Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage gegen einen Bundestagsabgeordneten der AfD erhoben. Der heute 60-jährige Matthias Moosdorf soll am 22. Juni 2023 während einer laufenden Bundestagssitzung im Bereich der Garderobe des Reichstagsgebäudes einen Parteikollegen öffentlich mit einem "Hackenschlag" und dem "Hitlergruß" begrüßt haben. Das gab die Staatsanwaltschaft in Berlin bekannt.
Anklage wegen Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen
Dass der "Hitlergruß" der verbotenen Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) für andere im Eingangsbereich wahrnehmbar gewesen ist, sei dem Beschuldigten dabei bewusst gewesen sein. Angeklagt wird Moosdorf wegen des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen.
Der Bundestag hatte wegen des Vorfalls bereits die Immunität des Bundestagsabgeordneten aufgehoben. Der 1965 in Leipzig geborene AfD-Politiker ist Cellist und sitzt seit 2021 als Direktkandidat im Bundestag. Vor seiner Politiker-Karriere war Moosdorf von 1988 bis 2019 Mitglied des "Leipziger Streichquartetts", mit dem er über 120 CDs einspielte und in 60 Ländern gastierte.
Moosdorf: Bereits zuvor in seiner Partei umstritten
Moosdorf ist seit 2016 AfD-Mitglied, war bis Juni 2025 außenpolitischer Sprecher der Partei und damit Nachfolger von Petr Bystron, der im Verdacht steht, Gelder aus Russland angenommen zu haben. Der Cellist Cellist hatte 2024 eine Honorarprofessur an der Moskauer Gnessin-Musikhochschule angenommen (externer Link) und stand damit selbst in der Kritik, prorussisch zu sein.
Mit Informationen von epd und AFP
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