Das Rabattfieber in der Black Friday Week lockt auch Online-Betrüger an
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Das Rabattfieber in der Black Friday Week lockt auch Online-Betrüger an

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Black Friday: Die Tricks der Online-Betrüger

Black Friday: Die Tricks der Online-Betrüger

Die große Rabattschlacht rund um den Black Friday lockt Millionen Menschen zum Online-Shopping. Doch während Verbraucher nach den besten Angeboten suchen, haben auch Cyberkriminelle Hochkonjunktur. Eine aktuelle Masche zielt auf PayPal-Konten.

In der Black Friday Week erreicht der Online-Handel seinen jährlichen Höhepunkt. Die Flut an Bestätigungsmails, Versandbenachrichtigungen und Werbung für neue Angebote macht es Betrügern leicht, gefälschte Nachrichten einzuschleusen. Viele dieser Phishing-Versuche sehen täuschend echt aus und locken mit vermeintlich verpassten Paketen oder ablaufenden Sonderangeboten.

Wenn Betrüger PayPal-Gastkonten missbrauchen

Eine besonders ausgefeilte Betrugsmasche nutzt die Gastkonto-Funktion von PayPal. Die Option soll es Kunden eigentlich ermöglichen, auch ohne PayPal-Konto über den Bezahldienst einzukaufen. Doch Betrüger missbrauchen diese Funktion zunehmend, um in fremdem Namen Bestellungen aufzugeben. Dabei geben sie beim Online-Shopping die Bankdaten ihrer Opfer ein und wickeln die Zahlung über ein PayPal-Gastkonto ab. Das Geld wird dann per Lastschrift vom Konto des Opfers abgebucht.

Die Betrüger lassen die Waren häufig an Packstationen liefern oder nutzen Weiterleitungsaufträge. Für die Händler sieht zunächst alles nach einer normalen Bestellung aus - erst wenn die Opfer die unberechtigte Abbuchung bemerken und sich beschweren, fliegt der Betrug auf. Besonders problematisch: Selbst wenn Betroffene ihr PayPal-Konto sperren lassen, können Betrüger weiterhin Gastkonten mit den erbeuteten Daten anlegen.

Was Betroffene tun können

Wer unberechtigte Abbuchungen auf seinem Konto entdeckt, sollte schnell handeln. Der erste Weg führt zur Bank, um die Lastschrift zurückzubuchen. Bei PayPal selbst können Betroffene eine Einzelfallprüfung beantragen. Wichtig ist auch, Anzeige bei der Polizei zu erstatten - nur so können die Ermittlungsbehörden Muster erkennen und die Täter verfolgen.

Um sich speziell vor der Gastkonto-Masche zu schützen, können Bankkunden bei ihrem Geldinstitut ein generelles SEPA-Lastschriftverbot für PayPal einrichten. Dies verhindert zwar auch reguläre PayPal-Zahlungen per Lastschrift, bietet aber den sichersten Schutz. Alternativ ist auch ein Wechsel des Girokontos möglich - allerdings nur sinnvoll in Verbindung mit weiteren Schutzmaßnahmen, da die Betrüger sonst einfach die neue Kontonummer für ihre Machenschaften nutzen können.

So schützen sich Online-Shopper

Vorbeugen ist besser als heilen: Verbraucher sollten besonders in der Vorweihnachtszeit genau prüfen, von wem Mails und SMS stammen. Vorsicht ist geboten bei Nachrichten, die zu schnellen Aktionen drängen. Links in E-Mails sind tabu - besser ist es, die Online-Shops direkt im Browser aufzurufen. Wer ein PayPal-Konto hat, sollte die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren.

Diese Sicherheitsmaßnahmen ergreifen Händler

Der Online-Handel reagiert mit verschiedenen Maßnahmen auf die zunehmenden Betrugsversuche. Viele Shops führen Bonitätsprüfungen durch oder begrenzen die mögliche Einkaufssumme für Neukunden. Einige verzichten auch ganz auf riskante Zahlungsmethoden. Die Branche setzt verstärkt auf künstliche Intelligenz, um verdächtige Bestellmuster frühzeitig zu erkennen.

Die Verbraucherschützer sind dennoch alarmiert: Die Betrugsmethoden werden immer ausgefeilter. Absolute Sicherheit gibt es nicht - aber wer die wichtigsten Vorsichtsmaßnahmen beherzigt, macht es den Tätern zumindest deutlich schwerer.

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