Der CDU-Politiker und ehemalige Gesundheitsminister Jens Spahn ist zum neuen Vorsitzenden der Unions-Bundestagsfraktion gewählt worden. Der 44-jährige bisherige Fraktionsvize erhielt 91,3 Prozent der Stimmen, wie die Fraktion mitteilte. Spahn wird damit Nachfolger von Friedrich Merz, der am Dienstag zum Kanzler gewählt werden soll.
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Spahn ehemaliger Gesundheitsminister und Finanz-Staatssekretär
Spahn ist seit mehr als 20 Jahren im Bundestag. Zuletzt war er nach der verlorenen Wahl 2021 in der Oppositionszeit der Union einer der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden. Er engagierte sich vor allem in der Wirtschaftspolitik. Als Gesundheitsminister in der Corona-Krise und zuvor als Parlamentarischer Finanz-Staatssekretär sammelte er Regierungserfahrung. In die Kritik geriet der machtbewusste Münsterländer in der Corona-Pandemie etwa wegen der Anschaffung von angeblich überteuerten Schutzmasken. Mitte April hatte Spahn für Verärgerung gesorgt, als er einen anderen Umgang mit der AfD forderte.
Merz hatte als Fraktionschef zuletzt 98 Prozent bekommen
Der bisherige Fraktionschef Merz soll an diesem Dienstag im Bundestag zum Bundeskanzler gewählt werden. Gemeinsam mit CSU-Chef Markus Söder hatte er Spahn als Nachfolger im Amt des Fraktionsvorsitzenden vorgeschlagen. Merz hatte Mitte Februar 2022 bei seiner ersten Wahl zum Fraktionschef 89,5 Prozent erhalten. Bei der laut Statut nötigen Bestätigung bekam er sieben Monate später 87 Prozent. Bei seiner erneuten Wahl direkt nach der Bundestagswahl stimmten am 25. Februar 98 Prozent der Abgeordneten für Merz.
Steffen Bilger neuer Parlamentarischer Geschäftsführer
Zum neuen Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer wurde der bisherige Vizevorsitzende Steffen Bilger gewählt. Der 46-jährige Rechtsanwalt aus Ludwigsburg folgt auf Thorsten Frei, der Kanzleramtschef werden soll. Bilger erhielt nach Unionsrechnung 93,5 Prozent der Stimmen.
Mit Material von dpa und Reuters
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