Symbolbild: Rohbau in Leipzig
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Wohnungswirtschaft: Absturz am Wohnungsbau geht weiter

Wohnungswirtschaft: Absturz am Wohnungsbau geht weiter

Verbände und Politiker treffen sich heute in Berlin zum "Tag der Wohnungswirtschaft". Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW beklagt einen "Absturz". Dies liege vor allem an den hohen Kosten und Zinsen, aber auch an der fehlenden Förderung.

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Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW sieht den Wohnungsbau weiter in einem freien Fall. "Der Absturz beim Wohnungsbau gewinnt an Fallgeschwindigkeit", beklagte Verbandspräsident Axel Gedaschko zu einem "Tag der Wohnungswirtschaft" am Mittwoch in Berlin, an dem unter anderem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) teilnimmt.

Hohe Kosten, Zinsen und fehlende Förderung

Aufgrund historisch schlechter Baubedingungen aus gestiegenen Kosten, Zinsen sowie fehlender Förderung hätten die sozial orientierten Wohnungsunternehmen zwangsweise den Rückwärtsgang einlegen müssen, kritisierte Gedaschko. "Auch die energetische Sanierung musste massiv zurückgefahren werden."

Einer GdW-Umfrage zufolge werden rund 22 Prozent der im kommenden Jahr ursprünglich geplanten Neubaufertigstellungen nach Auskunft der befragten sozial orientierten Wohnungsunternehmen nicht realisierbar sein. Im Jahr 2025 steige dieser Wert auf 38 Prozent.

Verband beklagt mangelnde Verlässlichkeit

Gedaschko forderte: "Die sozial orientierten Wohnungsunternehmen brauchen langfristige politische und wirtschaftliche Verlässlichkeit." Die notwendige Planungssicherheit fehle aber im Moment komplett. Die Umfrage war laut Verband vom 5. bis 20. November als Online-Erhebung freigeschaltet. Insgesamt hätten sich bundesweit 585 Unternehmen beteiligt. Es lägen Antworten aus allen Bundesländern vor.

In München und Augsburg 561 geplante Wohnungen gefährdet

Erst am Dienstag hatte der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW) beklagt, dass die Haushaltssperre des Bundes den Wohnungsbau in Bayern treffe. So seien in München und Augsburg insgesamt 561 geplante Wohnungen gefährdet. Grund ist demnach, dass die staatliche Förderbank KfW ein erst 2022 in Leben gerufenes Förderprogramm für genossenschaftliches Wohnen gestoppt hat.

Abgesehen davon fürchtet der Verband, dass weitere Wohnungsbauvorhaben wackeln. So stünden im neuen Münchner Stadtteil Freiham Grundstücke für 525 Genossenschaftswohnungen unmittelbar vor der Ausschreibung. "Wie es damit angesichts des KfW-Programmstopps weitergeht, steht in den Sternen", sagte Verbandsdirektor Hans Maier.

Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik wurden bereits 2022 nur 54.113 neue Wohnungen in Bayern errichtet. Weit mehr wären nötig gewesen. Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) rechnet etwa mit einem Bedarf von rund 80.000 Wohnungen pro Jahr. Demnach klafft eine Lücke von rund 30 Prozent. Hohe Baukosten und der deutliche Anstieg der Zinsen haben das Bauen unattraktiver gemacht.

  • Zum Artikel: Flaute am Bau: Bayerns Betriebe sind zunehmend in Sorge

Mit Informationen von dpa

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