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Rodel-Tobis Wendl/Arlt: "Herzklopfen des Todes" in Cortina

Rodel-Tobis Wendl/Arlt: "Herzklopfen des Todes" in Cortina

Die "Rodel-Tobis" Wendl/Arlt, sechsfache Olympiasieger, sind bereit für die nächsten Winterspiele. Seit 25 Jahren bilden sie den "Bayern-Express". Trotz der Erfolge bleibt die Medaillenjagd zweitrangig. Ihr Fokus: die beste Performance zeigen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 TV am .

Das Rodel-Duo Tobias Wendl und Tobias Arlt - auch bekannt als die "Rodel-Tobis" - sind sechsfache Olympiasieger und gehören damit zu den erfolgreichsten deutschen Sportlern. Seit einem Vierteljahrhundert bilden die beiden den "Bayern-Express".

Arlt: "Ich trage den Schlitten, er die Verantwortung"

Die Aufgabenverteilung zwischen ihnen ist klar: "Der Tobi oben, ich unten", sagt Arlt in der BR24Sport-Doku "Zwei für Gold: Olympiahelden auf Kufen" und fügt schmunzelnd hinzu: "Ich trage den Schlitten und er die Verantwortung. Er gibt die Richtung vor. Und ich mache in Kurven, Ein- und Ausfahrten das Feine - da geht es um die Tausendstelsekunde."

Deutscher olympischer Rekord? "Wir sprechen nicht über Medaillen"

Bei den Olympischen Spielen im Februar greifen die beiden nach einem deutschen Rekord. Sieben olympische Goldmedaillen bei den Winterspielen hat noch keiner geschafft. Doch das Edelmetall ist für die beiden vom Königssee nur zweitrangiges Ziel. "Wir sprechen nicht über Medaillen. Haben wir noch nie gemacht. Werden wir auch nicht. Wir wollen unsere beste Performance zeigen", betont Wendl.

Auch für Arlt ist eine gute Leistung wichtiger als eine Medaille: "Wenn es Platz drei, vier, oder wie auch immer wird und du das Beste gegeben hast, du mit deiner Leistung zufrieden bist, dann waren die anderen besser. Dann ist es so!"

"Herzklopfen des Todes" bei erster Fahrt auf Olympiabahn

Für die beiden werden die Spiele in Cortina die vierten in ihrer Karriere sein. Am 11. Februar geht es bei den Doppelsitzern um die Medaillen. "Wir wollen am Tag X gesund und bei 100  Prozent Leistungsfähigkeit sein. Wir wollen unsere zwei schönsten Läufe, die wir je gefahren sind, runterreißen", lautet Wendls Zielvorgabe.

Die Bahn haben die beiden bereits kennengelernt. "Herzklopfen des Todes" hätten sie gehabt, aber am Ende der Fahrt habe das "Glücksgefühl überwogen".

Dreimal waren die Doppelsitzer schon bei Olympia dabei. In Sotschi, Pyeongchang und in Peking waren Familie und Freunde nicht dabei. Das ist in Italien diesmal anders. "Mit den Bergen, mit den Dolomiten kommt in Cortina ein bisschen Heimatgefühl auf. Nach dreieinhalb Stunden Fahrt können Family und Friends dabei sein - das ist schon fast, wir daheim am Start", schwärmt Arlt von den Wettkämpfen in Italien.

Wendl/Arlt mittlerweile die "Rodel-Opis" der Szene

Sehr wahrscheinlich werden es die letzten Spiele für die "Rodel-Tobis", die sich selbst auf Social Media schon als "Rodel-Opis" bezeichneten. Mit 38 Jahren gehören sie nicht mehr zu den Jüngsten im Starterfeld. "Wenn wir vom Training die Ergebnisliste anschauen, ist es schon ein komisches Gefühl, wenn du dann die Jahrgänge siehst: 2005, 2003 und dann kommt Wendl/Arlt 1987. Das ist ein bisschen surreal. Es könnten alles deine Kinder sein."

"Du möchtest Olympiasieger sein. Für das kämpfst du dein Leben lang. Und wenn du dann an dem Tag Olympiasieger wirst, das ist ein Gefühl von Freiheit, von Losgelöstheit, von Glück." Tobias Wendl