80. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie
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Feierlichkeiten in der Normandie zum D-Day vor 80 Jahren

Feierlichkeiten in der Normandie zum D-Day vor 80 Jahren

In der Normandie ist der 80. Jahrestag der Landung der Alliierten gefeiert worden. Staatschefs wie Macron, Biden und Scholz würdigten den Mut der Soldaten, erinnerten an die Toten und zogen Parallelen zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Staatsoberhäupter und Regierungschefs aus aller Welt haben sich zum 80. Jahrestag der alliierten Landung in der Normandie den Veteranen von damals angeschlossen und ihnen die Ehre erwiesen. Am 6. Juni 1944 waren knapp 160.000 alliierte Soldaten in der Normandie gelandet, hatten die Strandbefestigungen der deutschen Wehrmacht gestürmt und eine zweite Front eröffnet, die die Befreiung Europas von der Naziherrschaft einläutete. Allein bei der Landung wurden mehr als 4.400 Soldaten getötet. Vielen Teilnehmern der heutigen Feierlichkeiten war bewusst, dass dies wohl der letzte große Jahrestag ist, an dem noch Veteranen der Invasion teilnehmen.

Scholz: "Tag der Befreiung"

Macron zeichnete zwölf von ihnen mit dem Preis der französischen Ehrenlegion aus - elf aus den USA und eine Britin. Damals habe die freie Welt jeden und jede von ihnen gebraucht. "Sie sind dem Ruf gefolgt", sagte Macron. "Sie sind hierhergekommen, um Frankreich zu einer freien Nation zu machen. Heute sind Sie wieder hier - zu Hause, wenn ich das so sagen darf."

Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte den 6. Juni 1944 als "Tag der Befreiung" für Frankreich, viele andere besetzte Länder Europas, aber auch für Deutschland. Das Datum markiere "den Anfang vom Ende des menschenverachtenden Systems des Nationalsozialismus, von dessen Rassenwahn und Militarismus, von Vernichtungswillen und imperialistischen Fantasien", schrieb Scholz in einem am Donnerstag veröffentlichten Beitrag für die französische Zeitung "Ouest France". Der Mut der Befreier habe Deutschland den Weg zu Demokratie und Freiheit, zu Wohlstand und Rechtsstaatlichkeit geebnet. "Ihr Mut eröffnete uns Deutschen die Chance auf einen Neuanfang."

Scholz schlug in seinem Beitrag auch den Bogen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Für Deutschland und unsere Partner und Alliierten ist klar: Der brutale russische Imperialismus darf keinen Erfolg haben." Ein wirtschaftlich, militärisch und gesellschaftlich starkes Europa, fest verankert im transatlantischen Bündnis, bilde die Grundlage, um Frieden und Freiheit auch in Zukunft zu bewahren, betonte Scholz. "Für dieses Europa zu arbeiten, das ist das Vermächtnis des 6. Juni 1944."

Verweise auf russischen Angriffskrieg in der Ukraine

Frankreich werde niemals die Menschen vergessen, die für seine Befreiung gekämpft haben, versprach Präsident Emmanuel Macron am Donnerstag. Der britische König Charles III. würdigte die Tapferkeit der Invasionstruppen. Auch US-Präsident Joe Biden schlug einen Bogen zum Ukrainekrieg von heute. Der D-Day sei ein eindrucksvolles Beispiel dafür, "dass uns echte Allianzen stärker machen". Dies sei eine Lehre, die Amerikaner hoffentlich nie vergessen würden. Sich vor Tyrannen und Diktatoren zu beugen sei einfach undenkbar. "Wenn wir das täten, würden wir vergessen, was hier an diesen geheiligten Stränden geschehen ist", sagte Biden und versicherte, die USA würden die von Russland angegriffene Ukraine weiter unterstützen. "Die Demokratie ist niemals garantiert. Jede Generation muss sie bewahren, sie verteidigen und für sie kämpfen."

Zu den Feiern kamen auch der britische Premierminister Rishi Sunak, der kanadische Premierminister Justin Trudeau und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Veteran: "Ich hatte keine Ahnung von Krieg und Töten"

Der Schauspieler Martin Freeman verlas die Worte des 99-jährigen Veteranen Joe Mines: "Ich war 19, als ich gelandet bin, aber ich war immer noch ein Junge. Es ist mir egal, was die Leute sagen, ich war kein Mann, ich war ein Junge. Und ich hatte keine Ahnung von Krieg und Töten." Der Veteran Walter Stitt sagte: "Es gibt Dinge, für die es sich zu kämpfen lohnt. Obwohl ich wünschte, es gäbe einen anderen Weg, als zu versuchen, sich gegenseitig zu töten. Wir werden es eines Tages lernen, aber dann werde ich nicht mehr da sein", sagte Stitt, der im Juli 100 Jahre alt wird.

Unter die Veteranen, von denen die jüngsten Ende 90 sind, mischten sich Nachkommen ihrer Kameraden von damals. "Wir müssen uns einfach an die Opfer aller erinnern, die uns unsere Freiheit geschenkt haben", sagte Becky Kraubetz, eine heute in Florida lebende Britin, deren Großvater im Zweiten Weltkrieg in der britischen Armee diente. "Man bekommt eine Gänsehaut bei allem, was hier passiert ist. Stellen Sie sich vor, Sie springen ins Wasser, es ist eiskalt", sagte die 54-Jährige. Die Soldaten damals seien unglaublich mutig und tapfer gewesen.

Mit Material von dpa.

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