Unverhofft kommt oft – und beim FC Augsburg gleich zweimal innerhalb von vier Tagen. Die Elf von Jess Thorup feierte bei Werder Bremen den zweiten Auswärtsdreier in Folge - nach zehn Monaten ohne Sieg in der Fremde. Mit zwei perfekt getimten Treffern zu Beginn und am Ende der ersten Halbzeit durch Samuel Essende (5./45.+1) setzten sich die Schwaben im Weserstadion mit 2:0 (2:0) durch und befreien sich damit erst einmal aus dem Tabellenkeller.
Thorup will nicht "nach oben gucken"
"Ich erinnere mich, es ist sieben Tage her, da haben alle noch über Abstiegskampf gesprochen und gesagt: 'Was ist hier los?'", sagte Thorup gelassen nach dem Spiel: "Dann gewinnt man zwei Mal und plötzlich soll man nach oben gucken. Es sind immer noch 16 Spiele zu gehen und das war das erste Spiel in der Rückrunde." Für Thorup ging der Sieg trotz eines Expected-Goals-Wert von 1.35 zu 0.83 für Werder Bremen in Ordnung
Essende eiskalt - Führung bringt Stabilität
Mit der ersten Torchance schoss Essende sein Team in Führung, vorausgegangen war ein Durcheinander im Bremer Strafraum. Nach dem Traumstart zogen sich die Augsburger in die eigene Hälfte zurück. Werder lief in der Folge an, setzte sich am Strafraum fest und kam zu mehreren Schussmöglichkeiten, die allerdings zu ungefährlich waren.
Rot für Jakic nach VAR-Einsatz zurückgenommen
Augsburg verteidigte vor seinem eigenen Tor sehr aufmerksam, kam jedoch nach einer halben Stunde kurz ins Wanken. In der 39. Minute war Marvin Ducksch nach einem langen Ball plötzlich frei durch und ging zu Boden. Er hatte einen leichten Kontakt von Augsburgs Kristijan Jakic verspürt. Schiedsrichter Benjamin Brand zeigte Jakic die Rote Karte, wurde aber vom Videoassistenten an den Monitor geschickt. Nach Ansicht der Bilder nahm Brand seine Entscheidung zurück und entschied auf Schiedsrichterball.
Im Video: Jess Thorup im Interview: "Wir gehen die nächsten Schritte."
Jess Thorup
Essende zum Zweiten - Rexhbecaj im Glück
Mit Wut im Bauch machte Werder noch mehr Druck, lief jedoch noch vor der Pause in den zweiten Augsburger Angriff. Nach einer Flanke von Dimitris Giannoulis stand erneut Essende frei und köpfte zum 2:0 ein. Es war die zweite Chance der Gäste. Und immer noch war nicht Pause: Elvis Rexhbecaj bekam in der vierten Minute der Nachspielzeit einen hohen Ball auf den abgewinkelten Arm, doch die Pfeife von Brand blieb stumm.
FCA verwaltet erfolgreich – Alu-Pech auf beiden Seiten
Nach dem Seitenwechsel blieb das Bild das Gleiche: Augsburg beschränkte sich aufs Verteidigen, Werder rannte an. In der 55. Minute scheiterte Marco Grüll am Pfosten, vier Minuten später meldete sich nochmals der FCA: Eine Flanke von Essende wäre um ein Haar von Werders Anthony Jung ins eigene Tor abgefälscht worden, doch der Ball klatschte auf die Latte.
In der letzten halben Stunde entwickelte sich ein offeneres Spiel, Augsburg konnte den Ball besser vom eigenen Tor weghalten. Immer wieder flogen grün-weiße Flankenbälle in den FCA-Strafraum, doch die Gäste bekamen jedes Mal einen Kopf oder einen Fuß dazwischen.
Sechs-Punkte-Spiel gegen Heidenheim
Mit dem Sieg am Mittwoch bei Union Berlin und dem Erfolg in Bremen klettert Augsburg auf Platz zwölf und hat nun acht Punkte Vorsprung auf den 1. FC Heidenheim. Der Tabellen-16. kommt am kommenden Samstag nach Augsburg.
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