EHC-Spieler Yannic Seidenberg
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Doping: Olympia-Held Yannic Seidenberg für vier Jahre gesperrt

Doping: Olympia-Held Yannic Seidenberg für vier Jahre gesperrt

Olympia-Silbermedaillengewinner Yannic Seidenberg ist vom Deutschen Sportschiedsgericht für vier Jahre wegen Dopings gesperrt worden. Der Spieler vom EHC München kann nun noch vor das Internationale Sportschiedsgericht gehen.

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EHC-München-Profi Yannic Seidenberg ist vom Deutschen Sportschiedsgericht wegen eines Doping-Verstoßes für vier Jahre gesperrt worden. Damit folgte das Gericht dem Antrag der Nationalen Anti-Doping-Agentur Deutschland, teilte die NADA am Dienstag mit. Die Sperre sei unter Anrechnung der vorläufigen Suspendierung rückwirkend ausgesprochen worden und beginne mit dem 14. September 2022.

Entscheidung mit Folgen: Ergebnisse werden annulliert

Alle Wettkampfergebnisse, die im Zeitraum vom 19. Januar bis zum 14. September 2022 erzielt wurden, werden mit allen daraus entstehenden Konsequenzen, einschließlich der Aberkennung von Medaillen, Punkten und Preisen annulliert, hieß es in der Mitteilung. Außerdem müsse der ehemalige Nationalspieler die Kosten des Verfahrens tragen.

Konsequenzen für EHC München?

Der Zeitraum der Annullierung bezieht sich auf die persönlichen Erfolge Seidenbergs. Der Klub Red Bull München, der in der Saison 2021/22 Vizemeister wurde, muss keine Konsequenzen fürchten, wie Pressesprecher Emanuel Hugl, der Rücksprache mit dem Verband gehalten hatte, gegenüber BR24Sport bestätigte.

2018 gewann er mit der deutschen Mannschaft bei den olympischen Spielen in Pyeongchang die Silbermedaille, wofür er am 7. Juni 2018 vom Bundespräsidenten mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet wurde. Seidenberg hat 173 Länderspiele absolviert, seine internationale Karriere beendete der dreimalige deutsche Meister und frühere DEL-Verteidiger des Jahres im April 2022.

Bei Seidenberg (39), der seit April 2013 beim EHC Red Bull München unter Vertrag steht, war nach Angaben der NADA bei einer Trainingskontrolle Testosteron in der Probe nachgewiesen worden. Zudem habe der Spieler die Substanz DHEA gebraucht, die zu den anabol-androgenen Steroiden auf der Verbotsliste gehöre. Er habe nun noch die Möglichkeit, gegen die Entscheidung Rechtsmittel vor dem Internationalen Sportschiedsgericht (CAS) einzulegen, hieß es weiter.

Seidenberg beteuert Unschuld

Das strafrechtliche Ermittlungsverfahren ist weiter anhängig und wird von der Staatsanwaltschaft München I unabhängig von dem sportrechtlichen Verfahren geführt, so die NADA. Der Tatvorwurf laute unter anderem auf Verstoß gegen das Anti-Doping-Gesetz. Der Spieler des EHC München hatte stets seine Unschuld beteuert und seinen Arzt dafür verantwortlich gemacht.

Mit Deutscher-Presse-Agentur (dpa)

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