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Die neue Suchmaschine der Bundesregierung bindet die Inhalte von fünf Behörden ein

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Bundesregierung startet ressortübergreifende Suchmaschine

Bundesregierung startet ressortübergreifende Suchmaschine

Bislang gibt es 14 Bundesministerien, 14 Websiten und 14 verschiedene Suchen. Das soll jetzt einfacher werden: Mit einer Suchmaschine für immerhin fünf Behörden. Die Suche ist noch nicht perfekt - und Nutzerfeedback ist deshalb explizit erwünscht.

14 Bundesministerien, dazu eigene Webauftritte der Bundeskanzlerin, der Bundesregierung und des Bundespresseamtes: Das Informationsangebot der Bundesregierung ist groß und für Bürgerinnen und Bürger nicht gerade übersichtlich.

Bislang befinden sich die Informationsangebote entsprechend der Ressortzuständigkeiten auf den jeweiligen Websites der Ministerien. Für Außenstehende ist oft nicht klar, wer für welches Thema zuständig ist und dass sich Zuständigkeiten nach jeder Bundestagswahl teilweise verändern. Informationssuchenden haben mitunter Schwierigkeiten, das gewünschte Ergebnis zu finden - gerade bei Querschnittsthemen wie etwa der Digitalisierung, die die Zuständigkeit verschiedener Ressorts berühren.

Suche funktioniert für fünf Behörden, weitere sollen folgen

"Es ist in einer Demokratie auch im Sinne eines transparenten Regierungshandelns geboten, dass Bürgerinnen und Bürger sich schnell und unkompliziert über Themen und Maßnahmen der Regierung informieren können, auch ohne dass sie jede einzelne Zuständigkeit kennen". Dorothee Bär (CSU), Staatsministerin für Digitalisierung

Am 2. August hat die Bundesregierung eine neue ressortübergreifende Suchmaschine gestartet. Auf www.bundesregierung.de/NetzwerkDA kann man einen Suchbegriff eingeben und erhält Treffer aus den Websiten des Bundespresseamtes, der Bundesministerien für Arbeit und Soziales, Verkehr und digitale Infrastruktur, dem Auswärtigem Amt, sowie der Bundeszentrale für politische Bildung. Diese fünf Behörden machen den Anfang in diesem Pilotprojekt, weitere sollen folgen. Ziel ist es, dass irgendwann alle Ministerien an die interministerielle Suchmaschine angeschlossen sind.

Die Suchtreffer kann man in einem zweiten Schritt nach einem Thema, den fünf beteiligten Ressorts und Zeitraum filtern.

Suchmaschine ist teilweise Open Source

Die neue Suchmaschine ist eine Gemeinschaftsproduktion: Das Konzept stammt von Dorothee Bär, technisch umgesetzt wurde es vom in Saarbrücken angesiedelten Startup Coverified und dem Berliner IT-Dienstleister init, der auch die Website der Bundesregierung konzipiert und programmiert hat. Teile des Codes sind auch als Open-Source-Code auf der Entwickler-Plattform Github einsehbar.

Die Coverified GmbH, die sich selbst als "GovTech Startup" bezeichnet, ist im März 2020 im Zuge des #WirvsVirus-Hackathons entstanden. Damals hatte das Team eine Datenbank entwickelt, die verifizierte Informationen zur Covid-19-Pandemie automatisiert bündelt und diese als News-Auszüge zur Verfügung stellt.

Verschlagwortung per KI

Und wie funktioniert so eine ressortübergreifende Suche technisch? Ein Crawler-Service durchforstet die Webseiten der teilnehmenden Ressorts zwei Mal täglich nach relevanten Inhalten. "Die dort vorhandenen Beiträge werden automatisiert ausgewertet und analysiert und die so gewonnenen Informationen anschließend KI-gestützt automatisch mit Schlagworten versehen", schreibt eine Coverified-Sprecherin auf BR24-Anfrage. Sämtliche Daten würden anschließend in der Datenbank gebündelt, von der aus sie bei jeder Suchanfrage mittels Schnittstelle bereitgestellt würden.

Erste funktionsfähige Version soll im Live-Betrieb getestet werden

Bemerkenswert ist, dass es sich bei der neuen Suchmaschine um ein Minimal Viable Product (MVP) handelt, also eine Software, die nur wenige, grundlegende Funktionen beherrscht und noch weiterentwickelt und ausgebaut werden soll. Nun soll sie unter realen Bedingungen getestet werden. Die Bundesregierung bittet Nutzende explizit um Feedback, das dann in die Weiterentwicklung einfließen soll.

In der Softwareentwicklung ist dieses agile Vorgehen, bei dem Produkte Schritt für Schritt entwickelt werden, gang und gäbe, für die Bundesregierung ist dieser Ansatz jedoch neu.

Erste Rückmeldungen auf Twitter fielen eher verhalten aus. Ein Nutzer monierte, man merke, dass das Bundesinnenministerium noch fehle.

Ein anderer hält das Tool "noch für ausbaufähig":

Aus der Bundeszentrale für digitale Aufklärung wurde bislang nichts

CSU-Politikerin Bär hatte sich bereits vor einem Jahr für eine "Bundeszentrale für digitale Aufklärung" stark gemacht, die die Medienkompetenz der Bevölkerung stärken soll. Durch Bildung und Aufklärung sollten bei den Bürgerinnen und Bürgern Ängste und Vorbehalte vor neuen Technologien wie 5G, Robotik, Künstliche Intelligenz und Deepfakes abgebaut werden. Eine solche Institution wurde allerdings bislang nicht gegründet, es gab lediglich eine Reihe von entsprechenden Aufklärungsveranstaltungen, online wie offline.

Die neue ressortübergreifende Suche wird auf Bärs Seite als Staatsministerin für Digitalisierung auch als "Netzwerk für digitale Aufklärung" bezeichnet. Unklar ist, ob damit tatsächlich nur die neue Suche oder ein weitergehendes Medienkompetenz-Projekt gemeint ist. Denn die erweiterte Suche funktioniert schließlich für alle möglichen Themen, also auch solche, die nichts mit der Digitalisierung zu tun haben.

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