von links nach rechts: Moderator Achim Wendler, Anna-Nicole-Heinrich, Präses der Synoder der EKD, Manfred Weber, EVP-Fraktionsvorsitzender im EU-Parlament, stv. CSU-Parteichef.
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Manfred Weber in der Münchner Runde vom 16.4.25

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Manfred Weber: "Wir brauchen diesen Ruck in der Gesellschaft"

Manfred Weber: "Wir brauchen diesen Ruck in der Gesellschaft"

Die Herausforderungen der Zukunft sind groß - und die Menschen beunruhigt, wie aktuelle Umfragen zeigen. In der Münchner Runde wurde diskutiert, wie ein Aufbruch gelingen kann. Die Vorschläge drehen sich dabei vor allem um Gemeinschaftssinn.

Über dieses Thema berichtet: Münchner Runde am .

Die Diskussionen laufen heute anders als früher – davon ist Kabarettist Wolfgang Krebs überzeugt. "Ich glaube, dass wir in den letzten Jahren mehr Ellbogen ausgefahren haben, seit 2015 haben wir ganz andere Diskussion, die wir vorher so nicht hatten. Und dazu kam die Corona-Zeit".

Laut einer aktuellen Umfrage zum gesellschaftlichen Zusammenhalt denken 73 Prozent der Deutschen, dass die Gesellschaft gespalten ist. Als meistgenannte Gründe werden zunehmender Egoismus und wachsende soziale Unterschied genannt.

Ein Gesellschaftsjahr als Lösung?

Was kann der Einzelne für sein Land tun? Für die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag, Katharina Schulze, müsse sich die Gesellschaft zu dieser Frage Gedanken machen: "Alle müssen jetzt mit anpacken." In der Münchner Runde erläuterte Schulze noch einmal ihren Vorschlag nach einem so genannten Freiheitsdienst. Dabei sollen Männer und Frauen zwischen 18 und 67 Jahren verpflichtet werden, einen Dienst an der Gemeinschaft abzuleisten. "Wir können die Verteidigung der Demokratie, der Freiheit, der Sicherheit, wir können die Verteidigung unserer Werte nicht nur der jungen Generation aufbürden, sondern wir alle können was beitragen und das ist ja das Schöne, was vielleicht den gesellschaftlichen Zusammenhalt wieder stärkt."

Den Zusammenhalt stärken – diesen Aspekt betonte auch der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber (CSU). Man brauche in der Gesellschaft jetzt diesen Ruck: "Wir brauchen wieder Gemeinschaftssinn". Jedoch äußerte Weber erhebliche Zweifel an dem Vorschlag von Katharina Schulze, ob auch ältere Menschen verpflichtet werden sollten. "Ob wir da jetzt wirklich 60-Jährige verpflichten sollen – ich glaube, wir müssen jetzt Wege finden, wie wir gesellschaftliche Kräfte wieder mobilisieren."

Pfarrer Schießler: "Springe einer Grünen-Politikerin bei"

Ein besserer Zusammenhalt könne nur dann gelingen, wenn alle mitziehen, sagte Pfarrer Rainer Maria Schießler in der Münchner Runde. Deswegen würde ihm Schulzes Vorschlag gefallen: "Wir dürfen das nicht auf die Jungen abwälzen, wir haben alle unsere Möglichkeiten." Wichtig sei, dass man sich jetzt als Gesellschaft nicht ausruhe. "Wir haben gemeint, Demokratie sei ein Selbstläufer. Demokratie braucht einen Einsatz", so der Pfarrer. Jeder Einzelne müsse jetzt etwas tun, sich in Vereinen oder Parteien engagieren. Der Meinung ist auch Kabarettist Wolfgang Krebs. Man werde die gesellschaftlichen Herausforderungen nur schaffen und überwinden, wenn das Miteinander gepflegt werde. "Das Miteinander heißt, die Spaltung zu überwinden", so Krebs.

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