Der Blick auf die Tabelle der Champions League ist schwierig für FC-Bayern-Trainer Vincent Kompany, wie er sagt. Nicht - oder nicht nur - wegen der derzeitigen Platzierung des deutschen Rekordmeisters, der nach vier Spielen nur Rang 17 einnimmt. Sondern vor allem, weil sie krumm ist: "Manche Vereine haben noch vier schwere, manche haben noch vier einfache Spiele", so der 38-Jährige. Darum sei die Tabelle "bisschen schwierig" zu lesen.
Vincent Kompany: "Unser Anspruch ist immer Top 1"
"Sechs Siege, und du bist in den Top 8", so Kompanys Rechnung, der aber gleich hinterherschiebt: "Unser Anspruch ist immer Top 1, das muss deutlich sein." Das Heimspiel gegen Paris Saint-Germain (Dienstag, 21 Uhr, BR24Sport überträgt die Partie live in der Radioreportage) ist also richtungsweisend - allerdings für beide Klubs. PSG steht sogar nur auf Platz 25, dabei gehört der Klub laut Kompany zu den "ganz großen Vereinen in Europa, zu den Top 10".
Kompany lobt so ziemlich alles bei den Franzosen - der Kader habe "überragende Qualität, sie haben Geschwindigkeit und Spielvermögen, es wird ein Topspiel." Aber klar: Der FC Bayern spielt zu Hause, hat zuletzt sechs Pflichtspiele ohne ein einziges Gegentor gewonnen und ist der Favorit. Wegen der offensiven Idee beider Teams glaubt Kompany sogar an ein Spektakel: "Ich würde nicht erwarten, dass dieses Spiel langweilig wird."
Viel Lob für PSG: Auch ohne große Stars "sehr gut als Team"
Zum bereits 14. Mal treffen die beiden Klubs in der Königsklasse aufeinander - mit dem Höhepunkt 2020: Da triumphierten die Bayern im Finale gegen PSG mit 1:0. Seitdem hat sich das Gesicht beider Mannschaften stark verändert, besonders aber das der Pariser. Ob es der schwächste PSG-Kader der letzten Jahre sei, wird Kompany gefragt. Seine Antwort: Auch wenn die ganz großen Namen fehlten, sei PSG "ein sehr talentiertes, sehr gutes Team."
Luis Enrique verspricht Kampf um den Ballbesitz
Vor Kompany hatte auch schon Torjäger Harry Kane bei der obligatorischen Pressekonferenz den Gegner gelobt und sich und seiner Mannschaft verschrieben, viel Ballbesitz zu haben und Dominanz ausstrahlen zu wollen. Doch einen ähnlichen Plan werden auch die Gäste aus Paris haben, wie Luis Enrique verriet: Beide Teams wollten immer den Ball haben, "aber es gibt nur einen Ball - und wer ihn nicht hat, wird leiden", führte der 54-Jährige aus, "das ist sicher." Es gelte daher für seine Elf: "Wir müssen den Ball mehr haben als sie, auch wenn das schwierig wird." Und: "Wenn wir den Ball nicht haben, müssen wir ihn so schnell wie möglich erobern."
Die Bayern und PSG seien sich "sehr ähnlich", analysierte der frühere spanische Nationalcoach: "Viel Ballbesitz, hohes Pressing, sehr aggressiv nahe am gegnerischen Tor, sehr dominant." Seine Mannschaft dürfe sich davon aber nicht beirren lassen und von ihrer Idee "nicht abweichen. Wenn der Gegner dann besser ist, bin ich der Erste, der ihm applaudiert."
Harry Kane: Kritik prallt an ihm ab
Kane entdeckte allerdings nicht nur in der Spielweise eine Ähnlichkeit. Auch die Tabellensituation der Topvereine ähnelt sich. Zwar stehen die Münchner mit sechs Punkten und Platz 17 noch besser da als PSG, die derzeit nur auf Rang 25 rangieren. Dennoch: ""Wir sind es nicht gewohnt, in einer Tabelle so weit unten zu stehen. Aber es ist ein interessantes Format. Wir wissen, dass wir die restlichen Spiele gewinnen müssen, wenn wir unter die Top 8 wollen. Aber das gilt auch für PSG", so Kane.
Kritik an seiner Person, er würde in wichtigen Spielen nicht treffen, ließ Kane an sich abprallen. Er versuche, in jedem Spiel zu treffen und habe die besten Karrierewerte, seit er in München spielt. "Aber wenn wir gewinnen und ich nicht treffe, werden auch alle froh sein." Wohl wahr.
Zum Video: FC Bayern vor dem Champions-League-Knaller
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