Hackernetzwerk "Hive" zerschlagen
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"Hive": Weltweit agierendes Hackernetzwerk zerschlagen

"Hive": Weltweit agierendes Hackernetzwerk zerschlagen

Ermittler aus Deutschland und der USA haben ein internationales Hackernetzwerk namens "Hive" zerschlagen. Es soll für mehr als 1.500 schwere Cyberangriffe auf Unternehmen und Organisationen verantwortlich gewesen sein.

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Die Hackergruppe "Hive" hat im großen Stil Unternehmen und Organisationen erpresst. Dabei ist sie ganz besonders perfide vorgegangen. Nun haben Ermittler aus aller Welt das Netzwerk zerschlagen - mit ganz entscheidender Unterstützung aus Deutschland.

"Eine Vielzahl von Servern wurden beschlagnahmt, Daten und Accounts des Netzwerks und seiner Nutzer gesichert", erklärten die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Polizeipräsidium Reutlingen am Donnerstag. Die Webauftritte der Gruppe im Darknet wurden gesperrt. Der verursachte Schaden bei den betroffenen Unternehmen und öffentlichen Institutionen soll nach Schätzungen "in die Milliarden gehen".

Mehr als 1.500 Cyberangriffe auf Unternehmen

"Hive" ist eine von vielen cyberkriminellen Gruppen, die internationale Unternehmen erpressen, indem sie ihre Daten verschlüsseln und im Gegenzug massive Kryptowährungszahlungen verlangen. Das Hackernetzwerk ist den Angaben zufolge seit Mitte 2021 für mehr als 1.500 schwere Cyberangriffe in über 80 Ländern verantwortlich, darunter 70 Angriffe in Deutschland. Drei davon waren in Baden-Württemberg. Die Kriminalpolizeidirektion Esslingen sei dem Netzwerk bei Ermittlungen zu einem dort betroffenen Unternehmen auf die Spur gekommen.

FBI schleuste Mitarbeiter in Netzwerk ein

Wie US-Justizminister Merrick Garland am Donnerstag erklärte, hätten FBI-Beamte das Netzwerk im vergangenen Jahr infiltriert und Opfer vor Lösegeldzahlungen in einer potenziellen Höhe von 130 Millionen Dollar (120 Millionen Euro) bewahrt.

FBI-Direktor Christopher Wray sagte, das FBI erlangte im Juli im Stillen Zugang zum Kontrollzentrum des Netzwerks und sei so an Softwareschlüssel gekommen, um die gesperrten Daten von rund 1.300 Opfern weltweit zu entschlüsseln. Die Ermittlungen dauerten an. "Alle, die mit "Hive" zu tun haben, sollten sich Sorgen machen", warnte Wray.

"Hive" erbeutete mehr als 100 Millionen Euro Lösegeld

Ransomware gilt seit Jahren als die gravierendste Bedrohung der Cybersicherheit. Dabei blockiert eingeschleuste Schadsoftware die Unternehmen oder legt ihre Infrastruktur lahm. Die dann meist folgende Erpressung ist ein besonders einträgliches Geschäft. Abgerechnet wird oft in der Digitalwährung Bitcoin.

Auf diese Weise hat das Netzwerk dem US-Justizministerium zufolge in den vergangenen Jahren mehr als 100 Millionen US-Dollar (rund 92 Millionen Euro) an Lösegeldzahlungen erbeutet. "Hive" nahm mit seiner Schadsoftware vor allem Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen ins Visier. Wie sich der Schritt langfristig auf das Funktionieren von "Hive" auswirkt, war zunächst nicht klar. Festnahmen wurden nicht bekanntgegeben.

  • Zum Artikel: Gestohlen, gelöscht, verschlüsselt - im Visier der Cybermafia

An den Ermittlungen gegen "Hive" waren unter anderem die Bundespolizei FBI und der Secret Service in den USA sowie die Staatsanwaltschaft Stuttgart, das Polizeipräsidium Reutlingen und das Bundeskriminalamt Wiesbaden in Deutschland beteiligt.

Mit Informationen von AFP, Reuters und dpa.

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