Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery blickt in die Kamera
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Wegen der hohen Neuinfektionszahlen fordert der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, eine Verlängerung der epidemischen Lage

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Mediziner fordern dringend strengere Corona-Regeln

Mediziner fordern dringend strengere Corona-Regeln

Bundesweit rufen Ärzte zu strikteren Schutzmaßnahmen auf. Sie warnen vor Überlastung von Kliniken und stark steigenden Todeszahlen. Wer sich nicht impfen lasse, spiele mit dem eigenen Leben – und dem vieler anderer, mahnt Weltärztechef Montgomery.

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Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, forderte eine Verlängerung der epidemischen Lage. "Es ist absurd, angesichts von Inzidenzen um die 300 von einer Aufhebung sprechen zu wollen", sagte Montgomery der "Rheinischen Post". Er warnte vor einem weiteren starken Anstieg der Todeszahlen. "Der Winter wird kalt. Es liegt an uns, dass er nicht auch noch bitter und tödlich wird."

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Montgomery: Arbeitnehmer sollen Auskunft geben über Impfstatus

Montgomery forderte "eine Impfpflicht überall dort, wo Menschen eine Garantenstellung gegenüber Schutzbefohlenen haben, also im Altenheim, im Krankenhaus oder in der Schule. Wer das nicht will, kann dort nicht arbeiten", so Montgomery weiter.

Zudem plädierte er dafür, dass Arbeitnehmer ihrem Arbeitgeber Auskunft über ihren Impfstatus geben müssen. "Wie sollen Arbeitgeber Schichtpläne, Bürobesetzung und Schalterdienste regeln, wenn sie nicht einmal wissen dürfen, wer geimpft oder genesen und wer völlig ungeschützt in ihren Diensten steht?", fragte er. "Wer sich nicht impfen lässt, spielt mit dem eigenen Leben - und dem vieler anderer."

Lauterbach: Kliniken werden im Dezember deutschlandweit Kapazitätsgrenze überschreiten

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, der promovierter Mediziner ist, hält eine Überlastung der Krankenhäuser für kaum mehr abwendbar. "Bei den Fallzahlen, die wir jetzt haben, werden die Kliniken in den ersten beiden Dezemberwochen bundesweit die Kapazitätsgrenze überschreiten", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Damit die Maximalbelastung nicht zum flächendeckenden Kollaps führe, seien jetzt drastische Maßnahmen nötig: "Ungeimpfte sollten nur noch Zugang zu ihrem Arbeitsplatz, zu Lebensmittelgeschäften, Drogerien und Apotheken haben." Der "Bild"-Zeitung sagte Lauterbach, auch Weihnachtsmärkte seien in der jetzigen Situation "nicht wirklich planbar und durchführbar. Da müssen wir ehrlich sein."

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Johna: "Warnungen wurden als Panikmache abgetan"

Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, kritisierte politische Versäumnisse. Bereits Mitte Juli habe eine Wissenschaftlergruppe der Technischen Universität Berlin ein exponentielles Wachstum der Infektionen im Herbst vorhergesagt. Dieses Frühwarnsystem sei weitgehend ignoriert worden, sagte Johna der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

"Alle, die in dieser Zeit und im Spätsommer vor einer Verschärfung der Lage gewarnt haben, wurden nicht ernst genommen", so Johna. Warnungen seien als Panikmache abgetan worden. Das einzige, was jetzt zu schnellen Entlastungen in Kliniken führe, sei, planbare Eingriffe zurückzustellen, um zusätzliches Personal für die Unterstützung der Intensivstationen freizubekommen.

Mit Blick auf die bevorstehende Ministerpräsidentenkonferenz sagte Johna: "Das Treffen am Donnerstag kommt spät, aber immerhin gibt es jetzt die Chance, einheitliche Maßnahmen zu ergreifen, die dem aktuellen Geschehen gerecht werden." Es sei "falsch, möglicherweise notwendige Instrumente von vornherein auszuschließen".

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