Diego Dedura-Palomero
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Mit Gottes Hilfe: Dedura-Palomero sorgt für Sensation in München

Mit Gottes Hilfe: Dedura-Palomero sorgt für Sensation in München

Völlig überraschend erreicht der erst 17-jährige Diego Dedura-Palomero die nächste Runde beim ATP-Turnier in München. Es ist der bislang größte Erfolg für den Berliner.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

In einem einzigen Schrei ließ Diego Dedura-Palomero seinen Gefühlen freien Lauf. Der erst 17-jährige Berliner zog beim ATP-Turnier in München in die nächste Runde ein. Der Teenager malte anschließend auf dem roten Sandboden ein großes Kreuz und und ließ sich darauf mit weit ausgebreiteten Armen fallen. Das wirkte arg theatralisch - hatte aber einen guten Grund.

"Ich bin ziemlich gläubig", sagte Dedura-Palomero nach seinem ersten Sieg im ersten Match auf der ATP-Tour, das er beim Spielstand von 7:6 (7:2), 3:0 durch die Aufgabe seines Gegners Denis Shapovalov für sich entschied. "Ich glaube an Gott", ergänzte er. "Ich glaube, er hat mir zum Sieg verholfen." Vor dem Match habe er "fünf Minuten gebetet", das Kreuz sei ein Zeichen seiner "Dankbarkeit" gewesen.

Vorbilder Nadal und Ruud

Seine Emotionen zu zeigen, in welcher Form auch immer, das gehöre zu seinem Naturell, sagt Dedura-Palomero, Sohn einer Litauerin und eines Chilenen. Er sei auf dem Platz ein "Kämpfer bis zum Ende, ich mags gerne auszuflippen, die Leute mitzunehmen". Abseits des Platzes sei er aber eher ein "ruhiger Typ, ich würde mich auch als nett bezeichnen". Das passt zu seinen Vorbildern: Rafael Nadal und Casper Ruud.

Völlig überraschend erreicht der erst 17-jährige Diego Dedura-Palomero die nächste Runde beim ATP-Turnier in München.
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Auf Nadals Spuren?

Von Nadal, sagt Dedura-Palomero mit einem Lächeln, kenne er "jedes Match". Außerdem trainiert er regelmäßig in der Akademie des Gewinners von 22 Grand Slams auf Mallorca, auch vor der Reise nach München war er dort. Ansonsten trainiert Dedura-Palomero in Berlin, oft mit seinem Bruder, "auch ein guter Tennisspieler", und unter Anleitung von Vater Cesar. "Im Notfall" komme auch Mutter Rita "zum Einsatz", auch sie eine Tennistrainerin. 

Neben Engels deutsches Toptalent

Dedura-Palomero ist neben dem auch erst 17 Jahre alten Nürnberger Justin Engel der zweite Teenager, der dem deutschen Tennis Hoffnung für die Zukunft macht. Zunächst war im Oktober Engel der jüngste Deutsche seit Boris Becker 1984 gewesen, der ein Match auf der Tour gewann. Nun hat Dedura-Palomero nachgelegt - mit dem ersten Tour-Sieg eines Spielers aus dem Jahrgang 2008. 

Beide eint, dass sie Kumpels sind, wie Dedura-Palomero betonte. Weil Engel bereits ausschied, trennten sich am Dienstag erst einmal ihre Weg. Von Rang 549 der Weltrangliste ist er nun schonmal auf Rang 376 geklettert. Ziele? Ach, im Tennis gehe es doch "immer auf und ab, man kann nie sagen, was passieren wird", sagt Dedura-Palomero, der als Lucky Loser ins Hauptfeld gerutscht war. Und daher versuche er auch, "bodenständig" zu bleiben. Eines sei ja ohnehin klar: "Alles passiert aus einem Grund." 

Dazu passt: Im Achtelfinale wird "DDP" gegen Zizou Bergs aus Belgien spielen - und nicht gegen Alexander Bublik aus Kasachstan. Gegen den hatte er im Quali-Finale verloren.