Im Bild: Jurka, die Mutter von "Problembär Bruno" und seiner Schwester "JJ4"
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Symbolbild: Jurka, die Mutter von "Problembär Bruno" und seiner Schwester "JJ4"

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Trentino-Bären "JJ4" und "MJ5" dürfen nicht erlegt werden

Trentino-Bären "JJ4" und "MJ5" dürfen nicht erlegt werden

Die Bärin "JJ4", die im Trentino einen Jogger getötet hat, wird nicht erlegt. Auch Braunbär "MJ5" darf leben, entschied Italiens Oberstes Verwaltungsgericht. Tierschützer reagieren mit Erleichterung - der Provinzpräsident mit Unverständnis.

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Das Oberste Verwaltungsgericht in Rom hat dem Einspruch von Tierschutzverbänden gegen den Abschuss der Bärin "JJ4" stattgegeben. Die Bärin hatte in der ersten Aprilwoche im norditalienischen Trentino einen Jogger angefallen und tödlich verletzt. Der Provinzpräsident von Trient, Maurizio Fugatti, hatte daraufhin den Abschuss des Tiers verfügt.

Richter in Italien: Erlegen als letztes Mittel

"Unverhältnismäßig" und "unvereinbar mit nationalen Vorschriften" sei die Anordnung, die Bärin zu töten, urteilen die Richter in Rom. Tierschutzverbände hatten gegen die Abschussanordnung von Provinzpräsident Fugatti Einspruch eingelegt. Nun muss das Verwaltungsgericht in Trient erneut über den Fall beraten und den Richterspruch berücksichtigen.

Das Erlegen eines Tieres sei das letzte Mittel, argumentierten die Richter in Rom. Ausnahmen vom Tötungsverbot geschützter Arten könne es nur dann geben, wenn sich keine andere Lösung anbietet. Damit zeigen die Richtereinen möglichen Ausweg in dem Fall auf: Der Tierschutzverein LAV hatte kürzlich angeboten, die Bärin "JJ4" auf eigene Kosten in ein Bärenreservat in Rumänien zu transportieren. Das italienische Umweltministerium und rumänische Behörden hatten einer solchen Verlegung bereits zugestimmt.

Tierschutzorganisationen zufrieden

Die Tierschutzorganisationen Enpa, Leidaa und Oipa, schrieben in einer gemeinsamen Erklärung, die Entscheidung gebe "denjenigen Zuversicht und Hoffnung, die sich für die Rettung der von der Autonomen Provinz Trient zum Tode verurteilten Tiere einsetzen. Wir sind zufrieden."

Der Präsident des italienischen Tierschutzverbandes LAV, Gianluca Felicetti, erklärte zur Entscheidung für Bärin JJ4: "Das ist der rote Teppich, um diesem Tier ein lebenswertes Leben zu ermöglichen, auch wenn es nie wieder das Leben in freier Wildbahn führen kann, das es bis vor drei Monaten rechtmäßig hatte."

Provinzpräsident Fugatti: Entscheidung "lässt uns ratlos zurück"

Die Entscheidung des Obersten Verwaltungsgerichts "lässt uns ratlos zurück und wir fragen uns, ob das Leben eines Tieres oder das eines Menschen mehr wert ist", erklärte der Lega-Politiker Fugatti am Abend bei Twitter. Er versprach mit Blick auf weitere Bären in der Region, weiter daran zu arbeiten, "ein Höchstmaß an Sicherheit für die Bevölkerung des Trentino zu gewährleisten". Fugatti bekräftige zudem sein "Engagement für den Plan zur Eindämmung der Bären, der derzeit vom Ministerium geprüft wird".

Carlo Papi, der Vater des im April getöteten Joggers Andrea, wollte keine Stellung zu dem Urteil beziehen. "Wir verlangen nur Gerechtigkeit“, sagte er der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. Wer Fehler gemacht habe, müsse Verantwortung übernehmen. Und: Die Energie und das Mitgefühl im Einsatz für die Bärin hätte er sich auch für "unseren geliebten Andrea" gewünscht.

Luigi Spagnolli, Senator in Rom und ehemaliger Direktor des Südtiroler Landesamts für Jagd und Fischerei, hatte sich ebenfalls für einen Abschuss eingesetzt: "Ich glaube, dass die Wildtiere entweder frei in der Natur bleiben oder sie werden besser abgeschossen. Weil das ganze Leben in einem Gehege ist für sie sicher eine ganz schlechte Sache. Aber bei uns entscheiden nicht die Biologen, sondern die Richter", sagte er.

Abschussanordnung bei "MJ5" ebenfalls aufgehoben

Mit dem Beschluss wird auch eine weitere Abschussanordnung der Provinz Trient aufgehoben: Auch der Bär "MJ5" soll Wanderer angegriffen haben. Er befindet sich noch in freier Wildbahn. "JJ4" ist bereits in einem Gehege im Trentino gefangen.

"JJ4" ist eine Schwester des 2006 in Bayern getöteten "Problembären" Bruno. Anfang April hatte sie auf einem Forstweg in der norditalienischen Region Trentino-Südtirol einen Jogger angefallen und tödlich verletzt. Seitdem wird in Italien, aber auch nach Bärensichtungen in Deutschland, eine emotionale Debatte darüber geführt, ob und wie Mensch und Bär zusammenleben können.

Im Video: Die Hintergründe zu Bärin JJ4

Das oberste Verwaltungsgericht Italiens hat über Problembärin Gaia entschieden.
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Das oberste Verwaltungsgericht Italiens hat über Problembärin Gaia entschieden.

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