Joshua Kimmich (links) und FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel
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FC-Bayern-Coach Tuchel: Kimmich vorerst weiter Rechtsverteidiger

FC-Bayern-Coach Tuchel: Kimmich vorerst weiter Rechtsverteidiger

FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel setzt im Saisonendspurt auf Stabilität statt auf Experimente. Auch wenn er noch keine endgültige Aufstellung fürs Bundesliga-Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 nennt: Joshua Kimmich bleibt vorerst wohl Rechtsverteidiger.

Über dieses Thema berichtet: Heute im Stadion am .

Der FC Bayern geht mit einem gut gelaunten Trainer Thomas Tuchel in den Saisonendspurt. Der kam zwar mit Schmerzen und einem gebrochenen Zeh auf die Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 (FC Bayern - Mainz am 9. März um 15.30 Uhr in der Radioreportage und im Ticker). Dafür aber mit einem klaren Konzept für die entscheidende Saisonphase: Die Zeit der Experimente scheint vorbei, Tuchel setzt lieber auf Stabilität.

Zehenbruch bei Thomas Tuchel vom Lazio-Spiel

Auf der Zielgeraden seines Engagements als FC-Bayern-Trainer beweist Thomas Tuchel, der nur noch zehn Bundesligaspiele als Chefcoach vor sich hat, seine Humorqualitäten. Seine Fußverletzung von der Motivationsrede vor dem Spiel gegen Lazio Rom erwies sich als Bruch des großen Zeh.

Ob und wie ihn das in Spiel und Training beeinflusse, wurde er logischerweise gefragt auf der Abschlusspressekonferenz vor dem Mainz-Spiel? "Es kann sein, dass ich eine Kiste brauche", sagte er schmunzelnd, wenn er beim Coaching etwa nah an der Seitenlinie sein will. Alternativ wird's bis Samstag vielleicht ein "stabiler Schuh" oder eine ganz andere Lösung.

Zum Training sagte er schelmisch: "Pässe werde ich keine spielen, in der Übung auch nicht mehr aktiv werden." Tuchel lächelte sein eigenes Leid dezent weg.

Die letzten Spiele und Siege haben bei Tuchel, gemeinsam mit der Bekanntgabe seines Abschieds zum Saisonende, offenbar Blockaden gelöst - so locker und strukturiert erlebte man den Münchner Übungsleiter selten.

Sieg gegen Lazio Rom der Wendepunkt?

Klar, natürlich durften die obligatorischen Phrasen vor dem Duell gegen Mainz, einen früheren Ex-Klub des Trainers, nicht fehlen. "Man sollte nie Unterschiede in der Wichtigkeit machen", sagte Tuchel beispielsweise, und: "Wir werden morgen von uns wieder das Maximum erwarten." Dass es gegen Mainz, wo die Münchner in der Hinrunde 3:1 gewonnen hatten, nichts anderes als einen Sieg geben darf, ist allen klar.

Der Lazio-Sieg habe seinem Team hoffentlich eine "Extraportion Sicherheit" gegeben: "Natürlich hilft uns das. Die Art und Weise, wie wir das geschafft haben, sollte uns Mut und Vertrauen geben." Es passte dazu, dass Tuchel auch in Sachen deutscher Meisterschaft noch nicht endgültig das Handtuch geworfen hat.

Deutsche Meisterschaft noch nicht "abgeschenkt"

"Abgeschenkt", habe er die noch nicht, "aber es gibt irgendwas zwischen Abgeschenkt und Kampfansage - und das Ding heißt Realität." Heißt übersetzt: Solange es rechnersich noch geht, wird der FC Bayern natürlich an den Strohhalm glauben. Nur aussprechen will es in München eben niemand. "Wenn ich versprechen würde, dass wir Deutscher Meister werden, würden sie sagen, ich bin schizophren oder realitätsfremd."

Kimmich voraussichtlich wieder Rechtsverteidiger

Wie ernst Tuchel die Restchancen nimmt, sieht man an der voraussichtlichen Aufstellung. "Für uns gilt es, nur stabil zu werden und eine neue Stabilität zu finden. Das ist das Hauptthema, leider schon zu lange", sagt er. Personelle Experimente wird es an den letzten zehn Saisonspieltagen also wohl nicht mehr geben.

Heißt auch: Nationalspieler Joshua Kimmich, der im Mittelfeld oft glücklos agierte, wird wohl auch gegen den Tabellenvorletzten weiter auf der Rechtsverteidigerposition auflaufen - obwohl im Mittelfeld Aleksandar Pavlovic gelbgesperrt fehlen wird.

Tuchel: "Entscheidung noch nicht getroffen"

"Ich bin mir nicht sicher, ob es Sinn macht, die Viererkette erneut umzubauen oder ob wir die Kombinationen einfach so lassen, die gut funktioniert haben", erklärte Tuchel. Statt Kimmich wird wohl Konrad Laimer ins Mittelfeld rutschen. Möglich gewesen wäre auch Laimer rechts hinten und Kimmich auf die "Sechs". "Die Entscheidung habe ich noch nicht getroffen", sagte Tuchel allerdings, um noch nicht jedes Aufstellungsdetail vor dem Spiel preiszugeben.

Coman und Mazraoui fehlen gegen Mainz

Denn das Team stellt sich aufgrund diverser Verletzungen ohnehin fast von selbst auf. Links hinten wird wohl erneut Raphael Guerreiro den Vorzug vor Alphonso Davies bekommen, der aus einer Verletzung zurückkommt. Auf den Außenbahnen kehrt auch Sacha Boye aus einer Verletzungspause zurück und ist ein Einwechselkandidat, Noussair Mazraoui fällt verletzt aus.

Bei den Flügelspielern ist Rückkehrer Serge Gnabry noch keine Startelf-Option, Kingsley Coman wird erst nach der Länderspielpause zurückkehren, Leroy Sané wohl spielen, obwohl er nicht ganz fit ist.

Bei der Auflistung des Lazaretts und der diversen Wehwehchen wirkte Tuchel dann doch wieder sehr ernst. "Er spielt bei Schmerzen durch, wo andere nicht weiterspielen können", sagte der Trainer beispielsweise über Sané. Ein Satz, der das ganze Dilemma um die dünne Personaldecke beim Rekordmeister unterstreicht.

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