"TAX 25 %" steht auf dem Stahl im Lager eines Stahlhändlers
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"25 Prozent ohne Ausnahmen" – US-Zölle auf Stahl und Alu

"25 Prozent ohne Ausnahmen" – US-Zölle auf Stahl und Alu

US-Präsident Trump eskaliert den weltweiten Handelsstreit weiter – und belegt alle Einfuhren auf Stahl und Aluminium mit 25 Prozent Zöllen. Das trifft auch die exportstarke deutsche Wirtschaft. Die EU hat bereits Gegenmaßnahmen angekündigt.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Morgen am .

US-Präsident Donald Trump gibt neue Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Stahl- und Aluminium-Einfuhren in die USA bekannt. Die Zölle sollen demnach ausnahmslos für Einfuhren aus allen Staaten gelten.

Trump: "25 Prozent ohne Ausnahmen" auf Stahl und Aluminium

Trump unterzeichnete dazu zwei Anordnungen im Weißen Haus. Darin ist aufgelistet, dass diverse Ausnahmeregeln für verschiedene Länder ab 12. März nicht mehr gelten sollen. Stattdessen soll dann ein einheitlicher Zoll-Satz von 25 Prozent greifen.

"Heute vereinfache ich unsere Zölle auf Stahl und Aluminium, damit jeder genau verstehen kann, was das bedeutet", sagte Trump. "Es sind 25 Prozent ohne Ausnahmen (...). Und das gilt für alle Länder, egal, woher es kommt." Der Präsident sagte zu seiner Entscheidung: "Das ist eine große Sache." Auf diesem Weg werde Amerika wieder reich. Und er stellte direkt weitere Zoll-Ankündigungen in Aussicht, etwa mit Blick auf Autos, Computer-Chips und Pharmazeutika. "Das wird großartig für unser Land", kündigte Trump an. Details nannte er dazu aber nicht. 

EU-Kommission will europäische Wirtschaft schützen

Die EU-Kommission hält diese Zölle für rechtswidrig. Aus ihrer sich sind sie zudem wirtschaftlich kontraproduktiv. Trump hatte seine Pläne bereits am Sonntag angekündigt. Die Europäische Union warnte den US-Präsidenten daraufhin vor der Einführung dieser Importzölle. Frankreich und Deutschland stellten europäische Gegenzölle in Aussicht.

"Die EU sieht keine Rechtfertigung für die Verhängung von Zöllen auf ihre Exporte", teilte die für die Handelspolitik zuständige EU-Kommission in Brüssel mit. "Wir werden handeln, um die Interessen europäischer Unternehmen, Arbeitnehmer und Verbraucher vor ungerechtfertigten Maßnahmen zu schützen."

Die USA sind ein durchaus bedeutsamer Exportmarkt für die deutsche Stahlindustrie. Rund 80 Prozent der Stahlausfuhren aus Deutschland gehen aber in andere EU-Länder. Die USA beziehen ihren Stahl nach Angaben des Branchenverbands American Iron and Steel Institute (AISI) für das Jahr 2024 vor allem aus Kanada, Brasilien und Mexiko. Auch Deutschland und China rangieren demnach in der Top 10 der Herkunftsländer von Stahlimporten.

Handelskrieg mit Mexiko und Kanada aufgeschoben

Erst Anfang vergangener Woche konnte ein nordamerikanischer Handelskrieg mit ungewissen Folgen für die Weltwirtschaft vorerst abgewendet werden. Trump ließ sich nur wenige Stunden vor dem Inkrafttreten von angedrohten Strafzöllen in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada auf Zugeständnisse vor allem zur Grenzsicherung ein. Dafür schob er die Handelsbeschränkungen mindestens 30 Tage auf.

Zehn Prozent auf alle chinesischen Waren seit letzter Woche

In Bezug auf den wirtschaftlich mächtigen Rivalen China ließ der US-Präsident aber nicht mit sich reden: Strafzölle von zehn Prozent auf alle chinesischen Waren traten am Dienstag in Kraft. Nach seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus hatte Trump zudem seine Zoll-Drohung gegen die Europäische Union erneuert. Trump will die USA als Produktionsstandort stärken und das Handelsdefizit mit Europa abbauen.

Im Video: Wer die zahlt die Zeche? Possoch klärt!

Mit Informationen von dpa und Reuters.

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