Das Landestheater Oberpfalz hat ab sofort eine eigene Spielstätte. Bislang war es das einzige professionelle Theater in Bayern ohne feste Spielstätte. Am Freitagabend (27.09.) wird die "LTO Glasfabrik" mit Ehrengästen eröffnet, am Samstag folgt eine Gala in den Räumen. Büros, Bühne, Bistro und Fundus sind in der "LTO Glasfabrik" zu finden, in unmittelbarer Nähe auch die Werkstätten des Theaters und eine kleine Probebühne.
Alles unter einem Dach in der alten Glasfabrik
Die gut 10 Produktionen des Landestheaters pro Jahr können so mit weniger Aufwand und kostengünstiger entstehen. Der künstlerische Leiter Christian A. Schnell spricht von einem "Anlaufpunkt, einem Hafen" für den Betrieb. Es gebe nun eine zweite Probenbühne in Vohenstrauß für das Ensemble, einen frei disponierbaren Aufführungsort und einen Ort für weitere Veranstaltungen wie Lesungen oder ähnliches. Dazu gibt es ein kleines Bistro. Bisher mussten für Proben Stadthallen angemietet werden, die oft auch nur terminlich eingeschränkt genutzt werden konnten. Büros und Fundus des Landestheaters waren in Leuchtenberg untergebracht. Die neue Spielstätte ist komplett barrierefrei.
Aufführungen auch weiterhin an vielen Orten in der Oberpfalz
Das Landestheater Oberpfalz wurde im Jahr 2010 gegründet. Bereits damals entstand der Wunsch nach einer eigenen, festen Spielstätte, der sich nun erfüllt. Dennoch bespielt das Ensemble weiterhin viele Orte in der ganzen nördlichen und mittleren Oberpfalz - von Kemnath, Speinshart und Grafenwöhr über Leuchtenberg und Tirschenreuth bis nach Neunburg vorm Wald und Guteneck, versichert Geschäftsführer Wolfgang Meidenbauer. Erstmals gehen die Künstler in dieser Saison auch mit dem Stück "Der Entstörer" direkt in Schulen.
Mit viel Eigenleistung neue Spielstätte hergerichtet
Die neue Spielstätte befindet sich in der ehemaligen Bleikristallfabrik Taube in Vohenstrauß, die in der Nachkriegszeit gegründet und Anfang der 90er Jahre aufgegeben worden ist. Zuletzt wurde sie unterschiedlich genutzt, unter anderem als Lagerraum. Mit viel Eigenleistung haben Theaterleitung und Ensemble in den vergangenen Wochen aus den industriell genutzten Räumen ein Zuhause für Kultur gemacht. "In Oberpfälzer Art", lächelt Geschäftsführer Wolfgang Meidenbauer, "mit relativ wenig Aufwand möglichst viel darzustellen".
Platz für rund 80 Zuschauer
Bewusst wollen die Kulturschaffenden den Industriecharme der Räume erhalten. Die Kosten für die Einrichtung der neuen Spielstätte summieren sich im unteren fünfstelligen Bereich. Zur Unterstützung können Gönner und Zuschauer Stühle sponsern. Rund 80 Zuschauer haben Platz in der "LTO Glasfabrik".
Erste Premiere Ende Oktober
Die erste Premiere wird am 25. Oktober mit der Komödie "Dinner für Spinner" in der "LTO Glasfabrik" gefeiert. Das Landestheater Oberpfalz hat derzeit rund 20 Beschäftigte und fünf feste Schauspieler. Das Ensemble wird je nach Produktion unterstützt von Gast-Schauspielern oder Laien-Schauspielern.
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