Pascal Groß jubelt nach dem Tor zum 2:1 mit David Raum
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EM-Generalprobe: DFB-Team gewinnt nach Neuer-Patzer

EM-Generalprobe: DFB-Team gewinnt nach Neuer-Patzer

Beim letzten Test vor der Heim-EM zeigt das Team von Julian Nagelsmann einen Auftritt mit Licht und Schatten. Eine starke zweite Halbzeit sorgt für glückliche Fans und ein 2:1 gegen Griechenland.

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Die Vorfreude auf die Europameisterschaft war vor dem Anpfiff der EM-Generalprobe zu spüren. Mit einer Choreografie begrüßten die Fans die deutsche Nationalmannschaft vor dem letzten Test gegen Griechenland, träumten sich mit einem Schriftzug zum Europameistertitel. Die Anhänger waren bereit, sich euphorisieren zu lassen von einer DFB-Mannschaft, die seit dem Amtsantritt von Bundestrainer Julian Nagelsmann von einem Pflegefall zu einem echten Titelaspiranten für die Heim-EM gereift war.

Keine 45 Minuten später verabschiedete ein lautstarker Teil der gleichen Fans dieselbe Mannschaft mit Pfiffen in die Halbzeit. Griechenland war durch ein Tor von Georgios Masouras in der 34. Minute in Führung gegangen und hatte der EM-Euphorie einen gehörigen Dämpfer verpasst. Doch mit einer deutlich verbesserten Leistung in Halbzeit zwei und Treffern von Kai Havertz (54.) und Pascal Groß (89.) gelang es dem Team von Julian Nagelsmann nicht nur, das Spiel zu drehen, sondern auch die Gunst der Fans wieder zurückzugewinnen.

Neuer erst mit Glanztat, dann mit Patzer

Ein ähnliches Auf und Ab der Gefühle machte auch Manuel Neuer mit. Zunächst hatte Deutschlands Nummer eins noch für den ersten Glanzpunkt des Abends gesorgt. Nach einem riskanten Zuspiel von Florian Wirtz trieb Masouras den Ball nach vorne und bediente Tzolis. Der Düsseldorfer kam im Strafraum frei zum Schuss und scheiterte an Manuel Neuer, der mit zwei starken Reflexen Schuss und Nachschuss parieren konnte.

Es war eine Situation, die keinesfalls aus dem Nichts kam. Das Team von Julian Nagelsmann fand gar nicht in die Partie. Schlampiges Aufbauspiel, kaum Verbindung zwischen den Mannschaftsteilen, immer wieder Fehlpässe und Ballverluste, die Griechenland in blitzschnelle Konter umwandelte. Die Gäste waren definitiv die gefährlichere Mannschaft in der ersten Hälfte.

Das Spiel schritt voran, und während auf Seiten der DFB-Elf weiter nichts zusammenpasste, Angriff nach Angriff der deutschen Nationalmannschaft im Niemandsland des Spielfelds versandete, stand Neuer bald wieder im Fokus. Erneut war es ein schlampiger Fehlpass nah vor dem eigenen Strafraum. Erneut nutzte Griechenland das Angebot. Tzolis Schuss trudelte zwar nur in Richtung deutsches Tor, doch dort verkalkulierte sich Neuer komplett, griff neben den Ball, der vor die Füße von Masouras platschte - 0:1. In der 34. Minute bekam die EM-Euphorie einen dicken Dämpfer und die Debatte über Neuers dritten großen Patzer binnen weniger Wochen war zu diesem Zeitpunkt eröffnet.

Havertz lässt "Major Tom" ertönen

Der Rückstand rüttelte das Team von Nagelsmann wach. Es folgten die ersten Chancen für die DFB-Auswahl. Erst bediente Kroos per Flanke Tah, doch dessen Kopfball flog am Tor vorbei (40.). Dann zielte Havertz vier Minuten später deutlich besser, doch der "Major Tom"-Torjubel wurde vom Pfiff des Schiedsrichters erstickt (44.). Der Stürmer vom FC Arsenal hatte beim Zuspiel von Jamal Musiala im Abseits gestanden, und so ging es mit einem unerwarteten Rückstand in die Pause.

Nagelsmann reagierte, brachte Sané für den blassen Wirtz. Eine Entscheidung, die sich sofort auszahlen sollte. Nach einer schönen Offensivkombination bekam der FC-Bayern-Spieler den Ball und bediente Havertz. Der Stürmer kontrollierte den Ball, schloss ab und fand mit seinem Schuss wieder das Tornetz; diesmal wurde die neue DFB-Torhymne nicht von einem Schiedsrichter-Pfiff unterbrochen (54. Minute).

Groß mit dem Last-Minute-Treffer

Die Fans schienen versöhnt. Kurze Zeit später schwappte die "La Ola" durch das Stadion, während die DFB-Elf deutlich verbindlicher und zielstrebiger agierte als noch in Halbzeit eins. Und plötzlich konnten auch die starken Einzelspieler wie Toni Kroos und Jamal Musiala in Erscheinung treten - und auch Neuer durfte noch einmal mit einer starken Reaktion wieder ein besseres Bild abgeben als bei seinem Patzer.

Die Schlussphase gehörte dann komplett dem DFB-Team. Deutschland drückte, Deutschland wollte, Deutschland kämpfte. Ein Distanzschuss vom eingewechselten Benjamin Henrichs krachte an die Latte (80.), Musiala zog mit Dribblings immer wieder zum Tor. Doch der Treffer schien einfach nicht fallen zu wollen, bis sich Groß ein Herz nahm und mit einem Distanzkracher für die späten Glücksgefühle sorgte.

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