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EM 2024: Bayern-Show - Neuer-Kritik verstummt, Musiala brilliert

EM 2024: Bayern-Show - Neuer-Kritik verstummt, Musiala brilliert

Manuel Neuer und Jamal Musiala euphorisieren Fußball-Deutschland mit ihrer Leistung gegen Ungarn. Mitspieler schwärmen, Trainer loben und Kritiker verstummen. Vor allem für Neuer dürfte der Auftritt viel Genugtuung bedeuten.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Sie sind die Männer des Abends: Vor Manuel Neuer und Jamal Musiala zogen Fans, Experten und Mitspieler am Mittwochabend ihren Hut. Die beiden FC-Bayern-Spieler verzauberten beim 2:0-Sieg gegen Ungarn die Fans im Stadion - der eine mit seinen Glanzparaden, der andere mit seinem Zauberfüßchen.

Der gebürtige Stuttgarter Musiala hatte schon beim Kantersieg gegen Schottland (5:1) getroffen, am Mittwoch jubelte er in seiner Geburtsstadt dann erneut. Dieses Mal mit einer "Basketball-Celebration", wie er nach der Partie im ARD-Interview sagte. Mit Zeige- und Mittelfinger tippte er sich an die Schläfe, während die Fans im Stadion eskalierten und auf den Fanmeilen und Biergärten in ganz Deutschland die Bierkrüge in die Luft gingen.

"Das fühlt sich schon gut an", sagte das 21-jährige Toptalent. Im Interview verriet er auch, dass er vor dem Spiel noch Maultaschen gegessen hatte. Nach seinem Weltklasse-Treffer im Auftaktspiel war sein zweites EM-Tor eines der ganz anderen Sorte: Da war viel Glück dabei, die ungarischen Fans wollen sogar ein Foulspiel erkannt haben. Am Ende war es aber wieder Musialas Zauberfüßchen, das den Ball ins Tor spitzelte.

Lobgesänge auf Musiala

Und auch in der 44. Minute brachte Musiala das Stadion erneut zum Beben: Es waren noch nicht alle Fans von ihren Sitzen aufgesprungen, da ebbte der Jubel jedoch schon wieder ab. Eine optische Täuschung - der Ball ging nur ans Außennetz.

Nichtsdestotrotz, die Abschlussstärke des Youngsters ist bemerkenswert und löst in Fußball-Deutschland Lobgesänge aus: Kapitän Gündogan zum Beispiel schwärmte: "Es ist so eine Freude, mit ihm zu spielen, ich liebe ihn!" Musiala könne "das Unerwartete machen in jeder Situation und den Unterschied für unsere Mannschaft." Trotz des Lobs und der Aufmerksamkeit, die auf den jungen Fußballer einprasseln, bleiben Allüren völlig aus.

"Er ist vielleicht der wichtigste Spieler für uns im Moment, so ein kompletter Spieler und dazu ein netter Kerl, so bodenständig. Wenn er so weitermacht", betonte Gündogan, "kann er einer der Besten werden."

Neuer mit 17. EM-Spiel

Auch Bundestrainer Julian Nagelsmann zeigte sich entzückt von seinem Toptalent: "Er hat brillant in beiden Spielen gespielt, nicht nur wegen der beiden Tore. Er ist in der offensiven Ballposition für den Gegner sehr schwer zu verteidigen."

Musiala und Gündogan zauberten die Tore - doch dass die Deutschen ohne Gegentor blieben, das ging auf die Kappe von einem anderen Bayern-Ass: Manuel Neuer bestritt am Mittwoch sein 17. EM-Spiel und zog damit unter den Torhütern mit dem italienischen Rekordhalter Gianluigi Buffon gleich.

Seine Paraden verhinderten eine ungarische Chance nach der anderen. Neuer streckte sich, sprang und warf sich voll ins Zeug. Nach dem Auftritt gegen die offensivstarke Mannschaft von Marco Rossi dürften seine Kritiker fürs Erste verstummen.

Torwartdebatte nach Neuers Patzern

Der 38-Jährige musste in den vergangenen Wochen viel einstecken - Kritik von Experten, Kommentatoren, ehemaligen Fußballspielern und Fans. Eine regelrechte Torwartdebatte war losgebrochen, nachdem der Keeper sich in den Testspielen fatale Patzer leistete. Bundestrainer Julian Nagelsmann hingegen vertraute auf den erfahrenen Keeper - und das Vertrauen zahlte sich aus: "Das war sehr sehr wichtig", sagte ein erleichterter Neuer nach dem Spiel. Der Keeper freute sich über die Stimmung im Stadion und im Land.

Bei einer Wahnsinns-Parade in der 26. Minute stürmten Joshua Kimmich und Jonathan Tah auf den Keeper zu, Kimmich packte Neuers Kopf, schüttelte und feierte ihn. Die Geste habe gezeigt, "dass das Teamgefüge stimmt", sagte Toni Kroos nach der Partie im ARD-Interview. "Sie freuen sich für den anderen mit. Es ist ein wichtiges Zeichen nach außen. Man weiß, es steht eine Mannschaft auf dem Platz, die ganz weit kommen kann, wenn sie diesen Teamgeist hat."

Am Sonntag müssen Manuel Neuer, Jamal Musiala und Co. diesen Teamgeist gegen die Schweiz zeigen - ganz ohne Druck, den Einzug ins Achtelfinale hat sich die DFB-Elf mit dem Sieg gegen Ungarn immerhin schon gesichert.

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Stimmung nach dem Sieg in der Fanzone
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