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Physik-Nobelpreis für Forschung zu Quantenmechanik

Physik-Nobelpreis für Forschung zu Quantenmechanik

Der Nobelpreis für Physik geht an drei Forscher aus den USA, Frankreich und Großbritannien, die sich mit Quantenmechanik befassten: John Clarke, Michel H. Devoret und John M. Martinis. Sie leisteten damit Vorarbeit für Mikrochips und Quantencomputer.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Informationen am Vormittag am .

Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an die in den USA forschenden Quantenphysiker John Clarke, an Michel H. Devoret und an John M. Martinis. Sie alle sind an der University of California tätig. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mit.

Quantenmechanischer Tunneleffekt im Fokus

Die Experimente der Preisträger zeigten Quantenphysik in Aktion, hieß es bei der Bekanntgabe. Geehrt werden die drei Wissenschaftler demnach für die Entdeckung des makroskopischen quantenmechanischen Tunneleffekts und der Energiequantisierung in einem Stromkreis durch ihre Forschungsarbeit seit den 1980er Jahren.

Eine zentrale Frage der Physik sei die maximale Größe eines Systems, das quantenmechanische Effekte demonstrieren kann, so die Nobel-Akademie. Die Preisträger führten dazu demnach Experimente mit einem elektrischen Schaltkreis durch. Damit demonstrierten sie sowohl quantenmechanisches Tunneln als auch quantisierte Energieniveaus in einem System, das groß genug war, um in der Hand gehalten zu werden.

Wegbereiter für Mikrochips und Quantencomputer

"Es ist wunderbar, die jahrhundertealte Quantenmechanik würdigen zu können, die immer wieder neue Überraschungen bereithält. Es ist auch enorm nützlich, da die Quantenmechanik die Grundlage aller digitalen Technologien bildet“, sagte Olle Eriksson, Vorsitzender des Nobelkomitees für Physik zur Begründung der Preisvergabe.

Die Transistoren in Computer-Mikrochips seien ein Beispiel für die etablierte Quantentechnologie, die uns umgibt, so die Nobel-Akademie. Die Preisträger hätten Möglichkeiten für die "Entwicklung der nächsten Generation von Quantentechnologien" eröffnet, darunter Quantenkryptographie, Quantencomputer und Quantensensoren.

Auszeichnung für KI-Forschung im vergangenen Jahr

Der Nobelpreis für Physik wurde vor der diesjährigen Vergabe seit 1901 am 226 Personen vergeben, unter ihnen der Amerikaner John Bardeen, der die Auszeichnung als Einziger sogar zweimal erhielt, 1956 und 1972.

Im vergangenen Jahr waren mit dem US-Amerikaner John Hopfield und dem Kanadier Geoffrey Hinton zwei Forscher mit dem Nobelpreis für Physik geehrt worden, die mit ihrer Arbeit eine Basis für heutige Systeme Künstlicher Intelligenz (KI) schufen.

Weitere Bekanntgaben in den nächsten Tagen

Am Montag war bereits der Medizin-Nobelpreis bekannt gegeben worden. Ausgezeichnet wurden drei Immunforscher. In den kommenden Tagen folgen die Verkündungen in den weiteren Kategorien Chemie, Literatur, Frieden sowie Wirtschaftswissenschaften. Überreicht werden die Nobelpreise am 10. Dezember, dem Todestag von Alfred Nobel. Dotiert ist die Auszeichnung in diesem Jahr mit elf Millionen schwedischen Kronen (rund eine Million Euro) pro Kategorie.

Die Nobelpreise gehen auf den schwedischen Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel zurück. Er veranlasste in seinem Testament, dass mit den Zinsen seines Vermögens Preise für diejenigen finanziert werden sollen, die der Menschheit im vorangegangenen Jahr in den Kategorien Physik, Chemie, Physiologie/Medizin, Literatur und Frieden den größten Nutzen gebracht haben. Die Auszeichnung in der Kategorie Wirtschaftswissenschaften kam erst Ende der 1960er-Jahre hinzu.

Mit Informationen von dpa

 John Clarke, Michel H. Devoret und John M. Martinis.
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Der Nobelpreis für Physik geht an drei Forscher aus den USA, Frankreich und Großbritannien: John Clarke, Michel H. Devoret und John M. Martinis.

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