Dietrich Mateschitz (l.), Uli Hoeneß und der SAP Garden
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SAP Garden: Ein Handschlag und ein cleverer Hoeneß-Move

SAP Garden: Ein Handschlag und ein cleverer Hoeneß-Move

Die Geschichte des "SAP Garden München" ist eng mit den Namen Dietrich Mateschitz und Uli Hoeneß verbunden. Der Red Bull-Gründer und der FC Bayern-Patriarch taten sich für das Prestigeobjekt zusammen, das quasi per Handschlag umgesetzt wurde.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Fast etwas ungläubig blickt Uli Hoeneß auf das, was sein Partner Dietrich Mateschitz, er selbst sowie die weiteren Partner SAP und die Landeshauptstadt München auf die Beine gestellt haben. "Es gab immer eine positive Grundstimmung, es gab keine Bedenkenträger", so ein merklich dankbarer Uli Hoeneß über die gemeinsamen Pläne, eine moderne Multifunktionsarena für Eishockey und Basketball in München zu bauen. "Alle waren bereit zu sagen: 'Geht nicht, gibt's bei uns nicht'."

Heute wird der SAP Garden mit der Eishockey-Partie des EHC Red Bull München gegen das NHL-Team Buffalo Sabres feierlich eröffnet. Sechs Tage später weihen auch die Basketballer des FC Bayern die neue Halle mit dem EuroLeague-Topspiel gegen Real Madrid ein.

Im Video: Eröffnung des neuen SAP Garden

Die Eishockey-Spielfläche im Münchner SAP Garden
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Die Eishockey-Spielfläche im Münchner SAP Garden

Mateschitz' Zielstrebigkeit beeindruckte

Vor etwas mehr als einem Jahrzehnt war es der 2022 verstorbene Red Bull-Gründer Dietrich Mateschitz, der die Vision einer Multifunktionsarena hatte. In Hoeneß und dem FC Bayern München fand er gleichgesinnte Mitstreiter. Und die beiden Alpha-Männchen verstanden sich sofort: "Wir haben uns von Anfang an sympathisch gefunden", erinnert sich Hoeneß, den besonders die Zielstrebigkeit des österreichischen Unternehmers beeindruckte.

"Ich musste ihm leider sagen, dass wir zunächst keinen finanziellen Beitrag leisten würden", so Hoeneß. "Wir könnten über einen Mietvertrag reden, aber mehr nicht." Eine Schocknachricht für fast alle am Tisch. Nur nicht für Mateschitz: "Was mir gefallen hat: dass er derjenige war, der am wenigsten schockiert war. Er fragte dann: 'Was brauchen wir, um herauszufinden, was das Ganze kosten soll?' Nach 14 Tagen waren seine Abgesandten dann bei mir im Büro und sagten: 'Einen schönen Gruß von Herrn Mateschitz. Wir machen das'!" "Alle Hürden wurden locker genommen", erzählt Hoeneß. "Kein Mensch hätte gedacht, dass man nur zwei, drei Gespräche braucht, um so ein Riesenprojekt umzusetzen."

Lob für Handschlagmentalität und Beharrlichkeit

Ein Wort, ein Handschlag, kein Getue – es lief genau nach Hoeneß' Geschmack. "Normal ist es üblich, dass da 25 Anwälte die Dinge machen. Bei uns gab man sich nach dem zweiten Gespräch die Hand. Und seither gab es eigentlich kein großes Problem, welches länger als eine Stunde gedauert hat, bis man es gelöst hatte", so Hoeneß' Fazit der Zusammenarbeit.

Der Beharrlichkeit von Mateschitz, aber auch der damaligen Münchner SPD-Bürgermeisterin Christine Strobl, die das Projekt von Beginn an unterstützte, war es zu verdanken, dass es auch während Hoeneß' Gefängnisaufenthalt zwischen 2014 und 2016 nicht ad acta gelegt wurde. Kaum war Hoeneß wieder da, habe ihm Mateschitz geschrieben, dass er jederzeit zu weiteren Gesprächen bereit sei, und auch Strobl habe ihm beim ersten Wiedersehen gesagt, man habe auf ihn gewartet, "um da weiterzumachen, wo wir aufgehört haben".

Hoeneß: "Da habe ich gewusst, dass er der richtige Partner ist"

Besonders Mateschitz' Brief habe ihn sehr bewegt: "Das sind so Tage, wo du Tränen in den Augen hast, (…) da habe ich gewusst, dass es der richtige Partner ist", erinnerte sich der 72-Jährige. Und weiter: "So ist eine wunderbare Partnerschaft entstanden zwischen Red Bull, dem FC Bayern München und der Stadt München. Den Geist dieser Entwicklung hat man immer gespürt, in den Gesprächen und bei den Entscheidungen."

Dabei hat Hoeneß einen wichtigen Partner nicht erwähnt: SAP. Der Softwarekonzern spielte eine maßgebliche Rolle, nicht zuletzt sprang das Walldorfer Unternehmen als Namensgeber ein. Eine "Red-Bull-Arena", so Hoeneß einmal, wäre den FC Bayern-Fans nicht zu vermitteln gewesen – das habe auch Mateschitz verstanden, der die geschätzten 150 Millionen Euro für den Bau mehr oder weniger alleine aufbrachte. Ein cleverer Move, sodass der FC Bayern am Ende zum großen Profiteur wurde.

Hoeneß betont allerdings: "Es ist für alle Beteiligten eine Win-win-Situation." Für die Stadt, vor allem aber für die beiden Münchner Erstligisten: "Ich bin überzeugt, dass beide Sportarten, Eishockey und Basketball, vom SAP Garden unglaublich profitieren werden." Am Freitag beginnt die Zukunft.

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