Menschen an einem Flughafen.
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171 Menschen, die in Israel wegen des Krieges festgesessen hatten, sind am Abend in Frankfurt gelandet.
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Sonderflug mit Israel-Rückkehrern in Frankfurt gelandet

Sonderflug mit Israel-Rückkehrern in Frankfurt gelandet

171 Menschen, die in Israel wegen des Krieges festgesessen hatten, sind am Abend in Frankfurt gelandet. Eine Sondermaschine hatte sie über Jordanien heimgeholt. Ihre Reise war teils abenteuerlich. Es gibt auch Kritik an der Bundesregierung.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

171 Deutsche, die in Israel festsaßen, sind am Abend zurück nach Deutschland gekommen. Eine Sondermaschine hatte sie von der jordanischen Hauptstadt Amman aus nach Frankfurt am Main geflogen. Laut einem Sprecher des Auswärtigen Amts handelt es sich nicht um eine Rückholaktion oder Evakuierung, sondern um "kommerzielle Sonderflüge", weil Ausreisemöglichkeiten der Fluggesellschaften nicht ausreichten. Die Flüge werden demnach fortgesetzt, "wenn die Lage es weiter zulässt und der Bedarf da ist". 

Angespannte Lage: Derzeit keine Flüge aus Israel

Aus Israel gibt es derzeit keine Flüge. Ein Sprecher sagte, die Lage in der Region sei angespannt und hochvolatil: "Die Militäroperationen der Israelis im Iran gehen weiter, genauso auch iranischer Beschuss auf Israel. Insofern ist auch der Luftraum über diesen beiden Ländern weiter geschlossen, und es gibt keine Ausreisemöglichkeiten per Flugzeug."

Die 171 Ankömmlinge haben teilweise Strapazen und eine abenteuerliche Reise hinter sich. Einer von ihnen ist Lionel Reich: "Die letzten Tage in Tel Aviv waren stressig und angespannt. Tagsüber ging's, aber nachts war halt alle zwei, drei Stunden ein Luftalarm", sagte er nach seiner Ankunft. Er berichtete von Angst aufgrund der Raketeneinschläge. Er sei erleichtert, nun wieder in Deutschland zu sein. Allerdings sorgt er sich um seine Freunde in Tel Aviv.

Eine junge Frau (l.) umarmt im Ankunftsbereich des Terminals 1C ihre Mutter, die aus Jordanien angekommen ist.
Bildrechte: picture alliance/dpa|Arne Dedert
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Eine junge Frau (l.) umarmt im Ankunftsbereich des Terminals 1C ihre Mutter, die aus Jordanien angekommen ist.

Deutsche mussten ohne Hilfe von Israel nach Amman reisen

Daniel Halav, der ebenfalls zuvor in Tel Aviv festsaß, sagte: "Ich glaube, ich habe mich noch nie so sehr gefreut, zu Hause zu sein." Er übte allerdings auch Kritik an der Bundesregierung. "Wir mussten uns selbst darum kümmern, wie wir nach Amman kommen. Da wurden wir ein bisschen alleingelassen aus meiner Sicht", berichtete er. 

Die Betroffenen hatten selbständig von Israel nach Jordanien reisen müssen, weil organisierte Fahrten von Israel zum Flughafen Amman laut Auswärtigem Amt zu gefährlich sein könnten. Die Anreise nach Amman sei "abenteuerlich" gewesen, berichten weitere. Andere europäische Länder wie etwa Polen hatten für ihre Landsleute einen Konvoi nach Jordanien organisiert. Das Auswärtige Amt erklärte, es habe sich gegen organisierte Fahrten von Israel zum Flughafen nach Jordanien entschieden, dies könne sonst zusätzliche Gefahren schaffen.

Die deutsche Botschaft in Tel Aviv sei nach den Angriffen Israels auf den Iran am vergangenen Freitag für mehrere Tage geschlossen worden. Die Nachricht zu den Flügen aus Amman sei dann sehr kurzfristig gekommen. "Ich glaube, dafür zahlt man auch Steuern, dass die Regierung sich um einen kümmert", sagt Halav.

Zwei weitere Flüge geplant

Für Donnerstag ist laut Auswärtigem Amt ein weiterer Sonderflug geplant, dieser sei aber bereits ausgebucht. Ein weiterer ist in Planung, wie das Ministerium mitteilte. Das Auswärtige Amt ruft Deutsche auf, sich auf der Krisenvorsorgeliste Elefand einzutragen. Dort sind derzeit über 4.000 Deutsche registriert, die angeben, sich in Israel aufzuhalten. In Iran beläuft sich diese Zahl auf mehr als 1.000 Registrierungen.

Deutschen im Iran rät das Auswärtige Amt, über Land in die Nachbarländer Armenien und Türkei auszureisen. Die dortigen Grenzübergänge seien geöffnet. In Einzelfällen sei auch eine Ausreise über die Grenze nach Aserbaidschan möglich. Aus allen drei Ländern könne man mit kommerziellen Flügen weiter nach Deutschland reisen. "Deutsche sollten diese Möglichkeiten zur Weiterreise nach Deutschland nutzen", hieß es. "Unsere Botschaft in Teheran unterstützt bei der Ausreise, sofern dies möglich ist, beispielsweise durch direkten Kontakt zu den iranischen Behörden."

Mit Informationen der dpa

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