gazastreifen auf

Die US-Regierung hat Israel nach eigenen Angaben aufgefordert, die Einfuhr von mehr Treibstoff in den Gazastreifen zu ermöglichen. Es habe "sehr offene Gespräche" mit Israel über die Notwendigkeit für Treibstofflieferungen geben, erklärte US-Außenministeriumssprecher Matthew Miller. Die am Freitag und Samstag in das Gebiet transportierte Menge sei lediglich auf dem vor der zwischenzeitlichen Feuerpause zwischen Israel und der Hamas erreichtem Niveau. Es müsse aber "tatsächlich mehr" Treibstoff in den Gazastreifen gelangen.

21.40 Uhr: Attacken im Roten Meer - USA fassen maritime Taskforce ins Auge

Angesichts zunehmender Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer durch die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen fassen die USA eine verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern in der Region ins Auge. "Wir führen derzeit Gespräche mit anderen Ländern über eine Art maritime Taskforce, an der neben den Vereinigten Staaten auch Schiffe aus Partnerländern beteiligt sind, um die sichere Durchfahrt von Schiffen im Roten Meer zu gewährleisten", sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Montag in Washington. Die Gespräche dauerten noch an und es gebe noch nichts Konkretes zu verkünden.

Sullivan verwies auf andere länderübergreifende maritime Einheiten in Gewässern wie dem Golf von Oman oder vor der Küste Somalias im Hinblick auf Piraterie.

In den vergangenen Tagen hatten die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen ihre Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer intensiviert und mit Angriffen auf "sämtliche Schiffe" mit Bezug zu Israel gedroht.

21.21 Uhr: USA - Israel muss mehr gegen Siedler-Gewalt im Westjordanland tun

Die Maßnahmen der israelischen Regierung gegen die Siedler-Gewalt im Westjordanland sind nach Darstellung der USA unzureichend. Die Regierung sollte radikale israelische Siedler, die Palästinenser angreifen, vor Gericht stellen, erklärt das Außenministerium in Washington. Eine israelische Stellungnahme liegt nicht vor.

19.57 Uhr: Anbieter: Telekommunikationsdienste im Gazastreifen ausgefallen

Knapp zwei Monate nach Beginn des Gaza-Krieges sind die Telekommunikationsdienste im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben erneut ausgefallen. "Wir bedauern, eine vollständige Unterbrechung der Kommunikationsdienste (Festnetz, Handy und Internet) im Gazastreifen bekanntgeben zu müssen", schrieb das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel am Montag bei X. Grund für den Ausfall seien Schäden an Kernelementen des Netzwerkes durch die anhaltenden Angriffe, hieß es. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober sind die Kommunikationsnetze in dem abgeriegelten Küstengebiet mehrfach ausgefallen. Verbindungen nach außen waren dabei nur noch mit Satellitenhandys und mitunter von hohen Gebäuden im Süden des Gazastreifens mit israelischen Sim-Karten möglich.

19.51 Uhr: Brasiliens Präsident kritisiert UNO

Angesichts der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten hat Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva die UNO scharf kritisiert. "Man kann nur über Frieden diskutieren, wenn man sich an den Verhandlungstisch setzt", sagte Lula am Montag bei seinem Besuch in Berlin. Genau dies sei die Aufgabe der Vereinten Nationen. "Diese Rolle erfüllt sie einfach nicht."

Die UNO werde ihrer "historischen Rolle nicht gerecht", für die sie einst gegründet worden sei, sagte Lula weiter. Denn die Konflikte "in Russland, in der Ukraine und im Gazastreifen" seien eine "weitere Manifestation der Irrationalität des Menschen", führte er aus.

Insbesondere prangerte Lula in diesem Zusammenhang den UN-Sicherheitsrat an, das höchste UN-Gremium. Dessen ständige Mitglieder Frankreich, Russland, Großbritannien, die USA und China sollten eigentlich "für Frieden auf der Welt sorgen". Stattdessen seien es gerade diese Länder, die am meisten Waffen produzierten und diese verkauften und Kriege führten, "ohne den UN-Sicherheitsrat vorher zu konsultieren", kritisierte Lula. Daher werde Brasilien im Rahmen seiner G20-Präsidentschaft im kommenden Jahr auch die Notwendigkeit einer "Global Governance" zur Sprache bringen.

Mit Blick auf den Nahost-Konflikt sagte Lula, die einzige Lösung sei "die Konsolidierung von zwei Staaten", deren jeweilige Bevölkerung "friedlich mit den Nachbarn" zusammenlebe. Derzeit sei eine Lösung des Konflikts jedoch in weite Ferne gerückt. Das Thema wolle er aber ebenfalls bei Brasiliens G20-Präsidentschaft auf die Tagesordnung setzen.

19.39 Uhr: Krankenhäuser im südlichen Abschnitt von Gaza an Belastungsgrenze

Nach dem Ende der Feuerpause im Gazastreifen können zwei Krankenhäuser im südlichen Abschnitt des Küstengebiets nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen den Zustrom von Patienten kaum mehr bewältigen. Vor allem das Al-Aksa-Krankenhaus sowie das Nasser-Krankenhaus seien betroffen, teilte die Organisation am Montag mit. In den vergangenen 48 Stunden seien allein im Al-Aksa-Krankenhaus 100 Tote und 400 Verletzte in die Notaufnahme gebracht worden, berichtete Katrien Claeys von Ärzte ohne Grenzen.

Nach kürzlichen Luft- und Bodenangriffen der israelischen Armee sei das Krankenhaus zuletzt von Patienten regelrecht überschwemmt worden. "Wir sehen Patienten mit Anzeichen einer Infektion und nekrotischem Gewebe, da sie seit Tagen und manchmal Wochen keinen Wechsel des Wundverbands erhalten haben", sagte Claeys laut Mitteilung.

19.14 Uhr: Berichte über zahlreiche Tote bei Einschlägen in UN-Schulen in Gaza

Bei israelischen Angriffen in der Stadt Gaza soll es viele Tote in zwei UN-Schulen gegeben haben, in der Binnenflüchtlinge untergekommen sind. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete am Montag von mindestens 50 Toten und zahlreichen Verletzten in dem Viertel Al-Daradsch. Es habe Angriffe der Luftwaffe und von Artillerie gegeben. Eine Sprecherin des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA sagte, sie könne die Berichte bisher nicht bestätigen. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, sie prüfe die Berichte. Nach Angaben von Wafa hatten Rettungskräfte große Schwierigkeiten, in dem umkämpften Gebiet die UN-Unterkünfte zu erreichen.

18.58 Uhr: Schauspielerin Gal Gadot zu Berichten über sexuelle Gewalt der Hamas: Frauen glauben

"Wonder Woman"-Darstellerin Gal Gadot hat dazu aufgerufen, israelische Frauen nach Berichten über massive sexuelle Gewalt durch Hamas-Terroristen am 7. Oktober zu unterstützen. "Wir werden nicht zulassen, dass Frauen zu Opfern gemacht und dann zum Schweigen gebracht werden", schrieb die aus Israel stammende Hollywood-Schauspielerin bei Instagram. "Wir sagen, dass wir Frauen glauben, Frauen zur Seite stehen und uns für Frauen aussprechen."

Mehr als acht Wochen nach dem Massaker durch Terroristen im israelischen Grenzgebiet mehren sich Berichte über massive sexuelle Gewalt gegen Frauen. Diese basieren auf Angaben der Polizei und der Ersthelfer, Augenzeugenberichten, Aussagen von Hamas-Terroristen im Verhör und von Freiwilligen, die sich um die teilweise schwer verstümmelten Leichen von Frauen kümmerten.

Die Terrororganisation Hamas wies die Berichte über sexuelle Gewalt am Montag als "Lügen der Besatzungsmacht" zurück. Israelische Geiseln hatten nach ihrer Freilassung über Misshandlungen während der Geiselhaft berichtet. Hamas-Anführer hatten trotz überwältigender Beweise auch dementiert, dass Kämpfer der islamistischen Organisation am 7. Oktober Zivilisten getötet haben. Viele der Gräueltaten hatten die Angreifer jedoch mit ihren eigenen Bodycams dokumentiert. Rund 3.000 Terroristen waren nach Schätzungen der israelischen Armee über die Grenze gekommen und hatten mehr als 1.200 Menschen getötet und rund 240 verschleppt.

18.13 Uhr: Israel prüft verdächtigen Aktienhandel vor Hamas-Angriff

Die israelischen Behörden gehen einem Bericht von US-Wissenschaftlern nach, wonach einige Anleger möglicherweise im Voraus von dem Angriffsplan der radikal-islamischen Hamas am 7. Oktober wussten. Untersuchungen der Rechtsprofessoren Robert Jackson Jr. von der New York University und Joshua Mitts von der Columbia University ergaben, dass es im Vorfeld der Angriffe zu erheblichen Leerverkäufen von Aktien kam. "Schon Tage vor den Anschlägen schienen die Händler die kommenden Ereignisse vorauszusehen", heißt es in einem Bericht der Wissenschaftler, in dem sie auf Leerverkäufe im MSCI-Israel-ETF verweisen. Diese seien am 2. Oktober nach Daten der US-Aufsichtsbehörde Finra "plötzlich und in erheblichem Umfang in die Höhe geschossen".

An der Börse in Tel Aviv seien die Leerverkäufe von israelischen Wertpapieren dramatisch angestiegen, heißt es in dem 66-seitigen Bericht. Die israelische Wertpapierbehörde erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass ihr die Angelegenheit bekannt sei. Sie werde "von allen relevanten Parteien untersucht". Näher wollte sich eine Sprecherin der Wertpapieraufsichtsbehörde dazu nicht äußern, bei der israelischen Polizei war zunächst keine Stellungnahme erhältlich. Bei Leerverkäufen setzen Anleger auf sinkende Kurse.

18.13 Uhr: Rund 260.000 Israelis haben seit Gaza-Krieg Waffenschein beantragt

Rund 260.000 Israelis haben nach Angaben von Israels rechtsextremem Polizeiminister nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas vom 7. Oktober einen Waffenschein beantragt. Die Anträge seien von "normalen und guten Bürgern, die sich selbst und ihre Familien beschützen wollen", gestellt worden, sagte Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir am Montag vor Journalisten. Als Minister sei es sein Ziel, so vielen Menschen wie möglich den Erhalt von Waffen zu ermöglichen.

In kurzer Zeit habe sein Ministerium täglich bis zu 1.700 Waffenscheine erteilt, sagte Ben-Gvir. Vor dem Gaza-Krieg waren es in dem Land mit gut neun Millionen Einwohnern demnach knapp hundert pro Tag gewesen. Der rechtsextreme Minister forderte bereits wenige Tage nach dem 7. Oktober, Freiwillige im Grenzgebiet zum Gazastreifen mit Sturmgewehren auszustatten. Ben-Gvir forderte immer wieder, Voraussetzungen für Beantragung eines Waffenscheins zu lockern.

17.55 Uhr: Scholz: Israel hat das Recht zum Sieg über die Hamas

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat vor dem Hintergrund der Angriffe des israelischen Militärs im Gazastreifen nach dem Ende der humanitären Feuerpause das Selbstverteidigungsrecht Israels verteidigt. "Unser Standpunkt ist, dass das eben bedeutet, dass Israel auch das Recht haben muss, die Hamas zu besiegen und daran zu hindern, solche Terrortaten weiter durchzuführen", sagte er in Berlin bei einem gemeinsamen Auftritt mit Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva.

Er und Lula seien sich einig, dass der Angriff die Grundsätze der Menschlichkeit verletzt habe, sagte Scholz. Dies könne nicht hingenommen werden. Man habe sich für humanitäre Pausen im Krieg eingesetzt, ergänzte er, und fügte hinzu: "Aber eben nicht, dass das jetzt zu Ende geht, sondern dass die Möglichkeit von Israel weiter verfolgt werden können muss, die Hamas zu besiegen."

17.39 Uhr: Ankara droht Israel im Fall von Jagd auf Hamas in Türkei

Ankara hat Israel einem Bericht zufolge im Falle einer Verfolgung von Mitgliedern der islamistischen Hamas in der Türkei mit «schwerwiegende Konsequenzen» gedroht. Man werde illegale geheimdienstliche Aktivitäten auf türkischem Territorium nicht zulassen, sagte ein türkischer Geheimdienstmitarbeiter am Montag der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Man habe Israel diesbezüglich gewarnt und deutlich gemacht, dass solche Handlungen "schwerwiegende Konsequenzen" nach sich ziehen würden.

Zuvor hatte das «Wall Street Journal» berichtet, Israels Geheimdienste bereiteten sich darauf vor, nach Ende des Gaza-Kriegs Hamas-Anführer weltweit aufzuspüren und zu töten. Die Türkei unterhält Verbindungen zur Hamas, es sollen sich auch Funktionäre im Land aufhalten. Hamas-Chef Ismail Hanija lebt mit seiner Familie seit Jahren im Emirat Katar. Die Hamas gilt in Europa und den USA als Terrororganisation, in der Türkei nicht.

17.45 Uhr: Israels Militär: Mindestens 15.000 Palästinenser getötet

Nach Angaben des israelischen Militärs sind bei den Kämpfen im Gazastreifen mindestens 15.000 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet worden. Damit nannte es eine Zahl, die der des Gesundheitsministeriums der militant-islamistischen Hamas ähnelt. Dieses berichtete, seit dem Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober seien 15.899 Menschen ums Leben gekommen. Davon seien 70 Prozent Frauen und Kinder, teilte Ministeriumssprecher Aschraf al-Kidra mit. Nach Angaben des israelischen Militärs sind mehr als 5.000 der etwa 15.000 getöteten Palästinenser Hamas-Kämpfer.

14.59 Uhr: UNRWA: Fast 1,9 Millionen Binnenflüchtlinge in Gaza

Rund zwei Monate nach Beginn des Gaza-Kriegs sind im Gazastreifen nach Angaben des Palästinenserhilfswerkes UNRWA fast 1,9 Millionen Menschen auf der Flucht. Dies seien mehr als 80 Prozent der Bevölkerung, teilte UNRWA mit. Fast eine Million Binnenflüchtlinge würden sich in 99 Einrichtungen im Zentrum des Küstengebietes sowie in Chan Junis und Rafah im Süden aufhalten.

14.20 Uhr: Militär warnt vor Nutzung der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung in Gaza

Das israelische Militär hat nach der Ausweitung seiner Bodenoffensive die Bevölkerung im Gazastreifen davor gewarnt, die wichtigste Nord-Süd-Verbindung zwischen den Städten Chan Junis und Deir al-Balah zu nutzen. Die Straße sei ein Kampfplatz und die Lage dort extrem gefährlich, hieß es in einer Mitteilung der Streitkräfte. Das deutet darauf hin, dass israelische Bodentruppen sich auf Chan Junis zubewegten, möglicherweise mit dem Ziel, nach dem Norden auch den zentralen Gazastreifen vom Süden abzutrennen.

14.10 Uhr: Baerbock an Israel: Ziviles Leid im Gazastreifen lindern

Außenministerin Annalena Baerbock hat das israelische Selbstverteidigungsrecht im Gaza-Krieg betont und Israels Regierung zugleich aufgerufen, die Menschenrechte zu achten. "Die zentrale Frage ist, wie dieses Recht auf Selbstverteidigung ausgeführt wird. Dass es gerade in dieser Phase eine Verantwortung gibt, ziviles Leid zu lindern", sagte die Grünen-Politikerin bei einer Konferenz der Bundestagsfraktion ihrer Partei in Berlin. "Es sind schon zu viele Palästinenserinnen und Palästinenser gestorben", ergänzte sie.

Sie mache bei ihren Gesprächen auch in Israel immer wieder deutlich, "dass der grausame Terror der Hamas gegen Israel nur enden kann, wenn wir gemeinsam alles dafür tun, Palästinenserinnen und Palästinensern ebenso eine Zukunftsperspektive zu geben." Genauso versuche sie gegenüber ihren arabischen Gesprächspartnern deutlich zu machen, dass es im Interesse der Palästinenser sei, gemeinsam den Terrorismus zu bekämpfen, damit diese in Frieden, Sicherheit und Freiheit leben könnten, sagte Baerbock. Nötig sei eine Zwei-Staaten-Lösung, die Israelis und Palästinensern Sicherheit gebe.

13.55 Uhr: IKRK-Präsidentin: Leid in Gaza "unerträglich"

Im Gazastreifen ist laut der Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric, derzeit keine angemessene humanitäre Hilfe möglich. Dafür sei die "militärische Belagerung" verantwortlich, sagte die Schweizer Diplomatin am Montag bei einem Besuch in dem umkämpften Palästinensergebiet. "Das Ausmaß des menschlichen Leids ist unerträglich", sagte sie. Es sei inakzeptabel, dass es für die Bevölkerung keine sicheren Zufluchtsorte gebe. Spoljaric forderte Schutz und Hilfe für die Zivilisten im Gazastreifen. "Hilfsgüter müssen ungehindert und regelmäßig nach Gaza gelangen dürfen", forderte sie. Die IKRK-Präsidentin setzte sich auch erneut für die Freilassung weiterer Geiseln durch die islamistische Palästinenserorganisation Hamas ein.

13.50 Uhr: Save the Children: Kein einziger sicherer Ort mehr für Kinder in Gaza

Nachdem die israelischen Streitkräfte ihre Militäroffensive gestern auf den Süden des Gazastreifens ausgeweitet haben, warnt die Kinderrechtsorganisation Save the Children vor den enormen Risiken für die mehr als eine Million Kinder auf der Flucht. Familien werden aufgefordert, Orte wie Khan Yunis zu verlassen und müssen auf immer engerem Raum Schutz suchen. Sie werden nach Westen in Richtung Küste oder nach Süden in die Grenzstadt Rafah verwiesen, obwohl es auch dort bereits Luftangriffe gab. "Es gibt keinen einzigen sicheren Ort mehr für Kinder in Gaza", bekräftigt Jason Lee, Länderdirektor von Save the Children in den palästinensischen Gebieten, der derzeit selbst im Gazastreifen ist. Für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen werde "eine beispiellose humanitäre Krise nun endgültig zur Katastrophe."

13.40 Uhr: Netanjahu: Leichname von 15 Israelis im Gazastreifen

Im von Israel massiv angegriffenen Gazastreifen befinden sich nach israelischen Regierungsangaben die Leichname von 15 Israelis. Dabei handele es sich um elf Zivilisten und vier Soldaten, teilte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. Die vier Soldaten seien bei dem Großangriff der radikalislamischen Hamas Anfang Oktober auf Israel getötet worden. Unter den elf toten Zivilisten sind demnach einige, deren Tod bereits in den vergangenen Wochen bekanntgegeben worden war. Die israelische Regierung machte keine näheren Angaben dazu, auf welcher Grundlage sie den Tod der 15 Menschen feststellte und wo sich deren sterbliche Überreste befinden.

12.01 Uhr: Erdogan: Netanjahu muss vor Kriegsverbrechertribunal

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wegen der Offensive im Gazastreifen vor dem Kriegsverbrechertribunal sehen. Netanjahu werde "nicht nur als Kriegsverbrecher, sondern darüber hinaus bestimmt auch als Schlächter von Gaza vor Gericht gestellt werden, wie auch Milosevic vor Gericht gestellt wurde", sagte Erdogan in Istanbul. Er nahm damit Bezug auf den früheren serbischen Machthaber Slobodan Milosevic, der vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen Kriegsverbrechen angeklagt worden war.

11.37 Uhr: Bundesregierung: Israel soll Zivilbevölkerung schonen

Die Bundesregierung fordert von Israel bei den Kampfhandlungen im Gazastreifen, die Zivilbevölkerung möglichst zu schonen. "Es droht sich die humanitäre Not zu verstärken", sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Deshalb appelliere er daran, die notwendige Hilfe in das Gebiet einzulassen. Im südlichen Gazastreifen hielten sich nunmehr 1,8 Millionen Menschen auf. "Daher ist es uns besonders wichtig, dass Israels Vorgehen diesem Umstand Rechnung trägt und ziviles Leid vermeidet", sagt der Sprecher. "Und es ist genauso wichtig, dass sich Israel an das humanitäre Völkerrecht hält."

11.30 Uhr: Israels Armee: Niemand soll aus Gaza vertrieben werden

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben nicht die Absicht, die palästinensische Zivilbevölkerung aus dem Gazastreifen zu vertreiben. "Wir versuchen nicht, irgendjemanden zu vertreiben, wir versuchen nicht, jemanden dauerhaft umzusiedeln", sagte Armeesprecher Jonathan Conricus am Montag vor Journalisten. Vielmehr habe das Militär alle Zivilisten aufgefordert, sich aus den Kampfgebieten zurückzuziehen - und dafür eigens eine "humanitäre Zone innerhalb des Gazastreifens" eingerichtet. Conricus räumte ein, dass die Bedingungen für die Menschen in dem Palästinensergebiet "hart" seien.

10.17 Uhr: Bericht: Korruptionsprozess gegen Netanjahu geht weiter

Der Korruptionsprozess gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wird laut einem Medienbericht nach einer Pause fortgesetzt. Die Verhandlung werde am Montag wieder von einem Bezirksgericht in Jerusalem aufgenommen, meldete die "Times of Israel". Der Prozess wurde demnach - wie alle nicht dringenden Gerichtsverfahren - nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober vorübergehend ausgesetzt. Eine entsprechende Verordnung sei aber in der vergangenen Woche ausgelaufen.

Der Korruptionsprozess gegen Netanjahu läuft seit mehr als drei Jahren. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, als Kommunikationsminister dem Telekom-Riesen Bezeq Vergünstigungen gewährt zu haben. Im Gegenzug soll das zum Konzern gehörende Medium "Walla" positiv über ihn berichtet haben.

10.00 Uhr: Bericht: Israels Truppen töten zwei Palästinenser im Westjordanland

Israelische Truppen haben einer Meldung der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zufolge im besetzten Westjordanland zwei Palästinenser getötet. Der Vorfall habe sich in der Nacht in Kalkilja ereignet. Die beiden Personen seien während einer Razzia in einem Auto getötet worden. Zwei weitere Palästinenser seien festgenommen worden. Mehr Details nennt die offizielle Agentur zunächst nicht. Ein Sprecher des israelischen Militärs antwortet auf eine Frage nach den Ereignissen, es habe "Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung" gegeben, weitere Details würden später bekannt gegeben. Parallel zum Krieg im Gazastreifen nimmt die Gewalt im Westjordanland, dem anderen Palästinenser-Gebiet, erheblich zu.

09.43 Uhr: Wieder Beschuss an Grenze zum Libanon - Soldaten verletzt

An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es wieder Beschuss gegeben. Israels Militär registrierte in der Nacht auf Montag sowie am Montagmorgen mehrere Abschüsse von Mörsergranaten aus dem Libanon auf Armeestellungen. Bei den Angriffen seien drei israelische Soldaten leicht verletzt worden. Die Armee attackierte demnach die Orte, von denen die Angriffe ausgingen. Es habe einen Angriff aus dem Libanon heraus auf einen Posten im Nachbarland gegeben, hieß es auch aus libanesischen Sicherheitskreisen. Israel reagierte demnach mit Gegenbeschuss.

09.21 Uhr: Israels Militär: 200 Hamas-Ziele in der Nacht angegriffen

Israels Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht im Gazastreifen 200 Hamas-Ziele angegriffen. Soldaten attackierten etwa die "Terror-Infrastruktur" in einer Schule in dem Ort Beit Hanun im Norden des Gazastreifens, wie das Militär mitteilte. Soldaten seien aus der Schule heraus angegriffen worden. Auf dem Gelände sollen sich demnach zwei Tunnelschächte befunden haben, einer sei unter anderem mit Sprengfallen versehen gewesen. Unabhängig überprüfen lassen sich die Berichte nicht. Israel wirft der Hamas immer wieder vor, Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. Die Terrororganisation weist dies zurück.

08.45 Uhr: Israel - Bislang 76 Tote in eigenen Reihen bei Bodeneinsätzen

Das israelische Militär verzeichnet nach eigenen Angaben bislang 76 Tote in den eigenen Reihen, die bei Bodeneinsätzen im Gazastreifen umgekommen sind. Israel greift das Küstengebiet aus der Luft, vom Meer und zu Boden an.

08.38 Uhr: Israel fordert zur Evakuierung von 20 Gebieten auf

Das israelische Militär hat über den Kurznachrichtendienst X zur Evakuierung von etwa 20 Gebieten oder Straßenabschnitten im Gazastreifen aufgefordert. Es veröffentlicht eine Karte mit Pfeilen, die Richtung Süden zeigen und so signalisieren, wohin sich die Bewohner begeben sollen. Israel weist auf diese Weise für die Zivilbevölkerung sogenannte sichere Bereiche aus. Gaza-Bewohner und Vertreter der Vereinten Nationen haben jedoch erklärt, dass es schwierig ist, den Anweisungen nachzukommen wegen Problemen bei den Internetverbindungen und der Stromversorgung. Zudem gibt es im abgeriegelten Gazastreifen praktisch keine sicheren Orte mehr.

08.36 Uhr: Israels Armeesprecher: Haben Hamas im Norden noch nicht besiegt

Israels Bodentruppen stoßen nun im Süden des Gazastreifens vor, doch der seit Wochen andauernde Einsatz gegen die islamistische Hamas im Norden ist noch nicht beendet. "Wir haben sie im Norden noch nicht vollständig militärisch besiegt, aber wir haben gute Fortschritte gemacht", erklärte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus dem US-Sender CNN. Man habe von Anfang gesagt, dass der Kampf gegen die Hamas nicht leicht werde und Zeit benötige, hieß es.

06.15 Uhr: Diplomatische Bemühungen gehen weiter

Während Israels Armee ihre Einsätze am Boden auf den gesamten Gazastreifen ausgeweitet hat, gehen die diplomatischen Bemühungen um eine Entschärfung des Konflikts weiter. US-Vizepräsidentin Kamala Harris sprach auf ihrem Rückflug von der Klimakonferenz in Dubai mit Israels Staatspräsidenten Isaac Herzog sowie mit dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, über die Lage in Gaza, wie das Weiße Haus mitteilte. Außenminister Antony Blinken habe zudem mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, über "die laufenden Bemühungen, die sichere Rückkehr aller verbleibenden Geiseln zu ermöglichen und die Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu erhöhen", gesprochen. Die USA setzten sich für eine Zweistaatenlösung ein.

04.53 Uhr: Israel weitet Bodenoffensive im Gazastreifen aus

Die israelische Armee hat im Kampf gegen die radikalislamische Hamas ihre Bodenoffensive im "gesamten Gazastreifen" ausgeweitet. "Die Armee operiert überall dort, wo die Hamas Hochburgen hat", erklärte Armee-Sprecher Daniel Hagari am späten Sonntagabend. Nach Ende der Feuerpause am Freitag hatte sich das israelische Militär zunächst auf Luftangriffe in dem Palästinensergebiet konzentriert. In der Nacht wurde nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa bei einem Angriff ein Eingang des Krankenhauses Kamal Adwan im Norden der Stadt Gaza getroffen und mehrere Menschen getötet.

00.05 Uhr: Roth - Dauerhafte Pufferzone für Gaza wäre nicht nachhaltig

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), bezeichnet den Vorstoß Israels zur Einrichtung einer Pufferzone zum Gazastreifen als allenfalls vorübergehende Lösung. "Die israelische Regierung steht in der Pflicht, ihr Sicherheitsversprechen gegenüber der eigenen Bevölkerung glaubwürdig zu erneuern", sagt Roth dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) (Externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt). "Neben der Zerstörung der Terrorinfrastruktur von Hamas könnte dazu auch eine zeitlich befristete Pufferzone zwischen israelischem Staatsterritorium und dem Gaza-Streifen beitragen." Eine dauerhafte Pufferzone allerdings sei problematisch. Sie würde "faktisch dazu führen, dass entweder israelische Siedlungen und Kibbuze in unmittelbarer Grenznähe unbewohnbar werden oder das eh schon kleine Gebiet des Gazastreifens noch weiter schrumpft", sagt Roth. "Beides wäre keine nachhaltige Lösung."