29.09.2024, Österreich, Purkersdorf: Herbert Kickl, Vorsitzender der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), zeigt den Daumen nach oben, als er in einem Wahllokal ankommt, um seine Stimme bei der Nationalratswahl abzugeben. Foto: Helmut Fohringer/APA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Nationalratswahl in Österreich

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Hochrechnung: FPÖ stärkste Kraft bei Wahl in Österreich

Hochrechnung: FPÖ stärkste Kraft bei Wahl in Österreich

Die rechtspopulistische FPÖ liegt nach einer ersten Hochrechnung bei der österreichischen Nationalratswahl mit 28,8 Prozent vorne. Dahinter folgen die ÖVP mit 26,3 Prozent und die SPÖ mit 21,1 Prozent, berichtet der ORF.

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Die rechtspopulistische FPÖ wird laut Hochrechnung erstmals bei einer Parlamentswahl stärkste politische Kraft in Österreich. Die Rechtspopulisten legen auf 28,8 Prozent zu nach 16,2 Prozent im Jahr 2019. Die FPÖ liegt somit weit vor der konservativen Kanzlerpartei ÖVP, die den Angaben zufolge 26,3 Prozent erreicht, wie aus Daten des Instituts Foresight im Auftrag des ORF hervorgeht (externer Link). 2019 waren es bei der ÖVP noch 37,5 Prozent.

SPÖ drittstärkste Kraft

Die sozialdemokratische SPÖ kommt auf 21,1 Prozent nach 21,2 Prozent. Die Grünen, zuletzt Juniorpartner in einer Koalition mit der ÖVP, verlieren auf 8,3 Prozent nach 13,9 Prozent. Die liberalen NEOs liegen bei 9,2 Prozent. "Der Wähler hat heute ein Machtwort gesprochen", sagte Kickl nach der Wahl bei einer Fernseh-Diskussionsrunde mit den anderen Spitzenkandidaten. "Wir sind bereit, eine Regierung zu führen". Er wolle mit allen Parteien Gespräche führen. Wichtig sei nun, was der Bundespräsident macht, räumte Kickl ein.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen sagte, er werde Gespräche mit allen im Nationalrat vertretenen Parteien führen. Er werde versuchen auszuloten, welche tragfähigen Kompromisse es geben könnte.

ÖVP will wohl keine Koalition mit FPÖ

Die FPÖ war schon mehrmals an der Regierung in Wien beteiligt, allerdings bisher nur als Juniorpartner. Sollten sich die Hochrechnungen bestätigen und die Rechtspopulisten tatsächlich stärkste Kraft im österreichischen Nationalrat werden, ist dennoch ungewiss, ob es dem stramm rechten Parteichef Kickl gelingt, Koalitionspartner zu finden. Kanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer etwa hatte eine Zusammenarbeit mit Kickl als Regierungschef immer wieder ausgeschlossen. Nach der Wahl bekräftige ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker die Absage an die FPÖ. Auch Nehammer erklärte: "Was ich vor der Wahl gesagt habe, das sage ich auch nach der Wahl."

Der frühere Innenminister Kickl hatte die FPÖ-Führung nach dem "Ibizagate"-Korruptionsskandal seiner Partei 2021 übernommen. Mit Verschwörungserzählungen über die Corona-Schutzmaßnahmen, feindlichen Parolen gegen Migranten und scharfer Kritik an der Unterstützung der Ukraine angesichts des russischen Angriffskriegs brachte er der FPÖ Zulauf.

Mit Informationen von AFP und Reuters.

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