1860-Präsident Robert Reisinger (links) und der neue Geschäftsführer Oliver Mueller (rechts).
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1860-Präsident Robert Reisinger (links) und Oliver Mueller

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1860-Präsident Reisinger erklärt umstrittene Mueller-Berufung

1860-Präsident Reisinger erklärt umstrittene Mueller-Berufung

Der TSV 1860 München stellt Oliver Mueller als neuen Geschäftsführer vor. Er wird Nachfolger des entlassenen Marc-Nicolai Pfeifer. Gesellschafter Ismaik wirft dem Verein um Präsident Reisinger einen Alleingang vor - nicht zum ersten Mal.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Eigentlich sollte an diesem Montag die Bühne dem neuen Geschäftsführer Oliver Mueller gehören. Doch viel mehr interessierte die Journalisten die Frage, wie der neue Mann in sein Amt gekommen war. Vorangegangen war die Trennung von Marc-Nicolai Pfeifer am Freitag. Obwohl beide Seiten sich darauf verständigt hatten, den im Sommer auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, wurde der Abschied nun doch vorgezogen und Mueller als neuer kaufmännischen Geschäftsführer berufen.

Mueller per 50+1-Beschluss zum Geschäftsführer berufen

Sehr zum Verwundern der Gesellschafterseite um Investor Hasan Ismaik. Dieser hatte in einem Statement in den Sozialen Medien klargestellt, nicht über die Abberufung Pfeifers sowie Neuberufung Muellers einbezogen worden zu sein. Präsident Robert Reisinger stellte klar: "Wir haben Herrn Mueller als Vereinsvertreter über die Gesellschafterversammlung durch einen 50+1-Beschluss zum Geschäftsführer bestellt", sagte Reisinger. Es ist ein weiterer Alleingang des e.V., schon bei der Personalie Christian Werner soll die Ismaik-Seite nicht einbezogen worden sein.

Die Art und Weise, wie diese Entscheidung gegenüber Herrn Pfeifer kommuniziert wurde, entspricht nicht unserer Vorstellung eines angemessenen Umgangs mit Menschen. Es passt aber zu dem neuen Ton, der mittlerweile von einer radikalen Minderheit innerhalb von 1860 gepflegt wird. (Hasan Ismaik)

Reisinger wehrte sich am Montag gegen derartige Vorwürfe. "Die Behauptung, wir würden als Vereinsvertreter mithilfe von 50+1 stark durchregieren und unseren Mitgesellschaftern zu wenig Gestaltungsspielraum einräumen, hat keine Grundlage", las der Löwen-Präsident aus seinem Statement vor.

Mueller möchte sich aus vereinspolitischen Aktivitäten heraushalten

Dem neuen Mann attestierte er "vielfältige Führungserfahrung in der Sportbranche". Man wolle "Prozesse und Abläufe innerhalb der KGaA verändert und optimiert" wissen, stellte Reisinger klar. Dies soll mit Mueller gelingen. Der stellte bei seiner Vorstellung angesprochen auf die Streitigkeiten rund um den Verein fest: "Wir tun gut daran, uns aus vereinspolitischen Aktivitäten herauszuhalten." Er sehe sich fähig, "in einem Spannungsfeld zu arbeiten", so Mueller. "Ich hatte in meiner beruflichen Laufbahn einige Situationen, in der verschiedene Gesellschaftermeinungen mit unterschiedlichen Gesellschaftsanteilgewichtungen vorgeherrscht haben" Für ihn ist wichtig, "dass man moderiert", auf der anderen Seite aber auch "Geschäftsführungsstärke beweist".

Reisinger über Zweitliga-Aufstieg: "Kurz- bis mittelfristiges Ziel"

Die braucht er im Pulverfass Grünwalder Straße zweifelsohne. Zumal Präsident Reisinger weiterhin sportlich hohe Ambition hegt. Der Aufstieg in die zweite Bundesliga müsse weiterhin ein "kurz- bis mittelfristiges Ziel" sein, findet Reisinger. Aktuell sind die Löwen davon weit entfernt. In der dritten Liga kämpft der TSV um den Klassenerhalt und hat nur zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Im Nachholspiel gegen den Tabellenfünften aus Essen braucht es dringend einen Sieg.