HANDOUT - 14.09.2024, Rumänien, Pechea: Auf diesem vom rumänischen Katastrophenschutz Galati (ISU Galati) veröffentlichten Foto hilft ein Retter einer Frau, ein Haus zu verlassen, nachdem sintflutartige Regenfälle zahlreiche Menschen in überschwemmten Gebieten eingeschlossen hatten. Foto: ISU Galati Romanian Emergency Services/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Bildrechte: dpa-Bildfunk/---
Videobeitrag

Hochwasser in Rumänien

Videobeitrag
>

Hochwasser in Osteuropa: Tote in Rumänien, Flut in Polen

Hochwasser in Osteuropa: Tote in Rumänien, Flut in Polen

In Ost- und Südeuropa regnet es heftig und langanhaltend. Mindestens vier Menschen sind in Rumänien ums Leben gekommen. Auch in der Slowakei, Tschechien und Polen kämpfen Einsatzkräfte mit den Fluten. In Österreich spitzt sich die Lage zu.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Nicht nur in Süd- und Ostbayern fallen derzeit enorme Regenmengen - auch über Deutschlands Nachbarländer im Osten und Südosten ziehen Unwetter hinweg. Polen, Tschechien, Rumänien und Österreich melden Hochwasser und Überschwemmungen. Gleichzeitig fällt in den Alpen Schnee - nicht nur in Deutschland und Österreich, sondern auch in Slowenien und Kroatien.

Österreich: Hochwasserlage - und es regnet weiter

In den Hochwassergebieten in Österreich spitzt sich die Lage bei anhaltendem Regen weiter zu. Das sagte Bundeskanzler Karl Nehammer am Samstagabend dem Sender ORF. Die Armee stehe bereit, Unterstützung zu leisten. 24 Gemeinden wurden wegen Überschwemmungsgefahr zum Katastrophengebiet erklärt. Besonders prekär ist die Lage in der Region Waldviertel in Niederösterreich nördlich von Wien. Dort führte der Kamp, einem Zufluss der Donau, schon massives Hochwasser. 

Niederösterreich: Jahrhunderthochwasser

Der stellvertretende Landeshauptmann (Ministerpräsident) von Niederösterreich, Stephan Pernkopf, sprach von der "Größenordnung eines hundertjährlichen Hochwasserereignisses". Gemeint ist, dass solche Zustände im langjährigen Durchschnitt nur alle 100 Jahre einmal vorkommen. Vielerorts helfen Feuerwehr und Rotes Kreuz dabei, besonders gefährdete Gebäude zu räumen und Menschen in Sicherheit zu bringen. 

Tusk: Nacht wird dramatische Herausforderung

Im Südwesten Polens ist seit Freitagmorgen mehr Regen niedergegangen als beim sogenannten Jahrtausendhochwasser 1997. Die Stadt Oppeln in Schlesien richtet sich auf eine Flutwelle in der Oder ein. Dort waren es innerhalb von 24 Stunden 161,5 Millimeter, wie das Meteorologische Institut mitteilte. Regierungschef Donald Tusk appellierte an die Bürger, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Bei seinem Treffen mit Vertretern der Rettungskräfte in Nysa habe er gehört, dass es manchmal schwer sei, die Bürger zum Verlassen ihrer Häuser zu bringen. "Aber eine Stunde später oder fünf Stunden später ist eine Evakuierung vielleicht nicht mehr möglich", sagte Tusk. 

Die Wettervorhersagen für die kommenden Stunden seien nicht optimistisch, so der Regierungschef weiter. Die Nacht werde eine "dramatische Herausforderung".

Todesopfer in Rumänien

In Rumänien kamen mindestens vier Menschen ums Leben. In weniger als 24 Stunden fielen nach Angaben des Umweltministeriums in den betroffenen Gebieten mehr als 150 Liter Regen pro Quadratmeter. "Das ist eine Katastrophe epischen Ausmaßes", sagte der Bürgermeister des Dorfes Slobozia Conachi in der Region Galati.

"Wir sind einmal mehr mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert, die sich auf dem europäischen Kontinent immer stärker bemerkbar machen und dramatische Folgen haben", sagte Präsident Klaus Iohannis in einer Erklärung, in der er auch den Familien der Todesopfer sein Beileid aussprach.

Tschechien und Slowakei: Evakuierungen und Notstand

Besonders heftig trifft es auch Bayerns Nachbarn Tschechien. In der östlichen Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien und in der Region um Olomouc (Olmütz) wurde eine Gefahrenlage ausgerufen. Selbst kleine Bäche verwandelten sich in reißende Ströme. Mancherorts mussten Menschen mit Booten in Sicherheit gebracht werden. Bilder zeigten überflutete Straßen mit schwimmenden Autos. Die Armee stand bereit, um zu helfen. Mehr als 60.000 Haushalte sind ohne Strom. In Brünn (Brno) musste eine Klinik mit mehr als 180 Patienten evakuiert werden.

In Opava an der Grenze zu Polen mussten Tausende Menschen in Sicherheit gebracht werden, wie die Behörden am Samstagabend mitteilten. Betroffen ist unter anderem die größte Plattenbausiedlung der Stadt. Der gleichnamige Fluss Opava, ein Nebenfluss der Oder, trat an manchen Stellen bereits über die Ufer. Befürchtet wurde ein Jahrhunderthochwasser oder sogar eine stärkere Flut als bei der Katastrophe von 1997. Auch in anderen Orten der Region mussten Hunderte Menschen ihre Häuser verlassen.

Mehrere Menschen wurden nach Angaben der Polizei vermisst. Bei Jesenik im Altvatergebirge stürzte ein Auto in einen reißenden Strom. Ein Insasse konnte sich ans Ufer retten, von drei anderen fehlte jede Spur

In der slowakischen Hauptstadt Bratislava wurde ebenfalls der Notstand erklärt.

Mit Informationen von dpa, Reuters und AFP.

Im Video: Schwierige Lage in Österreich und Osteuropa

Überschwemmungen in Osteuropa
Bildrechte: Bayerischer Rundfunk 2024
Videobeitrag

Überschwemmungen in Osteuropa

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!