(Symbolbild) Kein Funkgerät: Was vor der OEZ-Massenpanik wirklich passierte
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Kein Funkgerät: Was vor der OEZ-Massenpanik wirklich passierte

Kein Funkgerät: Was vor der OEZ-Massenpanik wirklich passierte

Im März hatte ein Knallgeräusch eine Panik im Münchner OEZ ausgelöst. Über 200 Rettungskräfte rückten aus. Drei Personen verletzten sich, darunter ein Baby. Danach hieß es, ein Funkgerät sei heruntergefallen. Aber das erwies sich jetzt als falsch.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Auf ein schussähnliches Geräusch folgte die Panik: Ein umgefallener Werbeaufsteller war für den folgenschweren Knall im Olympia Einkaufszentrum (OEZ) Mitte März verantwortlich. Das teilte die Polizei nun mit.

Polizei ging zunächst von Handy oder Funkgerät aus

Zunächst ging die Polizei von einem heruntergefallenen Handy oder Funkgerät als Auslöser für den Knall und die anschließende Panik aus. Mehrere Medien hatten darüber berichtet, auch BR24.

Menschen waren damals nach dem Geräusch aus dem Gebäude gerannt oder hatten sich in Geschäften eingeschlossen. Etwa 120 Polizeibeamte, rund 40 Kräfte der Feuerwehr und 50 Kräfte vom Rettungsdienst rückten aus. Drei Personen verletzten sich laut Feuerwehr, darunter ein zehn Monate alter Junge, der eine Platzwunde am Kopf erlitt.

Ladendetektive und Passant attackieren 16-Jährigen

Tatsächlich soll ein Werbe-Aufsteller umgestürzt sein, bestätigte die Polizei nun. Zunächst hatte ein Ladendetektiv einen 16-jährigen Jugendlichen und seine 11-jährige Schwester beim Verlassen eines Geschäfts angehalten, weil er den Verdacht hatte, dass sie Parfum geklaut haben. Der Jugendliche wehrte sich gegen die Anschuldigung – zu Recht, wie sich später herausstellen sollte.

Laut Polizei kam es in der Folge zu einer Rangelei und Geschrei. Daraufhin eilte ein zweiter Ladendetektiv seinem Kollegen zu Hilfe, gemeinsam wollten sie den 16-Jährigen zu Boden bringen. Die Schwester soll in dem Moment ohnmächtig zu Boden gesunken sein. Die beiden Ladendetektive ließen daraufhin von dem Bruder ab. Jetzt mischte sich aber ein völlig unbeteiligter Passant ein. Er packte den 16-Jährigen und schleuderte ihn gegen einen Werbeaufsteller, um danach unerkannt zu verschwinden.

Erinnerungen an Anschlag 2016

Der Werbeaufsteller knallte auf den Boden. Dieses Geräusch und das gesamte Szenario – die Rangelei, das Geschrei, das Mädchen auf dem Boden – hinterließ bei Anwesenden den Eindruck, es sei geschossen worden. Die daraus resultierende Panik sei sicherlich auf das rassistische Attentat 2016 im OEZ zurückzuführen, so ein Polizeisprecher. Damals erschoss ein 18-Jähriger neun Menschen, bevor er die Waffe gegen sich selbst richtete. Ermittelt wird jetzt gegen den noch unbekannten Passanten, der auf den 16-Jährigen losgegangen war und gegen die beiden Ladendetektive.

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