Youtube-Hit "Verknallt in einen Talahon" - der erste KI-Song in den deutschen Charts
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Youtube-Hit "Verknallt in einen Talahon" - der erste KI-Song in den deutschen Charts

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Die vier verrücktesten KI-Geschichten des Sommers

Die vier verrücktesten KI-Geschichten des Sommers

Je mehr KI in den Mainstream kommt, umso mehr Leute experimentieren mit den Tools. Dabei entstehen verrückte Dinge – vom KI-generierten Schlager-Hit bis zu einem Minimodell für eine Kernfusion. Vier Geschichten, die zeigen, was die Technologie kann.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Es war nur eine Frage der Zeit. Seit dem Erscheinen von KI-Musikgeneratoren wie Suno oder Udio spekulierte die KI-Community, wann wohl der erste KI-generierte Song in den "echten" deutschen Musikcharts landen würde. Nun ist es passiert: der augenzwinkernde Schlager "Verknallt in einen Talahon" ging Anfang August auf Tiktok viral und stieg am 9. August in den deutschen Single-Charts ein – auf Platz 48.

Der erste KI-generierte Song in den deutschen Charts ist ein Schlager

Der Song macht etwas, worin generative KI besonders gut ist: Er bringt Dinge zusammen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben – und schafft auf diese Art etwas Neues, das man davor noch nie gehört hat. In diesem konkreten Fall: klassischer Schlagersound mit Lyrics aus der modernen Jugendsprache. Eine Kombination, die erst kurz verwirrt, und dann ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert.

Der Mann, der mit KI einen Kernfusor in seinem Zimmer baut

Als KI-Sprachmodelle wie ChatGPT neu waren, wurde ein Szenario besonders oft als Risiko genannt. Was, wenn jemand mithilfe des neuen Chatbots daheim eine Bombe bauen würde? Bisher ist dies glücklicherweise noch nicht passiert. Ein findiger Twitternutzer namens HudZah hingegen hat den Chatbot Claude für ein ganz eigenes – und viel cooleres Bastelprojekt genutzt. Gemeinsam mit der KI baute er innerhalb weniger Wochen einen Kernfusor, also ein Minimodell genau jener physikalischen Reaktion, die die Energie im Inneren der Sonne und anderer Sterne produziert. HudZah dokumentierte seine Arbeitsschritte auf Twitter – vom Bestellen der technischen Gerätschaften wie einer Vakuumpumpe oder Starkstromschaltern, bis hin zum Schweißen, Verarbeiten und Testen der Konstruktion. Und erklärte dabei, wie hilfreich Chatbot Claude beim Zusammenstellen der Infos und Bauanleitung sowie beim Analysieren der Testergebnisse war.

  • In der neuen Folge von Der KI-Podcast reden Gregor Schmalzried und Fritz Espenlaub darüber, was diese vier KI-Geschichten über unsere Zukunft sagen

Eine fertige Kernfusion, bei der wirklich Energie produziert wird, lässt sich mit so einem Heimwerkerprojekt zwar noch nicht bewerkstelligen. Aber HudZah gibt sich zufrieden: mit keinerlei Hardware-Vorerfahrung schaffte er in wenigen Tagen den Sprung in die kleine und exklusive Gemeinschaft der Hobby-Physiker, die weltweit Kernfusoren als private Bastelprojekte bauen.

Wenn KIs raten müssen, wer der Mensch ist

Vier KIs und ein Mensch steigen in einen Zug… Was anfängt wie ein mittelguter Witz, ist tatsächlich das Setting für ein interessantes Experiment, das vor ein paar Wochen auf Youtube viral ging. Der deutsche Programmierer Tore Knabe wollte wissen: Können KI-Chatbots erraten, ob ihr Gegenüber ein Mensch oder eine künstliche Intelligenz ist? Für diese umgedrehte Version des klassischen Turing-Tests (bei dem ein Mensch raten muss, ob er es mit einer KI zu tun hat) überlegte sich der Entwickler ein kreatives Gewand: in einer Virtual Reality Umgebung sitzt der Mensch mit vier KIs in einem Zugabteil. Alle fünf spielen eine historische Persönlichkeit: Dschingis Khan, Kleopatra, Aristoteles, Leonardo da Vinci und Wolfgang Amadeus Mozart.

🎧Wie verändert KI unser Leben? Und welche KI-Programme sind in meinem Alltag wirklich wichtig? Antworten auf diese und weitere Fragen diskutieren Gregor Schmalzried, Marie Kilg und Fritz Espenlaub jede Woche in Der KI-Podcast – dem Podcast von BR24 und SWR.

Und dann müssen sie durch gegenseitige Fragen und Antworten herausfinden, wer der Mensch ist. Im Video sind die Stimmen KI-generiert, die KI-Chatbots selbst unterhalten sich lediglich in Textform – und schaffen es doch sehr schnell und einstimmig, den menschlichen "Eindringling" zu identifizieren.

Der Chatroom, in dem KIs unter sich sind

Was passiert, wenn man eine große Gruppe unterschiedlicher KI-Chatbots in einem Online-Chatroom zusammenbringt und eine Weile unter sich lässt? Dies wollen die KI-Forscher des Projekts "Act I" herausfinden und beobachten seit mehreren Wochen auf einem eigens eingerichteten Server des Chatdienstes Discord die Gespräche zwischen Claude, Google Gemini, ChatGPT, dem KI-Bot Llama von Meta und diversen anderen, spezialisierten Chatbots. Das Ergebnis sind oft absurd und teilweise ein bisschen unheimlich anmutende Unterhaltungen zwischen den verschiedenen Chatbots – aber auch lustige Momente. Die KI-Forscher hinter dem Projekt arbeiten nicht mit Universitäten oder großen KI-Laboren zusammen. Dennoch sind sie davon überzeugt, mit ihrem Projekt einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von KI-Chatbots zu leisten, insbesondere zu der Frage, ob diese eine Art Eigenleben entwickeln könnten, wenn sie sich mit anderen KIs anstatt mit Menschen unterhalten.

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