Fürths Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi
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Fürths Azzouzi bei Marokkos WM-Helden: "Bombastisch"

Fürths Azzouzi bei Marokkos WM-Helden: "Bombastisch"

Erst gegen Frankreich endete der sensationelle Lauf der Nationalmannschaft Marokkos bei der WM 2022 in Katar. Fürths Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi spielte einst selbst für Marokkos Auswahl. Beim Halbfinale war er vor Ort - und überwältigt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Sie rannten noch einmal an, kämpften noch einmal, um diesen standhafen blauen Riegel zumindest einmal zu durchbrechen. Und dann landete der Ball in der Nachspielzeit tatsächlich noch aussichtsreich im Strafraum am Mittwochabend. Marokkos Azzeddine Ounahi schoss ihn Richtung Tor - doch dort wehrte ihn der Franzose Joules Koundé unmittelbar vor der Torlinie ab. Es war die letzte gefährliche Szene des WM-Halbfinales, Marokko unterlag Frankreich 0:2 (0:1).

WM 2022: Frankreich jubelt, Marokko enttäuscht
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WM 2022: Frankreich jubelt, Marokko enttäuscht

Marokkos historischer Erfolg

Trotzdem feierte das Stadion Al-Bayt dieses unterlegene Team fast noch mehr als den Sieger. Das lag einerseits daran, weil viel mehr Marokkaner im Stadion waren. Und andererseits war Marokko eben erst als erstes afrikanisches Team überhaupt in ein WM-Halbfinale eingezogen - nach einem so furiosen wie unerwarteten Lauf in Katar.

Rachid Azzouzi - aus Franken zum Halbfinale

Auch aus Franken war ein Fan im Stadion in Katar dabei: "Für mich war es selbstverständlich, dass, wenn die Nationalmannschaft bis ins Halbfinale vordringt, dass ich alles versuchen werde, da dabei zu sein", sagt Rachid Azzouzi im BR24-Sport-Interview. Er spielte selbst für Marokkos Auswahl und ist Geschäftsführer des Fußball-Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth.

"Marokko hatte die Möglichkeit ins Endspiel zu kommen"

Azzouzi schaute auf der Tribüne zu, als sich die Titelverteidiger aus Frankreich mühten, ihre frühe Führung gegen den Außenseiter zu halten. Er sah die vielen Chancen, die sich Marokko vor allem über die flinken Männer auf der rechten Seite, Hakim Ziyech und Achraf Hakimi, erarbeitete.

"Es war ein überwältigendes Erlebnis. Mit einem enttäuschenden Endergebnis, weil ich schon glaube, dass Marokko sich teuer verkauft hat, nicht wie ein Außenseiter aufgetreten ist und durchaus die Möglichkeit gehabt hätte, vielleicht sogar ins Endspiel zu kommen", sagt Azzouzi: "Was natürlich ein absoluter Traum gewesen wäre."

"Bombastische Stimmung" im WM-Halbfinale

Azzouzi weiß, wovon er spricht. Er selbst war bei den Fußball-Weltmeisterschaften 1994 und 1998 Teil des Nationalteams, das jedoch zweimal bereits in der Gruppenphase scheiterte. Ganz anders als die Mannschaft dieses Jahres, die sich in einen Rausch spielte - und dem nach dem Aus der Gastgeber als arabisches Team die Herzen in Katar zuflogen.

Zudem leben in Doha viele Marokkaner, andere reisten noch spontan an: "Die Stimmung war bombastisch, fast 50.000 marokkanische Fans", erzählt Azzouzi übers Halbfinale. "Es war einfach mal auch mal schön das zu erleben, weil sonst ist es immer andersrum: dass immer mehr europäische und südamerikanische Fans da sind als afrikanische."

Azzouzi: "Erwarte mir einen Schub"

Marokkos erfolgreiche WM-Kampagne hat Widerhall auf der ganzen Welt gefunden - trotzdem stellt sich wie so oft nach überraschend starken WM-Auftritten die Frage: Was bleibt von den vier Wochen in Katar? "Ich erwarte mir zumindest einen Schub, was die Darstellung auch in Europa angeht, was den afrikanischen, den marokkanischen, den arabischen Fußball angeht. Man sieht ja, wie fußballbegeistert dieses Land, wie fußballbegeistert Afrika ist", sagt Azzouzi. Zudem wünscht er sich, dass bald eine WM in seinem Heimatland stattfinden kann.

Spiel um Platz drei am Samstag gegen Kroatien

Nach dem Aus im Halbfinale richtet sich nun der volle Fokus der Marokkaner auf den Afrika-Cup 2024 - erst einmal im Jahr 1976 konnte das Land den Titel gewinnen. Und natürlich soll auch in Katar ein erfolgreicher Abschluss gelingen im Spiel um Platz drei am Samstag (16.00 Uhr) gegen Kroatien: "Ich glaube schon, dass Marokko das Spiel unbedingt gewinnen möchte und dann auch als Dritter das wirklich rundum erfolgreichste Turnier beenden will", sagt Azzouzi.

Der 51-Jährige hat die Spieler im Halbfinale aus nächster Nähe betrachten dürfen. Er findet, sie können stolz sein, auf das was sie erreicht haben. Auch wenn sie den "absoluten Traum" diesmal (noch) nicht träumen durften.

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