Auf dem Display eines Smartphones mit der Corona-Warn-App ist ein roter Warnhinweis zu sehen
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Die Corona-Warn-App soll wohl mehr kosten als geplant

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Kosten für Corona-Warn-App steigen weiter an

Kosten für Corona-Warn-App steigen weiter an

220 Millionen Euro: So viel kostet die Corona-Warn-App mittlerweile. Laut Ministerium genügen die für dieses Jahr geplanten 50 Millionen nicht. Die App sei aber weiterhin wichtig. Die Linken-Co-Vorsitzende Lötzsch spricht von einem "Fass ohne Boden".

Die Kosten für die Corona-Warn-App steigen weiter an: Das zuständige Bundesgesundheitsministerium teilte gegenüber der "Welt am Sonntag" mit, dass die 50 Millionen Euro, die für 2022 prognostiziert worden waren, nicht ausreichten. Für "den Betrieb und die Weiterentwicklung" der App fielen in diesem Jahr "voraussichtlich Kosten in Höhe von 73 Millionen Euro" an, zitierte das Blatt am Samstag einen Ministeriumssprecher.

Verträge für Corona-Warn-App bis 31. Mai 2023 verlängert

Aufgrund der "nach wie vor dynamischen Pandemielage und des möglichen Anstiegs der Fallzahlen in den Wintermonaten" sei beschlossen worden, die App weiterzubetreiben, erklärte das Gesundheitsministerium demnach weiter. Die "dafür maßgeblichen Verträge" würden nach Angaben des Ministeriums bis zum 31. Mai 2023 verlängert. Im Haushaltsjahr 2023 würden für die Fortführung der Corona-Warn-App Mittel in Höhe von rund 23 Millionen Euro benötigt.

Die App wurde im Juni 2020 eingeführt, vor allem, um Infektionsketten besser nachverfolgen und schneller unterbrechen zu können. Schon bis Jahresbeginn hatte die App mehr als 130 Millionen Euro gekostet. Angesichts der zusätzlichen Ausgaben belaufen sich die Gesamtkosten für das technische Hilfsmittel nun auf mehr als 220 Millionen Euro.

Vize-Linken-Vorsitzende Lötzsch: App ist "ein Fass ohne Boden"

Für Gesine Lötzsch, stellvertretende Vorsitzende und haushaltspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, ist die App "ein Fass ohne Boden". Ihre Erfahrungen damit seien "nicht sonderlich positiv", sagte sie der "Welt am Sonntag". "Das Geld wäre sicherlich zur Unterstützung überlasteter Gesundheitsämter besser aufgehoben."

Grünen-Fraktionsvize von Notz verteidigt Corona-Warn-App

Der Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz betont hingegen, die App sei weiterhin ein zentraler Baustein der Pandemiebekämpfung. Vom Ministerium wünsche er sich aber "größtmögliche Transparenz über die bisherigen und in Zukunft weiter anfallenden Kosten".

Luca-App bereits im April eingestellt

Im April dieses Jahr hatte Bayern das Aus der Luca-App beschlossen. Die Idee der App war eine landesweite Rückverfolgung von Infektionen. Im Falle einer bestätigten Covid-19-Infektion konnten die Gesundheitsämter die mit der App erfassten Kontaktdaten der infizierten Person, etwa in Restaurants oder Kinos, abfragen und weitere Kontaktpersonen verständigen. Fast 450.000 Euro hatte die Staatsregierung monatlich für die Nutzung der Luca-App überwiesen.

Im Freistaat wie auch in sämtlichen anderen Bundesländern regte sich die Skepsis bezüglich Kosten und Nutzen der App. Die Luca-App wurde zuletzt nur noch selten zur Kontaktverfolgung genutzt. Umstritten war die App auch auch Gründen des Datenschutzes.

Auf Grund der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante, die eine individualisierte Nachverfolgung von Kontaktpersonen durch die Gesundheitsämter erschwert habe, betonte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) die Eigenverantwortung jedes Einzelnen. Diese werde mit der Corona-Warn-App gestärkt, so Holetschek nach dem Beschluss zum Aus der Luca-App im Januar dieses Jahr.

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