Lisa Neubauer (Archivbild)
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Klimaaktivistin Neubauer: "Verurteilen Terror der Hamas scharf"

Klimaaktivistin Neubauer: "Verurteilen Terror der Hamas scharf"

Der deutsche Ableger von "Fridays for Future" hat sich von israelfeindlichen Äußerungen der Dachorganisation distanziert. Die Vorsitzende, Luisa Neubauer, nannte es "alarmierend", dass der internationale Account für Antisemitismus missbraucht werde.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat sich im Namen von "Fridays for Future Deutschland" klar von israelfeindlichen Äußerungen auf dem internationalen Account der Klimaschutzbewegung distanziert. "Unsere volle Solidarität gilt den Jüdinnen und Juden weltweit, und wir verurteilen scharf den Terror der Hamas", sagte Neubauer der Deutschen Presse-Agentur. "Wir distanzieren uns von den antisemitischen Posts auf internationalen Kanälen nachdrücklich."

Neubauer: Wenige missbrauchen internationale Accounts für Antisemitismus

Die internationalen Netzwerke der Bewegung seien lose und strukturlos und wenige Personen stünden hinter einzelnen Posts. "Es alarmiert uns zu erleben, wie eben diese Netzwerke insbesondere in den letzten Tagen von Wenigen missbraucht wurden, um Desinformation und Antisemitismus zu teilen", sagte Neubauer.

Vor rund einer Woche hatte die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, die Fridays for Future mitbegründet hat, in sozialen Netzwerken zu einem Streik für Solidarität mit den Palästinensern aufgerufen und damit für Empörung gesorgt.

Diesen Freitag machte sie sich erneut für die Palästinenser stark. "Gerechtigkeit für Palästina", stand auf einem Schild, das die 20-Jährige bei ihrem freitäglichen Klimaprotest vor dem schwedischen Parlament in Stockholm in den Händen hielt. Auf Instagram hatte der internationale "Fridays for Future"-Account zudem harte Anschuldigungen gegen den israelischen Staat und "westliche Medien" erhoben.

Distanzierung von "Desinformation und Hass"

Neubauer versprach, die Vorgänge der vergangenen Tage sehr ernst zu nehmen. "Ich setze mich persönlich dafür ein, dass wir globale Prozesse aussetzen, bis wir sicher sein können, dass eine einzelne Gruppe nicht länger globale FFF-Accounts für Desinformation und Hass nutzen kann", sagte sie.

Zuvor hatte der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, gefordert, der deutsche Ableger der Klimabewegung "Fridays for Future" müsse jetzt klare Kante zeigen. Im Interview mit der "Bild" sagte Schuster: "Ich erwarte von Fridays for Future Deutschland eine wirkliche Abkoppelung, eine Namensänderung der Organisation und den Abbruch jeglicher Kontakte zu Fridays for Future International."

Politiker von CDU und FDP fordern Ende der Zusammenarbeit mit Thunberg

Auch Politiker von CDU und FDP hatten eine stärkere Distanzierung der deutschen Sektion von Fridays for Future gefordert. "Die israelfeindlichen Äußerungen von Greta Thunberg und ihrem Umfeld sind Wasser auf die Mühlen der Hamas", sagte der FDP-Fraktionschef Christian Dürr den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Er halte die "dünnen Erklärungen und Statements" des deutschen Ablegers von Fridays for Future nicht für ausreichend, so Dürr weiter. Er erwarte "die eindeutige Aufkündigung der Zusammenarbeit mit Greta Thunberg und allen, die sich jetzt auf die falsche Seite der Geschichte stellen".

Ähnlich äußerte sich der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei. "Teile von Fridays for Future vergiften mit inakzeptablen antisemitischen Äußerungen und Verschwörungstheorien das gesellschaftliche Klima. Die halbherzige Abgrenzung der deutschen Aktivisten ist inakzeptabel und irritierend. Da muss mehr kommen", sagte er ebenfalls den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Im Audio: Josef Schuster fordert: Deutsche "Fridays for Future" müssen sich abkoppeln

Appelliert an Fridays for Future Deutschland: Josef Schuster
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Pia Bayer
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Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland

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