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Giulia Gwinn: "Ich habe nie von Equal Pay gesprochen"

Giulia Gwinn: "Ich habe nie von Equal Pay gesprochen"

Der Frauenfußball etabliert sich immer mehr in Deutschland und sucht die große Bühne. Sinnbildlich dafür steht Giulia Gwinn. Einer gleichen Bezahlung von Männern und Frauen im Fußball aber erteilt die deutsche Kapitänin eine Absage.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Der Frauenfußball entwickelt sich gerade im Eiltempo, zieht immer mehr Zuschauer an. Jüngst wurde die Europameisterschaft 2029 an Deutschland vergeben. In dieser Woche haben zudem die Vereine der Frauen-Bundesliga einen neuen Ligaverband gegründet, um den Frauenfußball besser zu fördern. Giulia Gwinn von den FC Bayern Frauen begrüßt diese Entwicklungsschritte, erteilt in "Blickpunkt Sport" der Forderung nach "Equal Pay" also den gleichen Gehältern wie im Männerfußball aber eine klare Absage.

Gwinn über EM 2029 in Deutschland: "Da kriege ich direkt wieder Gänsehaut"

In vier Jahren ist die Welt des Frauenfußballs zum ersten Mal seit dann 18 Jahren wieder zu Gast in Deutschland. Das letzte große Turnier war 2011 die Weltmeisterschaft. "Da kriege ich direkt wieder Gänsehaut", sagt Gwinn mit Blick auf die EM im eigenen Land. "Man weiß, man hat grundsätzlich die Chance darauf, Teil davon zu sein. Und gerade diese Entwicklung, die der Frauenfußball nimmt, geht hoffentlich in den nächsten Jahren so weiter."

Die deutsche Kapitänin hat erst im Sommer erfahren dürfen, wie gut der Frauenfußball inzwischen ankommt. "Wir haben das jetzt in der Schweiz gespürt, wie es ist, vor vielen Zuschauern zu spielen, diese Fanmärsche mitzubekommen, Public Viewing im eigenen Land." Auf die EM 2029 empfindet sie dementsprechend "pure Vorfreude".

Der Frauenfußball sucht die große Bühne und gründet eigenen Ligaverband

Bei dem Turnier wird in den großen Stadien wie in Dortmund, München oder Köln gespielt. Schon jetzt ist der Frauenfußball dort häufiger zu Gast. Die FC Bayern Frauen spielten in der Champions League gegen den FC Arsenal in der großen Arena. Beim Liga-Auftakt gegen Leverkusen stellten sie einen Zuschauerrekord auf. Vor der Saison wurde die Frauen-Bundesliga von zwölf auf vierzehn Mannschaften aufgestockt. Die Aufsteiger Nürnberg, Hamburg und Union Berlin spielen alle in den großen Stadien der Männer. "Die bringen eine sehr, sehr coole Fanbase mit, spielen in großen Stadien" freut sich Gwinn.

Hoeneß wettert gegen "Equal Pay"

Union Berlin ist dabei ein besonderer Aufsteiger. In Köpenick gilt seit der Saison 2022/2023 das Prinzip "Equal Pay". Dadurch verdienen die Fußballerinnen genug, um ihren Sport professionell auszuüben. Das Thema "Equal Pay" erhitzt die Gemüter . "Wenn ich 'Equal Pay' höre, dann lache ich mich tot", polterte jüngst Uli Hoeneß auf einer Sportmesse. "Equal Pay heißt Equal Income". Dass Millionengehälter aufgrund des noch zu geringen Umsatzes des Frauenfußballs aktuell noch nicht möglich sind, wissen Giulia Gwinn und ihre Kolleginnen. "Ich habe noch nie von Equal Pay gesprochen, weil es glaube ich einfach auch nicht realistisch ist momentan. Was wir auch immer wieder ansprechen, ist Equal Play."

Gwinn fordert "Equal Play" statt "Equal Pay"

Auch Alexandra Popp, Gwinns Vorgängerin mit der Kapitänsbände im DFB-Team, hatte sich schon ähnlich geäußert. Bei dem Gedanken von "Equal Play" sollen die gleichen Bedingungen infrastrukturell, wie auch finanziell bei Frauen und Männern gegeben sein. In der Frauen-Bundesliga ist das bisher nur bei wenigen Vereinen wie dem FC Bayern der Fall. "Wir haben eigentlich die bestmöglichen Bedingungen, um uns perfekt Weiterzuentwickeln. Aber es gibt eben viele Vereine in der ersten Liga, auch in der zweiten Liga, die das nicht vorfinden", moniert Gwinn. In den meisten Klubs studieren die Spielerinnen nebenbei oder arbeiten.

Gwinn begrüßt Gründung von Ligaverband FBL

In dieser Woche gründeten die vierzehn Teams der Frauen-Bundesliga einen eigenen Ligaverband, um die Entwicklung der Liga vor allem in Sachen Vermarktung weiter voranzutreiben. Giulia Gwinn begrüßt die Gründung der "Frauen-Bundesliga FBL e.V.". Sie sieht "durch dieses Kollektiv, dass alle Vereine auch mit drin sind, [...] eine sehr, sehr große Strahlkraft". Das sei "genau das, was wir brauchen im Frauenfußball für die nächsten Jahre, um da auch wirklich in der Liga diesen diesen fairen Wettbewerb herzustellen."

Damit sich der Fußball auch in Zukunft weiter entwickeln kann.

Im Video: EM 2029 und Ligaverbandsgründung: Der Frauenfußball macht Fortschritte

Giulia Gwinn, UEFA Women`s EURO 2025
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