Franziska Preuß
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Preuß beendet Saison voller Rückschläge

Preuß beendet Saison voller Rückschläge

Wieder muss Franziska Preuß die Saison frühzeitig beenden. Für die Biathletin geht ein weiterer Winter voller Rückschläge zu Ende - und allmählich rücken die Jungen nach.

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Am Dienstag war es dann endgültig klar: Die Biathletin Franziska Preuß kann auch beim Weltcup-Finale in Canmore nicht an den Start gehen. "Leider ist meine Saison frühzeitig vorbei. Wenn es eine gute Sache daran gibt, dann, dass ich gestern mit Familie und Freunden meinen Geburtstag feiern konnte", so wurde Preuß, die am Montag ihren 30. Geburtstag feierte, in einer DSV-Mitteilung zitiert.

Für die Athletin aus Oberbayern geht ein weiterer Winter zu Ende, in dem nur die gesundheitlichen Rückschläge und Zwangspausen konstant zu sein schienen. Dabei war Preuß' Saison optimal gestartet. Im schwedischen Östersund im Dezember sicherte sie sich sogar kurzzeitig das Gelbe Trikot für die Führung im Gesamtweltcup. Doch dann holten sie die gesundheitlichen Probleme ein.

Zwangspausen und fehlende Wettkampfpraxis

Erst infizierte sich Preuß mit Corona, dann waren es nicht näher erläuterte Infektionssymptomatiken und zuletzt ein "kleiner chirurgischer Eingriff", wie der DSV mitteilte. Erst verlor sie das Gelbe Trikot, dann verpasste sie die WM-Frauenstaffel, später in der Saison die Weltcups in Oslo und Soldier Hollow. "Wenn ich sehe, dass ich im Gesamt-Weltcup eine Rolle spielen könnte", mache es das "umso bitterer", wird die Athletin vom DSV zitiert.

Und aus Franziska Preuß' Werdegang wird allmählich eine von Konjunktiven gespickte Karriere: Preuß könnte - wie sie selbst sagt, eine Rolle im Gesamtweltcup spielen. Preuß wäre wohl eine der Topfavoritinnen. Preuß könnte auch an der Biathlon-Weltspitze rund um Ingrid Landmark Tandrevold, Lisa Vittozzi und Justine Braisaz-Bouchet mitmischen. Wären da nicht die vielen krankheitsbedingten Pausen.

Grotian und Kink rücken nach

Jedes Mal wieder rissen sie gesundheitliche Probleme aus dem Wettkampfrhythmus. Während die anderen Athletinnen weiter trainierten, musste Preuß sich regenerieren, sich langsam zurückarbeiten - nicht die ideale Vorbereitung für Großevents wie die Biathlon-WM in Nove Mesto Ende Februar.

Fakt ist auch: Allmählich rücken die Jungen nach. Mit der 19-jährigen Selina Grotian und der 20-jährigen Julia Kink ist die Zukunft des deutschen Biathlons in der Gegenwart angekommen. Mit jedem Ausfall von Preuß haben junge Athletinnen die Chance, aufzuzeigen. Die vergangenen Staffel-Wettbewerbe waren dafür der beste Beweis: Bei der WM in Nove Mesto holte sich das DSV-Quartett ohne Preuß - aber eben mit Debütantin Selina Grotian - die Bronzemedaille (Grotian wurde beim WM-Einzelrennen sogar sensationell Vierte).

Bei der Staffel in Soldier Hollow vergangenes Wochenende lief das deutsche Team - wieder ohne Preuß, aber mit der Doppel-Juniorenweltmeisterin Kink - sensationell aufs Podest und holte sich den zweiten Platz.

Preuß bleibt zuversichtlich

Aktuell ist Preuß eine feste Größe und unverzichtbar für den DSV. Doch die Youngsters um Grotian und Kink drängen in das Rampenlicht, was ohne Frage eine gute Nachricht für das deutsche Biathlon ist. Aktuell muss Preuß dennoch nicht um einen Platz im Weltcup-Team bangen. Doch nicht nur sie sehnt sich nach einer Saison ohne Rückschläge.

Bereits die vergangene Saison hatte Preuß wegen anhaltender gesundheitlicher Probleme vorzeitig beenden müssen und so auch die Heim-WM im thüringischen Oberhof verpasst. Aber Preuß bleibt zuversichtlich: "Mittlerweile bin ich aber mental wirklich stark, schaue positiv in die Zukunft und freue mich, schon bald wieder den Fokus auf das Training und die Vorbereitung für die neue Saison zu richten", sagte Preuß.

Gute Ergebnisse trotz vieler Ausfälle

Fünfmal lief Preuß in diesem Winter in Einzel- oder Staffelrennen auf das Podest. Gleich zu Beginn des Winters konnte die 246-fache Weltcupstarterin mit zwei Podestplätzen und einmal Rang vier in den ersten drei Einzelrennen im schwedischen Östersund überzeugen.

Um zurück zu den Konjunktiven zu kommen: Wenn Preuß ihre Gesundheit in den Griff bekommt, dann wäre sie wohl auch in der kommenden Saison eine Anwärterin auf Weltcupsiege - und vielleicht sogar den Gesamtsieg. Hoffnung dafür macht ausgerechnet der Grund fürs vorzeitige Saisonende. Denn Preuß teilte nach dem chirurgischen Eingriff auch mit: "Ich bin überzeugt davon, dass das der richtige Schritt ist, und ich glaube daran, dass ich so in Zukunft weniger anfällig sein werde."

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