Rund um den Transfer-Poker um Fußball-Nationalstürmer Nick Woltemade hat sich auch ein Verbal-Duell zwischen Uli Hoeneß und Lothar Matthäus entwickelt. Der deutsche Rekordnationalspieler habe angesichts seiner Aussagen in der Causa Woltemade "nicht alle Tassen im Schrank", sagte Hoeneß dem "Kicker". Matthäus wiederum sagte der "Bild", dass er die "Beleidigungen" des FC-Bayern-Ehrenpräsidenten nicht mehr ernst nehme und dieser in einer eigenen Welt lebe.
Matthäus hatte im Poker des deutschen Rekordmeisters um Stuttgarts Jungstar eine Ablöse von 80 bis 100 Millionen Euro ins Gespräch gebracht. Eine Zahl, die nach "Kicker"-Informationen dem VfB Stuttgart ohnehin vorschwebt.
Hoeneß: "Setzt vor allem den VfB unter Druck"
Doch Matthäus Worte brachten Hoeneß offensichtlich in Rage. Matthäus trage "keine Verantwortung", werfe aber ähnlich wie schon im Fall Florian Wirtz - der Mittelfeldspieler entschied sich für den FC Liverpool und gegen den FC Bayern - "mit astronomischen Zahlen um sich", schrieb das Fachmagazin "Kicker". Mit solchen Aussagen setze der 64-Jährige "vor allem den VfB unter Druck, der am Ende bei einer niedrigeren Ablöse öffentlich als Verlierer dastehen würde".
Angreifer Woltemade, mit der U21 gerade Vize-Europameister geworden, ist sich mit den Bayern angeblich schon einig. Der 23-Jährige besitzt beim VfB aber noch einen Vertrag bis 2028 ohne Ausstiegsklausel. Die Schwaben hatten Woltemade zuletzt als unverkäuflich erklärt. Die Bayern halten eine Ablöse von 30 bis 40 Millionen Euro für realistisch, die Stuttgarter wohl 100 Millionen.
Matthäus findet 60 Millionen für Woltemade zu wenig
"Ich sage es schon seit längerer Zeit: Woltemade ist einer für den FC Bayern. Und ich finde es richtig, dass Bayern sich um ihn bemüht. Wobei ich 60 Millionen Ablöse zu wenig finde. Wären 80 bis 100 Millionen genannt worden, hätte mich das nicht überrascht", sagte Matthäus der "Bild"-Zeitung.
Hoeneß geht die Meinungsmache von Ex-Spielern grundsätzlich gegen den Strich: "Diese Experten sind mir schon lange ein Dorn im Auge", sagte er und nannte neben Matthäus noch Didi Hamann, Fredi Bobic aktuell bei der Klub-WM oder Michael Reschke, der einst als Technischer Direktor in München gearbeitet hatte.
"Da bekommst du eine dicke Haut"
Matthäus reagierte gelassen auf die Attacke von Hoeneß. "Das macht er seit 20, 25 Jahren. Das lasse ich nicht an mich herankommen, da bekommst du eine dicke Haut", erklärte der 64-Jährige. "Uli Hoeneß lebt nach wie vor in seiner Welt und hat immer noch nicht verstanden, dass sich nicht nur der Fußball, sondern auch das Business weiterentwickelt hat."
Hoeneß sei "womöglich, was den Transfermarkt betrifft, nicht mehr auf Stand", meinte Matthäus. Es gehe dem langjährigen Bayern-Patron zudem "nur darum, andere Menschen zu attackieren, um von eigenen Fehlern abzulenken".
Audio: Sportreporter Khalil zum Transfer-Poker um Nick Woltemade
Nick Woltemade
mit Material von SID
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