Vincent Kompany (l.), Thomas Tuchel, Julian Nagelsmann (r.) vor dem FC-Bayern-Logo
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FC Bayern: Trainer-Ablösen und die Büchse der Pandora

FC Bayern: Trainer-Ablösen und die Büchse der Pandora

Seit Julian Nagelsmanns Rekordablöse scheint der FC Bayern für seine Trainer tief in die Tasche zu greifen. Auch für Vincent Kompany soll wohl eine stattliche Ablöse her. Tut sich der Verein mit den hohen Summen einen Gefallen?

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Am Ende der Trainersuche des FC Bayern München steht wohl endlich ein Name: Vincent Kompany. Für den Belgier muss der FCB laut Medienberichten eine Ablöse zwischen 10 und 12 Millionen Euro lockermachen - plus Boni, die bei Erfolgen anfallen. Auf diese Summe sollen sich die Münchner mit Kompanys bisherigem Arbeitgeber, dem FC Burnley, verständigt haben.

Dabei waren Ablösen lange Zeit nicht üblich im Trainer-Business. Millionen für den vorherigen Arbeitgeber zu zahlen - das war eigentlich eher bei den Spielern Usus. Das wohl bekannteste Beispiel: Für Neymar zahlte Paris Saint-Germain dem FC Barcelona 222 Millionen Euro. Harry Kane kostete dem FC Bayern rund 95 Millionen, wie Uli Hoeneß einst verriet.

Chelsea zahlte für Trainer Graham Potter Rekordsumme

Für die Ex-Bayern-Trainer Pep Guardiola, Carlo Ancelotti oder Hansi Flick hingegen floss kein Euro Ablöse. Erst für Julian Nagelsmann drehte der FCB den Geldhahn auf: 25 Millionen Euro. So viel soll der FCB Nagelsmanns einstigem Arbeitgeber RB Leipzig gezahlt haben. Bis heute hat nur ein Verein mehr Ablöse für einen Trainer gezahlt: Der FC Chelsea für Graham Potter (25,5 Millionen Euro). Öffneten die Bayern mit der XXL-Ablöse die Büchse der Pandora?

Trainer-Ablösen sind in der Premier League häufiger

Der Nagelsmann-Deal schien allenfalls einen Damm gebrochen zu haben, denn heute sind Ablösen für Trainer gang und gäbe. Das zeigt auch ein Blick in die Medien: Für Arne Slot, Nachfolger von Jürgen Klopp beim FC Liverpool, soll es eine 10-Millionen-Ablöse werden, wie aktuell berichtet wird. In der englischen Premier League werden Ablösen für Coaches generell häufiger gehandelt als bei deutschen Vereinen.

Deutschland scheint sich das englische Modell aber langsam anzueignen. In der Fußball-Welt ist schon längst bekannt, dass der FC Bayern nicht knausrig mit seinem Geld umgeht. Das weckt bei der Konkurrenz auch Verhandlungslust. Gerüchten zufolge soll Crystal Palace exorbitante 100 Millionen Euro für seinen Trainer Oliver Glasner verlangt haben, der auf der Wunschliste der Bayern stand.

So viel Geld wäre wohl nie geflossen, trotzdem zeigt es, in welchem Licht der FCB steht. Die Münchner setzen durch ihren Spendierhosen-Ruf den Maßstab zukünftiger Deals - ob an der Trainer- oder an der Spielerfront - wohl höher und höher.

Immer teurer, immer kürzer?

Für Kompany soll der FCB nun zwar "nur" bis zu 12 Millionen Euro hinblättern - und damit nur knapp die Hälfte von dem, was einst Nagelsmann absahnte, im Vergleich mit anderen Vereinen ist das aber trotz allem eine stattliche Summe.

Auch Thomas Tuchel war nicht gerade ein Schnäppchen für den deutschen Rekordmeister, vor allem nicht, wenn man bedenkt, dass er gerade mal 15 Monate lang an der Säbener Straße blieb. Wegen der vorzeitigen Trennung im Sommer müssen die Münchner dem FCB-Coach obendrein eine Abfindung zahlen.

Für die kurzzeitige Zusammenarbeit soll Tuchel am Ende rund zehn Millionen Euro brutto kassieren - damit bekommt Tuchel so viel, wie ihm vertraglich noch zugestanden hätte. Und eine Ablöse von Tuchels zukünftigem Arbeitgeber kriegt der FC Bayern München auch nicht.

60 Millionen Euro für drei Trainer

Addiert man alle Ablösen, Gehälter und Boni der vergangenen Jahre, die der FCB gezahlt hat, so kommt man auf eine Zahl weit jenseits der 60 Millionen Euro - für drei Trainer in drei Jahren.

Die Taktik des "Immer-Mehr" für Trainer kann auf Dauer wohl nur dann aufgehen, wenn damit ein "Immer-Erfolgreicher" und "Immer-Länger" einhergeht. Die Dauer der Beschäftigung steigt nur leider nicht mit. Vor Tuchel war Nagelsmann auch nur von Juli 2021 bis März 2023 bei den Bayern. Und was den Erfolg angeht: Der FCB musste die erste titellose Saison seit 2011/2012 hinnehmen.

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