Uli Hoeneß (l.) und Franz Beckenbauer
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Reaktionen auf Beckenbauers Tod: "Ruhe in Frieden, Kaiser Franz"

Reaktionen auf Beckenbauers Tod: "Ruhe in Frieden, Kaiser Franz"

Deutschland nimmt Abschied von einem seiner - vielleicht sogar dem größten Fußballer: Franz Beckenbauer ist tot. Die Fußballwelt und Politikprominenz verneigt sich mit emotionalen Worten vor dem "Kaiser".

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Franz Beckenbauer ist tot. Die größte deutsche Fußball-Legende starb am Sonntag im Alter von 78 Jahren, er sei im Kreise seiner Familie "friedlich eingeschlafen". Er gehört zu den Allergrößten im Fußball, er wurde Weltmeister als Spieler und Trainer, holte die WM 2006 nach Deutschland. Er war die viel gerühmte Lichtgestalt. Viele Sportler und Politiker zeigten sich betroffen vom Tod Beckenbauers.

Thomas Müller schrieb auf X, früher Twitter: "Einer der großartigsten Fußballer der Vereinsgeschichte des FC Bayern hat uns leider verlassen. Ruhe in Frieden, Kaiser Franz", so der Bayern-Spieler. "Wir werden nie vergessen, was du für den Fußball in Deutschland geleistet hast."

Im Video: Klaus Augenthaler über Franz Beckenbauer

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Klaus Augenthaler

"Die Welt des FC Bayern ist nicht mehr die, die sie mal war"

"Die Welt des FC Bayern ist nicht mehr die, die sie mal war - plötzlich dunkler, stiller, ärmer" - so beginnt die Mitteilung des Rekordmeisters zum Tod Beckenbauers. "Es gibt keine Worte, um auszudrücken, wie groß unsere Trauer ist - und dafür, welche Lücke Franz Beckenbauer hinterlässt." FC-Bayern-Präsident Herbert Hainer hob die Bedeutung des Verstorbenen für den Verein hervor: "Als Spieler kam mit ihm Leichtigkeit aufs Feld, Eleganz und Magie: Franz Beckenbauer brachte den Glanz. Auch nach seiner aktiven Karriere prägte er den FC Bayern und den Fußball über die Maßen, sein Vermächtnis lässt sich nicht an Titeln bemessen", äußerte sich Hainer.

Sein langjähriger Weggefährte Uli Hoeneß würdigte Beckenbauer als "die größte Persönlichkeit, die der FC Bayern jemals hatte. Als Spieler, Trainer, Präsident, Mensch: unvergesslich. Niemand wird ihn jemals erreichen."

"Er war mir ein Freund, ein einzigartiger Weggefährte – und ein Geschenk an uns alle. Lieber Franz, Ruhe in Frieden!" Uli Hoeneß, Ehrenpräsident FC Bayern

Karl-Heinz Rummenigge zeigte sich tief erschüttert: "Franz Beckenbauer hat die Geschichte des deutschen Fußballs neu geschrieben und nachhaltig geprägt. Er war mein Kapitän beim FC Bayern, mein Trainer bei der Nationalmannschaft, unser Präsident bei Bayern und in all diesen Rollen nicht nur erfolgreich, sondern einzigartig. Als Persönlichkeit beeindruckte er mit seinem großen Respekt vor allen Menschen - denn vor Franz waren alle gleich", sagte sein ehemaliger Mitspieler.

"Der deutsche Fußball verliert die größte Persönlichkeit in seiner Geschichte. Wir werden ihn mehr als schmerzlich vermissen. Danke für alles, lieber Franz!" Karl-Heinz Rummenigge, ehemaliger Mitspieler und langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender des FC Bayern

Im Video: Der Ball war mein Freund

Franz Beckenbauer
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Franz Beckenbauer

TSV 1860 München: "Ein waschechter Giesinger" und 1860-Lebensmitglied

Der Lokalrivale trauert ebenfalls, der TSV 1860 München schrieb bei Instagram: "Er war ein waschechter Giesinger. Dass er seine Weltkarriere nicht bei den Sechzgern startete, lag an einer Watschn in einem Jugendspiel. Trotzdem blieb er den Löwen immer verbunden. Seit dem 1. November 1998 war er Lebensmitglied beim TSV 1860 München".

Und weiter: "Wir trauern um einen Großen des deutschen Fußballs. Sowohl als Spieler als auch Trainer holte er für das DFB-Team den Weltmeistertitel. Ruhe in Frieden!"

Ministerpräsident Söder: "Bayern wird Beckenbauer nicht vergessen"

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die Nachricht über den Tod Franz Beckenbauers "bestürzt und in tiefer Trauer" aufgenommen. Auf Facebook und Instagram schrieb Söder, Beckenbauer sei ein "Ausnahmefußballer, Ausnahmetrainer und ein wunderbarer Mensch" gewesen, der von allen, die ihn näher kannten, geliebt und geachtet worden sei. "Weltmeister als Spieler und als Trainer, Vater des Sommermärchens 2006 und Aushängeschild des FC Bayern München - dies alles wird unvergesslich bleiben. Franz Beckenbauer war ein Jahrhundertsportler", so der CSU-Politiker.

"Seine unvergleichlich bodenständige, sympathische und herzerwärmende Art machte ihn nahbar für alle Menschen, auch außerhalb des Fußballgeschehens." Markus Söder, Ministerpräsident Bayern

Bundeskanzler Scholz bestürzt über Beckenbauers Tod

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) trauert um Franz Beckenbauer. "Weltmeister als Spieler und Trainer: Franz Beckenbauer war einer der größten Fußballer in Deutschland und für viele 'der Kaiser' - auch, weil er über Generationen für den deutschen Fußball begeistert hat", schrieb Scholz im Sozialen Netzwerk X: "Er wird uns fehlen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und Freunden."

Bundespräsident Steinmeier würdigt Beckenbauer als Ausnahmeerscheinung

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die verstorbene Fußballlegende Beckenbauer als "Ausnahmeerscheinung" gewürdigt. In einem vom Bundespräsidialamt veröffentlichten Kondolenzbrief an Beckenbauers Witwe Heidrun Beckenbauer schrieb Steinmeier: "Wohl niemand hat den deutschen Fußball so stark geprägt wie Franz Beckenbauer. Als Spieler, Teamchef und Trainer hat er Fußballgeschichte geschrieben." Das Sommermärchen mit der Heim-Weltmeisterschaft 2006 sei ohne Beckenbauer undenkbar gewesen. "Wie an vielen anderen Stellen hat er sich hier in den Dienst nehmen lassen." Darüber hinaus würdigte Steinmeier das soziale Engagement Beckenbauers.

"Er wird uns fehlen": Matthäus trauert um Beckenbauer

Auch der ehemalige Weltmeisterkapitän Lothar Matthäus weint um seinen Freund Franz Beckenbauer. "Der Schock sitzt tief, obwohl ich wusste, dass es Franz nicht gut ging", sagte der Rekordnationalspieler der "Bild-Zeitung": "Sein Tod ist ein Verlust für den Fußball und für ganz Deutschland. Er war einer der Größten als Spieler und Trainer, aber auch außerhalb des Platzes."

Matthäus hatte mit Beckenbauer, der am Sonntag im Alter von 78 Jahren verstarb, als Teamchef 1990 in Rom den WM-Titel gewonnen. Beckenbauer, betonte Matthäus, sei "eine herausragende Persönlichkeit nicht nur im Fußball" gewesen, "er genoss weltweite Anerkennung. Alle, die ihn gekannt haben, wissen, welch ein großartiger und großherziger Mensch Franz war. Ein guter Freund hat uns verlassen. Er wird mir fehlen – er wird uns allen fehlen!"

Der frühere Münchner Fußballer und aktuelle Leverkusener Trainer Xabi Alonso kondolierte ebenfalls: "Ruhe in Frieden, Kaiser!"

Im Video: Erinnerungen an Franz Beckenbauer | BR24Sport-Talk

Franz Beckenbauer
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Franz Beckenbauer

Auch der DFB und BFV trauern

Auch der DFB-Direktor Rudi Völler trauert um Beckenbauer, der ihn als Teamchef beim Gewinn der Fußball-WM 1990 trainiert hatte. "Ich bin unendlich traurig, die Nachricht seines Todes nimmt mich sehr mit", sagte der frühere Stürmer der Nationalmannschaft.

"Ich betrachte es als eines der großen Privilegien meines Lebens, Franz Beckenbauer gekannt und erlebt zu haben", fügte Völler an: "Unsere gemeinsame Zeit bei der Nationalmannschaft wurde gekrönt mit dem WM-Titel 1990 in Rom, ein Titel, der ohne seine herausragende Trainerleistung nie möglich gewesen wäre. Der 'Kaiser' war eine Inspiration für mehr als eine Generation, er wird für immer die Lichtgestalt des deutschen Fußballs bleiben. Mit Franz Beckenbauer verliert der deutsche Fußball seine größte Persönlichkeit, ich verliere einen guten Freund." DFB-Präsident Bernd Neuendorf schrieb:

"Der Tod Franz Beckenbauers ist eine echte Zäsur. Mit Hochachtung und großer Dankbarkeit blicken wir auf sein Lebenswerk. Mit ihm verlieren wir einen einzigartigen Fußballer und einen liebenswerten Menschen." DFB-Präsident Bernd Neuendorf

Der Präsident des Bayerischen Fußballverbands (BFV) Christoph Kern sagte: "Der Fußball verliert ein großes Idol – mit Franz Beckenbauer ist ein bayerisches Urgestein, das weltweit höchste Anerkennung genossen hat, für immer von uns gegangen. Die bayerische Fußball-Familie trauert um einen Menschen, der das Herz an der richtigen Stelle getragen und sich trotz seiner herausragenden Karriere immer zu seinen bajuwarischen Wurzeln bekannt hat."

"Mach’s guat, Kaiser – und vielen Dank für all‘ diese unvergesslichen Momente, die du uns geschenkt hast! Sie bleiben für immer!" BFV-Präsident Christoph Kern

BLSV-Anteilnahme: "Sportliche Ausnahmeerscheinung"

Der Bayerische Landes-Sportverband (BLSV) hat seine Anteilnahme am Tod von Franz Beckenbauer ausgedrückt. "Der Bayerische Sport ist in tiefer Trauer und in ehrlichem Gedenken an diese sportliche Ausnahmeerscheinung", hieß es in einer Mitteilung am Dienstag.

Verbandspräsident Jörg Ammon betonte Beckenbauers Vorbildfunktion für junge Sportlerinnen und Sportler. "Sein Tod ist nicht nur ein Verlust im und für den Bayerischen Sport. Das Ableben Franz Beckenbauers ist ein Verlust für ganz Deutschland und insbesondere für die gesamte Fußballwelt", sagte Ammon. Präsidiumsmitglied Robert Schraudner wies zudem auf Beckenbauers Anfänge im Münchner Stadtteil Giesing, sowie den Beginn seiner Karriere beim FC Bayern hin. "Wir werden ihn sehr vermissen", fügte er hinzu. 

Nagelsmann: "Wenn er den Raum betrat, hat der Raum geleuchtet"

Bundestrainer Julian Nagelsmann betonte die Ausstrahlungskraft des "Kaisers": "Franz Beckenbauer konnte über den Rasen schweben, als Fußballer und später auch als Trainer war er erhaben, er stand über den Dingen. Wenn Franz Beckenbauer einen Raum betrat, hat der Raum geleuchtet, den Titel 'Lichtgestalt des deutschen Fußballs' trug er zu Recht. Bis zuletzt umgab ihn eine Aura, an der auch die gesundheitlichen Probleme und Schicksalsschläge, die er zu verkraften hatte, nicht rütteln konnten. Ich bin dankbar und stolz, dass ich ihn kennenlernen durfte, und werde ihn in liebevoller Erinnerung behalten."

IOC-Präsident Bach über Beckenbauer: "Eine Legende des Sports"

Auch der olympische Sport trauert um den Fußball-"Kaiser". IOC-Präsident Thomas Bach reagierte mit "großer Bestürzung" auf Franz Beckenbauers Tod. "Er war eine Legende des Sports weit über den Fußball hinaus. Für mich persönlich ist er über mehr als vier Jahrzehnte hinweg ein guter und treuer Freund gewesen, auf den man sich immer verlassen konnte", sagte Bach. Der 70-Jährige stellte Beckenbauers "Nahbarkeit und seine Bescheidenheit im Umgang mit allen Menschen sowie sein von Herzen kommendes, großes karitatives Engagement" heraus:

"Durch diese Charaktereigenschaften und seine einzigartigen sportlichen Erfolge als Spieler, Bundestrainer und Präsident des Organisationskomitees der Fußball-WM 2006 in Deutschland hat er sich um den Sport in Deutschland wie kaum ein anderer verdient gemacht." IOC-Präsident Thomas Bach

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