Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 (Archivbild)
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Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 (Archivbild)

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Gaslieferung über Nord Stream 1 wie angekündigt gestoppt

Gaslieferung über Nord Stream 1 wie angekündigt gestoppt

Erneut ist der Gasfluss über die Pipeline Nord Stream 1 gestoppt. Der Staatskonzern Gazprom hat wie angekündigt die Lieferungen eingestellt. Drei Tage sollen die Wartungsarbeiten dauern. Die nächste Unterbrechung könnte im Oktober folgen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Was Russland angekündigt hatte, ist nun eingetreten: Die Gaslieferung über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 ist am frühen Mittwochmorgen gestoppt worden. Der russische Staatskonzern Gazprom hatte vor fast zwei Wochen mittgeteilt, dass die Pipeline vom 31. August bis zum 2. September wegen Wartungsarbeiten geschlossen würde.

Gaslieferstopp: Russland spricht von technischen Gründen

Russland führt für den Stopp technische Gründe an, was unter anderem die Bundesregierung anzweifelt. Laut Gazprom muss die einzig noch verbliebene Turbine in der Kompressorstation Portowaja, die der Pipeline vorgelagert ist, gewartet werden. Unter anderem Deutschland und Frankreich werfen Russland vor, die Gasversorgung als Kriegswaffe einzusetzen. Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hatte gesagt, die Wartungsarbeiten seien technisch nicht nachvollziehbar.

Wie Daten der Website der Nord Stream AG zeigen, floss zwischen 3 und 4 Uhr keine nennenswerte Menge an Gas mehr. Bereits in der Stunde davor war die Menge demnach gesunken. Seit 4 Uhr steht der physische Gasfluss bei Null. Am frühen Samstagmorgen sollen die Lieferungen laut Ankündigung wieder aufgenommen werden.

Zuletzt nur 20 Prozent der maximal möglichen Menge

Bereits im Juli war die Gaslieferung durch Nord Stream 1 mehrere Tage lang eingestellt worden - damals allerdings wegen alljährlicher Wartungsarbeiten, die die Nord Stream AG als Betreibergesellschaft langfristig angekündigt hatte. Zuletzt kamen über die Pipeline nur noch etwa 20 Prozent der maximal möglichen Menge in Deutschland an. Die Speicher sind aktuell zu über 83 Prozent gefüllt.

Wie wahrscheinlich ist die Wiederaufnahme?

Kremlsprecher Dmitri Peskow versicherte am Dienstag noch einmal, dass Russland ein zuverlässiger Lieferant und gewillt sei, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Auch er begründete die derzeitigen Lieferkürzungen mit technischen Problemen, die der Westen durch seine Sanktionen selbst verursacht habe. Damit widersprach er einem politischen Hintergrund der derzeitigen Lieferpause.

Russland kann mit weiteren Kürzungen drohen

Es gilt zumindest als wahrscheinlich, dass das Gas ab dem 3. September wieder fließt. Das unabhängige Internet-Medium "The Bell" erklärte schon beim letzten Stopp die dahinter stehende Logik damit, dass der Kreml sich anderenfalls der eigenen Flexibilität berauben würde. Auch bei gedrosselter Lieferung könne Russland immer noch mit einer weiteren Kürzung der Lieferungen drohen. Bei einem vollständigen Lieferstopp sei das Drohpotenzial weg.

Darüber hinaus würde die vollständige Abkapselung vom europäischen Markt auch empfindlich auf den russischen Haushalt durchschlagen. Derzeit ist Moskau in der bequemen Lage, dass es trotz physisch geringerer Liefermengen wegen hoher Preise finanziell mehr aus dem Export herausschlägt. Ein weiterer Grund, der für die Beibehaltung des Transits - zumindest in geringem Umfang - spricht: Ansonsten müsste Gazprom seine Förderkapazitäten stilllegen und konservieren.

Folgt bald ein weiterer Lieferstopp?

Einen Termin für eine weitere Abschaltung gibt es bislang nicht. Doch laut Gazprom muss die letzte verbliebene Turbine in der Kompressorstation Portowaja alle 1.000 Arbeitsstunden gewartet werden. Damit könnte es sein, dass Mitte Oktober der nächste Stopp ansteht.

Mit Material der dpa.

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