Bei einer Massenpanik im Jemen sind rund 80 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Bei einer Hilfsaktion in einer Schule soll es zu Gedränge gekommen sein. Schüsse und eine Explosion verschärften die Situation.
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Bei einer Massenpanik im Jemen sind rund 80 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden.

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Massenpanik bei Spendenaktion: Rund 80 Tote im Jemen

Massenpanik bei Spendenaktion: Rund 80 Tote im Jemen

Nach acht Jahren Bürgerkrieg fehlt es den Menschen im Jemen am Nötigsten. Nun kamen bei einer Massenpanik am Mittwoch Dutzende Menschen ums Leben. Laut Huthi-Rebellen kam es bei einer Spendenaktion zu Gedränge – Schüsse verschärften die Situation.

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Bei einer Massenpanik in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa sind nach Angaben der Huthi-Rebellen mindestens 78 Menschen getötet worden. Es gab Dutzende Verletzte, einige seien in kritischem Zustand, so die Vertreter der Aufständischen. Die Tragödie ereignete sich am späten Mittwochabend während einer von Händlern organisierten Verteilung von Spenden an Bedürftige, wie sie im Fastenmonat Ramadan üblich ist.

Schüsse und Explosion lösten wohl Panik aus

Die Menschen hätten sich in der Altstadt von Sanaa versammelt, um von Wohlhabenden umgerechnet jeweils rund neun Euro in Empfang zu nehmen, berichteten Augenzeugen. Um die Menge in Schach zu halten, hätten bewaffnete Huthis in die Luft gefeuert. Dabei wurde offenbar eine elektrische Leitung getroffen und eine Explosion herbeigeführt. Dies habe eine Panik unter den Menschen ausgelöst. Viele Frauen und Kinder versuchten den Berichten zufolge in alle Richtungen davonzurennen, es kam zu einem tödlichen Gedränge.

Der Leiter der örtlichen Gesundheitsbehörde, Motaher al-Maruni, gab die Zahl der Toten im Gespräch mit dem Rebellen-nahen Fernsehsender Al-Masirah mit 78 an. Mindestens 73 Verletzte seien in ein lokales Krankenhaus eingeliefert worden, wie der Vize-Hospitaldirektor Hamdan Bagheri mitteilte.

Ermittlungen gegen Organisatoren der Spendenaktion

Ein Sprecher des Innenministeriums der Huthis, Abdel-Chalek al-Aghri, machte eine "willkürliche Verteilung" von Geld ohne die ordnende Hand der örtlichen Behörden für die Massenpanik verantwortlich. Laut dem Ministerium wurden zwei Organisatoren der Spendenaktion verhaftet und Ermittlungen eingeleitet. Die Huthis versprachen jeder Familie, die durch das Unglück einen Angehörigen verlor, zudem rund 2.000 Dollar Entschädigung. Für Verletzte werde es rund 400 Dollar geben.

Tragödie in einem vom Bürgerkrieg gebeutelten Land

Beobachter sprachen von der folgenschwersten Tragödie im Jemen seit Jahren, die nicht mit dem jahrelangen Krieg in dem verarmten Land in Verbindung stand. Der Konflikt dauert seit 2014 an. Damals besetzten die vom Iran gestützten schiitischen Huthis die Hauptstadt und zwangen damit die international anerkannte Regierung zunächst zur Flucht in Richtung Süden und dann ins Exil nach Saudi-Arabien. Eine saudisch geführte Militärallianz trat Anfang 2015 in den Krieg ein, um die Rückkehr der Regierung zu erreichen. Inzwischen hat sich der Konflikt zum Stellvertreterkrieg zwischen den Regionalmächten Saudi-Arabien und dem Iran mit mehr als 150.000 Toten ausgewachsen und die jemenitische Zivilbevölkerung nach UN-Angaben in eine der weltweit größten humanitären Katastrophen gestürzt.

Mit Informationen von AP und Reuters

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