In Italien sorgt ein altes Foto eines designierten Staatssekretärs der neuen Rechtsregierung mit einer Hakenkreuz-Binde am Arm für Aufregung. Auf dem Bild ist der Politiker Galeazzo Bignami von der ultrarechten Regierungspartei Fratelli d'Italia in schwarzem Hemd und mit roter Armbinde zu sehen.
Regierungschefin Meloni erntet für Personalie Kritik
Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni hat mit seiner Ernennung zum Vize-Minister des von Lega-Chef Matteo Salvini geführten Infrastrukturministeriums Empörung ausgelöst. "Schande über Sie, Giorgia Meloni", schrieb am Dienstag beispielsweise der Oppositionsabgeordnete Marco Furfaro. Die Vereidigung der Staatssekretäre ist für Mittwoch geplant.
Das Foto des 47-Jährigen gelangte nach Berichten verschiedener Medien bereits 2016 in die Öffentlichkeit. Bignami erklärte am Montag, er schäme sich für die Aufnahme. Dennoch sei es absurd, erneut fast 20 Jahre alte private Fotos zu veröffentlichten, für die er sich bereits mehrfach entschuldigt habe.
Bignami über umstrittenes Foto: "mehr als einmal entschuldigt"
Offenbar soll die Aufnahme während eines Junggesellenabschieds im Jahr 2005 entstanden sein. Das berichteten diverse Medien. Angesichts der Proteste über seine Nominierung erklärte er, er verurteile "jede Form des Totalitarismus". Der Nationalsozialismus sei "das absolut Böse". Das Foto sei in einem privaten Kontext entstanden "und ich habe mich mehr als einmal dafür entschuldigt", erklärte Bignami.
Mit Material von dpa, Reuters und AFP.
Die neue italienische Regierungschefin Meloni ist Vorsitzende der ultrarechten Partei Fratelli d'Italia (FDI). Die Partei hatte das Erbe der rechtsradikalen Movimento Sociale Italiano (MSI) angetreten, die in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg ein Sammelbecken für Nostalgiker der faschistischen Gewaltherrschaft unter Diktator Benito Mussolini war.
Meloni habe nie Sympathie für Faschismus empfunden
In ihrer Antrittsrede im Parlament hatte sich Meloni in der vergangenen Woche vom Faschismus distanziert, sie habe nie Sympathie für ihn empfunden, zitiert der Deutschlandfunk. Die rassistischen und antijüdischen Gesetze, die Diktator Benito Mussolini 1938 erlassen hatte, seien für sie immer ein Tiefpunkt der italienischen Geschichte gewesen und eine Schande, die das italienische Volk für immer beflecken werde. Ihre Kritiker nehmen ihr dies allerdings nicht ab.
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